www.gute-saat.de Es war aber ein Gewisser krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha. (Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl salbte und seine Füße mit ihren Haaren abtrocknete; deren Bruder Lazarus war krank.) Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank.
Johannes 11,1–3
Gedanken zum Johannes-Evangelium
Die Eingangsverse dieses Kapitels lassen erkennen, dass das Johannes-Evangelium geschrieben wurde, als die anderen Evangelien bereits bekannt waren. Der Schreiber setzt voraus, dass die Leser die beiden Frauen Maria und Martha besser kennen als das Dorf Bethanien, denn es wird das Dorf der Maria und Martha genannt. Außerdem wird von Maria gesagt, dass sie es war, die den Herrn salbte, obwohl Johannes uns diese Begebenheit erst im nächsten Kapitel berichtet. Die Geschichte war offensichtlich weithin bekannt.
Diese drei Geschwister Martha, Maria und Lazarus wohnten in einem Haus. In dieses Haus hatten sie auch den Herrn schon eingeladen, wobei Martha die Gastgeberin war (Lukas 10,38–42). Es war ein Haus, das durch Gottesfurcht geprägt war, wo Jesus geehrt wurde und wo man seine Liebe erfuhr. Doch jetzt bleibt das Haus nicht von Krankheit verschont. Lazarus wird todkrank.
Was sollen die Schwestern nun tun? Sollen sie den Herrn bitten zu kommen, damit Er Lazarus heile? Es wäre gewiss das Nächstliegende. Sie wissen ja, dass der Herr bereits viele andere geheilt hat. Doch sie bitten den Herrn nicht, zu kommen. Sie vertrauen einfach auf seine Liebe und breiten ihren Kummer vor Ihm aus. Sie berufen sich nicht auf ihre eigene Liebe zum Herrn, sondern einzig und allein auf seine Liebe zu Lazarus. Ihr Vertrauen in den Herrn und seine Liebe schenkt ihnen die Gewissheit, dass sie Ihm alles überlassen können; Er würde das Richtige tun.