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Nation, Nationalstolz ????

Ich habe den Beruf des Maschinenschlossers erlernt und im Jahre 1961 meinen ersten offiziellen Stundenlohn als Arbeiter erhalten. Es waren damals S 10,30 .- und daß bei den damals verlangten 196 Arbeitsstunden pro Monat nie und nimmer
der Gegenwert von DM 500.- herauskam, wird wohl jeder der das 1 x 1 beherrscht, verstehen.
Wenn ich gewußt hätte, daß ein Schuster in der BRD das dreifache eines Maschinenbauers verdient hat, wer weiß ob ich nicht umgelernt hätte. Dann wäre ich vielleicht heute ein Meister im Schustern.(netter Gedanke)
 
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Nun ja, aber zum Thema, was könnten Sie zum Thema hier aus dem Hut zaubern und hernach wieder verschwinden lassen? Ich zum Beispiel bin auch ohne Zauberei stolz darauf, ein Deutscher zu sein und meine Frau ist stolz darauf, einer anderen Nationalität anzugehören. Das kann man nicht so einfach aus dem Hut zaubern und auch nicht so einfach wieder verschwinden lassen. Ist doch klar, oder?

Mich würde interessieren wie man auf etwas stolz sein kann, zu dem man nicht das geringste beigetragen hat. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß mir ein Gen fehlt, denn ich kenne dieses Gefühl nicht. Ich bin höchstens froh, daß ich in Österreich geboren wurde und nicht z.B. in Syrien. Aber stolz darauf sein, daß ich Österreicherin bin? Das war Zufall oder auch Glück, wie man es nennen will. Aber auf keinen Fall etwas, worauf ICH stolz sein könnte.
 

Universalgenie als Denkmaler.

bakunin schrieb:
Es waren damals S 10,30 .-
und daß bei den damals verlangten 196 Arbeitsstunden pro Monat
nie und nimmer der Gegenwert von DM 500.- herauskam,
wird wohl jeder der das 1 x 1 beherrscht, verstehen.
bakunin,
du darfst allerdings nicht vergessen, dass unser Universalgenie,
das lieber malt statt denkt, die Volksschule geschwänzt hat
während die anderen Kinder das kleine Einmaleins gepaukt haben;

es hat stattdessen lieber alte Traktor-Reifen zerschnippselt,
damit der Vater Schuhsohlen erneuern konnte.

Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren
sind deshalb für unser Universalgenie
Teildisziplinen der Zauberei namens "Höhere Mathematik",
mit denen es sich natürlich nie etwas angefangen hat.

Wozu auch?


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Mich würde interessieren wie man auf etwas stolz sein kann, zu dem man nicht das geringste beigetragen hat. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß mir ein Gen fehlt, denn ich kenne dieses Gefühl nicht. Ich bin höchstens froh, daß ich in Österreich geboren wurde und nicht z.B. in Syrien. Aber stolz darauf sein, daß ich Österreicherin bin? Das war Zufall oder auch Glück, wie man es nennen will. Aber auf keinen Fall etwas, worauf ICH stolz sein könnte.

Eventuell gibt es 2 Wege, die zum Verständnis führen.

Einerseits das Selbstwertempfinden als Teil der Selbsterhaltung. Ich und das was so ist wie ich ist etwas "Wert" - ohne dass jetzt irgendein rationaler Grund dafür bestehen müsste. Der Mensch wäre verhungert, wenn er seiner Nahrung mehr Wert als sich selbst zugemessen hätte. Und von etwas, das einem etwas Wert erscheint zum Stolz darauf sein ist es nur mehr ein kleiner Schritt. Wohl auch der Grund, warum Eltern stolz auf ihr Baby sind, auch wenn es nur das erste Mal in die Windeln pupst.

Andererseits, es gibt das Gefühl des Fremdschämens. So wie man offensichtlich auf etwas stolz sein kann, zu dem man nicht das Geringste beigetragen hat kann man sich offensichtlich auch für etwas schämen, zu dem man nicht das Geringste beigetragen hat.

Für beide Gefühle ist aber, so meine ich, ein Gefühl der Verbundenheit notwendig. Man ist umso stolzer bzw schämt sich umso mehr für etwas/jemanden, je verbundener man damit ist. Wenn man sich mit etwas nicht verbunden fühlt, aus welchem Grund auch immer, kann sich so ein Gefühl nicht einstellen. Bei fehlender Empathie ebensowenig.
 
Mich würde interessieren wie man auf etwas stolz sein kann, zu dem man nicht das geringste beigetragen hat. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß mir ein Gen fehlt, denn ich kenne dieses Gefühl nicht. Ich bin höchstens froh, daß ich in Österreich geboren wurde und nicht z.B. in Syrien. Aber stolz darauf sein, daß ich Österreicherin bin? Das war Zufall oder auch Glück, wie man es nennen will. Aber auf keinen Fall etwas, worauf ICH stolz sein könnte.

Ich bin stolz auf mein Österreich, meine Heimat. Ich leiste hier meinen Beitrag mit meiner Arbeit und meinen Steuern und Abgaben für unsere Gesellschaft und deren Erhalt in der Zukunft. Einer Gesellschaft mit noch halbwegs gleichen Werten und Kultur und mit einem noch funktionierenden Sozial/Rechts/Justiz System.
Die Worte "noch" habe ich deshalb "Fett" hervorgehoben weil es immer mehr Menschen hier in Österreich gibt, die sich mit unseren Werten, unserer Kultur und mit unserem System nicht mehr identifizieren wollen. Und die Menschen die sich mit Österreich nicht identifizieren wollen oder auf Österreich nicht Stolz sein können, sind meiner Meinung nach für unsere noch funktionierende Gesellschaft von keinen besonderen Wert. Ja ich gehe sogar soweit zu behaupten daß diese Menschen viel dazu beitragen unser Österreich in seiner derzeitigen Form zu zerstören.
 
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