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Komapatientin Terri ist tot

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Die ganze Angelegenheit ist eine Übersteigerung, die meisten Menschen haben eigene Gefühle auf die Frau projiziert. Das grundsätzliche Problem der Sterbehilfe und in diesem Fall auch ein spezielles sei, das Leben der Patientin konnte nicht schneller beendet werden - aktive Sterbehilfe ist verboten.

Man muss sich leider darauf gefasst machen, dass diesem ersten grossen medialen Fall noch viele folgen werden, ohne dass eine Lösung in Sicht wäre.
Wenn solche Fälle nicht von der Familie gelöst werden können, kann es der Staat? Sterbehilfe darf man nie verallgemeinern, es gibt keine Möglichkeit, ein auf alle Menschen anwendbares Gesetz zu verabschieden, weil jedes Leben ein Einzelfall ist. Ein Gesetz wäre menschenunwürdig.
Die Verantwortung der Familie zu übertragen, hiesse aber die Gefahr der Willkür zu ignorieren. Ein unlösbares Dilemma.

In diesem, historisch gesehen, Novum-Fall sollte sich aber jeder Empörte fragen, in wieweit er manipulierbar sei. Keiner von uns vermag etwas über das Bewusstsein der Frau sagen. Das Bild der Frau, die zu lächeln schien und die Augen offen hielte, vermittelte ein anderes Gefühl als ein Koma-Patient mit einem neutralen oder evtl. sogar leidenden Gesichtsausdruck und geschlossenen Augen. Überlegenswert?
 
Ich muss Jérôme Recht geben, denn das, was den Zuschauern in diesem speziellen Fall gezeigt wurde, war wirklich ein Novum.
Von komatösen Patienten "erwartet" man, dass sie mit erstarrter Mimik in den Betten liegen und damit auf den Betrachter schon wie tot wirken.
Bei dieser Patientin war es anders, weil ihre Mimik zwar starr, aber nicht völlig erstarrt wirkte und ihr damit so etwas wie Leben gab.
Ich weiß leider nicht wie groß oder was der Unterschied zwischen einem Koma und einem Wachkoma ist, glaube aber, dass die Gehirnfunktion und damit die Empfindungen in beiden Fällen gleichermaßen gestört oder ausgeschaltet ist.

Meinungsmache oder Manipulation beider Fronten bot sich daher in diesem Fall geradezu an.

Wie oft hat man schon gelesen, dass auf Wunsch der Familien (so sich sich denn einig waren) lebenserhaltende Apparturen abgeschaltet wurden, wenn der Hirntod des Patienten eindeutig nachgewiesen wurde.
Leider oder zum Glück? lebten und litten diese Patienten und deren Familien nicht in USA und hatten auch deshalb nicht diese Lobby und weltweite Aufmerksamkeit.

Die Diskussion über Sterbehilfe ist und wird auch in Zukunft durch diesen speziellen Fall noch aktueller und brisanter werden.

Rhona
 
Hallo,

warum sollte man einen hirntoten Patienten am Leben erhalten? Geist und Seele sind mit dem Gehirn gestorben. Der Mensch, mit allem, was er war, ist zum Zeitpunkt des Hirntodes verloren.

Also sollten in dem Falle die Maschinen auch nicht weiterlaufen, wenn der Mensch es denn so wünscht.

Gruß,
lazpel
 
lazpel schrieb:
Hallo,

warum sollte man einen hirntoten Patienten am Leben erhalten? Geist und Seele sind mit dem Gehirn gestorben. Der Mensch, mit allem, was er war, ist zum Zeitpunkt des Hirntodes verloren.

Also sollten in dem Falle die Maschinen auch nicht weiterlaufen, wenn der Mensch es denn so wünscht.

Gruß,
lazpel
Wieso glaubst Du, dass die Seele ihren Sitz im Gehirn hat????

Wer kann denn das wissen??? :banane:

Gruß und Kuß, Bananenmus
Kathi
 
Hallo kathi,

kathi schrieb:
Wieso glaubst Du, dass die Seele ihren Sitz im Gehirn hat????

Wer kann denn das wissen??? :banane:

Was hat Glaube mit Wissen zu tun?

Ich definiere die Seele als die Gesamtheit aller Gefühle und Gefühlsäußerungen. Gefühle werden durch die Sensorik aufgenommen, ins Gehirn geleitet und dort verarbeitet. Ergebnis sind die Gefühlsäußerungen, die wiederum vom Gehirn zur Motorik des Kehlkopfes, der Lunge, und der Extremitäten weitergeleitet werden. Zudem speichert das Gehirn die Gefühlswahrnehmung, und füttert damit das Unterbewußtsein, welches seinen Sitz ebenfalls im Gehirn hat.

Stirbt das Gehirn, ergibt sich die Konsequenz, daß auch Gefühle und Gefühlsäußerungen nicht mehr möglich sind. Die Seele stirbt ebenfalls mit dem Hirntod.

Gruß,
lazpel
 
also hab ich doch recht, dass man nun alle geistigbehinderte töten darf - passiv natürlich, wir wollen uns ja nicht die fingerchen dreckig machen.

ich mein die müssten doch auch hirntod sein, oder?
zumindest verhalten sie sich wie wachkoma patienten - sabbern, lächeln schwachsinnig in der gegend rum und können nichts ohne fremde hilfe!
also leben sie auch nicht - aber sie erhöhen unsere gesundheitsbeiträge!
warum müssen wir die durchfüttern, wenn sie - nach euren aussagen - ja doch zoombies (lebende tote) sind? :rolleyes:
sie spüren ja scheinbar eh nichts und ihr dankbares, liebevolles lächeln scheint ja nur ne nervenzuckung zu sein.

lg binchen
 
ach ja da fällt mir noch ein, dass einige koma-wachkoma patienten nach jahren wieder aufgewacht sind und nicht - wie die "allwissende" medizin behauptet - geistig geschädigt waren!
hui wenn man die nun vorher abgeschaltet hätte! :rolleyes:
wäre es auch nicht schlimm gewesen - hät ja keiner gewusst, dass sie wieder aufwachen :D

lg binchen
 
Binchen schrieb:
also hab ich doch recht, dass man nun alle geistigbehinderte töten darf - passiv natürlich, wir wollen uns ja nicht die fingerchen dreckig machen.

ich mein die müssten doch auch hirntod sein, oder?

Binchen, Binchen, was gibst Du da von Dir.... Das hat er doch nie im Leben behauptet?
Geistig behinderte haben auch Gefühle und von hirntot kann ja eben keine Rede sein!
 
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Zitat von Kathi: Wieso glaubst Du, dass die Seele ihren Sitz im Gehirn hat???
Wer kann das wissen?
und
Zitat von Lazpel: Was hat Glaube mit Wissen zu tun?
Siehe dazu "Wissen und Glauben" https://www.denkforum.at/threads/1932

Lieber Lazpel!

Falls es sich bei der Ansicht über den Zusammenhang zwischen dem Sitz der Seele und dem Gehirntod um eine Deiner "inneren Erkenntnisse" handelt oder um Deinen persönlichen Glauben, dass das so ist und nicht anders,
dann dürfte es Dich doch auch nicht wundern, dass es in deiner Umwelt (= Außen) Lebewesen gibt, die da anderer Ansicht sind bzw. die Deine Ansichten bezweifeln.

Sofern Du diesen "anderen" Deine "Erfahrung"/Ansicht nicht aufzwingen willst (= undogmatisches Verhalten"), ist es also auch nicht verwunderlich, dass sich nicht alle anderen Deiner Ansicht anschließen - oder.
Zumal ja jeder Mensch seine eigenen "inneren Erfahrungen" macht.

lg kathi
 
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