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Ludwig Cattiaux (1904-1953)

Vielleicht spricht er nicht genau über den Licht und Finsternis die wir kennen. Sie können nämlich vermengt werden.


Das nehme ich an, es gibt ja auch eine innere Finsternis.
Aber auch die verschwindet, wenn man seine inneren Sinne entwickelt, innerlich zu sehen lernt.
Es reicht, wenn man seine Aufmerksamkeit darauf richtet.
Bewusstsein ist quasi geistiges Licht.


XII, 33 und 34: Das erste Licht wurde von Gott aus dem Chaos gezogen und in Adam quintessenziert. Dieser tat nichts, als dieses sublime Licht wieder mit der äußeren Finsternis des Nicht-Seins zu vermengen; aus Neugierde, durch Überheblichkeit, Eitelkeit und Ungehorsam.
Der neue Adam, wahrer Sohn Gottes, der gekommen ist, der kommt und der kommen wird, trennt erneut das Licht von der Finsternis, durch Demut, Liebe und Gehorsam gegenüber dem Gesetz des einzigen.


Nun ja, da wird 's für mein Verständnis ein bisschen arg christlich-mystisch.
 
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.....Aber bekam "Pilatus", sofern er die "Frage" nach der "Wahrheit" überhaupt gestellt hat, eine Antwort?.....
Er hat sie gar nicht abgewartet, sondern ist 'rausgegangen... :rolleyes: (Joh 18,38)

In den (apokryphen) 'Nikodemus-Akten' steht es allerdings anders:
Da erwiderte ihm Jesus: ‚Die Wahrheit stammt vom Himmel.‘
Pilatus: ‚Gibt es auf Erden keine Wahrheit?‘
Jesus: ‚Du siehst doch, wie die, welche die Wahrheit sagen, von den irdischen Machthabern gerichtet werden.‘
 
Rabulistik und Sophistik öffnen die Erkenntnispforten zu einer im Mittel punktgenauen Wahrheit, die zugleich folgerichtig wie folgefalsch sein könnte, aber natürlich nicht sein "muss", denn wenn die Wahrheit auch noch "austreten" müsste, ......dann wäre dies ja echt zum Schei....n.

Gute Frage. Man sagt: “die rohe Wahrheit”, in Französich “la vérité crue”, usw. Ist sie roh, dann muss es möglich sein sie zu kochen... Aber wie? :confused:
Aber das ist doch (wenigstens aus der Sicht eines qubiträren Sprachquantenkontexturallogikers) ganz einfach zu erklären: - Dazu musst Du nur im Köchelverzeichnis von Wolfgang Amadeus Mozart nachschauen und den Notenschlüssel als Sprachschlüssel der Musik - vom *Leviathan* (dem sich musisch windenden) zum *Oktavusian* (dem sich unendlich achtenden) - neu+artig mehreindeuten lernen- hin bis zur Mehreineindeutigkeit von Quaternionen (den sich Bevierwortenden)!!!! :)

Das ist die rohe Wahrheit im Umgang der umgehend sich SELBST umgehenden Nichtsnutzlosigkeit! ;)

Bernies Sage
 
Bewusstsein ist quasi geistiges Licht.
Was heißt für dich Bewusstsein?
Für Cattiaux reicht das Bewusstsein offensichtlich nicht, aber scheint eine Bedingung um das Licht zu suchen/finden zu sein.
XIV, 43: Allein der Heilige besitzt das exakte Bewusstsein seiner alten und gegenwärtigen Verirrung und Verantwortung. Deswegen weint er und sucht alle Tage seines Lebens das durch den Alten verlorene Licht.
 
Man kann doch nicht das Licht von der Finsternis TRENNEN!
Wie Rodolphe es sagte, spricht Cattiaux vielleicht nicht genau über den Licht und die Finsternis wie wir sie uns vorstellen.

Verschiedene alte Philosophen, christliche und andere, reden über den Licht wie über den inneren Menschen (das griechische Phos bedeutet «Licht» und auch «Mensch»). Auch Jesus redet davon.

Und die Finsternis, sagen sie, ist der äussere Mensch, das korrupte Korpus (= eine alte Etymologie!).
 
Wie Rodolphe es sagte, spricht Cattiaux vielleicht nicht genau über den Licht und die Finsternis wie wir sie uns vorstellen.

Verschiedene alte Philosophen, christliche und andere, reden über den Licht wie über den inneren Menschen (das griechische Phos bedeutet «Licht» und auch «Mensch»). Auch Jesus redet davon.

Und die Finsternis, sagen sie, ist der äussere Mensch, das korrupte Korpus (= eine alte Etymologie!).
Voll interessant! Wahrscheinlich ist das auch hier gemeint:
XXXVI, 81: Das Buch ist in der Finsternis der Welt geschrieben worden, beim Schein des Lichtes Gottes, das im Herzen der vom Herrn der Liebe und der Wissenschaft besäten Menschen erstrahlt.
 
Wahrscheinlich ist das auch hier gemeint:
XXXVI, 81: Das Buch ist in der Finsternis der Welt geschrieben worden, beim Schein des Lichtes Gottes, das im Herzen der vom Herrn der Liebe und der Wissenschaft besäten Menschen erstrahlt.
Ja, wahrscheinlich: ein Licht das im Herzen der Menschen erstrahlt! :)
 
Was heißt für dich Bewusstsein?


Etwas mitzukriegen, zu wissen, was man wahrnimmt.


Für Cattiaux reicht das Bewusstsein offensichtlich nicht, aber scheint eine Bedingung um das Licht zu suchen/finden zu sein.
XIV, 43: Allein der Heilige besitzt das exakte Bewusstsein seiner alten und gegenwärtigen Verirrung und Verantwortung. Deswegen weint er und sucht alle Tage seines Lebens das durch den Alten verlorene Licht.


Wenn es Nacht ist, nimmt man Dunkelheit wahr.
Wer weiß, dass Tag und Nacht - auch in der Seele - existieren und dazugehören, wartet vielleicht auf den Tag, weiß aber, dass dieser irgendwann kommt - und wenn es sich noch so zieht.
 
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Noch etwas zum Thema Finsternis:

Der christliche Mystiker Johannes vom Kreuz (gest. 1591) beschreibt den ganzen Transformationsprozess, der schließlich zur „unio mystica“ (Liebesvereinigung mit Gott) führt, als „dunkle Nacht“ (an anderer Stelle benutzt er dafür die Metapher „Aufstieg auf den Berg Karmel“).
Sein Begriff der „Nacht“ ist als religiös-spirituelle Verdunkelung, als seelisch-geistliche Erfahrung zu verstehen. Vorausgegangen sind ihr immer schon eine (oder mehrere) erste Erfahrungen des göttlichen Lichts/der göttlichen Liebe. Dann entzieht sich Gott dem Erkennen des Menschen, um ihn auf einen Weg der Läuterung und Reifung zu bringen. Johannes benutzt für diesen Vorgang z.B. auch die Metapher vom Holzscheit, das im göttlichen Feuer brennt und dabei selbst immer mehr dem Feuer ähnlich wird.


Die „Nacht“ resultiert bei ihm aus einem Noch-Nicht-Erkennen-Können des Göttlichen und es geht darum, sie auszuhalten und zu durchleben, um sich letztendlich mit Gott in Liebe zu vereinigen. Es ist also eine Finsternis, die paradoxerweise erst durch das schon eingefallene und weiterhin erleuchtende „Licht Gottes“ entsteht.

Dabei beschreibt er verschiedene Phasen:


  • In der „Abenddämmerung“ findet der erste Läuterungs- und Reinigungsprozess statt, die „dunkle Nacht des Sinnes“. Beim Durchschreiten dieser „Nacht“ muss der Mensch nach und nach sein weltliches Begehren loslassen, er erkennt immer mehr, dass seine (schon entbrannte) Sehnsucht nach Gott, nicht durch weltliche Dinge zu befriedigen ist.
  • Die eigentlich tiefe dunkle Nacht nennt er die „Nacht des Geistes“. In ihr muss der Mensch noch mehr Leid und Läuterung erdulden. Gott entzieht sich hier dem Erkennen vollständig, „erscheint“ als Nichts und Nicht-Wissen, bis er sich
  • in der „Morgendämmerung“ als „die Fülle“ das „Alles“ zu erkennen gibt und eine Liebesvereinigung – Vereinigung aller Gegensätze – stattfindet.

In seinen beiden Hauptwerken beschreibt Johannes v. Kreuz dabei einerseits die passiv erfahrene („Dunkle Nacht“) und die aktiv gelebte Nacht („Aufstieg auf den Berg Karmel“). Er leitet dazu an, „die von Gott her kommende, vom Menschen her gesehen „passive Nacht“ zu einer „aktiven Nacht“ zu gestalten“ (Körner).

Quelle: http://www.spirituelle-krisen.net/dunkle_nacht/dunkle_nacht_johannes.html
 
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