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Kritische Gedanken zu Kants "Kritik der reinen Vernunft"

Sargon

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15. Januar 2019
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13
Kant hat seine Erkenntnistheorie in der "Kritik der reinen Vernunft" niederlegt. Er war ein Bewunderer der Newtonschen Mechanik und dem entsprechend ist seine Erkenntnismechanik abgefasst: Es ist ein geschlossenes System des menschlichen Bewusstseins, in dem wir die Erkenntnis-Tools vorfinden, deren Mechanik die Erkenntnis erzeugen.

Erkenntnis ist somit eine interne Angelegenheit unseres Erkenntnisapparates, der folgendermaßen arbeitet:

Das eine Erkenntnis-Tool ist die „sinnliche Anschauung“, die sinnliche Wahrnehmung dessen, was von draußen hereinströmt: ein ungeordnetes Nebeneinander von Rohdaten.

Das zweite Erkenntnis-Tool ist der dem Menschen angeborene Verstand, in dem die Erkenntnis-Begriffe (Kategorien) ihren Platz haben. Er bringt Ordnung in die Rohdaten; sobald die Daten anfangen zu strömen tritt er in Aktion, dergestalt, dass er die Kategorien auf die Daten anwendet und dementsprechende Aussagen formuliert.

Beispiel:
sinnliche Daten = Beobachtung: die Sonne geht auf, es wird warm
Kategorie: Kausalität (Ursache & Folge: wenn a dann b)
Aussage: Immer wenn die Sonne aufgeht, dann wird es warm.
m,a,W.: Die Sonne ist die Ursache der Erwärmung.

Die Arbeitsweise der sinnlichen Anschauung ist wie ein blindes Ventil: es öffnet sich, wenn sich Daten anmelden und schließt sich, wenn sie im Apparat sind. Dabei gibt es wegen der Blindheit keine Möglichkeit, zu überprüfen, ob oder wie die Daten draußen miteinander zusammenhängen (Sonne, Erwärmung); diesen Zusammenhang stellt erst der Verstand mit seinen Kategorien her (Sonne ist Ursache der Erwärmung), der sich ohne die Daten stets im Leerlauf befindet. Kant: „Gedanken ohne Inhalt sind leer und Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“

Es bedeutet, dass wir nur Erkenntnisse von dem haben können, was sich im Erkenntnisapparat befindet und nicht von dem, was sich draußen befindet oder m.a.W.: wir tun so, als ob die Sonne die Ursache ist, ob sie es wirklich ist, können wir nicht wissen. Kant nennt (etwas vereinfacht) das, was sich draußen befindet (die Natur selbst) das „Ding an sich“.

Im Ergebnis ist also die gesamte Naturwissenschaft lediglich eine vom Verstand konstruierte Theorie, die wir der Natur überstülpen und immer geschmeidiger anpassen, die Natur an-sich ist unerkennbar.

Woraus Kant hinaus will, sind Aussagen, die unabhängig von Empirie (Beobachtung, Experiment) einen Erkenntniszuwachs bringen und 100%-ig sicher & richtig sind. Solche Aussagen nennt er synthetisch (E-Zuwachs) - a priori (100%).

Andererseits gibt es Aussagen, die 100% sicher sind, aber keinen Erkenntniszuwachs beinhalten, z.B. Der Schimmel ist weiß. Das „weiß“ ist in „Schimmel“ schon enthalten, man muss keinen Schimmel gesehen haben, um zu wissen, dass er weiß ist. Diese Aussagen nennt er analytisch-a priori. Alle Definitionen sind analytisch-a priori.

In o.a. Sinne hält er die Mathematik für synthetisch-a priori; Als Beispiel gibt er an: 7 + 5 = 12. Die 12 ist ein E-Zuwachs, eine neue Erkenntnis, so Kant.

Nach meinem Dafürhalten hat dieses System mind. 4 Schwachpunkte:

1. Die Geschlossenheit des Systems. Diese Geschlossenheit kann Kant nicht durchhalten, obwohl es alles versucht! Denn wenn die sinnliche Anschauung nicht prüfen kann, was da hereinströmt, dann kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sich so etwas wie eine verborgene Kategorie von außen einschleicht und vom Verstand modelliert wird. Damit wäre Kants Erkenntnisapparat empirisch infiziert, was er unter allen Umständen zu verhindern sucht. Damit wäre auch die Unerkennbarkeit des „Ding an sich“ hinfällig.

2. Die Kategorien. Kant begründet nicht wirklich, wie die Kategorien in den Verstand kommen, wenn er behauptet, sie verdanken sich der Spontaneität des Verstandes, sind also von vornherein schon da. Damit kann man fast alles (pseudo-) begründen.

3. Logischer Zirkel, Petitio Principii. Die einströmenden Daten bewirken (Ursache) - noch bevor der Verstand zu arbeiten anfängt - dass der Verstand in Aktion tritt und mittels der Kategorien seine Arbeit verrichtet (Folge). Damit setzt er (bei der sinnlichen Anschauung voraus, was er (im Verstand) eigentlich begründen will: die Kausalität als transzendentale Bedingung. Zudem kann er nicht schlüssig darlegen, warum die richtige Kategorie jeweils auf die dazu passenden Daten angewendet werden können.

4. Das synthetische Apriori der Mathematik stimmt m.E. nicht. Die Mathematik ist analytisch, wie folgender Gedankengang ergibt:

7 + 5 = 12

Die “7” ist eine Kurzschreibweise für |||||||; entsprechendes gilt für 5 & 12. also:

||||||| + ||||| = ||||||||||||

Die 12 ergibt sich durch Analyse (Abzählen) der linken Seite, und das in jedem Fall, wie sich durch beliebiges Verschieben des „+“ erkennen lässt. Es gibt keinen Wissenszuwachs, ich muss die 12 nicht überprüfen, sondern definiere zwölf Striche als „12“; ergo: Die Mathematik ist analytisch!
 
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Kant hat seine Erkenntnistheorie in der "Kritik der reinen Vernunft" niederlegt. Er war ein Bewunderer der Newtonschen Mechanik und dem entsprechend ist seine Erkenntnismechanik abgefasst: Es ist ein geschlossenes System des menschlichen Bewusstseins, in dem wir die Erkenntnis-Tools vorfinden, deren Mechanik die Erkenntnis erzeugen.

Erkenntnis ist somit eine interne Angelegenheit unseres Erkenntnisapparates, der folgendermaßen arbeitet:

Das eine Erkenntnis-Tool ist die „sinnliche Anschauung“, die sinnliche Wahrnehmung dessen, was von draußen hereinströmt: ein ungeordnetes Nebeneinander von Rohdaten.

Das zweite Erkenntnis-Tool ist der dem Menschen angeborene Verstand, in dem die Erkenntnis-Begriffe (Kategorien) ihren Platz haben. Er bringt Ordnung in die Rohdaten; sobald die Daten anfangen zu strömen tritt er in Aktion, dergestalt, dass er die Kategorien auf die Daten anwendet und dementsprechende Aussagen formuliert.

Beispiel:
sinnliche Daten = Beobachtung: die Sonne geht auf, es wird warm
Kategorie: Kausalität (Ursache & Folge: wenn a dann b)
Aussage: Immer wenn die Sonne aufgeht, dann wird es warm.
m,a,W.: Die Sonne ist die Ursache der Erwärmung.

Die Arbeitsweise der sinnlichen Anschauung ist wie ein blindes Ventil: es öffnet sich, wenn sich Daten anmelden und schließt sich, wenn sie im Apparat sind. Dabei gibt es wegen der Blindheit keine Möglichkeit, zu überprüfen, ob oder wie die Daten draußen miteinander zusammenhängen (Sonne, Erwärmung); diesen Zusammenhang stellt erst der Verstand mit seinen Kategorien her (Sonne ist Ursache der Erwärmung), der sich ohne die Daten stets im Leerlauf befindet. Kant: „Gedanken ohne Inhalt sind leer und Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“

Es bedeutet, dass wir nur Erkenntnisse von dem haben können, was sich im Erkenntnisapparat befindet und nicht von dem, was sich draußen befindet oder m.a.W.: wir tun so, als ob die Sonne die Ursache ist, ob sie es wirklich ist, können wir nicht wissen. Kant nennt (etwas vereinfacht) das, was sich draußen befindet (die Natur selbst) das „Ding an sich“.

Im Ergebnis ist also die gesamte Naturwissenschaft lediglich eine vom Verstand konstruierte Theorie, die wir der Natur überstülpen und immer geschmeidiger anpassen, die Natur an-sich ist unerkennbar.

Woraus Kant hinaus will, sind Aussagen, die unabhängig von Empirie (Beobachtung, Experiment) einen Erkenntniszuwachs bringen und 100%-ig sicher & richtig sind. Solche Aussagen nennt er synthetisch (E-Zuwachs) - a priori (100%).

Andererseits gibt es Aussagen, die 100% sicher sind, aber keinen Erkenntniszuwachs beinhalten, z.B. Der Schimmel ist weiß. Das „weiß“ ist in „Schimmel“ schon enthalten, man muss keinen Schimmel gesehen haben, um zu wissen, dass er weiß ist. Diese Aussagen nennt er analytisch-a priori. Alle Definitionen sind analytisch-a priori.

In o.a. Sinne hält er die Mathematik für synthetisch-a priori; Als Beispiel gibt er an: 7 + 5 = 12. Die 12 ist ein E-Zuwachs, eine neue Erkenntnis, so Kant.

Nach meinem Dafürhalten hat dieses System mind. 4 Schwachpunkte:

1. Die Geschlossenheit des Systems. Diese Geschlossenheit kann Kant nicht durchhalten, obwohl es alles versucht! Denn wenn die sinnliche Anschauung nicht prüfen kann, was da hereinströmt, dann kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sich so etwas wie eine verborgene Kategorie von außen einschleicht und vom Verstand modelliert wird. Damit wäre Kants Erkenntnisapparat empirisch infiziert, was er unter allen Umständen zu verhindern sucht. Damit wäre auch die Unerkennbarkeit des „Ding an sich“ hinfällig.

2. Die Kategorien. Kant begründet nicht wirklich, wie die Kategorien in den Verstand kommen, wenn er behauptet, sie verdanken sich der Spontaneität des Verstandes, sind also von vornherein schon da. Damit kann man fast alles (pseudo-) begründen.

3. Logischer Zirkel, Petitio Principii. Die einströmenden Daten bewirken (Ursache) - noch bevor der Verstand zu arbeiten anfängt - dass der Verstand in Aktion tritt und mittels der Kategorien seine Arbeit verrichtet (Folge). Damit setzt er (bei der sinnlichen Anschauung voraus, was er (im Verstand) eigentlich begründen will: die Kausalität als transzendentale Bedingung. Zudem kann er nicht schlüssig darlegen, warum die richtige Kategorie jeweils auf die dazu passenden Daten angewendet werden können.

4. Das synthetische Apriori der Mathematik stimmt m.E. nicht. Die Mathematik ist analytisch, wie folgender Gedankengang ergibt:

7 + 5 = 12

Die “7” ist eine Kurzschreibweise für |||||||; entsprechendes gilt für 5 & 12. also:

||||||| + ||||| = ||||||||||||

Die 12 ergibt sich durch Analyse (Abzählen) der linken Seite, und das in jedem Fall, wie sich durch beliebiges Verschieben des „+“ erkennen lässt. Es gibt keinen Wissenszuwachs, ich muss die 12 nicht überprüfen, sondern definiere zwölf Striche als „12“; ergo: Die Mathematik ist analytisch!

Kant fehlte der Blick zur Evolutionstheorie und deren Zusammenhänge, die nicht geschlossen sind, erst wenn der Mensch da-rüber 'gewachsen' ist.
Sprich weg von Einzelgebiete, hin zur Gen (Logik der Gene) und Hirnforschung (Neurologie/ Biologie 'Natürliche Auslese' )…;)

Bewusstseinserhöhung ist Einbildung (Wunsch Denken)
 
Kant hat seine Erkenntnistheorie in der "Kritik der reinen Vernunft" niederlegt. Er war ein Bewunderer der Newtonschen Mechanik und dem entsprechend ist seine Erkenntnismechanik abgefasst: Es ist ein geschlossenes System des menschlichen Bewusstseins, in dem wir die Erkenntnis-Tools vorfinden, deren Mechanik die Erkenntnis erzeugen.

Erkenntnis ist somit eine interne Angelegenheit unseres Erkenntnisapparates, der folgendermaßen arbeitet:

Das eine Erkenntnis-Tool ist die „sinnliche Anschauung“, die sinnliche Wahrnehmung dessen, was von draußen hereinströmt: ein ungeordnetes Nebeneinander von Rohdaten.

Das zweite Erkenntnis-Tool ist der dem Menschen angeborene Verstand, in dem die Erkenntnis-Begriffe (Kategorien) ihren Platz haben. Er bringt Ordnung in die Rohdaten; sobald die Daten anfangen zu strömen tritt er in Aktion, dergestalt, dass er die Kategorien auf die Daten anwendet und dementsprechende Aussagen formuliert.

Beispiel:
sinnliche Daten = Beobachtung: die Sonne geht auf, es wird warm
Kategorie: Kausalität (Ursache & Folge: wenn a dann b)
Aussage: Immer wenn die Sonne aufgeht, dann wird es warm.
m,a,W.: Die Sonne ist die Ursache der Erwärmung.

Die Arbeitsweise der sinnlichen Anschauung ist wie ein blindes Ventil: es öffnet sich, wenn sich Daten anmelden und schließt sich, wenn sie im Apparat sind. Dabei gibt es wegen der Blindheit keine Möglichkeit, zu überprüfen, ob oder wie die Daten draußen miteinander zusammenhängen (Sonne, Erwärmung); diesen Zusammenhang stellt erst der Verstand mit seinen Kategorien her (Sonne ist Ursache der Erwärmung), der sich ohne die Daten stets im Leerlauf befindet. Kant: „Gedanken ohne Inhalt sind leer und Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“

Es bedeutet, dass wir nur Erkenntnisse von dem haben können, was sich im Erkenntnisapparat befindet und nicht von dem, was sich draußen befindet oder m.a.W.: wir tun so, als ob die Sonne die Ursache ist, ob sie es wirklich ist, können wir nicht wissen. Kant nennt (etwas vereinfacht) das, was sich draußen befindet (die Natur selbst) das „Ding an sich“.

Im Ergebnis ist also die gesamte Naturwissenschaft lediglich eine vom Verstand konstruierte Theorie, die wir der Natur überstülpen und immer geschmeidiger anpassen, die Natur an-sich ist unerkennbar.

Woraus Kant hinaus will, sind Aussagen, die unabhängig von Empirie (Beobachtung, Experiment) einen Erkenntniszuwachs bringen und 100%-ig sicher & richtig sind. Solche Aussagen nennt er synthetisch (E-Zuwachs) - a priori (100%).

Andererseits gibt es Aussagen, die 100% sicher sind, aber keinen Erkenntniszuwachs beinhalten, z.B. Der Schimmel ist weiß. Das „weiß“ ist in „Schimmel“ schon enthalten, man muss keinen Schimmel gesehen haben, um zu wissen, dass er weiß ist. Diese Aussagen nennt er analytisch-a priori. Alle Definitionen sind analytisch-a priori.

In o.a. Sinne hält er die Mathematik für synthetisch-a priori; Als Beispiel gibt er an: 7 + 5 = 12. Die 12 ist ein E-Zuwachs, eine neue Erkenntnis, so Kant.

Nach meinem Dafürhalten hat dieses System mind. 4 Schwachpunkte:

1. Die Geschlossenheit des Systems. Diese Geschlossenheit kann Kant nicht durchhalten, obwohl es alles versucht! Denn wenn die sinnliche Anschauung nicht prüfen kann, was da hereinströmt, dann kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sich so etwas wie eine verborgene Kategorie von außen einschleicht und vom Verstand modelliert wird. Damit wäre Kants Erkenntnisapparat empirisch infiziert, was er unter allen Umständen zu verhindern sucht. Damit wäre auch die Unerkennbarkeit des „Ding an sich“ hinfällig.

2. Die Kategorien. Kant begründet nicht wirklich, wie die Kategorien in den Verstand kommen, wenn er behauptet, sie verdanken sich der Spontaneität des Verstandes, sind also von vornherein schon da. Damit kann man fast alles (pseudo-) begründen.

3. Logischer Zirkel, Petitio Principii. Die einströmenden Daten bewirken (Ursache) - noch bevor der Verstand zu arbeiten anfängt - dass der Verstand in Aktion tritt und mittels der Kategorien seine Arbeit verrichtet (Folge). Damit setzt er (bei der sinnlichen Anschauung voraus, was er (im Verstand) eigentlich begründen will: die Kausalität als transzendentale Bedingung. Zudem kann er nicht schlüssig darlegen, warum die richtige Kategorie jeweils auf die dazu passenden Daten angewendet werden können.

4. Das synthetische Apriori der Mathematik stimmt m.E. nicht. Die Mathematik ist analytisch, wie folgender Gedankengang ergibt:

7 + 5 = 12

Die “7” ist eine Kurzschreibweise für |||||||; entsprechendes gilt für 5 & 12. also:

||||||| + ||||| = ||||||||||||

Die 12 ergibt sich durch Analyse (Abzählen) der linken Seite, und das in jedem Fall, wie sich durch beliebiges Verschieben des „+“ erkennen lässt. Es gibt keinen Wissenszuwachs, ich muss die 12 nicht überprüfen, sondern definiere zwölf Striche als „12“; ergo: Die Mathematik ist analytisch!

Ich weiß es ist der erste Beitrag zu dem interessanten Thema, und ich werde mich später noch eingehender äußern, aber im Spaß fällt mir immer Nietzsches Abwertung Kants als teutsches Schulmeisterlein ein, und irgendwie ist das nicht nur lustig, sondern gewiss auch treffend, ich kann machen was ich will, denke ich an Kant fällt mir immer dies Gedicht Morgensterns ein, und ich sehe Kant mit Zeigestab aus dem Grab steigen:;)

Christian Morgenstern
Der Werwolf
Ein Werwolf eines Nachts entwich
von Weib und Kind, und sich begab
an eines Dorfschullehrers Grab
und bat ihn: Bitte, beuge mich!

Der Dorfschulmeister stieg hinauf
auf seines Blechschilds Messingknauf
und sprach zum Wolf, der seine Pfoten
geduldig kreuzte vor dem Toten:

»Der Werwolf«, – sprach der gute Mann,
»des Weswolfs« – Genitiv sodann,
»dem Wemwolf« – Dativ, wie man's nennt,
»den Wenwolf« – damit hat's ein End'.

Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
er rollte seine Augenbälle.
Indessen, bat er, füge doch
zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!

Der Dorfschulmeister aber mußte
gestehn, daß er von ihr nichts wußte.
Zwar Wölfe gäb's in großer Schar,
doch „Wer“ gäb's nur im Singular.

Der Wolf erhob sich tränenblind –
er hatte ja doch Weib und Kind!
Doch da er kein Gelehrter eben,
so schied er dankend und ergeben.:reden:
 
Kant fehlte der Blick zur Evolutionstheorie und deren Zusammenhänge, die nicht geschlossen sind, erst wenn der Mensch da-rüber 'gewachsen' ist.
Sprich weg von Einzelgebiete, hin zur Gen (Logik der Gene) und Hirnforschung (Neurologie/ Biologie 'Natürliche Auslese' )…;)

Bewusstseinserhöhung ist Einbildung (Wunsch Denken)

Elle wahrhaftig, mitunter bist du eine sehr kluge Maus;)

Was mich an Kants Gedankengebäude so misstrauisch stimmt, und dies nicht erst seit ich die Passagen in Nietzsches Antichrist über ihn gelesen habe, ist diese schulmeisterlich rigide Art seines Gedankengebäudes, ganz so als könnte man alle Äußerungen menschlichen Seins in ein zwei Schulmeisterhafte Formeln gießen, Punktum.
Aber mit solchen Vereinfachungen behilft sich manche Wissenschaft, und noch viel mehr jene, welche als solche gelten wollen.

Nicht unähnlich erscheinen mir die Ausführungen in Spinozas Ethik über "Gott", diese vermitteln den Eindruck als hätte "Gott" gar keine andere Wahl als das Jöpplein welches ihm Spinoza angemessen hat zu tragen.

Aber das ist wahrscheinlich notwendiges Schicksal der allermeisten menschlichen "Wissenschaft", so vereinfacht zu werden das Werke darüber einen lesbaren Umfang haben, man stelle sich etwa ein Werk über das Entstehen und die Befindlichkeit des Menschen, der Menschheit vor, welches allen bekannten Verästelungen folgt, dieses hätte wahrscheinlich einen Umfang von 100 000 Seiten A4, und es gäbe wahrscheinlich keinen Menschen der es lesen, geschweige denn verstehen könnte;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Elle wahrhaftig, mitunter bist du eine sehr kluge Maus;)

Was mich an Kants Gedankengebäude so misstrauisch stimmt, und dies nicht erst seit ich die Passagen in Nietzsches Antichrist über ihn gelesen habe, ist diese schulmeisterlich rigide Art seines Gedankengebäudes, ganz so als könnte man alle Äußerungen menschlichen Seins in ein zwei Schulmeisterhafte Formeln gießen, Punktum.
Aber mit solchen Vereinfachungen behilft sich manche Wissenschaft, und noch viel mehr jene, welche als solche gelten wollen.

Nicht unähnlich erscheinen mir die Ausführungen in Spinozas Ethik über "Gott", diese vermitteln den Eindruck als hätte "Gott" gar keine andere Wahl als das Jöpplein welches ihm Spinoza angemessen hat zu tragen.

Aber das ist wahrscheinlich notwendiges Schicksal der allermeisten menschlichen "Wissenschaft", so vereinfacht zu werden das Werke darüber einen lesbaren Umfang haben, man stelle sich etwa ein Werk über das Entstehen und die Befindlichkeit des Menschen, der Menschheit vor, welches allen bekannten Verästelungen folgt, dieses hätte wahrscheinlich einen Umfang von 100 000 Seiten A4, und es gäbe wahrscheinlich keinen Menschen der es lesen, geschweige denn verstehen könnte;)

Hatte Nietzsche nicht über Kant 'gewettert' : "Kant wäre ein Philosoph der im Straßengraben philosophierte?" (also abseits)

Dieser Umfang von 100 000 Seiten A4 wird mit einem erneuten Sprung passieren und dann wird gemeinsam weiter philosophiert (weltweit) zusammen. ;)
 
Hatte Nietzsche nicht über Kant 'gewettert' : "Kant wäre ein Philosoph der im Straßengraben philosophierte?" (also abseits)

Dieser Umfang von 100 000 Seiten A4 wird mit einem erneuten Sprung passieren und dann wird gemeinsam weiter philosophiert (weltweit) zusammen. ;)

Jorge Luis Borges hat diesen Gedanken in einer winzigen Kurzgeschichte von kaum einer Seite "Von der Strenge der Wissenschaft" genial parodiert.

In einem fiktiven Reich erreicht die Kunst der Kartographie immer größere Perfektion, indem die Landkarten immer größere präzisere Ausmaße bekommen, zuletzt erreicht eine Landkarte des Reiches, genau dessen Ausmaße.
Doch nach einiger Zeit hat man diese Perfektion der Kartographie als nicht zielführend und zu anstrengend aufgegeben, hier das Ende der kurzen Geschichte:
In den Wüsten des Westens haben sich bis heute zerstückelte Ruinen der Karte erhalten, von Tieren behaust und von Bettlern, im ganzen Land gibt es sonst keine Überbleibsel der geographischen Lehrwissenschaften.:)
 
Seine ursprüngliche Metahysik hat in der KdrV Kant auf Druck der Kirche widerrufen. War er ein Weichei? Sokrates trank den Schierlingsbecher. War Sokrates ein wahrer Mann und Kant eine Muschi?
 
Seine ursprüngliche Metahysik hat in der KdrV Kant auf Druck der Kirche widerrufen. War er ein Weichei? Sokrates trank den Schierlingsbecher. War Sokrates ein wahrer Mann und Kant eine Muschi?

Was genau sollte denn Kant widerrufen, laut Kirche? Mit Hegel und Nietzsche ist ja die Kirche ebenfalls überlastet...;)
 
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