Ganz so simpel ist es nicht, ein Chef stellt sein persönliches Engagement der Sache zur Verfügung und erst Recht ein Staatschef
und dazu kommt, dass ein falsches Verhalten bei einem Staatschef zu diplomatischen Verwicklungen führen kann,
einen Krieg auslösen kann und viele Menschen zu Opfern werden, das kann bei einem Feuerwehrmann oder Polizist,
sehr plumpe Beispiele denn in diesen Berufen wird auch sehr viel Macht ausgeübt, nicht passieren.
Ein Staatschef ist heutzutage nicht mehr ein alles beherrschender Patriarch sondern ein Mensch mit viel Sachverstand
der mit Kalkül und Gefühl ein System organisieren können sollte. Wie überall gibt es solche und solche.
Gehört es bei dir zum guten Stil, andere Meinungen und Beispiele als plump zu bezeichnen?
Wie sieht der gemeinsame Nenner aus? Alle Menschen sind gegen Beleidigungen geschützt, soweit diese nicht im besonderen Kontext von der Meinungsfreiheit gedeckt sind.
Sehen wir mal weiter und stellen vielleicht fest, wo der Unterschied zwischen plump und naiv liegt.
Also, Chefs haben ein besonderes Engagement, was ihnen nachgeordnete Mitarbeiter dem zur Folge nicht haben?! So simpel ist das eben nicht, denn ohne dieses Engagement der Mitarbeiter, das oft über das des Chefs hinausgeht, wäre dieser allein auf weiter Flur.
Auch falsches Verhalten von Polizisten kann zu diplomatischen Verwicklungen führen. Und nun kommt es, es kann sogar Kriege auslösen, wie noch weit nach 1945 fast geschehen.
Ich könnte nun die besonderen Qualifikationen herausstellen, die der Beruf des Polizisten benötigt, aber das würde am Thema vorbeigehen. Du willst mit diesen Qualifikationen einen besonderen Schutz der Staatsoberhäupter rechtfertigen?
Ein besonderer Schutz wäre notwendig, wenn man die besonderen Folgen eines persönlichen Angriffs fürchten muss, nicht allein seine herausgehobene Person an sich rechtfertigt dies.
Wenn die Arbeit des Oberhaupts Schaden nehmen würde. Dazu zählt aber nicht, dass er in seiner Ehre verletzt ist, es muss unmittelbaren Einfluss auf Entscheidungskompetenzen oder bestimmte Abläufe haben. Andernfalls wäre dieses Gesetz ein mögliches Mittel zur Zensur. Jede Kritik könnte als Angriff aufgefasst werden und die Strafverfolgung nach sich ziehen.
Wer kann der Arbeit eines Oberhauptes durch eine Ehrverletzung Schaden zufügen? Niemand außer er selber. Vielleicht noch andere Oberhäupter, die aber tatbestandlich gar nicht erwähnt sind.
Ich halte die aktuelle Norm immer noch für überholt und überflüssig.