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Parodie - ich liebe sie

  • Ersteller Ersteller Marianne
  • Erstellt am Erstellt am
Johann Wolfgang Goethe 1749-1832


Wenn der uralte,
Heilige Vater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden Wolken
Segnende Blitze
Über die Erde sät,
Küß ich den letzten
Saum seines Kleides,
Kindliche Schauer
Treu in der Brust.

Denn mit Götter
Soll sich nicht messen
Irgendein Mensch.
Hebt er sich aufwärts
Und berührt
Mit dem Scheitel die Sterne,
Nirgends haften dann
Die unsichern Sohlen
Und mit ihm spielen
Wolken und Winde.
+++++++++++++++++++
Oma


Wenn der coole
smarte Daddy
mit gelassener Hand
aus Designerdose
Koks entnimmt
in die Nase sich rollt
schau ich in das letzte
Eck seines Geldbörserls
sicherer Beute
im Innersten bewusst.


Denn mit Söhnen
soll sich nicht messen
irgendein Daddy:
hebt er sich Rauschwerts
und berührt
mit der Nase die Sterne,
Nirgends haften dann
die unsicheren Blicke
und mit seinem cash spielen
Sohn und Freund Billard.



Oma spielt grade mit .... :winken1: :winken1:

Marianne
 
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1788-1857

In der Kneipe an der Theke
seh ich Manuela stehn,
und sie hat keine Kopeke
und ich bin nur ihr Mäzen.

Jauchzen möchte´ ich, möchte weinen,
schaut sie mich und andre an.
Ach so manchmal will mir scheinen,
bin ich nur ihr Hampelmann.

Mond und Stern am Himmel wandern,
und sie flirtet ungemein.
Doch dann geht sie mit ´nem andern
„Sie ist meine, sie ist mein!“
 
Ich weiss nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so müüüüüde heut bin
Die drei kleinen Enkeltöchter,
Die kommen mir nicht aus dem Sinn...

Die Wohnung ist wieder nun sauber,
Und auch ruhig - obendrein...
Die Küche von neuem funkelt
Heut - auch ohne der Sonne ihr Schein.

Drei schöne Jungfrauen sassen
Gestern hier - ach, so wunderbar,
In meiner Küche sie assen
Die Sauberkeit somit futsch war...

Sie assen mit silbernen Löffeln,
Schwätzend vollmundig dabey
Dies alles hatte zusammen
Ne äusserst gewaltige Melodey

Der Oma in ihrem Sessel
Ergreift es mit Liebe und Weh,
Sie schaut nicht nur schöne Gesichter -
Denn sie weiss: sie muss putzen - oh jeh....

Ich weiss nicht von wo sie das haben,
Dass sie so geschwätzig sind -
Den Gedanken an eine Vererbung,
Verneine ich nun ganz geschwind!


Daniela (fast 7), Nathalie (4) und Miriam (3), gewidmet...
 
1871 - 1914 - Was könnte dies von wem sein?

Wort-Schatz

Wort-Schatz steht vor einer Leiche,
und entfaltet groß ein weißes Leichentuch.
Auf dem Tuch ist nichts als weiße Bleiche,
dargestellt, wie man´s für Leichen tut.

Wort-Schatz wagt es nicht hineinzuwickeln,
wie man es mit solch Artikeln
schließlich sonst doch immer macht,
den, der tot ist, seit heut Nacht.

Zärtlich faltet er zusammen
dieses Tuch aus Seidentüll.
Indirekt gibt er jetzt in die Flammen
einen toten Igel - wirft ihn auf den Müll.
 
wort-schatz schrieb:
Wort-Schatz

Wort-Schatz steht vor einer Leiche,
und entfaltet groß ein weißes Leichentuch.

Da Du für mich sowieso mit Morgenstern "verwandt" bist, versuche ich es mal:

Christian Morgenstern, 1871-1914

Palmström steht an einem Teiche
und entfaltet groß ein rotes Taschentuch:
Auf dem Tuch ist eine Eiche
dargestellt sowie ein Mensch mit einem Buch.

Palmström wagt nicht, sich hineinzuschneuzen.
Er gehört zu jenen Käuzen,
die oft unvermittelt-nackt
Ehrfurcht vor dem Schönen packt.

Zärtlich faltet er zusammen,
was er eben erst entbreitet.
Und kein Fühlender wird ihn verdammen,
weil er ungeschneuzt entschreitet.​
 
wort-schatz schrieb:

JUBEL! - Die Kanditatin hat 99 Punkte!!!
(Hast du auch Beitrag 52 1788-1857 rausbekommen?)

:verwirrt1

Bin mir nicht sicher - zieh mir bitte keine Punkte ab, wenn es nicht stimmt - ja? Versprochen?

Frühlingsnacht

Überm Garten durch die Lüfte
Hört ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte;
Unten fängts schon an zu blühn.

Jauchzen möcht ich, möchte weinen,
Ist mirs doch, als könnts nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein.

Und der Mond, die Sterne sagens,
Und in Träumen rauschts der Hain,
Und die Nachtigallen schlagens:
Sie ist Deine, sie ist dein!

(Joseph von Eichendorf)​

Wort-Schatz, könnten wir nicht im Zirkus auftreten? Du als Dresseur, ich als intelligenter Hund, der fast alles findet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Miriam schrieb:
Frühlingsnacht
(Joseph von Eichendorf)​

Wort-Schatz, könnten wir nicht im Zirkus auftreten? Du als Dresseur, ich als intelligenter Hund, der fast alles findet?

Und nochmals 99 Punkte
Hast Du mein Gedicht "Zirkus" gelesen?
Da muss der Domteur durch Ringe springen.
und dafür bin ich viel zu alt!

:jump1: :jump4: :jump1:
 
wort-schatz schrieb:
Und nochmals 99 Punkte
Hast Du mein Gedicht "Zirkus" gelesen?
Da muss der Domteur durch Ringe springen.
und dafür bin ich viel zu alt!

:jump1: :jump4: :jump1:

Habe das Gedicht nicht gelesen, wo ist es erschienen? Lass nur, ich mach mich auf die Suche.

Und vergesse nicht: Dein eventueller Zirkus-Hund ist auch nicht der jüngste, es ist eine Oma-Hündin. Dass die Seele noch so herumhüpft, bedeutet nicht, dass der ganze Mensch durch Ringe springen kann...

Vielleicht werden wir eben dadurch die Zirkusattraktion?

Als Kavalier solltest Du doch durch die Ringe springen...

:jump1: :jump1: :jump1: :jump1: :jump1: <----------Schau wie gut Du springen kannst...
 
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Nun wir´s schwierig, aber im Original
ist es eines meiner Lieblingsgedichte.


Fahrrad

Sommer – ich gehe zum Bade,
doch ich frage mich, wann?
Fahre doch heut mit dem Rade
weil ich nichts anderes kann.

Noch einmal frei mich zu treten,
durch Strassen, auf Wegen, im Park
und spare noch reichlich Moneten
mit dem Bus kostet es gleich drei Mark.

Noch einmal Fahrradfahren.
Der Wind, das Tempo, schön -,
Leute fliehen in Scharen,
wenn sie mich einfach nur sehn.

Noch einmal die Pedale,
dann werden sie bald kalt.
Dann bleibt das Fahrrad stehen
Streift nie mehr den Asphalt.
 
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