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Na ihr (Quer-)denker!

Patrice

New Member
Registriert
29. Oktober 2005
Beiträge
149
Halli Hallo,
hab das Forum heute erst entdeckt und mich gleich angemeldet! Wie blind man doch durchs Leben läuft?! :schlaf1:
Joa, also ich freu mich auf kritische Dikussionen mit euch und hoffe viel in (von) diesem Forum zu lernen...
Hab da gleich mal ne Frage: Gibt es einen Thread in welchem über das (von der Bibel vorschgeschriebene) Verhalten von Christen gegenüber Atheisten diskutiert wird?
Ein streng katholischer Mitschüler von mir behauptet, das Christentum würde auch jene Menschen, die selbst nicht dem Chistentum angehören, respektieren. Ich denke aber viel mehr, dass das nicht der Fall ist. Das Christentum akzeptiert mich nur, so lange ich zumindest ein "potenzieler" Christ bin, d.h. so lange ich den 'richtigen Weg' (ihrer Meinung nach) zum Christentum noch finden könnte! Ist doch irgendwie ein Ungleichgewicht, dass das Christentum mich als atheistischen Mensch an sich als solchen gar nicht akzeptiert, gleichzeitig von mir aber verlangt wird, dass ich es selbst akzeptiere, oder?! Also ich denk mal Akzeptanz hat auch etwas mit Achtung zu tun, und Achtung empfinde ich ganz bestimmt nicht. Ich tolleriere das Christentum vielmehr... aber das geht ja jetzt alles schon weit über eine Vorstellung hinaus!

mfg Patrice :jump1:
 
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Du kannst Deine Religiosität selber testen,
in dem Du Dich fragst,
was Dir die Umwelt, die Dich umgibt, bedeutet

wenn Du für Umweltschutz bist,
da Du die Artenvielfalt und die Schönheit erhalten willst,
dann bist Du religiös
(und wirst von OttoNormalChrist geachtet)

wenn Du keinen Gefallen an der Umwelt findest,
Dich vielmehr für Maschinen einsetzt,
die die Welt beherrschen sollen,
dann bist Du ein Feind der Religion
(und wirst von OttoNormalChrist verachtet)

das Kirchenhasser-Forum ist das freigeisterhaus.de
dieses Forum ist ausgeglichen
 
Hallo Patrice!

Patrice schrieb:
Ein streng katholischer Mitschüler von mir behauptet, das Christentum würde auch jene Menschen, die selbst nicht dem Chistentum angehören, respektieren. Ich denke aber viel mehr, dass das nicht der Fall ist. Das Christentum akzeptiert mich nur, so lange ich zumindest ein "potenzieler" Christ bin, d.h. so lange ich den 'richtigen Weg' (ihrer Meinung nach) zum Christentum noch finden könnte! Ist doch irgendwie ein Ungleichgewicht, dass das Christentum mich als atheistischen Mensch an sich als solchen gar nicht akzeptiert, gleichzeitig von mir aber verlangt wird, dass ich es selbst akzeptiere, oder?! Also ich denk mal Akzeptanz hat auch etwas mit Achtung zu tun, und Achtung empfinde ich ganz bestimmt nicht. Ich tolleriere das Christentum vielmehr... aber das geht ja jetzt alles schon weit über eine Vorstellung hinaus!

Mich würde interessieren, welche Erfahrungen von Ablehnung oder von Nicht-Akzeptanz oder von Nicht-Respekt seitens von Christen Du in Deinem Leben konkret erlebt hast, die zu Deiner Ansicht geführt haben, "die Christen akzeptieren mich als atheistischen Mensch nicht"? Welche Erfahrung und wie oft hast Du da konkret gemacht? Akzeptiert Dich zum Beispiel Dein Mitschüler in Eurem Alltagsleben nicht? Wie hat sich so etwas bemerkbar gemacht?

Ich bin selber Atheistin und muß jedoch sagen, dass ich seitens von Christen, oder von anderen religiösen Menschen persönlich keine solchen Erfahrungen in meinem Leben gemacht habe - und es ist schon ein bisschen fortgeschritten, mein Leben, meine ich... ;)

Liebe Grüße
Jocelyne
 
Hallo Patrice !

Ich denke zwar nicht immer quer - trotzdem willkommen und auf interessantes Posten.

Es gibt einen eigenen Themenkreis "Religion, Spirituelles, .....", wo du einmal die verschiedenen Auffassungen zu Religion kennenlernen kannst. Außerdem hast du eine Suchroutine über das ganze Forum und eine innerhalb eines Themas. Man sollte vielleicht noch zwischen "Religiösen" und "Fanatikern" unterscheiden.

Liebe Grüße

Zeili
 
Schön' guten abend,

vielen Danke für eure Antworten! :)

@ scilla

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, ob ich über deine Antwort lachen, oder entsetzt sein soll!

das Kirchenhasser-Forum ist das freigeisterhaus.de
dieses Forum ist ausgeglichen

Hättest du meinen Beitrag richtig gelesen und auch verstanden, hättest du vermutlich begriffen, dass ich keinesfalls ein 'Kirchenhasser' bin, sondern mir die Frage gestellt habe, ob zwischen der gegenseitigen Akzeptanz von Christentum und Atheismus nicht ein Ungleichgewicht besteht?!
Jeder Mensch muss sich die Frage nach Gottes Existenz selbst beantworten. Man sollte darauf verzichten, die Kirche auszunutzen, genau wie sie darauf verzichten sollte, die Menschen auszunutzen. Niemand sollte zu einer Meinung (und zu einem Glauben) gezwungen werden, denn dann ist die wichtigste unserer Lebensschätze, die Demokratie, gefährdet.
In einem demokratischen (und vor allem säkularen) Staat sollte es aber schon erlaubt sein Kritik zu üben, ohne gleich als (Kirchen-)Hasser oder änliches abstempelt zu werden. Ich glaube die Kirche hat vor 2000 Jahren der Menschheit einen großen Dienst erwiesen, in dem Sie durch den Dekalog zwischenmenschliches Zusammenleben unter bestimmten Moralvorstellungen ermöglichte. Wer aber selbst gegen seine eigenen Werte verstößt und Wissenschaft/Fortschritt und Aufklärung behindert, der ist in meinen Augen im wahsrten Sinne des Wortes einfach unglaubwürdig.

Du kannst Deine Religiosität selber testen,
in dem Du Dich fragst,
was Dir die Umwelt, die Dich umgibt, bedeutet

wenn Du für Umweltschutz bist,
da Du die Artenvielfalt und die Schönheit erhalten willst,
dann bist Du religiös
(und wirst von OttoNormalChrist geachtet)

wenn Du keinen Gefallen an der Umwelt findest,
Dich vielmehr für Maschinen einsetzt,
die die Welt beherrschen sollen,
dann bist Du ein Feind der Religion
(und wirst von OttoNormalChrist verachtet)

Klick einmal auf den unten angeführten Link. Vielleicht ist Religiosität ja doch etwas anderes als sich zu fragen, was die Umwelt einem bedeutet?!

@ Buenos dias Jocelyne Lopez,

Mich würde interessieren, welche Erfahrungen von Ablehnung oder von Nicht-Akzeptanz oder von Nicht-Respekt seitens von Christen Du in Deinem Leben konkret erlebt hast, die zu Deiner Ansicht geführt haben, "die Christen akzeptieren mich als atheistischen Mensch nicht"? Welche Erfahrung und wie oft hast Du da konkret gemacht? Akzeptiert Dich zum Beispiel Dein Mitschüler in Eurem Alltagsleben nicht? Wie hat sich so etwas bemerkbar gemacht?

Um ehrlich zu sein ist dieser Gedanke rein theoretischen Ursprungs. Ich habe vor einiger Zeit den Artikel „Muss man Religiosität respektieren? - Über Glaubensfragen und den Stolz einer säkularen Gesellschaft“ von Jan Philipp Reemtsma gelesen. Der Artikel ist ziemlich lang (aber wahnsinnig interessant)!

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2005/08/12/a0043.text.name,askAeJxCO.n,0

@ Zeilinger

Vielen Dank für die Informationen!

mfg patrice:jump1:
 
Ist Religiosität biologisch verankert?

Hallo Patrice,

Patrice schrieb:
Um ehrlich zu sein ist dieser Gedanke rein theoretischen Ursprungs. Ich habe vor einiger Zeit den Artikel „Muss man Religiosität respektieren? - Über Glaubensfragen und den Stolz einer säkularen Gesellschaft“ von Jan Philipp Reemtsma gelesen. Der Artikel ist ziemlich lang (aber wahnsinnig interessant)!

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2005/08/12/a0043.text.name,askAeJxCO.n,0

Schon ohne den Artikel gelesen zu haben kann ich für mich die Frage "Muss man Religiosität respektieren?" klar beantworten: Ja, man muss Religiosität respektieren.

Ich bin nämlich mittlerweile davon überzeugt, dass das religiöse Gefühl bei Menschen biologisch verankert ist, so wie andere Gefühle eben auch: Es gibt und es gab in der Geschichte unserer Spezies - so weit man auch zurückblicken kann - keine Menschengemeinschaft ohne Zeugnisse von Religiosität. Die Religiosität ist in meinen Augen eine evolutionäre Entwicklung, ein "Markenzeichen" unserer Spezies sozusagen, genauso wie die Sprache. Vielleicht war sie sogar vor der Sprache vorhanden.

Liebe Grüße
Jocelyne
 
Schön' guten abend Jocelyne Lopez,

Ich bin nämlich mittlerweile davon überzeugt, dass das religiöse Gefühl bei Menschen biologisch verankert ist, so wie andere Gefühle eben auch: Es gibt und es gab in der Geschichte unserer Spezies - so weit man auch zurückblicken kann - keine Menschengemeinschaft ohne Zeugnisse von Religiosität. Die Religiosität ist in meinen Augen eine evolutionäre Entwicklung, ein "Markenzeichen" unserer Spezies sozusagen, genauso wie die Sprache. Vielleicht war sie sogar vor der Sprache vorhanden.

Wirklich interessanter Gedanke, aber was bedeutet das für Menschen, die davon überzeugt sind nicht religiös zu sein? (Übertrieben ausgesprochen): Sind diese eine Fehlentwicklung, weil Religiosität und Leben nicht einhergehen? Oder sind diese vielleicht auf eine andere Art und Weise religiös?

Es geht mir nicht darum Religiosität an sich zu verurteilen, und schon gar nicht religiöse Menschen! Ich akzeptiere diese Menschen, wie ich auch alle anderen Menschen achte. Vielen Menschen verleiht der Glaube eine Orientierung, er schafft Werte und vieles mehr. Zwischen diesem Glauben und der Religiosität besteht jedoch ein himmelweiter Unterschied! Um Hamlet zu zitieren: Auch ich glaube, dass zwischen Himmel und Erde mehr existiert , als meine Schulweißheit mir weiß machen möchte! Aber nur an eine "höhere" Macht zu glauben, die dem (menschlichen) Leben einen 'besonderen' Wert zuspricht bedeutet noch lange nicht, religiös zu sein. (Im übrigen glaube ich nicht daran!) Nein, Religiosität meint, und das wird in dem Artikel sehr schön deutlich, die Welt aufzuteilen in das Unwesentliche, dieses allen Menschen zugänglich ist, und das Wesentliche, jenes nur die Menschen mit einem 'privilegierten' Zugang zur Wahrheit (d.h. religiöse Menschen) begreifen können.

Religiosität besteht in der Überzeugung, dass die Welt nicht aus sich heraus verstanden werden kann.
Zitat/Jan Philipp Reemtsma

Religiös ist derjenige, der meint, was immer wir auf diesem oder jenem Wege noch über die Welt herausbekommen können: Das, was die Welt im Innersten zusammenhält, das Geheimnis der Welt, ihr Sinn - also irgendwie das Eigentliche -, wird es nicht sein. Und auf dies Eigentliche kommt es an. Religiös ist derjenige, der die Welt aufteilt in das, was unserem Wissenwollen zugänglich und gerade darum nicht das Wesentliche ist, und das andere, Wesentliche, zu dem es einen anderen Zugang geben muss.
Zitat/Jan Philipp Reemtsma

Die religiösen Menschen sprechen sich also selbst einen Zugang zum Eigentlichen zu, der mir verborgen bleibt. Der wesentliche Grundgedanke ist aber, dass die Reliosität - wenn ich das mal so sagen darf - mich nur solange akzeptiert, wie ich zumindest ein 'potenzieller' Gläubiger bin, der - bis zu diesem Zeitpunkt geblendet - immernoch den Zugang zu Gott (zur Wahrheit), d.h. aus christlicher Anschauung zum Christentum, aus islamischer Ansicht zum Islam, usw. finden kann. Die Religiosität akzeptiert mich aber nicht als den Menschen der ich wirklich bin, der noch nie an Gott geglaubt hat, dies immernoch nicht tut und vermutlich auch niemals tun wird! Respekt aber beruht auf Gegenseitigkeit und Achtung, beides sehe ich im gerade diskutierten Zustand nicht gegeben, und stelle mir deshalb die Frage, ob Religiosität zu respektieren ist, oder nicht?!

Im Endeffekt geht es mir auch darum, dass einige wenige religiöse Menschen, wie zum Beispiel islamistische Fundamentalisten (Osama Bin Laden), der (verstorbene) Papst, Geistliche in Teheran, und auch Andere, zur Zerstörung der säkularen Gesellschaften aufrufen. Aber das ist wahrscheinlich wieder ein anderes Thema!

Ich achte es, dass du Religiosität respektierst. Ein, so erscheint es mir, sehr selbstloses Verhalten! Ich ziehe dann dem Respekt doch lieber die Toleranz vor. :rolleyes:

Oki doki donky Daddy! :doof:

Mfg Patrice :jump1:
 
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Hallo Patrice,

Patrice schrieb:
Ich achte es, dass du Religiosität respektierst. Ein, so erscheint es mir, sehr selbstloses Verhalten! Ich ziehe dann dem Respekt doch lieber die Toleranz vor. :rolleyes:

Respekt und Toleranz sind doch hier ziemlich verwandt, oder? Und ich achte es wiederum, dass Du Toleranz anstrebst ;)


Patrice schrieb:
Wirklich interessanter Gedanke, aber was bedeutet das für Menschen, die davon überzeugt sind nicht religiös zu sein? (Übertrieben ausgesprochen): Sind diese eine Fehlentwicklung, weil Religiosität und Leben nicht einhergehen? Oder sind diese vielleicht auf eine andere Art und Weise religiös?

Ich möchte erst einmal nur mal kurz auf diesen Gedanken der möglichen biologischen Verankerung des religiösen Gefühls und auf Deine Fragen zurückkommen, und zwar mit einer seltsamen Beobachtung von Jane Goodall bei freilebenden Schimpansen, die ich auch in der Seite "Angehörige" meiner Homepage erwähnt habe.

Über diesen Bericht von Jane Goodall finde ich aber die genaue Quelle nicht mehr. Ich glaube mich zu erinnern, dass sie diese Beobachtung in einem Dokumentarfilm erzählt hat. Ich wiedergebe sie also aus Erinnerung:

Sie hat über ein ergreifendes und seltsames Erlebnis bei freilebenden Schimpansen berichtet, das sie besonders beeindruckt hat: Ein erwachsenes Männchen ging allein und gezielt - aber ohne ersichtlicher Grund - zu einer Stelle im Tropenwald, ein Wasserfall, die ein grandioses und beeindruckendes Naturschauspiel war. Sein ungewöhnliches Verhalten dort, seine ersichtlichen inneren Rührungen haben die Forscherin sehr nachdenklich gemacht: Hat er Demut empfunden? Hat er gebeten?

Liebe Grüße
Jocelyne
 
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