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Kunst und Kommerz

AntonAnthony

Member
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20. September 2012
Beiträge
113
Kunst und Kommerz sind, in den Köpfen vieler, heute - und vornehmlich liegt die Schuld bei dem vertrottelten Wirtschaftssystem, das alles zerstört und vernichtet, was in irgendeiner Weise gut genannt werden könnte, genannt Kapitalismus - so miteinander vermischt und ineinander verquert und verwoben (selbstverständlich zu unrecht, denn es besteht absolut keine, nicht einmal die geringste Konnotation zwischen wahrer(!) Kunst und dem Kommerz), dass man fast schon dazu tendiert, sich um die Zukunft der Kunst Sorgen zu machen.

Da sehen beispielsweise viele junge Menschen, wie wir ja in den Medien unablässig und zuhauf verfolgen können, Kunst nur noch als Mittel, und überhaupt nicht mehr als Zweck an. Kunst ist dann nichts weiter mehr als ein Berufstätigkeit wie jede andere.

Das führt dann dazu, dass nicht mehr Kunst betrieben wird (natürlich meine ich es nicht pauschal, aber in weiten Teilen), um auf gesellschaftliche Misstände, Verwerfungen, und vor allem wirtschaftliche Ungereimtheiten hingewiesen und aufmerksam gemacht wird, sondern Kunst gemacht wird, die den bestehenden Verhältnissen genehm und angepasst ist.

Das aber nicht unmittelbar, sondern es resultiert daraus, dass nur noch die Kunst gemacht wird, die sich verkaufen lässt, und verkaufen lässt sich die Kunst, die die Masse haben will, die Masse aber ist, wie schon Schiller meinte, der Unsinn.

Es ist furchtbar. Zwar meinte schon jede Generation, die Verhältnisse in ihrer Nachfolgegeneration seien schlechter und schlimmer geworden als sie in ihrer eigenen waren und eigentlich gab es nie einen Rückgang, sondern immer einen positiven Fortschritt - heute aber, glaube ich, ist zum ersten Mal seit langem in der Geschichte ein Rückgang, eine negative Entwicklung zu beobachten, und Schuld daran sind die Massenmedien, die zwar einerseits viel Gutes an sich haben, aber auch viel Schlechtes mit sich bringen. Und Schlechtes setzt sich immer einfacher durch als Gutes.

Bevor ich jetzt noch weiter fasle und labere, lasse ich lieber euch zu Wort kommen. Seid ihr einer Meinung mit ihr oder denkt ihr ich sehe das Ganze zu eng und zu drastisch?
 
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AW: Kunst und Kommerz

Kunst und Kommerz sind, in den Köpfen vieler, heute - und vornehmlich liegt die Schuld bei dem vertrottelten Wirtschaftssystem, das alles zerstört und vernichtet, was in irgendeiner Weise gut genannt werden könnte, genannt Kapitalismus - so miteinander vermischt und ineinander verquert und verwoben (selbstverständlich zu unrecht, denn es besteht absolut keine, nicht einmal die geringste Konnotation zwischen wahrer(!) Kunst und dem Kommerz), dass man fast schon dazu tendiert, sich um die Zukunft der Kunst Sorgen zu machen.

Da sehen beispielsweise viele junge Menschen, wie wir ja in den Medien unablässig und zuhauf verfolgen können, Kunst nur noch als Mittel, und überhaupt nicht mehr als Zweck an. Kunst ist dann nichts weiter mehr als ein Berufstätigkeit wie jede andere.

Das führt dann dazu, dass nicht mehr Kunst betrieben wird (natürlich meine ich es nicht pauschal, aber in weiten Teilen), um auf gesellschaftliche Misstände, Verwerfungen, und vor allem wirtschaftliche Ungereimtheiten hingewiesen und aufmerksam gemacht wird, sondern Kunst gemacht wird, die den bestehenden Verhältnissen genehm und angepasst ist.

Das aber nicht unmittelbar, sondern es resultiert daraus, dass nur noch die Kunst gemacht wird, die sich verkaufen lässt, und verkaufen lässt sich die Kunst, die die Masse haben will, die Masse aber ist, wie schon Schiller meinte, der Unsinn.

Es ist furchtbar. Zwar meinte schon jede Generation, die Verhältnisse in ihrer Nachfolgegeneration seien schlechter und schlimmer geworden als sie in ihrer eigenen waren und eigentlich gab es nie einen Rückgang, sondern immer einen positiven Fortschritt - heute aber, glaube ich, ist zum ersten Mal seit langem in der Geschichte ein Rückgang, eine negative Entwicklung zu beobachten, und Schuld daran sind die Massenmedien, die zwar einerseits viel Gutes an sich haben, aber auch viel Schlechtes mit sich bringen. Und Schlechtes setzt sich immer einfacher durch als Gutes.

Bevor ich jetzt noch weiter fasle und labere, lasse ich lieber euch zu Wort kommen. Seid ihr einer Meinung mit ihr oder denkt ihr ich sehe das Ganze zu eng und zu drastisch?

Wenn meine Ansichten dazu Sie interessieren, schauen Sie bitte unter dem hiesigen Titel "Kunst liegt im Auge des Betrachters ?" nach.
Derzeit wird gerade wieder ein Bild von Gerhard Richter versteigert. Man rechnet mit einem Erlös von 11 Millionen Euro. Der bisherige Höchstpreis für ein G.Richter-Bild lag bei 17 Millionen Euro.
Geldverschwendung von reichen "Anlegern", die das kaufen, was die Medien als Kunst anbieten. Es bringt scheinbar mehr Rendite, als Gold und Silber.
Perivisor
 
AW: Kunst und Kommerz

Das *Scheinbar Gute* wird bewusst als Gutes verkauft, damit das Schlechte als Gutes impfgeglaubt verankert wird. Es hat nie *gesamt* einen positiven Aufstieg gegeben. Was Vereinzelte als positiv für sich verbuchen, trifft nie aufs *Gesamte* zu.
 
AW: Kunst und Kommerz

heute aber, glaube ich, ist zum ersten Mal seit langem in der Geschichte ein Rückgang, eine negative Entwicklung zu beobachten,

  • im Falle von Rock- und Pop-Musik
    gab es einen dramatischen Rückgang
    Schuld waren hier die Radiosender (Korruption)
    der Urheberschutz (Einschüchterung)
    der technische Fortschritt (handwerkliche Faulheit)​

    im Falle von Architektur
    ist die Sache kompliziert
    katastrophaler Verlust bei der Eingliederung (Bestand)
    und bei den Baustoffen (Nachhaltigkeit, Gesundheit)

    ansteigendes Niveau bei der Innenarchitektur (praxisnahe Raumaufteilung, Luxus, Möbel teils-teils)​
  • von moderner Malerei
    halte ich ganz wenig
    ich habe Verständnis für den Aufbruchsversuch der Modernen,
    aber dann haben die sich nicht mehr beruhigt
    (selbst die großen Maler haben peinliche Bilder im Werk)​
  • kunstlerische Photographie ist in die Werbung abgewandert
    die lebenden Ausnahmen werden immer seltener und bleiben unbekannt​
  • das Kino ist weiterhin gut,
    aber mittlerweile spanisch sprechend​
  • beim Fernsehen geht das Gute unter
    zu viele Kanäle​
  • der deutschen Sprache
    fehlen Fremdwörter-Erklärer und Umschreiber (Literatur und Wissenschaft)
    die Schüler lernen kein gutes Deutsch mehr
 
AW: Kunst und Kommerz

.....Kunst ist der "Prozess des Schaffens", dass "Geschaffene" ist dann bloß
noch "Produkt".....

meint m.f.g. plotin
 
AW: Kunst und Kommerz

  • kunstlerische Photographie ist in die Werbung abgewandert
    die lebenden Ausnahmen werden immer seltener und bleiben unbekannt​

von Jitka Hanzlova gibt es einen neuen Bildband für 48 Euro

http://www.artbooksheidelberg.de/html/detail/de/jitka-hanzlova-978-3-86828-293-1.html

640-o9783868282931.jpg



davor

'Rokytnik', 1990-1994
http://zoltanjokay.de/zoltanblog/tag/jitka-hanzlova/
hanzlova-91.jpg
 
AW: Kunst und Kommerz

Das *Scheinbar Gute* wird bewusst als Gutes verkauft, damit das Schlechte als Gutes impfgeglaubt verankert wird. Es hat nie *gesamt* einen positiven Aufstieg gegeben. Was Vereinzelte als positiv für sich verbuchen, trifft nie aufs *Gesamte* zu.

Ja da hast du recht. Im Grunde ist ja alles schlecht und alles gut, weil tatsächlich alles überflüssig und unnötig ist.

(Ich schäme mich fast für die Minderwertigkeit der folgenden Argumentation, möchte aber nicht einfach so abbrechen in der Diskussion, deshalb belasse ich es vorerst bei der Minderwertigkeit).
Wenn ich aber davon spreche dass es in weiten Strecken der Geschichte der Menschheit einen Aufstieg gegeben hat, so meine ich, dass wir

  • wissenschaftlich betrachtet heute ein bisschen besser (oder scheinbar besser) über unsere Welt und alles was wir als solches bezeichnen Bescheid wissen
  • auf Kunst bezogen, mehr Schönes (und ich spreche von Ästhetik) geschaffen haben (zwar ist Schönheit, Ästhetik eigentlich nicht definierbar, aber... ihr wisst hoffentlich was ich meine, wenn ich ein ganz banales Beispiel herausgreifen darf: dass ein Rembrandt-Gemälde schöner ist als ein Strichmännchen)
  • im Übrigen... nicht viel mehr zustande gebracht haben...
 
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AW: Kunst und Kommerz

.....Kunst ist der "Prozess des Schaffens", dass "Geschaffene" ist dann bloß
noch "Produkt".....

was für ein Produkt sind die obigen Photos?

wenn schon, dann eine Dienstleistung (Seelenmassage)

aber auch das trifft es nicht
 
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