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Parodie - ich liebe sie

  • Ersteller Ersteller Marianne
  • Erstellt am Erstellt am
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qanape schrieb:
Später traf er auf der Matte
außerdem noch andere Frösche :jump1:
und nun hat er eine Latte

Beim Fußball ist die Latte wichtig,
denn trifft der Gegenspieler richtig,
wird es ein Tor als Torabschluß.
Sonst wird´s statt Tor ein Lattenschuß.

das ist ein Torwart ---> :banane:
 
wort-schatz schrieb:
Beim Fußball ist die Latte wichtig,
denn trifft der Gegenspieler richtig,
wird es ein Tor als Torabschluß.
Sonst wird´s statt Tor ein Lattenschuß.

das ist ein Torwart ---> :banane:

Und das bin ich, oder meine Kenntnisse im Bereich Fußball:

:weinen1: :dontknow: :dontknow: :dontknow: :confused:
 
Wenn Grün & Weiß spielt auf dem Rasen
fliegen die Gegner voll auf die Nasen
wie's halt so is, wenn einer Depp is
zuletzt ging's so den Basler Bebbi's



(die Armen :brav: )
 
1825 -1898

qanape schrieb:
Wenn Grün & Weiß spielt auf dem Rasen
fliegen die Gegner voll auf die Nasen

Sch...ade

Als Grün-Weiß mit mächt´gem Schwunge
durch des Gegners Abwehr fuhr,
und das Foul bei vollem Sprunge
traf den Stürmer mit Bravour.

Und die schlimmsten Pfiffe gellten
über Köpfe laut hinweg.
Riesenhafte Hunde bellten
Randalierern sehr zum Schreck.

Und sie tanzten einen Reigen
an der Widersacher Tor,
um dem Trainer auch zu zeigen
wie der Gegner nun verlor.

Freudig jubelten die lichten
Sieger, nass von ihrem Schweiß
Die zerstörten, die vernichten,
die Blau-Roten knirschten „Sch....“

:autsch: :autsch:
 
Betr.: Löschung meiner Parodie zu Celans "Todesfuge"

Zunächst als Einleitung dies: Ich habe eine Parodie verfaßt, welche den Kriterien als Satire genügt.
“Wikipedia“ schrieb:
Satire wird in der Bundesrepublik Deutschland durch die Meinungsfreiheit (Art. 5. Abs. 1 GG) und die Kunstfreiheit (Art. 5 Abs. 3 GG) geschützt. Satire kann Kunst sein, ist aber nicht notwendigerweise Kunst. Um als Kunst geschützt zu sein, muss sie – rein rechtlich gesehen – eine schöpferische Gestaltung aufweisen
.
Genau dies nehme ich für meine Parodie in Anspruch, so wird ja auch Fogendes erkannt:
“Marianne“ schrieb:
Schon hier erkennen wir, dass Dyonysos […] eine perfekte Parodie erstellt hat.
Ich habe nachskandiert: sogar die Versfüße sind perfekt dem Original angepasst.

Insofern ist es umso trauriger, bzw. bedenklicher, daß durch die Zensur meiner Satire an eine traurige deutsche Tradition angeknüpft wird, die – und das ist eine zusätzliche bittere Ironie – ihren Höhepunkt in der Zeit fand, auf die sie das Originalgedicht von Celan bezieht.

Des Weiteren zur Definition einer Parodie:

“Wikipedia“ schrieb:
Die Parodie (griechisch παρωδία, parodía – der Gegengesang, das Gegengedicht) bezeichnet in der Literatur die […] Nachahmung eines bekannten Werkes, wobei zwar die Form beibehalten, aber ein anderer, nicht dazu passender Inhalt unterlegt wird.

Genau dies habe ich getan: eine bestehende Form übernommen und einen dazu nicht passenden Inhalt erstellt. Übrigens hat Celan selbst nichts anderes getan. Er hat aus der Musik die Form der Fuge übernommen, sie in Sprache „übersetzt“ und mit einem neuen dazu ursprünglich nicht passenden Thema versehen (Die Bachsche Vervollkommnung der „Kunst der Fuge“ kann etwa als Preisung eines vollkommenen Gottesverständnisses verstanden werden, sowie einer selbstbewussten „Selbstvertonung“ in dem Thema „b“-„a“-„c“-„h“).

Im Weiteren erkennt hier eine Schreiberin sehr passend ihren oberlehrerhaften Stil, der selbsternannten Moralaposteln eigen zu sein scheint, …
“Marianne“ schrieb:
greife ich zu einem Mittel, das ich normalerweise nicht anwende, weil ich es bei sachthemenbezogenen interessierten Erwachsen eher albern und belehrend

… um dann mit schlechterdings dämlichen zu nennenden Argumenten aufzuwarten
“Marianne“ schrieb:
Nur: ist es nicht noch blasphemischer als blasphemisch, wenn wir die gezielte Ausrottung einer Menschengruppe ( Genozid) mit dem Trinken von Bier in Beziehung setzen? Ist der Mensch nicht das Höchste, was wir Menschen haben? Dürfen wir seinen gewaltsamen Tod mit Biertrinken vergleichen?
1. stellt die markierte Stelle selbst eine Blasphemie sondergleichen dar (nicht, daß mich das sonderlich stören würde, es zeigt nur die Inkonsequenz der Argumentation auf.
2. wird hier das Wesen einer Parodie hartnäckig geleugnet. Nach dem Rest der Argumentation, wäre es genauso „blasphemisch“, das unermessliche Leid der schlesischen Weber (die Parodie meiner Vorrednerin Miriam, die sich bezeichnenderweise ebenso über meine Satire aufregte) mit Tätigkeiten wie „Zähneputzen“ und „Dichten im Denkforum“ in „Beziehung zu setzten“. Ja nach dieser Logik dürfte überhaupt nichts parodiert werden, da immer die Integrität des Originals „dekonstruiert“ wird. Und am Rande, Marianne, eine Parodie (Ausnahmen mögen vorkommen) zieht keinen Vergleich zwischen dem Inhalt des Originals und dem neuen Inhalt; insofern ist die Unterstellung, ich hätte gewaltsame Tode mit Biertrinken verglichen, geradezu absurd.


“Marianne“ schrieb:
Nun: ich setze wieder zum Verständnis für den Texthersteller an. Es könnte sein, dass Du, Dyonysios die Sachlage, das NS-System mit seiner krudesten Verirrung, dem Holocaust, nicht an das gelesene Gedicht“ Die Todesfuge“ angemacht hast. Dann wäre Unkenntnis der Textbedeutung eine, wie immer auch geartete Entschuldigung.
Es könnte aber auch genau das Gegenteil wahr sein: Du schriebst es aus einer Art emotionalen Abwehrstarrheit.
damit Du siehst, dass ich wirklich um Verständnis ringe, und Dich nicht als so eine Art Unmensch hinstellen will.
Und so kann ich Deine Parodie auch als Abwehr verstehen, weil Du Dich den Schrecken nicht aussetzen wolltest/ konntest. Das verstehe ich
Alles sehr nette Versuche, allerdings völlig deplaziert. Meine Motivation zielte einzig darauf ab, eine kunstvolle Form, möglichst kunstvoll zu bearbeiten und durch einen völlig anderen Inhalt einen Effekt größtmöglicher Entfremdung zu erzielen (genauso übrigens wie auch bei meiner Parodie zu G. Benns „Schöne Jugend“).

“Marianne“ schrieb:
Man treibt nicht mit Entsetzen Spott.

Erstens mißfallen mir Normative Aussagen der Form „man tut das und das nicht“ generell, ferner trifft dein Vorwurf einfach nicht zu, sprich diesen Schuh ziehe ich mir nicht an!

Und weiterhin
“Miriam“ schrieb:
Todesfuge - vielleicht das wichtigste Gedicht von Paul Celan, und zugleich eines der bedeutensten lyrischen Werken der Moderne überhaupt, wurde hier von einen Mitschreiber in einem bedauerlich falschen Kontext eingesetzt.
hast du mit Ersterem wohl Recht, Zweiteres verkennt aufs Neue das Wesen einer Parodie, das ja gerade darin besteht, etwas in einen „falschen“ Kontext zu setzten.

Und in sofern lege ich massiv gegen die hier ausgeübte Zensur Protest ein:
“Walter“ schrieb:
Dein "Todesfuge-Gedicht" habe ich entfernt,
es ist nicht nur geschmacklos sondern in Hinsicht auf
das Leid der Vergangenheit mehr als unpassend.
Meine Parodie geschmacklos zu finden, stellt eine persönliche Meinung und keine Tatsache dar (und sollte m.M.n. auch sprachlich als solche gekennzeichnet werden).
Nach meinen Ausführungen kann ich ein solches Urteil zwar nicht nachvollziehen, akzeptiere es aber. Nur dies ist kein Grund für eine Zensur! Ich verweise nochmals auf das von mir geschätzte Satiremagazin TITANIC, welches verdeutlichen dürfte, daß gerade die Satire zwangsläufig die Geschmacksgrenzen einiger überschreitet.
Und zur zweiten Aussage kann ich mich nur wiederholen: Hier wurde das Wesen einer Parodie mißverstanden; bzw. nach der gleichen Logik wäre auch die Parodie der „Schlesischen Weber“ (Heine) von Miriam (und vieles andere mehr) „in Hinsicht auf
das Leid der Vergangenheit mehr als unpassend“.

Ferner – und das sei nur als Denkanstoß in den Raum gestellt – verhindert die Zensur im Konkreten Falle weiterführende freie Überlegungen wie

- Was darf Satire/Parodie?
- Was ist Kunst?
- Inwieweit ist Celans berühmtes Gedicht mittlerweile durch seine inflationäres Erscheinen in der deutschen Nachkriegsgeschichte in den Köpfen Vieler abgestumpft zu nichts weiter als einer Ansammlung von Phrasen?
- Inwieweit kann man (und inwieweit ist es legitim) ein unfassbar grausames Phänomen wie den Holocaust in kunstvolle Worte fassen und in absolute Metaphern wie der „schwarzen Milch der Frühe“ setzten?
- Welche Tabus existieren innerhalb einer Gesellschaft und was bewirkt eine Überschreitung?
- Was ist davon zu halten, sakrosankte Götzenbilder aufzustellen, die für immer unangetastet bleiben sollen?
So und um keinen Roman zu verfassen, ende ich mit folgender Betrachtung:

Die Löschung meines Beitrags steht in keiner Verhältnismäßigkeit, im GGs. zu meinem Beitrag wird ein Thread nicht gelöscht, in dem allen ernstes die Frage aufgeworfen (und diskutiert wird), ob wir nicht endlich wieder einen Führer wie Adolf Hitler brauchen.

Wenn man schon von Geschmacklosigkeit und dergleichen redet, dann ist es wohl dies.

In diesem Sinne erhoffe und erwarte ich eine Rehabilitierung.
 
Hi Dyo!
Durch deinen Beitrag eben habe ich erst mitgekriegt, dass deine Parodie entfernt wurde.
Ich kann verstehen, dass Miriam und Marianne ihre (anscheinend sehr persönliche?) Betroffenheit artikulieren wollten, jedoch bin ich sehr verwundert darüber, wie deine Parodie interpretiert wurde, auch vom Admin Walter.

Es wäre mMn nötig, die ganze Geschichte noch einmal zu überdenken.

Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, den Inhalt von Paul Celans Gedicht mit deiner Parodie in Zusammenhang zu bringen.

herzlich
lilith
 
Ich kann mich liliths nur Beitrag anschließen.

Auch ich kenne Celans Fuge, habe aber trotzdem Dios Parodie keineswegs mit dem Original in Verbindung gebracht, geschweige denn, sie als Verunglimpfung oder als Lächerlichmachen demselben gegenüber empfunden.

Noch weniger verstehe ich, dass sich Walter diesem hypersensiblen und demonstrativen "Ich-habe-diese-Zeit- miterlebt- Aufschrei" beugt und den Beitrag löscht.
Löschenswerte Beiträge gibt es seit der letzten Zeit zuhauf, aber ich kann sie immer noch lesen (falls ich es denn wollte).
Vielleicht sollte man hier nicht zu parodieren versuchen, also den gesamten Thread löschen, weil auch das "Vergewaltigen" der Werke anderer großen Dichter, dem einen oder anderen Leser wehtun könnte.

Ich denke, dass kaum ein User dieses Forums das Leid und die Ungerechtigkeit, die den Menschen damals widerfahren ist, entschuldigt oder sich darüber lächerlich macht.
Falls es aber hier, durch einige Wenige (Neugier klammere ich dabei aus, denn sie/er hatte Recht!), zur Zensur kommen sollte, oder dass Beiträge erst von gewissen Emeriti genehmigt werden müssen, dann werde ich hier ganz bestimmt keine Beiträge mehr schreiben.

Rhona
 
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dyonysos schrieb:
Ich verweise nochmals auf das von mir geschätzte Satiremagazin TITANIC, welches verdeutlichen dürfte, daß gerade die Satire zwangsläufig die Geschmacksgrenzen einiger überschreitet.

Kurt Tucholsky sagte: „Die Satire darf alles!“

Ich billige NIEMANDEM und NICHTS ALLES zu, und dies nicht einmal einem Gott und schon gar nicht einer Satire. Das hat weder mit dem Beitrag, noch mit der „Zensur“ etwas zu tun.

Mit einer Satire würde ich bis an die Grenzen gehen, diese vielleicht noch berühren, sie aber nicht zu überschreiten versuchen. Die Grenzen werden mir durch Begriffe der Ethik aufgezeigt.

Ich selbst habe die heute unvorstellbaren Auswirkungen der damaligen Zeit als kleines Kind miterlebt. (und mit mir nicht einige, sondern Millionen und Abermillionen, die noch leben)

Als ich diese Satire las und den Zusammenhang mit der Todesfuge erkannte, habe ich einen ganz tiefen Schrecken bekommen.

Kurt Tucholsky sagte: „Die Satire darf alles!“ Er würde diesen Satz in diesem Zusammenhang heute sicherlich nicht wiederholen.
 
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