Zitat von Frischling:
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Menschen wie LatinaXIII, die unbedingt in das Ewige Leben im Reich eines laut Bibel denkbar giftigsten Feindes der Religionsfreiheit gelangen wollen, ignorieren das aber genau so, wie sie andererseits viele Kernforderungen Jesus ignorieren. Ich zumindest kenne keinen Christen, der seine Feinde liebt ....
Zuerst mal ein herzliches "Grüss Gott", bin neu hier und das ist mein erster Beitrag.
Ein herzliches Willkommen
Obschon Frischling den LatinaXIII ofensichtlich falsch verstanden hat, hat er aber im Allgemeinen völlig recht. Und das gleich aus zwei Gründen: 1. Die Bibel vermittelt an vielen Stellen, bes. im AT, einen grausamen, rachsüchtigen und blutrünstigen Gott. Aber das ist mit Sicherheit nicht das Bild unseres Schöpfers, dem Gott der Liebe, das uns im NT begegnet. Dann ist die Religion keine Sache Gottes, sondern sind Philosophien der Menschen über Gott.
Laut AT soll die Rache Gottes siebenfach sein und ist begrenzt auf das Leben eines Menschen, das Gott vorzeitig wie bei der Sintflut beenden kann.
Laut NT soll die Rache Gottes Unendlich-fach sein, denn er will Menschen laut Matth. 25, 41-46 mit der Ewigen Pein im Feuer bestrafen und auf alle Ewigkeit mit Feuer und Schwefel martern. Um diese sadistischste aller Strafandrohungen auf die Spitze zu treiben: und das im Angesicht eines Forderers der Liebe zu den Feinden:
„Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken vom Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt im Kelch seines Zornes bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in alle Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.“ (Off. 14, 9-11)
Der 2. Punkt aber ist weit tragischer und leider muss ich auch hier Frischling recht geben. Die sog. (evang.) Christen vermeiden auf das Tunlichste, die Kernforderungen Jesu erfüllen. Für sie bestehen einzig und allein die Verheissungen der Bibel, alles andere interessiert sie nicht. Das gilt leider eben auch für die Feindesliebe!
Wenn wir aber auf diese Kernforderungen eingehen würden, d.h. die Bibel (NT) im Leben tatkräftig umsetzen würden, also Gott mehr lieben als alles auf dieser Welt und ebenso den Nächsten lieben, glaub mir, Frischling, das Christentum würde anders aussehen! Und somit ist LatinaXIII gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt!!
Kernforderungen Jesus, wie das Beachten der Thoragesetze bis zum Vergehen der Erde (Matth. 5, 17-19) oder das Verkaufen allen Besitzes und Teilen mit den Armen (Luk. 12, 32-34) und das Lieben der Feinde sind, bezogen auf eine lange Zukunft der Menschheit, nach meiner Meinung völlig irrationale Forderungen, die höchstens religiöse Eiferer erfüllen können. Wenn das Ende damals aber eingetroffen wäre, dann wäre es natürlich sinnvoll gewesen, sich nicht mit den Gesetzgebern um bessere Gesetze zu kämpfen. Dann wäre es auch sinnvoll gewesen, sich nicht für Wohlstand abzuschuften und nicht gegen Feinde zu kämpfen. Das Ende aller Dinge ist aber nicht wie angekündigt vor über 19 Jahrhunderten eingetroffen und auf den Armutsgeboten Jesus und seine Forderung an die Verkünder seiner Lehre zur höchsten Bescheidenheit und einem brüderlichem Wirken wurde nachweislich die reichste und diktatorischste Religionsorganisation der Erde aufgebaut!
Aber eine konkrete Frage: kannst Du diese Bescheidenheitsforderung Jesus an die Verkünder seiner Lehre:
„Und ein Schriftgelehrter kam heran und sprach zu ihm: Lehrer, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.“ (Matth. 8, 19+20)
....mit den protzigen Bischofpalästen und Sommerresidenzen in Einklang bringen?