Es ist das demokratische Recht des Volkes, Seifenblasen absondernde Politiker zu wählen wenn es das will. Wenn das Volk jene demokratisch wählt, ist das sehr wohl eine Demokratie und keine Scheindemokratie. Es ist nicht notwendig, in einer Demokratie auch "weise" zu wählen. Das freie, demokratische Volk hat auch das Recht, in deinen Augen (auch in irgendjemandes Augen) unvernünftig zu sein. Selbst wenn der Lugner demokratisch zum Bundeskanzler gewählt wird, mag das zwar nicht klug sein, aber sehr wohl demokratisch.
Also bitte immer zwischen den Begriffen Vernunft und Demokratie unterscheiden
Ja, es ist das demokratische Recht des Volkes, Seifenblasen absondernde Politiker zu wählen, wenn es das will.
Ist es auch sein Recht, sich kritisch zum Parteien- und Wahlsystem zu äußern? Ich denke, ja.
Die Möglichkeit, einen von Parteien vorselektierten Kandidaten zu wählen, dessen persönliche Interessen und Abhängigkeit fortan regieren, der Masse aber verborgen bleiben, erachte ich allerdings nicht als hinreichendes Merkmal für eine Demokratie sondern als Methode, den Anschein einer Demokratie zu erwecken und deshalb mag ich das Wort Scheindemokratie.
Ob jemend "weise" ist oder "vernünftig", das ist leider nichts weiter als eine subjektive Wertung. Das freie, demokratische Volk hat selbstverständlich das Recht, so zu sein und so zu entscheiden, wie es möchte. "Vernunft" und "Unvernunft" würden sich ausmitteln, wenn tatsächlich jeder das seine beitragen dürfte. Genau das ist aber leider nicht der Fall, denn es bleibt ja nur die minderwertige Auswahl zwischen Nase1 und Nase 2 und egal, wer auch immer "zum Bundeskanzler gewählt wird", die Stimme des Volkes zu den Sachthemen bleibt ungehört.
Mit der Unterscheidung der Begriffe Vernunft und Demokratie habe ich kein Problem: Ersteres ist eine subjektive Wertung, letzteres ist die Idee einer Staatsform, in der "die Macht" gleichmäßig verteilt ist und zur Abwechslung mal nicht in der Hand eines mafiösen Oligopols liegt und die noch nie realisiert wurde.