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Kunst liegt im Auge des Betrachters?

AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Ein tw. umstrittener Hermann NITSCH bekennt offen, dass Aktionismus wie Schüttbilder und Blutmalerei/Geschmiere von einer bestimmten Klientel gewünscht/erwartet wird...!!!...???
 
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AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Ist vielleicht eine triviale Anmerkung, aber wie lirana schon durch die Bemerkung über ihre befreundete Künstlerin angedeutet hat, können Künstler fast immer schon auch "schön" malen und zeichnen. Grundsätzliche Unfähigkeit, wie oft unterstellt, ist es jedenfalls nicht, wenn ein Kunstwerk nicht herkömmlichen Schönheitsbegriffen genügt.

Kunst aus meiner Sicht will eingefahrene Denkmuster durchbrechen und ist daher sowieso auf den ersten Blick eher ungefällig.
Kunst will sich vor allem mit dem Unsagbaren beschäftigen und kommt von daher eventuell in Konflikt mit dem Gebot "du sollst dir kein Bild machen"; also die Herausforderung, über etwas zu "reden" über das man Schweigen muss.

Wenn Kunst schon nicht direkt auf uns inspirierend wirkt, so hat sie vielleicht Wirkung auf empfänglichere Personen, die solcherart inspiriert, dann auf uns einwirken!?

Umgekehrt kann man auch nicht von vornherein vermuten, daß besonders häßliche, oder geschmierte sogenannte Kunst wohl schon von einem begnadeten Künstler stammen muß. Der Kunstbegriff hat sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in Beliebigkeit aufgelöst. "Kunst kommt von Können" sagte man früher. Und man wollte dieses Können auch als Laie erfahren, wenn man Bilder oder Skulpturen ansah. Heute gehört zur Betrachtung eines Bildes, daß man den Namen des Künstlers vorweg erfährt, damit man weiß, daß dies eben Kunst sein soll. Wüßte man garnicht, von wem etwas stammt, dann hätte man in vielen Fällen ganz natürlichen Abscheu gegen das, was heute als Kunst ausgestellt wird. Asgar Jorn, Knippenberger, Markus Lüpertz, etc. sind beispielhaft als solche Künstler zu nennen, deren Produkte mehr durch die Berühmtheit der Namen, als durch ihre Objekte oder Gemälde selbst wirken.
Die Berühmtheit ist aber oft eine Folge geschickter Vermarktung, nicht wirklicher Qualität.Wer Bilder vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ansieht, stellt die Kunst außer Frage. Der persönliche Geschmack, die wirksame Inspiration können auch da natürlich unterschiedliche Bewertungen hervorrufen. Aber es kann niemals die Kunst in Frage gestellt werden.
Vor einigen Jahrzehnten hat einmal ein junger Mann auf dem Dortmunder Marktplatz einen Schimpansen vor den Augen der Öffentlichkeit Bilder malen lassen, die dann für je 5 DM verkauft wurden. Sie waren sicher viel mehr wert, als Exoticum. Nicht einmal das können viele "moderne" Produkte für sich in Anspruch nehmen.
Perivisor
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Umgekehrt kann man auch nicht von vornherein vermuten, daß besonders häßliche, oder geschmierte sogenannte Kunst wohl schon von einem begnadeten Künstler stammen muß. Der Kunstbegriff hat sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in Beliebigkeit aufgelöst. "Kunst kommt von Können" sagte man früher. Und man wollte dieses Können auch als Laie erfahren, wenn man Bilder oder Skulpturen ansah. Heute gehört zur Betrachtung eines Bildes, daß man den Namen des Künstlers vorweg erfährt, damit man weiß, daß dies eben Kunst sein soll. Wüßte man garnicht, von wem etwas stammt, dann hätte man in vielen Fällen ganz natürlichen Abscheu gegen das, was heute als Kunst ausgestellt wird. Asgar Jorn, Knippenberger, Markus Lüpertz, etc. sind beispielhaft als solche Künstler zu nennen, deren Produkte mehr durch die Berühmtheit der Namen, als durch ihre Objekte oder Gemälde selbst wirken.
Die Berühmtheit ist aber oft eine Folge geschickter Vermarktung, nicht wirklicher Qualität.Wer vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ansieht, stellt die Kunst außer Frage. Der persönliche Geschmack, die wirksame Inspiration können auch da natürlich unterschiedliche Bewertungen hervorrufen. Aber es kann niemals die Kunst in Frage gestellt werden.
:danke: Perivisor

Ich frage mich, wie kommt Erich auf "schön malen"? Egal.

Aber wenn wir denn schon bei der bildnerischen Gestaltung sind, was z.B. eine Käthe Kollwitz aufs Papier brachte war meist alles andere als "schön" es war deutlich, kritisch, erschreckend aber aus meinem Empfinden heraus Kunst.

Sicherlich wollen einige Künstler aufwecken, aufzeigen, viele sind ja auch sozial sehr engagiert. Aber ich stimme Perivisor absolut zu, heute macht der Name die "Kunst" egal was auch immer dabei herausgekommen sein mag.

Ich erinnere an das "Alterswerk" des Pablo Picasso, von gerade der mir bekannten Künstlerin bewundert. Ein paar Striche, Name drunter, fertig das absolut teure Produkt. Ich denke, der Mann hat sich einfach nur gut vermarktet und aus seinem Namen so viel als möglich herausgeholt.
Dabei war das wirklich ein großer Künstler, viele seiner Werke beindrucken mich zutiefst.

Wie EarlyBird schon treffend sich äußerte: Objekte, die in mir nur Ekel auslösen (weil ich sie halt in meinem Landei-Verständnis als schmutzig empfinde) lösen in mir absolut keine Bewunderung für die Aussagekraft aus, höchstens für die Cleverness aus Sch**** (...rott oder ...eiße, setzt ein was ihr wollt) Geld zu machen.
in diesem Sinne
lG
lirana :winken3:
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

.....Der (jeder) Versuch, "Kunst" (das hervorquellen, gleich ob Zerrissenheit oder
Einklang, des innersten) erklären zu wollen, macht sie (die "Kunst") zu etwas
"profanen", gleich einer Schlampe die man an jeder Straßenecke kaufen kann.....

meint m.f.g. plotin
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

.....Der (jeder) Versuch, "Kunst" (das hervorquellen, gleich ob Zerrissenheit oder
Einklang, des innersten) erklären zu wollen, macht sie (die "Kunst") zu etwas
"profanen", gleich einer Schlampe die man an jeder Straßenecke kaufen kann.....

meint m.f.g. plotin

Durch die Käuflichkeit bzw. Kaufbarkeit entsteht der Kunst-Betrieb ...., aber schließlich wollen ja auch die Künstler von irgendetwas leben, oder :dontknow:

fragt m.f.G. moebius, über die Ambivalenz von Kunst in der Gesellschaft reflektierend ...
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Durch die Käuflichkeit bzw. Kaufbarkeit entsteht der Kunst-Betrieb ...., aber schließlich wollen ja auch die Künstler von irgendetwas leben, oder :dontknow:

fragt m.f.G. moebius, über die Ambivalenz von Kunst in der Gesellschaft reflektierend ...

.....Der "Kunst-Markt/Betrieb" ist m.M.n. bloß die "pervertierte" Spitze, welcher
je nach "Präferenz" vorgibt, was als "Kunst" zu gelten habe und was nicht und
soll (muss) entkoppelt vom Akt der "Schaffung/Schöpfung" eines Werkes
gesehen werden. Wobei Ich nicht bestreiten möchte, dass es auch "Künstler"
gibt, welche bei der "Schaffung/Schöpfung eines Werkes den Markt im Hinter-
kopf haben.....

meint m.f.g. plotin
 
AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

Ich habe mir DALI in St.Petersburgh/Florida und Figueras/Spanien intensiv "gegeben",...aber ob ihn auch "faule Äpfel" inspiriert haben???...

.....Aber bedarf es überhaupt eine "Inspiration/Afflatus" um dem/seinem
innersten "Ausdruck zu verleihen?.....

fragt m.f.g. plotin
 
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AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?

.....Aber bedarf es überhaupt eine "Inspiration/Afflatus" um dem/seinem
innersten "Ausdruck zu verleihen?.....

fragt m.f.g. plotin

Kunst, vor allem bildhafte Kunst kann durchaus auch Äußerem Ausdruck verleihen.
Das war sicher der größte Teil der traditionellen Malerei. Aber darüber hinaus legte der Künstler in die Abbildung des Äußeren eben auch eine Stimmung , eine Farbe, einen Ausdruck hinein, der mehr zeigte, als die reine Abbildung.
Das geht sogar mit der Fotografie.
Die verkünstelte Mystifizierung von wildem Geschmier ist kein adäquater Ersatz für die Kombination von handwerklichem Können+künstlerischem Ausdruck.
Beispiele: Jackson Pollock, Mark Rothko.
Perivisor
 
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