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Parodie - ich liebe sie

  • Ersteller Ersteller Marianne
  • Erstellt am Erstellt am
wort-schatz schrieb:
Aber hier bei dem Regen,
wär die Sonne ein Segen.
Und ich rufe Dir zu
Crem`Dich ein! Deck Dich zu!


und noch ´n Gedicht

:eek:

Es fürchtet der Wort-Schatz
das Forum nicht schlecht!
Es hält jeden Beitrag
Im Inter, dem netten.
Und schaut dann sehr kritisch,
ob´s ihnen gefällt.​


Also: das erste Verserl möchte ich mal ( überheblich wie ich bin) als Privatmitteilung an mich " abtun" und wie folgt antworten: hier bei uns im Süden des deutschen Sprachraumes ist es zwar nicht heiß, aber die Sonne scheint bisweilen. Sonnencreme ist noch nicht angesagt. Und mit dem Zudecken ist das so eine Sache......


Zum Text links unten ( exzentrisch, mein Lieber, exzentrisch :) ) fällt mir ein: Hölderlin?
Ich habe den Rhythmus m Ohr - finde aber nicht die Textstelle
eventuell Lied an die Parzen?






Verdammt, jetzt habe ich mich so lange gespielt - und Ihr ( olle Streberseelen *grr* ) habt es schon erraten.


Das ist aber andrerseits gut so, denn so bin ich nicht wieder " dran".
by the way: Mi g`freits, dass uns dieser Thread so viel Freid mocht. Donkscheen für die Blumen :umarm:

Marianne
 
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dyonysos schrieb:
*anschließ*

Der Mund meines Mädchens, den ich lange angeschaut hatte,
sah so rosig aus.
Als ich ihr über die Brust strich, war ihre Haut so weich.
Schließlich an einer Stelle unter dem Nabel
fand ich einen kleinen Leberfleck.
Eins ihrer Schwesterchen hatte ich auch schon verführt.
Die anderen konnten es kaum erwarten,
tranken sich an meinem Anblicke satt und hatten
hier eine schöne Zeit verlebt.
Doch traurig und schnell kam auch das Ende:
Ich habe sie alle verschmäht,
ach, wie die armen Dinger weinten.

Jetzt bin ich mal gespannt, wer drauf kommt :weihnacht


Hallo, Dyonysos !
Verflixt - ich grüble und grüble...

Die Expressionisten hatten doch alle einen sehr emphatischen Ton - eines ihrer Hauptthemen war der neue Mensch.

Beides kann ich hier nicht finden. Hast Du die Ausdrucksstärke verändert?

Na, und dass sich Männer mit Frauen spielen, ist eigentlich auch so neu nicht.
Kläre uns auf, bitte - Danke ( so unter uns, von Germanist zu Germanistin)

Marianne
!
 
Marianne schrieb:
Hallo, Dyonysos !
Verflixt - ich grüble und grüble...
*grins*

Marianne schrieb:
Die Expressionisten hatten doch alle einen sehr emphatischen Ton - eines ihrer Hauptthemen war der neue Mensch.

Beides kann ich hier nicht finden. Hast Du die Ausdrucksstärke verändert? ...
Mit dem "neuen Menschen" hast du natürlich Recht und in gewisser Weise spielt er auch beim gesuchten Dichter, der stark von Nietzsche beeinflußt ist, eine Rolle. Trotzdem, wie ich angemerkt habe, war er kein führender Vertreter des Expressionismus, sondern lediglich einige seiner Werke - so auch dieses - werden manchmal einfach unter diesen Begriff subsumiert.

Ferner hab ich die Form ziemlich genau beibehalten, allerdings den Inhalt stark variiert und so auch die "Ausdrucksstärke" stark verändert :weihnacht.

Letzter Tipp (jetzt kommt ihr drauf), dann lös' ich auf: Das Original spielt - um es mal im Stile der Band "Eisregen" zu sagen - in einem "Leichenlager" ...

Marianne schrieb:
( so unter uns, von Germanist zu Germanistin)...
eine weitere nette Gemeinsamkeit :).
 
Ich glaub' - bevor aus diesem Thread zu sehr das Tempo rausgenommen wird, löse ich auf.

Hier noch mal meine Parodie:

Der Mund meines Mädchens, den ich lange angeschaut hatte,
sah so rosig aus.
Als ich ihr über die Brust strich, war ihre Haut so weich.
Schließlich an einer Stelle unter dem Nabel
fand ich einen kleinen Leberfleck.
Eins ihrer Schwesterchen hatte ich auch schon verführt.
Die anderen konnten es kaum erwarten,
tranken sich an meinem Anblicke satt und hatten
hier eine schöne Zeit verlebt.
Doch traurig und schnell kam auch das Ende:
Ich habe sie alle verschmäht,
ach, wie die armen Dinger weinten.

Und hier das Original von Gottfried Benn - Schöne Jugend (1912) aus dem Zyklus Morgue:

Der Mund eines Mädchens, das lange im Schilf gelegen hatte,
sah so angeknabbert aus.
Als man die Brust aufbrach, war die Speiseröhre so löcherig.
Schließlich in einer Laube unter dem Zwerchfell
fand man ein Nest von jungen Ratten.
Ein kleines Schwesterchen lag tot.
Die andern lebten von Leber und Niere,
tranken das kalte Blut und hatten
hier eine schöne Jugend verlebt.
Und schön und schnell kam auch ihr Tod:
Man warf sie allesamt ins Wasser.
Ach, wie die kleinen Schnauzen quietschten!

Wer mag, denke sich ein neues Parodierätsel aus :).
 
dyonysos schrieb:
Ich glaub' - bevor aus diesem Thread zu sehr das Tempo rausgenommen wird, löse ich auf.

Hier noch mal meine Parodie:

Der Mund meines Mädchens, den ich lange angeschaut hatte,
sah so rosig aus.
Als ich ihr über die Brust strich, war ihre Haut so weich.
Schließlich an einer Stelle unter dem Nabel
fand ich einen kleinen Leberfleck.
Eins ihrer Schwesterchen hatte ich auch schon verführt.
Die anderen konnten es kaum erwarten,
tranken sich an meinem Anblicke satt und hatten
hier eine schöne Zeit verlebt.
Doch traurig und schnell kam auch das Ende:
Ich habe sie alle verschmäht,
ach, wie die armen Dinger weinten.

Und hier das Original von Gottfried Benn - Schöne Jugend (1912) aus dem Zyklus Morgue:

Der Mund eines Mädchens, das lange im Schilf gelegen hatte,
sah so angeknabbert aus.
Als man die Brust aufbrach, war die Speiseröhre so löcherig.
Schließlich in einer Laube unter dem Zwerchfell
fand man ein Nest von jungen Ratten.
Ein kleines Schwesterchen lag tot.
Die andern lebten von Leber und Niere,
tranken das kalte Blut und hatten
hier eine schöne Jugend verlebt.
Und schön und schnell kam auch ihr Tod:
Man warf sie allesamt ins Wasser.
Ach, wie die kleinen Schnauzen quietschten!

Wer mag, denke sich ein neues Parodierätsel aus :).

...mal kurz off topic:

gehe ich recht in der Annahme, dass Subway to Sally von G. Benn da inspiriert worden sein könnten? Man lese ihren Text dazu....ist mir nur gerade dazu eingefallen....

Die Rose im Wasser

Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten
so treibt ihr schlanker Körper auf der Flut
so bleich und kalt ist sie, daß eine Weide
viel Blätter auf sie weint in stummer Qual

und rings umher im Wasser blühen Rosen
der Liebsten die roten
die weißen den Toten

am Ufer hockt ein alter Salamander
und hebt den Drachenkopf ins Sonnenlicht
er weiß nichts von den Schmerzen einer Jungfrau
von Grausamkeit und auch von Liebe nichts

und rings umher im Wasser blühen Rosen
der Liebsten die roten
die weißen den Toten

das Abendrot vergoldet ihre Wangen
ein Aal schlüpft über ihre weiße Brust
und durch die Zweige geht ein letzter Seufzer
ein Hauch von Trauer und ein Hauch von Lust
 
Das kann schon gut sein. Im konkreten Fall sind ja Parallelen durchaus erkennbar. "Das Ich" (kennst du bestimmt auch ;-) etwa haben Gottfried Benns Gedichtzyklus "Morgue" vertont (die Texte werden im Original rezitiert) ...
 
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War einmal ein Bumerang
War kein weniges zu lang -
Flog zurück ins Publikum,
Zwischen Köpfe machts bum-bum


:haare: :krokodil:

Eine etwas gruselige Parodie - das Original kennt Ihr alle, also setze ich es hier nicht ein.
 
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