Sunnyboy
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- Registriert
- 10. März 2005
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Die Bild-Zeitung hat jüngst Bilder veröffentlicht, in dem vermutlich Deutsche Soldaten vor drei Jahren in Afghanistan eine Leiche schänden, indem sie mit einem Totenschädel für eine Kamera posierten, teilweise mit obszönenen Gesten.
Da noch Untersuchungen laufen möchte ich diese Tatsache unkommentiert lassen. Nur so viel: Wenn es stimmt, ist es schrecklich und abscheulich.
Doch das, was mich heute regelrecht in Rage versetzte, waren nicht die Bilder.
Was mich wütend machte, waren die Reaktionen auf diese Bilder, allen voran die von Verteidigungsminister Jung.
Jung, der heute sowieso eine Konferenz im Verteidigungsministerium abhielt, erklärte vor den Kameras also nun, wie schlimm und abscheulich das doch sei, und das man soetwas den deutschen Soldaten nicht beigebracht hat, dass solche Leute in der Armee nichts zu suchen haben.
Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich diese Heuchelei ankotzt.
Dieser Mann ist Verteidigungsminister von Deutschland, der selbe, der angeblich schon deutsche Truppen für den Sudan angeboten hat.
Als Verteidigungsminister sollte man doch eigentlich das Wesen des Krieges begriffen haben, immerhin verfügt die Menschheit was den Krieg betrifft über eine Erfahrung von mehr als Zehntausend Jahren.
Es sollte allgemein bekannt sein, dass man die idealistischsten und besterzogensten jungen Männer und Frauen in ein Kriegsgebiet schicken kann und sie trotzdem nicht selten als psychische Wracks wieder zurückkehren.
Es sollte bekannt sein, dass Gewalt, gerade die eines Krieges, die Seele und das Gewissen abstumpfen, und das keine militärische und psychologische Ausbildung diese Abstumpfung verhindern können.
Und es sollte bekannt sein, dass die einzige Möglichkeit Gewalt zu kompensieren oftmals nur darin besteht, selbst gewaltätig zu werden.
Deswegen kann ich die Überrasschung Jungs, aber auch der Bürger in unserem Land nicht nachvollziehen. Ich konnte sie schon bei den Berichten über Folter in Abu Graib nicht verstehen, wie manche Leute so schockiert sein konnten.
Glauben denn die Politiker allen ernstes, sie könnten junge Menschen in Kriegsgebiete schicken und müssten ihnen nur sagen: "Benehmt euch recht artig" , damit alles glatt läuft?
Ist unsere Bundeswehrführung so naiv, dass sie glaubt, ein gutes Training wird deutsche Soldaten daran hindern, ihre Sinne zu verlieren?
In einem Land, wo sie angegriffen werden, und wo sie tagtäglich Zeugen werden, wie kleine Kinder beim Spielen mit Granaten, die sie nicht als solche erkannten, in die Luft fliegen?
Glaubt der Bürger der Bundesrepublik wirklich, dass Krieg so ehrenvoll und heldenhaft ist, wie Hollywood es uns oft weismachen will?
Unsere Politiker sollten einen Gang zurückschalten, wenn sie sich zukünftig über solche Bilder aufregen. Sie sollten bedenken, dass sie es waren, die unsere Jungs und Mädchen dahingeschickt haben (auch wenn es nicht Jung war, der zum Zeitpunkt dieser Bilder Verteidigungsminister war, sondern Struck) und das sie die Verantwortung für die seelischen Schäden der Soldaten tragen und für das, was sich aus diesen seelischen Schäden entwickelt.
Die Soldaten sind auch nur Opfer des Krieges, die dorthingeschickt werden, um die Fehler der Politiker wieder auszubügeln.
Was sie dabei durchmachen müssen, will ich nicht erleben.
Irgendjemand hat mal gesagt: "Die Unschuld ist eines der ersten Opfer im Krieg." (Zumindest wars so ähnlich...)
Unsere Politiker sollten darüber mal nachdenken, bevor sie wieder junge Menschen in den Krieg schicken.
Meint,
Sunnyboy
Da noch Untersuchungen laufen möchte ich diese Tatsache unkommentiert lassen. Nur so viel: Wenn es stimmt, ist es schrecklich und abscheulich.
Doch das, was mich heute regelrecht in Rage versetzte, waren nicht die Bilder.
Was mich wütend machte, waren die Reaktionen auf diese Bilder, allen voran die von Verteidigungsminister Jung.
Jung, der heute sowieso eine Konferenz im Verteidigungsministerium abhielt, erklärte vor den Kameras also nun, wie schlimm und abscheulich das doch sei, und das man soetwas den deutschen Soldaten nicht beigebracht hat, dass solche Leute in der Armee nichts zu suchen haben.
Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich diese Heuchelei ankotzt.
Dieser Mann ist Verteidigungsminister von Deutschland, der selbe, der angeblich schon deutsche Truppen für den Sudan angeboten hat.
Als Verteidigungsminister sollte man doch eigentlich das Wesen des Krieges begriffen haben, immerhin verfügt die Menschheit was den Krieg betrifft über eine Erfahrung von mehr als Zehntausend Jahren.
Es sollte allgemein bekannt sein, dass man die idealistischsten und besterzogensten jungen Männer und Frauen in ein Kriegsgebiet schicken kann und sie trotzdem nicht selten als psychische Wracks wieder zurückkehren.
Es sollte bekannt sein, dass Gewalt, gerade die eines Krieges, die Seele und das Gewissen abstumpfen, und das keine militärische und psychologische Ausbildung diese Abstumpfung verhindern können.
Und es sollte bekannt sein, dass die einzige Möglichkeit Gewalt zu kompensieren oftmals nur darin besteht, selbst gewaltätig zu werden.
Deswegen kann ich die Überrasschung Jungs, aber auch der Bürger in unserem Land nicht nachvollziehen. Ich konnte sie schon bei den Berichten über Folter in Abu Graib nicht verstehen, wie manche Leute so schockiert sein konnten.
Glauben denn die Politiker allen ernstes, sie könnten junge Menschen in Kriegsgebiete schicken und müssten ihnen nur sagen: "Benehmt euch recht artig" , damit alles glatt läuft?
Ist unsere Bundeswehrführung so naiv, dass sie glaubt, ein gutes Training wird deutsche Soldaten daran hindern, ihre Sinne zu verlieren?
In einem Land, wo sie angegriffen werden, und wo sie tagtäglich Zeugen werden, wie kleine Kinder beim Spielen mit Granaten, die sie nicht als solche erkannten, in die Luft fliegen?
Glaubt der Bürger der Bundesrepublik wirklich, dass Krieg so ehrenvoll und heldenhaft ist, wie Hollywood es uns oft weismachen will?
Unsere Politiker sollten einen Gang zurückschalten, wenn sie sich zukünftig über solche Bilder aufregen. Sie sollten bedenken, dass sie es waren, die unsere Jungs und Mädchen dahingeschickt haben (auch wenn es nicht Jung war, der zum Zeitpunkt dieser Bilder Verteidigungsminister war, sondern Struck) und das sie die Verantwortung für die seelischen Schäden der Soldaten tragen und für das, was sich aus diesen seelischen Schäden entwickelt.
Die Soldaten sind auch nur Opfer des Krieges, die dorthingeschickt werden, um die Fehler der Politiker wieder auszubügeln.
Was sie dabei durchmachen müssen, will ich nicht erleben.
Irgendjemand hat mal gesagt: "Die Unschuld ist eines der ersten Opfer im Krieg." (Zumindest wars so ähnlich...)
Unsere Politiker sollten darüber mal nachdenken, bevor sie wieder junge Menschen in den Krieg schicken.
Meint,
Sunnyboy