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Machen Modelle über spirituelle Entwicklung Sinn?

  • Ersteller Ersteller spinnwebwald
  • Erstellt am Erstellt am
Hi selbst!

das war ein ontologischer Text, den Du geschrieben hast.
von meiner Warte aus, hast du gesagt,
daß es kein Nichts gibt
sondern nur Sein (bspw. ein Nicht-Sein)

Dein Vorbild wäre also PARMENIDES

Parmenides´ Text ist ein Gedicht, ein Liedtext in Hexametern, der vorgetragen bzw. gesungen den Hörer womöglich selbst auf die Reise in eine andere Welt schickt - in einer Art Hypnose. Es ist ein Dichter, Heiler, Magier oder Schamene, der hier spricht.

http://www.guenter-schulte.de/materialien/philoreligion/philoreligion_06.html

ich persönlich glaube allerdings eher,
daß es um die Vereinigung der Geschlechter geht
 
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Hallo scilla,

scilla schrieb:
ich habe keine Philosophie studiert, sondern als Geograph aus Überzeugung eine wissenschaftstheoretische Arbeit geschrieben, die dann meine akademische Laufbahn (Doktorarbeit) verhindert hat.

meine Diplomarbeit über Erleuchtung war einer akademischen Karriere auch nicht unbedingt förderlich. ;-) Trotzdem bin ich froh, bei der Wahl des Themas auf mein Herz gehört zu haben.

scilla schrieb:
der Autor unterschied verschiedene Erkenntniswege
und ordnete diese der Menschheitsgeschichte, der Reife eines Menschen UND der Entwicklung eines Kleinkindes zu

Kurt Eberhard: Einführung in die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. 1. Auflage 1987, 2. Aufllage 1999, Kohlhammer

vielen Dank für den Tipp, werde mir gleich Näheres dazu heraussuchen.

scilla schrieb:
daß ein italienischer Psychologe names VICO (?) der erste war (? 16./17. Jahrhundert),
der die Entwicklung der Menschheit mit der eines Menschen verglich

Da ist wahrscheinlich Giambattista Vico mit seiner "Scienza Nuova" von 1744 gemeint...

Schöne Grüße

michi
 
Hallo scilla,

scilla schrieb:
das war ein ontologischer Text, den Du geschrieben hast. von meiner Warte aus, hast du gesagt, daß es kein Nichts gibt sondern nur Sein (bspw. ein Nicht-Sein). Dein Vorbild wäre also PARMENIDES

das Nichts ist der Grund für alles Sein. In diesem Sinn sind nichts und alles dasselbe. Ich selbst würde meinen Text übrigens eher Heraklit zuordnen als Parmenides, weil ersterer das dynamische Werden betont, während letzterer sein Heil im statischen Sein sucht...

scilla schrieb:
ich persönlich glaube allerdings eher, daß es um die Vereinigung der Geschlechter geht

Bei Parmenides oder bei mir? ;-)

Schöne Grüße

spinnwebwald
 
Hallo scilla,
Danke für deine Reaktion und nach meinem Pfingsturlaub antworte ich dir gleichmal darauf:
Zitat: „von meiner Warte aus, hast du gesagt,daß es ke in Nichts gibt sondern nur Sein (bspw. ein Nicht-Sein)“
Nunja, das Nichts gibt es schon nur ist es nicht das leere Nichts sondern das Nichts dessen es nichtet. Die Fähigkeit des Nichts zu nichten das nichtende Nichts sozuschreiben. Dieses Nichts ist immer bestimmt durch ein zu nichtendes, was auch sein genannt wird. Wenn es kein zu nichtendes gäbe so würde das nichts aus dem nichts nichts nichtend nichten – also von nicht zu nichts aus nichts mit nichts– was allerdings ausser das dies eine nichtige Denkbestimmung ist - Nichts wäre. Aber wie man hier sieht ist das Nichts selbst in bezug auf sich selbst nicht Nichts sondern das bestimmte nichts hier das nichts des nichts. Was nun keineswegs leer sondern so voll wie das genichtete ist. Allerdings ist der Inhalt dieses Vorganges Nichts. Das Nichts ist die Negation des Seienden. Als reine Denkbestimmung ist das Nichts eben so leer wie das reine Sein ohne jede weitere Bestimmung sind beide leer. Nur in Bezug auf sich selbst – ob nun nicht nichts, was nichts anderes als das bestimmungslose sein, denn nicht nichts ist sein zumindest seinendes nichts, oder reines sein was selbst leer und bestimmungslos ist nur mit dem das es ist ist es ebenso wie das nichts leer und doch seiend sind beide- in bezug aufeinander gehen, oder sind gegangen, diese über ins werden.
Aber du meinst vielleicht das Sein , als bestehendes und Nichts als dessen gegenteil als Leere als abolut Garnichts – nun hier so das es dieses (gar)nichts nicht gibt. Ausser das es ein Wort ist unter dem wir uns garnichts denken und vorstellen können. Das Nichts selbst ist das unbestimmte sein oder das sein ist das bestimmte nichts, denn bevor es bestimmt war war es unbestimmt d.h. es war nichts oder nicht.
Im übrigen dank für den Parmenides Text und ich habe Parmenides nicht zum Vorbild aber man kann dasselbe auch noch nach jahrtausenden denken , oder besser man kann dasselbe immer denken was nichts anderes heißt als das das denken, was dies ist mal ausenvorgelassen, ewig ist. Und dieses Denken selbst ist negieren, oder mit Spinoza alles bestimmen ist negieren.
Wenn du allerdings das physikalische Nichts (vakkuum) hier im hinterkopf haben solltest trifft dies genauso auf dieses zu –Dieses Vakuum selbst ist so voll wie leer d.h. es ist unbestimmt, wenn es bestimmt wäre und sei es als das Leere (das Nichts das rein gar nichts ist), ist es nicht mehr unbestimmt sondern bestimmt. Und es ist bestimmt durch die negation die nichtung dessen was es nicht sein soll (mateire energie feld usw.) Und nach heutigen quantenphysikalischem wissenstand ist so ein zustand nicht erlaubt. Was nichts anderes bedeutet das die denkbstimmungen und die gedanken des Parmenides ihre physikalisch entsprechung bestimmung erst im vorigen jahrhundert bekamen, oder zumindest Anteile dessen.

Vereinigung der geschlechter:
Auf dem weg in zum Geist ist es abolut erforderlich die Geschlechter zu vereinigen sonst kommt es niemals zum aufwachen. Der geist ist selbst geschlechtlos er enthält aber beide geschlechter als vereinigung in sich , oder besser die durch die geschlechtsspezifik ausgedrückte vereinigung des männlichen und des weiblichen prinzips ( im eigentliche sinne geht es um die vereinigung der gegensätze und welch gegensatz ist wohl gesicherter als mann und frau so wir sie aus der geschichte und eigener erfahrung kennen). So ich mich richtig erinnere ist das der weg ying und yan zum Tao. Was selbsbezüglich ist da der weg selbst wieder ein teil des geistigen auf sich selbst zu ist. Nur geht es eben um dieses bewusstwerden des geistes der zwar schon geist auf jedem geistigen wege ist, nur davon nichts weiß – ahnt er etwas davon d.h. er weiss um den geist und dem weg zu ihm, so nenne ich das erleuchtung (im ewigen lichte der erkenntnis), weiß er um sich selbst als geist so nenne ich das Aufgewachtsein (buddha) oder Selbstbewusstsein (zb. „ich bin brahman – ich erinnere mich meiner selbst“, weiß er , der Geist, um sich selbst und um den Weg dessen er dazu kam, nenne ich das absolutes selbstbewusstsein, d.h. der Geist weiß sich selbst als Geist und nur in diesem Wissen seiner selbst liegt seine existenz seine wirklichkeit seine Wahrheit und diese selbst ist ewig und unendlich.

mfg selbst
 
Hi selbst!

das, was Du 'Nichts' nennst, nenne ich 'Sein'.
wenn bei Dir das Nichts das Seiende nichtet,
dann entsteht bei mir das Sein durch die Überwindung des Nichts.


Was ist, wenn ich versuche, möglichst alle Ideen zu sammeln?
Heben sie sich dann gegenseitig auf (Nirvana)
oder stoße ich auf etwas Grundlegendes, das sich selber trägt?
Aus europäischer Sicht ist die Antwort klar.
Das Sein ist entstanden.
Dieses Sein umfasst alles, was es gibt.
So muss es auch für alles herhalten, was der Mensch sich so denkt,
inklusive der Mengenlehre.

http://www.preisgabe.de/wie_interpretiere_ich_einen_philosophischen_text.pdf

im Gegensatz zu Dir bin ich aber der Meinung,
daß man sehr wohl Aussagen über das Nichts (bei Dir: das noch nicht genichtete) machen kann

sobald jemand die spirituelle Reise macht
und deshalb Sonderrechte für sich einfordert,
'Ich bin etwas besseres. Ich bin ein Esoteriker. Ich schwebe erhaben und mache mir die Füsse nicht dreckig. Ich bin rein. Männer sind mehr wert als Frauen. Männerbünde begründen den Staat ...'
dann
ist dieser Mensch ein Dualist (besser: ein Nihilist)

der Unterschied zwischen einer Religion und einer Sekte besteht für mich gerade darin,
ob versucht wird, dem Dualismus durch tugendhaftes Verhalten zu entkommen
oder ob nicht

meine spekulative Grundüberzeugung sieht so aus:
http://www.raumerkenntnis.de/tabellen.pdf
 
Heideggerianer...

Hallo selbst & scilla,

seid Ihr Heidegger-Verehrer? Dann müsst Ihr aufpassen, dass Ihr hier niemanden erschreckt. ;-)

Liebe Grüße

spinnwebwald
 
Hallo spinnwebwald,

seid Ihr Heidegger-Verehrer? Dann müsst Ihr aufpassen, dass Ihr hier niemanden erschreckt

Naja, so lange niemand verschreckt wird - wird es wohl gehen. Aber ich bin kein Heidegger Verehrer, ich habe keine Texte von ihm gelesen, ich kenne nur zwei Zitate von ihm die man halt so im Kopf behält. Aber danke für den Hinweis vielleicht sollte ich Heidegger mal lesen.

Außerdem noch Dank für deine wohlwollende Behandlung meiner Antwort auf deine Fragestellung (thema) - ich hab deine Arbeit schon gelesen aber leider bin ich noch nicht dazu gekommen einen Kommentar zu schreiben. Darf man dabei auch kritisieren oder ist das eher ungern gesehen?

viele Grüße von selbst
 
Kritik

Hallo selbst,

selbst schrieb:
Außerdem noch Dank für deine wohlwollende Behandlung meiner Antwort auf deine Fragestellung (thema) - ich hab deine Arbeit schon gelesen aber leider bin ich noch nicht dazu gekommen einen Kommentar zu schreiben. Darf man dabei auch kritisieren oder ist das eher ungern gesehen?

Du MUSST mich kritisieren, alles andere wäre respektlos. ;-)

Liebe Grüße

spinnwebwald
 
Hallo Scilla,

vielen Dank für Deine Antwort. Und für die Hinweise auf deine Texte – ich werde sie lesen – vorab Deine spekulative Grundüberzeugung finde ich sehr bemerkenswert und offenheit in solchen Dingen trifft man leider nicht allzu oft! Ist das dein Etymon?

das, was Du 'Nichts' nennst, nenne ich 'Sein'.

Also bei mir ensteht, besser entwickelt sich das Sein über das Nichts, aber dieses Sein ist zwar seiend aber es ist durch die Überwindung des Nichts ein Werden. Als in weiterer Bestimmung ergo nenne ich das werdende Sein Werden. Damit ist die dynamik ausgedrückt die das Sein und das Nichts zusammen entwickeln. Im parmenidischen Sinne, und so hast du es bei mir aufgefasst, gibt es nur das Sein aber das nenne ich Ursein das ursprüngliche Sein welches Alles ist. Dies ist aber nur der Augenblick ohne Zeit die Zeit des seins kommt gerade durch das Nichts resp. dessen überwindung durch das Seiende. Oder besser das ist Zeit – das Werden des Seins ist Zeit ( um es mal so auszudrücken).

im Gegensatz zu Dir bin ich aber der Meinung, daß man sehr wohl Aussagen über das Nichts (bei Dir: das noch nicht genichtete) machen kann

Im gegensatz zu dir bin ich nicht der Meinung das ich keine Aussage über das Nichts machen kann sondern doch einiges darüber ausgesagt habe, oder?


: sobald jemand die spirituelle Reise macht und deshalb Sonderrechte für sich einfordert

Also ich bin der Ansicht sobald jemand auf einer spirt. Reisen dies tut, so ist er nicht auf der spirtuellen Weg sondern davon weg.
Das Ziel des Weges ist zwar auch der weg selbst aber als solches die Einheit des Seins ( auch wenn man es das Nichts nennt ) zu erkennen zu wissen zu fühlen - zu sein!

Ich lese dann erstmal worauf die verwiesen hast.

mfg selbst
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallo selbst!

die Zeit des Vorher/Nachher (apriori/aposteriori) ist aus Sicht des Jetzt NICHT vorhanden.
die dualistische Denkweise ist nihilistisch

das Jetzt ist das Sein.
die Religionen versuchen das Sein durch tugendhaftes Verhalten IM JETZT zu erreichen.
keine Ausrede: Glaube, Liebe, Hoffnung sind JETZT gültig (und nicht vorher oder nachher)

im Jetzt bzw. im Sein sieht die Zeit folgendermaßen aus:

1) Periode, Phänologe: Jetzt ist eine der vier Jahreszeiten, nämlich Frühling.
2) Sphäre, Prozesskundler: Jetzt vollzieht sich ein irreversibles Voranschreiten, nämlich die Bestäubung der Blüten.
3) Phase, Pädagoge: Jetzt ist folgende Etappe auf dem Weg zu Dir selbst dran, nämlich die Beschäftigung mit Wissenschaftstheorie.
 
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