Machen Drogen kluge Menschen blöd ?
lirana schrieb:
Ich darf Dich darauf hinweisen, dass z.B. Alkohol in der Schwangerschaft
zu jedem Zeitpunkt sich schädigend auf den Embryo auswirken kann.
Lies mal auf einer Zigarettenschachtel, dann such mal bitte und zeige mir
die Warnhinweise auf Bier-, Wein -, Sektflaschen
oder sonstigen alkoholischen Getränken.
Da wären auch noch die Opfer von alkoholisierten Fahrern,
die ja "nur" ein wenig getrunken haben und das ja "ausnahmsweise" ...
lirana,
ich weiß nicht, ob du die Diskussion in dem Themenstrang
"Pranger für Drogenverharmloser" mitverfolgst.
Falls nicht, wiederhole ich hier einen Auszug aus einem meiner Beiträge.
...
Ich betrachte die Selbstbestimmung und die Eigenverantwortlichkeit der Individuen
als eine sehr wichtige Grundannahme für die Gestaltung einer Gesellschaft.
Aus dieser Haltung leitet sich ab, dass der Gesetzgeber nur solche Gebote und
Verbote erlassen soll, die für ein erträgliches Zusammenleben unverzichtbar sind.
Wie diese Prioritäten mit Reglementierungen von Drogenkonsum vereinbar sein können,
ist an den Reglements für das Zigarettenrauchen bzw. den Nikotinkonsum ablesbar.
Zigarettenrauchen schädigt die Gesundheit, das ist allgemein bekannt.
Der Kabarettist Pelzig führt in einem seiner Sketches aus,
dass in Deutschland die Tabakindustrie rund 10.000 Arbeitsplätze sichert,
andererseits aber jährlich rund 40.000 Todesfälle auf Zigarettenrauchen
zurückzuführen sind;
das ergibt pro gesichertem Arbeitsplatz 4 Tote im Jahr.
Trotz dieser verheerenden Bilanz
ist die Produktion von Zigaretten nicht verboten,
ist der Verkauf von Zigaretten nicht verboten,
und ist auch das Zigarettenrauchen nicht verboten.
Aber Werbung für das Zigarettenrauchen,
sprich, die Verführung zum Nikotinkonsum, die ist verboten.
Dieses Reglement berücksichtigt die Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit
der Individuen in angemessener Weise.
Eine analoge Reglementierung könnte für alle fragwürdigen
Produkte und Dienstleistungen eingeführt werden.
Ich plädiere hier nicht zuletzt aus diesen Überlegungen heraus
für eine Entkriminalisierung des Drogenkonsums.
Aber
gerade weil ich für eine Entkriminaliserung des Drogenkonsums plädiere,
halte ich die hier häufig anzutreffenden dämlichen Drogenverharmlosungsversuche,
die als Schleichwerbung für Drogenkonsum wirken, für hochgradig verantwortungslos.
Die Missionare für Drogenverharmlosung müssen sich gefallen lassen,
dass sie entweder in die Nähe von skrupellosen,
moralisch total verkommenen Zeitgenossen gerückt werden,
oder als durch Drogenkonsum schon arg verblödet gelten.
Das kann garnicht oft genug in aller Klarheit gesagt werden.