AW: Märchen
Insgesamt hast Du vollkommen recht. Ja, es war ein anderer König, sonst würde das ganze Märchen keinen Sinn machen.
Ich bin froh, dass sich außer mir noch andere für Märchen interessieren.
mAn geht es bei märchen ja in 1. linie nicht darum, wie wahrscheinlich die speziellen angaben sein könnten. sondern sie sind als allegorien zu sehen, die etwas zum ausdruck bringen wollen, das wo anders angesiedelt ist als im realen leben. in einer märchenwelt halt.
und zwischen diesen zeilen will der sinn des jew. märchens gefunden werden.
gerade in allerleirauh gäbe es da viel zu entdecken.
z.b. den umstand, dass sie sich GEGEN den väterlichen willen (der noch dazu als könig nochmal ihr herrscher ist), stellt (das wird ja gleichzu anfang im märchen ganz deutlich zum ausdruck gebracht, dass es nicht angeht, dass vater die eigene tochter heiratet).
zuerst versucht sie es mit list (mit den 3 wünschen). doch dabei muss sie selbst ja nichts leisten.
dann aber muss sie selbst zu ihren wünschen stehen und einiges durchleben und durchmachen - das ist eine art metamorphose:
sie wandert in die ferne - sogar durch die nacht! - und landet in einem wald (im gegensatz zu freiem land oder gar einem schloss!).
dort lebt sie unerkannt ihren schattenpol - als hässliches allerleirauh.
nur sie selbst weiß um ihre wahre natur. alle welt rund um sie hat davon keine ahnung.
nach und nach kann sie stücke ihrer eigenen schönheit und ihrer gaben wieder zum vorschein bringen und herzeigen. und dies sogar einem anderen könig - also dem könig, zu dem es sie durch das hören auf ihre eigene vorsehung verschlagen hat.
auch ihn stellt sie auf die probe. durch ihr mehrmaliges erscheinen als prinzessin bei den 3 bällen. und er kann sich ihrer als würdig erweisen - hiebei hat auch wieder die vorsehung (das schicksal) die fäden in der hand.
so konnte die königstochter sich ihres eigenen schicksals als königlich erweisen und fortan glücklich leben - ohne dass sie je klein beigegeben hätte und damit ihre metamorphose abschließen - und anders ausgedrückt: den weg zu sich selbst finden und gehen.