Welche positiven Pflichten haben wir gegenüber Wildtieren?
Nur mal meine 2 Cents....
Aus heutiger Sicht betrachtet, haben wir die positive Pflicht unsere alten Fehler zu kompensieren und sie, wo möglich, zu korrigieren.
Als wir Menschen angefangen haben, unsere Welt nach unseren Wünschen und Ansprüchen zu gestalten, wurde auch Schaden angerichtet.
Als Beispiel soll mir hier das jagen der Raubtiere dienen, die unseren domestizierten Herden gefährdeten.
Hier ist der Wolf wohl das beste Beispiel.
Der war nie wirklich böse, denn Tiere können nicht böse sein, weil sie nie aus niederen Motiven handeln.
Das kann nur der Mensch! Und so hat er dieses wunderbare Tier fast ausgerottet, wo es störte.
Nun kommt er wieder nach Zentraleuropa und wieder wird er dämonisiert und für Schuldig erklärt, weil er ganze Herden von Schafe ausrottet und natürlich auch Menschen gefährdet. ...welch Unfug!
Wenn man weiß, welchen Stellenwert Raubtiere im Ökosystem haben, dann ist das eher ein positiver. Denn seine Anwesenheit allein löst schon ein Verhaltenswechsel bei seinen Beutetieren aus. Hier und in unseren Breiten eindeutig das Verhalten von Feldern plündernden Wildschweinen und von Baumnachwuchs fressenden Rot- und Rehwild.
"Kommt der Wolf, kommt der Wald!" ..ein Spruch, den mir schon viele Förster und Weidmänner bestätigten.
Ja, auch die fälschlicherweise als "Jäger" bezeichneten Weidmänner sind in großen Teilen Pro-Wolf! Erspart es ihnen doch, Maisfelder und Kartoffeläcker akribisch zu bewachen, um Schadensersatzforderungen der Großbauern zu entgehen.
Helfen mußten diese den Beutetieren des Wolfs nur, indem man ihre Population nicht all zu groß werden ließ und zudem kranke und verletzte Tiere zu bejagen. Wildpflege nennt man das und wir haben uns diese Bürde selbst auferlegt, weil wir es nicht verstanden haben, MIT den Tieren der Natur zu leben, sondern nur auf ihre Kosten.
Ich schließe hier natürlich die ekelhaften Trophäenjäger aus. Also Menschen, die sich damit rühmen einen beeindruckenden 12 Ender an einer Kirrung aus 50 m Entfernung erlegt zu haben.
Solche Tiermörder braucht kein Mensch und auch kein Tier.
Aber wir haben nicht nur durch "Wegnahme" einer Art Schaden angerichtet, sondern auch durch hirnloses und profitgenerierendes Zufügen einer Art. Kaninchen in Australien, Katzen in Neuseeland oder Schweine in Amerika. Alles unreparierbare Fehler, die im jeweiligen Biotop destruktiv wirkten.
Müssen wir nun Wildtieren helfen? Ein eindeutiges Jein!
Im Grund müssen wir uns nur da engagieren, wo wir es auch kaputt gemacht haben. In funktionierenden Ökosystemen brauchen wir nix weiter, als zu beobachten und zu verstehen. Und natürlich dafür zu sorgen, dass es so bleibt.
In unseren vorherrschenden Kulturlandschaften sind aber immer Eingriffe nötig. Wenn diese sich auf ein nötiges Minimum beschränken und vorrangig dem Schutz der Wildtiere gelten, dann sind wir auf dem richtigen Weg.
Kommen wir aber nochmal zum Wolf. Der ist ja der Urahn unserer Hunde. Also die domestizierte Form dessen.
Letzte hat grad im Heute eine Aufmerksamkeit, die man sich auch mal gern für dessen Vorfahre wünscht.
Letztlich aber kann ich nach meinen Erfahrungen aber sagen, würde es uns Menschen mit einem Schlag nicht mehr geben, die Natur und die Wildtiere kämen prächtig zurecht und würden uns nicht vermissen.
mfg