R
Robin
Guest
AW: Kultur des Zweifels
Das ist die psychologische Seite, die sicher auch eine Rolle spielt.
Der kulturelle Selbstzweifel ist vielleicht sozusagen eine Folge der Doppelrolle der Aufklärung: Sie klärt zwar über Irrtümer auf, aber auch gleichzeitg über die Tatsache, dass es eventuell unmöglich ist, endgültig Irrtümer aufzuklären...
Unbehaglich wird mir das nur, wenn sich der Selbstzweifel in einer gesellschaftlichen Rolle allzusehr personifiziert ("Gewissen der Nation" u.ä.) und in dieser Rolle dann paradoxerweise schon wieder allzu selbstgewiss werden (so wie ich viele Kabarettisten empfinde).
Oder man kommt zu der Ansicht von z.B. Henryk M,. Broder, der meint, er glaube an eine Rollenverteilung in der Öffentlichkeit: Die einen (z.B. er) seien zum Kritisieren da, andere sollten handeln oder Perspektiven aufzeigen. Aber wie soll das eine ohne das andere gehen? Wie kann man denn die Welt kritisieren, ohne mehr als nur eine diffuse oder naiv-idealistische Idee zu haben, wie die Welt besser sein könnte?
Aber vielleicht haben wir (ich rede nicht sooo gern von der ganzen Gesellschaft und verwende lieber den ebenfalls etwas schwammigen Begriff "wir") den Zweifel nur deshalb so sehr kultiviert, um keine oder nur wenige echte (individuelle) Selbstzweifel zu haben... ist doch praktischer, nicht?
Hat sich das Gros der Menschen anderer Kulturen (und nicht erst "wenige" Intellektuelle oder "Revoluzzer") emanzipiert, wird es ihnen vermutlich nicht anders ergehen.
Das ist die psychologische Seite, die sicher auch eine Rolle spielt.
Der kulturelle Selbstzweifel ist vielleicht sozusagen eine Folge der Doppelrolle der Aufklärung: Sie klärt zwar über Irrtümer auf, aber auch gleichzeitg über die Tatsache, dass es eventuell unmöglich ist, endgültig Irrtümer aufzuklären...
Unbehaglich wird mir das nur, wenn sich der Selbstzweifel in einer gesellschaftlichen Rolle allzusehr personifiziert ("Gewissen der Nation" u.ä.) und in dieser Rolle dann paradoxerweise schon wieder allzu selbstgewiss werden (so wie ich viele Kabarettisten empfinde).
Oder man kommt zu der Ansicht von z.B. Henryk M,. Broder, der meint, er glaube an eine Rollenverteilung in der Öffentlichkeit: Die einen (z.B. er) seien zum Kritisieren da, andere sollten handeln oder Perspektiven aufzeigen. Aber wie soll das eine ohne das andere gehen? Wie kann man denn die Welt kritisieren, ohne mehr als nur eine diffuse oder naiv-idealistische Idee zu haben, wie die Welt besser sein könnte?