diethelm schrieb:
Aber Ziesemann ist nie polemisch!(?) Ok, gewisse Tiere sind gleicher.---
Ist immer noch OK. Ich verabscheue nur
persönliche Polemik, eine Polemik in der Sache ist legitim, oft notwendig. Und bei Deiner Phobie gegen den Kap. erschien mir das Sterbeglöcklein harmlos, doch sollte es Dich dennoch persönlich zu stark geläutet haben, bitte ich ernstlich um Entschuldigung.
, betreibt, wenn er „spart“ Geldvernichtung, sobald er seine Schulden oder einen Teil davon zurückzahlt. Das ist aus kapitalistischer Sicht schlecht.
Eben nicht! Sein Geld - ob Guthaben oder Kredit - ist nur in anderen Händen.
Inflation (Kern-) und Konjunkturaufschwung gehen immer parallel, es gibt da kein entweder oder. Ich verstehe nicht, wie Du überhaupt so argumentieren kannst!
Zu allem was Du vor diesem Zitat geschrieben hast, nur einen Satz: Du musst den Geldschleier entfernen, um zu verstehen. Es handelt sich um reale Strömungsgrößen.
Der Geldmultiplikator wirkt nur insofern und insoweit inflationär, als er das Wachstum der Güterproduktion (einschl. Dienste) übersteigt. Weil dies ständig wächst brauchen wir auch eine ständige Geldmengenvermehrung.
Zu Deinem Zitat: Wenn Du Inflation als jede durchschnittliche Preissteigerungsrate von mehr als 0% pro Jahr definierst, hast Du recht. Ansonsten gibt es viele Konjunkturaufschwünge mit einer "Inflationsrate" von <2%.
Gebe zu, ich kenne die Normen der FED nicht genau, aber sie kann sehr wohl autonom den Zinssatz drastisch erhöhen, um der Regierung das zusätzliche Schuldenmachen zu vermiesen.
Was die Türkei betrifft, Ziesemann, da hatte ich schon die Hoffnung, dass Du unterscheiden kannst zwischen der EU als politischer Raum und der Wirtschaft in der EU. Natürlich wird die Türkei als Mitglied der EU noch lange ein Raum sein, der der Zuschüsse durch die EU bedarf, aber profitieren werden davon die alle Unternehmen, nicht nur die Banken.
Enttäuscht mich etwas, dass Du mir nicht zutraust, das unterscheiden zu können. Aber wieder, lieber diethelm, Du musst bitte in Interdependenzen denken: Wenn Unternehmen davon profitieren, dann auch die Arbeitnehmer in ihnen und die Bankenaktionäre. Gesamtwirtschaftlich aber werden die Belastungen höher sein. Man darf das ruhig ein wenig vergleichen, aber nicht gleichsetzen, mit dem Beitritt der DDR zur BRD -
politisch höchst erwünscht und von mir sehr begrüßt! Aber die DDR war eben nicht ein "Schnäppchen" wie wissenlos faselnde Dichter (G. Grass) meinen sondern die teuerste Immobilie der Welt, die kein Privatunternehmer gekauft hätte. Die Gesamtbelastung beträgt ungefähr 3% p.a. Natürlich haben einige westdeutsche Unternhehmen (doch siehe oben) davon profitiert, aber volkswirtschaftlich liegen wir dick im Minus, was sogar die EU-Kommission anerkannte.
Deinen globalen Geldschöpfungsmultiplikator habe ich nun begriffen, aber analytisch hilft er wenig weiter, denn wie
willst Du den abstellen?
Hoffe, Dir geholfen zu haben, diethelm
Ja, das hast Du, und dafür danke ich Dir.
Freundliche Grüße - Ziesemann