Putin will nicht Legospielen, sondern Krieg. Die allgemeine Frage ist also, wie jemanden vom Kriegspielen abbringen hin zum pazifistischen Dialog? Jemand, der seine Chancen auf das was er erreichen will im pazifistische Dialog eher gering einschätzt, hat keinerlei Anlass sich auf diesen einzulassen. Im speziellen Fall Putin/Russland ist es ja nun mittlerweile in den Mainstreammedien angekommen und der Westen/USA stimmen dem auch offen zu: Es wurde eine nicht festgemachte Abmachung gebrochen, die damals mit Gorbatschow in die Welt gesetzt wurde: Der Westen erweitert die Nato nicht nach Osten. Die Frage ist, was wenn Ost-Länder von sich aus in die Nato wollen? Die Antwort der Russen: Dann muss der Westen dies ablehnen. Der Westen: nö, wieso? Nicht der Westen hat den Kalten Krieg verloren, sondern der Osten, oder habt ihr das vergessen? Das ist ähnlich denen in Europa, die nicht wahrhaben wollen, dass die Nazis den Krieg verloren haben.
Wo hat es angefangen? Das weiß keiner mehr so genau. Denn alles hat seine Ursachen. Ägyptische Dynastien / Chinesische Dynastien, Römisches Reich, Karl der Große. Byzantinisches Reich, Preußen (gibts nicht mehr), Friedrich I. / II., Königgrätz, Deutsches Reich, Erster Weltkrieg, Russische Revolution/en, Weimarer Republik, Zweiter Weltkrieg (war Hitler die Rache der Österreicher an den Preußen für Königgrätz?), Kalter Krieg, ... Die Situatiton: Der Osten (Sowjetunion) hat den Kalten Krieg verloren und versucht seitdem diese Niederlage wett zu machen, was ihm nicht wirklich gelingt. Dabei ist zu beachten, dass der Osten (Sowjetunion) den Zweiten Weltkrieg nur mit-gewonnen hat, weil er von Westen massiv unterstützt wurde und seine eigenen Bürger massiv verheizt hat (20 Millionen Tote). Ohne die Sowjetunion hätte es der Westen jedoch wohl nicht alleine geschafft, bzw. der Westen hätte es wohl nicht geschafft die Nazis und Kommunisten in einem Krieg zu besiegen. Aus dieser Sichweise heraus ist die Sowjetunion ein in Kauf genommenes Übel im Kampf gegen die Nazis. Die Sowjets haben das für sich ausgenutzt. Aufbau nach dem Zweiten Weltkrieg im Sowjetischen Sektor, so wie in den westlichen Sektoren, Fehlanzeige. Der Sowjetische Sektor wurden ausgeraubt. Alles was nicht irgendwie zur Aufrechterhaltung des Sektors notwendig war, wurden in die Sowjetunion abtransportiert. Das ging mit Bodenschätzen und dergleichen bis zum Fall der Mauer so weiter. Die Sowjets waren nach dem Zweiten Weltkrieg immer einen Schritt hinterher. Der Westen: Marshallplan. Der Osten kurz darauf: Molotowplan. Der Westen: Währungsunion. Der Osten kurz darauf: Währungsunion. und so weiter. Die Währungsunion im Westen wurde eingeleitet, weil die Sowjets die Situation einer gemeinsamen Währung ausnutzten. Die DDR-Mark - Aluchips, ein Reinfall. Vielleicht könnte es so beschrieben werden, dass die Russen mitbekommen haben, dass sie nicht ewig so weitermachen können und sie deswegen Existenzängste bekommen. Mit dem Fall der Mauer wurde vieles aufgegeben, was eh schon verloren war. Sie hatten es zu wild getrieben. Also Rückzug und Konzentration auf altes Staatsgebiet. Das Ansehen, das Image, dass ist dem Russen nach wie vor wichtiger als vieles andere. Russland soll stark sein, ein Bär, vor dem sich alle fürchten und zu dem alle lieb sein sollen, weil sonst ... Ziemlich primtiv. Derzeit verheizt Russland wieder seine eigenen Bürger, weil es Existenzängste hat. Diese sind durchaus berechtigt, dass weiß der Russe selbst, denn sie sind selbstverschuldet. Russland ist nicht fähig etwas dauerhaftes zu etablieren, so wie der Westen die in Schutt und Asche liegende BRD etabliert hat, sondern ist nach wie vor auf Raub aus. Da das Staatsgebiet von Russland sehr groß ist, kann das auch noch ewig so weitergehen. Zu was Russland/Putin fähig ist, zeigten bereits die beiden Tschetschenienkriege, die im Westen eher ignoriert wurden.
Wie also so jemanden zu einer pazifistischen Gesprächseröffnung animieren? Der Russe will so bleiben wie er ist und auch so weitermachen wie bisher. Das nennt er sein Recht. Der Westen hat da keinen Bock drauf. Russland ist ein schlechter Verlierer, deswegen will es nicht verlieren. Es hat aber schon verloren und zehrt an den Reserven, versucht den Status aufrechtzuerhalten solange es nur geht. Das ist die Ausgangssituation. Geh mal einer hin zu Putin und mach ihm klar, er hat bereits verloren. Das sieht er 100 pro anders. Bis zum Untergang.
Vielleicht hilft ein Blick zurück. Wie wurde der sowjetische Afghanistankrieg beendet? Wie wurde der Vietnamkrieg beendet?