Ganz im Gegenteil, die Pandemie hat die ganzen Verstörten und Bescheuerten zutage gefördert. Ihre Zahl wurde bisher unterschätzt.
Die Anzahl der Betroffenen sowie das Ausmaß ihrer Verstörung wurde von vielen unterschätzt.
Vor einigen Jahren haben wir noch ungläubig in die USA geblickt, wo der Kreationismus und andere Geschichten einen Boom erlebten und von einem Teil der Bevölkerung fanatisch vertreten wird. Die zunehmende Akzeptanz von Wissenschaft seit der Aufklärung im 18. Jahrhundert wurde als unaufhaltsam und stetig angenommen, und Rückfall zum Aberglauben und Märchen nur in fernen, nicht so freien und aufgeklärten Ländern geortet.
Aber jetzt wurden auch bei uns solche Typen in Form von Belair, Frenilshtar und einigen Anderen sichtbar - und dazu brauchte es nur einen Virus.
Wenn man darüber nachdachte, war man sich eigentlich dessenbewusst. Die Literatur hat dieses Umstand auch in Werken wie "Herr der Fliegen" bearbeitet. Was darüber hinausgeht aber ist, dass dich jene Unzivilisierte sich ihres Verhaltens nicht nur nicht bewusst sind, sondern dass sie ernsthaft daran glauben wollen, dass sie die Zivilisierten und den anderen überlegen wären. Das gilt für die Kreationisten gleichermaßen wie für die Kapitolstürmer und solche wie Belair und Frenilshtar hier. Aber andererseits, den Verdrängungsmechanismus, in dem sich einer, der alles verloren hat, sich in eine Phantasiewelt begibt, ist psychologisch gut bekannt.
Daher: Auch wenn sich diese Reaktionäre momentan auf der Siegerstraße wähnen - ihr Verhalten beweist umso mehr, dass der Mensch nicht weit weg vom Affen ist.