Jahresende
Pardon?
Chère Lilith, das stand nicht in meiner Absicht.
Die moderne Pädagogik warnt davor, Defizit-orientiert zu bilanzieren.
'Lass es sein! Lass es, bitte, ganz einfach sein!' warnte mich die Dame eindringlich, und wenn der Bildschirm mit Buchstaben gefüllt ist, wird sich möglicherweise in meinem Inneren ein Loch auftun und das Desaster komplett sein, denn diese Beschäftigung war für die geistige Gesundheit fast aller, die hier schrieben, gefährlicher als alle artverwandten Tätigkeiten zusammen, die in der Regel arm an Risiken und Nebenwirkungen sind.
Aber jetzt mal ehrlich! Hat die Erde in den ca. 2,5 Mia. Jahren ihres Bestehen je Dümmeres als den Menschen gesehen? Höchstens noch Amöben, die sich durch Zellteilung alle 30 Minuten zu vermehren wissen, aber ansonsten mangels Hirn gar nichts wissen.
Uns haftet die generelle Dummheit an, einen Missstand zu beklagen, den wir mit Macht und wider besseren Wissen selbst herbeiführten.
Worüber ich hier schreibe? Über uns, über die omnipräsente Larmoyanz, Intoleranz und über den verknöcherten Elfenbeinturm, den die pulsierenden Herzen voller Lust aufs Leben und die vibrierende Sinnlichkeit verlassen haben als die liebevolle Hingabe an die Andeutung und das Zelebrieren des Flüchtigen, des Zerbrechlichen und Vergänglichen, dem Streben nach Perfektem und nach ewig gültigen Regeln, denen etwas Quälerisches anhaftet, wich.
Chère Lilith, nur Mutter Teresa übertraf früher meine Friedfertigkeit, nur Mahatma Gandhi meinen Pazifismus -grins.
Aber im Laufe des nun sich verabschiedenden Jahres bekamen alle mir Nahe- und Näherstehenden mein sporadisches Revoluzzertum zu spüren. Nie zu laut, denn ich weiss, was mir guttut -grins.
Mit einem eitlen Stolz über meine Dreistigkeit erinnere ich mich diverser Episoden als ich nicht das tat, was christliches Gebot, mein Nachwuchs, meine Freunde oder sogar die Dame von mir verlangten.
Über den Ausgang dieser Episoden möchte ich schweigen, aber dann und wann bekam ich auch was auf den berühmten Deckel, z.B. hier von Dir.
Explizit erwähne ich es nur, um auf diese erduldeten kleinen Leiden hinzuweisen.
Aber rechtzeitig zum Fest wollte ich hier durchaus aus alter Freundschaft oder auch nur Anhänglichkeit, meine besten und friedlichsten Wünsche anbringen, schaffte es jedoch nicht.
Plätzchen, Lebkuchen und Glühwein kosten, Bäume fällen -grins (erwischt! -es war nur einer und den kaufte ich), heimlich mit den Kindern 'Feliz Navidad' üben, den Baum mit allerlei Getier schmücken, das geübte Lied bei günstigen Gelegenheiten täglich mehrmals vortragen, meine Trinkfestigkeit unter Beweis stellen und hoffnungslos scheitern, über Chateaubriand und seine Freunde frohlocken, um am Schluss im grenzenlosen Selbstmitleid vor dem Spiegel zu stehen und wissen, es dauert bedeutend länger, Gewicht zu verlieren als zuzulegen. Im seelischen Ausnahmezustand kultiviert ein Minimum an Disziplin und Maximum an Genuss zu verteidigen, war die Schwierigste aller Aufgaben, weil die zu satt sitzende Skihose ein zu heftiges Ausatmen behinderte. Eine neue muss her! Aber nicht, bevor ich diszipliniert mein Vorhaben zu Ende gebracht habe.
Allen uns einst freundschaftlich Verbundenen und hier Verbliebenen für die noch vor uns liegenden Feiertage alles Gute, d.h. konkret:
Sibel, Lilith, Kathi, Thorsten und -last but not least- Walter, harmonische Stunden sollen den Rest des Jahres beschliessen und Auftakt sein für ein schönes, glückliches Neues Jahr.
lilith51 schrieb:Jérôme, seit deinem Ausbleiben gings hier langsam immer weiter bergab.
Pardon?
Chère Lilith, das stand nicht in meiner Absicht.
Die moderne Pädagogik warnt davor, Defizit-orientiert zu bilanzieren.
'Lass es sein! Lass es, bitte, ganz einfach sein!' warnte mich die Dame eindringlich, und wenn der Bildschirm mit Buchstaben gefüllt ist, wird sich möglicherweise in meinem Inneren ein Loch auftun und das Desaster komplett sein, denn diese Beschäftigung war für die geistige Gesundheit fast aller, die hier schrieben, gefährlicher als alle artverwandten Tätigkeiten zusammen, die in der Regel arm an Risiken und Nebenwirkungen sind.
Aber jetzt mal ehrlich! Hat die Erde in den ca. 2,5 Mia. Jahren ihres Bestehen je Dümmeres als den Menschen gesehen? Höchstens noch Amöben, die sich durch Zellteilung alle 30 Minuten zu vermehren wissen, aber ansonsten mangels Hirn gar nichts wissen.
Uns haftet die generelle Dummheit an, einen Missstand zu beklagen, den wir mit Macht und wider besseren Wissen selbst herbeiführten.
Worüber ich hier schreibe? Über uns, über die omnipräsente Larmoyanz, Intoleranz und über den verknöcherten Elfenbeinturm, den die pulsierenden Herzen voller Lust aufs Leben und die vibrierende Sinnlichkeit verlassen haben als die liebevolle Hingabe an die Andeutung und das Zelebrieren des Flüchtigen, des Zerbrechlichen und Vergänglichen, dem Streben nach Perfektem und nach ewig gültigen Regeln, denen etwas Quälerisches anhaftet, wich.
Chère Lilith, nur Mutter Teresa übertraf früher meine Friedfertigkeit, nur Mahatma Gandhi meinen Pazifismus -grins.
Aber im Laufe des nun sich verabschiedenden Jahres bekamen alle mir Nahe- und Näherstehenden mein sporadisches Revoluzzertum zu spüren. Nie zu laut, denn ich weiss, was mir guttut -grins.
Mit einem eitlen Stolz über meine Dreistigkeit erinnere ich mich diverser Episoden als ich nicht das tat, was christliches Gebot, mein Nachwuchs, meine Freunde oder sogar die Dame von mir verlangten.
Über den Ausgang dieser Episoden möchte ich schweigen, aber dann und wann bekam ich auch was auf den berühmten Deckel, z.B. hier von Dir.
Explizit erwähne ich es nur, um auf diese erduldeten kleinen Leiden hinzuweisen.
Aber rechtzeitig zum Fest wollte ich hier durchaus aus alter Freundschaft oder auch nur Anhänglichkeit, meine besten und friedlichsten Wünsche anbringen, schaffte es jedoch nicht.
Plätzchen, Lebkuchen und Glühwein kosten, Bäume fällen -grins (erwischt! -es war nur einer und den kaufte ich), heimlich mit den Kindern 'Feliz Navidad' üben, den Baum mit allerlei Getier schmücken, das geübte Lied bei günstigen Gelegenheiten täglich mehrmals vortragen, meine Trinkfestigkeit unter Beweis stellen und hoffnungslos scheitern, über Chateaubriand und seine Freunde frohlocken, um am Schluss im grenzenlosen Selbstmitleid vor dem Spiegel zu stehen und wissen, es dauert bedeutend länger, Gewicht zu verlieren als zuzulegen. Im seelischen Ausnahmezustand kultiviert ein Minimum an Disziplin und Maximum an Genuss zu verteidigen, war die Schwierigste aller Aufgaben, weil die zu satt sitzende Skihose ein zu heftiges Ausatmen behinderte. Eine neue muss her! Aber nicht, bevor ich diszipliniert mein Vorhaben zu Ende gebracht habe.
Allen uns einst freundschaftlich Verbundenen und hier Verbliebenen für die noch vor uns liegenden Feiertage alles Gute, d.h. konkret:
Sibel, Lilith, Kathi, Thorsten und -last but not least- Walter, harmonische Stunden sollen den Rest des Jahres beschliessen und Auftakt sein für ein schönes, glückliches Neues Jahr.
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