• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Schade, dass du offensichtlich nicht bereit bist, auf meine Fragen einzugehen.

Welche Fragen sind denn noch offen?

So viel zum Thema das Mitdenken verweigern.

Ich sehe keinen Grund, mich weiter an dieser Diskussion - wenn es denn eine ist, es ist doch längst schon ein wüstes Rechthabereigerede - zu beteiligen.
Die Standpunkte sind verfestigt; die Argumente bekannt und ausgelutscht.
Es gibt weiterhin längst eine Menge von Nebenschauplätzen, die mir einfach nicht wert sind, mich zu beteiligen.

FritzR
 
Werbung:
AW: @ oktoberwind

hi oktoberwind,
ich habe nicht vor, dich in irgendeine ecke zu schieben.
doch ich sage meine meinung als betroffene mutter hier und jetzt. und du als lehrer nimmst da offenbar einen gegenpart dazu ein......warum auch nicht?
du bist es ja auch.

was wir beide hier aufzeigen ist die realität der schüler: aufgerieben zwischen elternhaus und lehrern.

ich freue mich, wenn du bei deinen schülern und deren eltern so gut angeschreiben bist (und ich meine das auch nicht ironisch!).
und wer weiß,vielleicht hätten wir in realiter gar kein problem miteinander, wenn mein sohn einer deiner schüler wäre......

ich frage mich allerdings, wie es dir mit so einem menschen wie mir gehen würde, wenn ich schülerin in deiner klasse wäre.
und wenn meine ansichten von den deinen diematral abwichen.

wie würdest du denn da mit mir umgehen?

das ist meine frage.
wäre deine einzige taktik, mich zu übersehen?

lg k.

1. Die Art Schule, die du offensichtlich kennst, hat mit der, in der ich seit fast zwei Jahrzehnten arbeite, wenig zu tun. Es geht in der Schule immer um Kooperation von Eltern und Lehrkräften zum Wohle der Kinder (diese stehen im Mittelpunkt). So habe ich Schule immer begriffen.

2. Bei einer Menschenrechtsorganisation las ich mal den schönen Spruch: Kinder sind kleine Menschen. Das ist eine meiner wichtigsten Maximen bei der Arbeit. Wenn ich den Kindern Respekt entgegenbringe, jedes einzelne mit seinen Fähigkeiten und Besonderheiten wahrzunehmen versuche, ernte ich auch Respekt (nicht mit "Autorität" zu verwechseln).

3. Grundsätzlich akzeptiere ich eine andere Meinung, auch die deinige (wogegen ich mich verwahrt habe, ist nur die unsachliche Vermischung mit persönlichen Angriffen). Mir ist sehr wohl bewusst - wie in anderen Beiträgen hier auch schon angedeutet -, dass sich auf diesem "weiten Feld" zwei Lager ziemlich unversöhnlich gegenüberstehen (einen wirklichen Kompromiss sehe ich auch nicht).
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Zitat von Fritz R.:
Welche Fragen sind denn noch offen?

Die Fragen, die den gesellschaftlichen Diskurs endlich mal weiterbringen würden.

Die Fragen, die dann aber jedesmal in einer verlogenen, heuchlerischen "Debatte" über "Killerspiele" oder Musikrichtungen untergehen. Eine "Debatte", die nur bis zur nächsten aufsehenerregenden Schlagzeile geführt werden wird. Dann macht man weiter wie vorher.

Ich wiederhole mich gerne:

Wenn sich Jugendliche hinter ihrem PC verschanzen dann frage ich, warum?
Antwort: Weil sie offensichtlich keine lohnenswerteren Aktivitäten kennen.
Jetzt meine Frage an die Pädagogen hier unter uns: Warum ist das so?

Warum gibt es so viele Leute in meiner Generation, die lieber "Killerspiele" spielen als mit Kumpels auf der Straße zu kicken oder Baumhäuser zu bauen?

Warum glotzt man lieber "Cobra 11" als mit Spielzeug-Autos zu spielen?

Warum schauen so viele junge Leute Pornos, statt selber eine ernsthafte Liebesbeziehung zu pflegen?

Oder irre ich mich? Sind die "Killerspiele" doch an allem Schuld?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: @ oktoberwind

1. Die Art Schule, die du offensichtlich kennst, hat mit der, in der ich seit fast zwei Jahrzehnten arbeite, wenig zu tun. Es geht in der Schule immer um Kooperation von Eltern und Lehrkräften zum Wohle der Kinder (diese stehen im Mittelpunkt). So habe ich Schule immer begriffen.

2. Bei einer Menschenrechtsorganisation las ich mal den schönen Spruch: Kinder sind kleine Menschen. Das ist eine meiner wichtigsten Maximen bei der Arbeit. Wenn ich den Kindern Respekt entgegenbringe, jedes einzelne mit seinen Fähigkeiten und Besonderheiten wahrzunehmen versuche, ernte ich auch Respekt (nicht mit "Autorität" zu verwechseln).

3. Grundsätzlich akzeptiere ich eine andere Meinung, auch die deinige (wogegen ich mich verwahrt habe, ist nur die unsachliche Vermischung mit persönlichen Angriffen). Mir ist sehr wohl bewusst - wie in anderen Beiträgen hier auch schon angedeutet -, dass sich auf diesem "weiten Feld" zwei Lager ziemlich unversöhnlich gegenüberstehen (einen wirklichen Kompromiss sehe ich auch nicht).
lieber oktoberwind,

alles, was du hier schreibst gefällt mir.
da brauch ich keinen kompromiss einzugehen. ehrlich. :zauberer2

wenn ich dich vielleicht in anderen beiträgen persönlich angegriffen haben sollte, dann tut es mir aufrichtig leid.
natürlich hast du recht damit, dass wir uns auf einem weiten feld befinden, in dem die emotionen schon stark überstrapaziert sind.

ich leide sehr unter dem umstand, dass die normierte schule wenig rücksicht auf das einzelne kind und dessen fähigkeiten, talente und wissensdurst nehmen kann ... oder will.
statt erstmal das zu stärken, was beim kind gut geht, wird dauernd auf dessen fehlern herumgeritten. zu hause ist dann die aufarbeitung des schulstresses angesagt.....und zwar tagtäglich - außer in den ferien, wo frustrierte kinder und eltern die bücher in die ecke schmeissen und erstmal nichts mehr von schule und lernen hören wollen.

natürlich gibt es immer auch andere lehrer in diesem system. und zwar sehr, sehr gute. auch ich kenne einige davon. über die lass ich auch nichts kommen.
auch der schuldirektor der jetzigen schule ist ein wunderbarer mensch.

da werfe ich keineswegs alle in einen topf!

aber die not allgemein ist mAn sehr groß. das höre ich durch die bank von allen aufgeschlossenen eltern. egal, ob sie akademiker sind oder normale mittelstands-bürger.......nur die menschen, die ja ohnehin wenig chancen im eigenen leben haben, die kümmern sich auch wenig um die erfolge ihrer kinder in der schule. und die kümmern sich auch wenig um deren freizeitgestaltung. und damit auch nicht darum, bei was und wie lange ihr kind vor dem computer herumgammelt.

da haben weder die eltern noch die kinder reelle chancen auf ein "besseres leben".

die anderen aber strengen sich großteils über gebühr an, damit die kinder nicht versagen.

ich sehe all diese dinge und finde unsere gesamsituation halt sehr, sehr komplex.

doch persönlich bin ich immer an einem möglichen dialog interessiert.
das einzige, was aus dem schlamassel helfen kann ist aus meiner sicht ja das MITEINANDER.

aber dafür müssen die menschen aus den verschiedenen seiten aufeinander zugehen.
ich hoffe, das ist zumindest uns beiden ein klein wenig gelungen.

mit freundlichen grüßen zum abend
kathi :blume1:
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

sunnyboy schrieb:
Wenn sich Jugendliche hinter ihrem PC verschanzen dann frage ich, warum?
Antwort: Weil sie offensichtlich keine lohnenswerteren Aktivitäten kennen.
Jetzt meine Frage an die Pädagogen hier unter uns: Warum ist das so?

Warum gibt es so viele Leute in meiner Generation, die lieber "Killerspiele" spielen als mit Kumpels auf der Straße zu kicken oder Baumhäuser zu bauen?

Warum glotzt man lieber "Cobra 11" als mit Spielzeug-Autos zu spielen?

Warum schauen so viele junge Leute Pornos, statt selber eine ernsthafte Liebesbeziehung zu pflegen?

auch ich finde sunnyboys fragen diskussionswürdig.

und zwar sehr.
ich glaube die antworten würden uns sehr weiterbringen. in jeder hinsicht. auch in der hinsicht zu mehr verständnis für unsere kinder.
und um dieses dreht sich mAn alles.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

...es ist verblüffend kathi wie Du es schaffst fast in jedem Thread eine Frau in Deine persönlichen Neigungen zu Verstricken und so einen Konflikt vom Zaun zu brechen. Aber dafür ist die virtuelle Welt auch da, real würde das niemand aushalten. Provoziere mein Publikum auch gerne, jedoch ganz allgemein ohne ewige persönliche und detaillierte Kontroversen mit einem Einzelnen. Das ginge in einem Chat besser aber das wird dann letztlich noch sinnloser und reine Zeitverschwendung.
Wichtig ist ein eigener Standpunkt und ob man den mitteilt oder nicht ändert an der inhaltlichen Bedeutung nichts. Mitteilen macht Spaß und entspannt, mehr nicht.
Warum dann theoretisch/virtuell um Dinge Kämpfen die nur real eine Bedeutung haben und letztlich nur dort gespürt werden können.
Es läuft allen Anschein nach auf virtuelle Ersatzbefriedigung hinaus was die Persönlichkeitsentwicklung angeht. Warum nicht, das ist modern.

gruß fluuu
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Die Fragen, die den gesellschaftlichen Diskurs endlich mal weiterbringen würden.

Du glaubst, dass deine Fragen den gesellschaftlichen Diskurs weiterbringen?
Etwa hier im Forum?

Die Fragen, die dann aber jedesmal in einer verlogenen, heuchlerischen "Debatte" über "Killerspiele" oder Musikrichtungen untergehen. Eine "Debatte", die nur bis zur nächsten aufsehenerregenden Schlagzeile geführt werden wird. Dann macht man weiter wie vorher.

So wie hier im Forum?

Wenn sich Jugendliche hinter ihrem PC verschanzen dann frage ich, warum?
Antwort: Weil sie offensichtlich keine lohnenswerteren Aktivitäten kennen.
Jetzt meine Frage an die Pädagogen hier unter uns: Warum ist das so?

Warum gibt es so viele Leute in meiner Generation, die lieber "Killerspiele" spielen als mit Kumpels auf der Straße zu kicken oder Baumhäuser zu bauen?

Warum glotzt man lieber "Cobra 11" als mit Spielzeug-Autos zu spielen?

Warum schauen so viele junge Leute Pornos, statt selber eine ernsthafte Liebesbeziehung zu pflegen?

Ich nehme an, du hast deine Leute gefragt, so wie ich die meinigen.

Auch diese sagen: Es gibt ja sonst nichts!

Meine Hinweise auf die Vielzahl der Freizeitsmöglichkeiten bei Vereinen, etwa Fußball-, Handball-, Tischtennis-, ja, auch Schützen-, Schach-, Tanz-, Gesangsvereine etc. in städtischen Einrichtungen, wie Bolzplätzen, Radwegen, Skateboardplätzen etc. beantworteten sie mit:

Das ist doch fad. Da muss man sich ja anstrengen. Da muss man ins Freie gehn. Da muss man hinfahren.

Es ist bequemer, zu Hause an den PC zu siten.

Also: Sie sind zu faul, um den Arsch hochzukriegen. Weil sie verzogen sind, weil sie alle ihre Bedürfnisse jederzeit und umgehend erfüllt bekamen. Weil sie alles haben wollen, aber nichts dafür tun.

Allerdings muss man einräumen, dass Spiel- und Bolzplätze, vor allem in Städten, aber auch in den Dorf, wo ich aufgewachsen bin, viele Beschränkungen haben. Zeitliche, man darf also nur am Nachmittag altersmäßige, man darf nur bis zu einen bestimmten Alter - meistens 14 Jahre und nicht laut spielen. Also bleiben die Jungendlich, bei denen das Freizeitproblem eben am virulentesten ist, ausgesperrt.

Die Verstädterung nimmt Kindern und Jugendlichen Spiel- und Betätigungsraum.

Als ich Kind war, stand unser Haus am Rande des Dorfes. Es gab Obstwiesen, Hecken, Gesträuch, Haine, wo man Fangen, Verstecken, Fussball, Cowboy und Indianer spielen konnte, auf Bäume klettern, um Obst zu holen und auch Baumhäuser - sehr zum Unwillen der Besitzer - bauen konnte.

Das ist heute nicht mehr möglich. Längst sind dort Wohnungen gebaut worden. Und ein gar nicht kleines Industriegebiet. Und die noch nicht bebauten Flächen stehen unter Naturschutz.

Aber es gibt in dem Dorf mehrere Fussball- und auch Tennisplätze, wo man auch privat spielen kann.

Aber dazu muss man eben das Rad hernehmen und zwei Kilometer fahren. Und da ist es wieder einfacher, sich an den PC zu setzen.

Oder vor den Fernseher, um diese unsäglichen Sitcoms, Comicfilme, die auch fast alle Gewalt zeigen, und die Leutevorführshows anzusehen.

Ich weiß nicht genau, wie es mit den persönlichen Beziehungen steht, aber was ich so beobachte, so gibt es da Experimente genug, die aber nicht länger als einen Monat, meist weniger lang andauern.

Aber auch da sind es meist die ersten kleinen Probleme und Unstimmigkeiten, die eine ernsthafte Arbeit an den Beziehungen verhindern, weil man sich da wieder anstrengen und beherrschen muss. Und das liegt denen eben nicht.

Schon das Lesen eines Buches ist offensichtlich zu mühselig, sodass sich bis auf wenige Ausnahmen, die meisten sich stolz damit brüsten, noch nie ein Buch zuende gelesen zu haben. Und wer dies von sich gibt erhält Szenenapplaus.

Dann will ich dies noch erwähnen:

Gestern war ich in einer Gruppe von zwölf Jungen und zwei Mädchen, zwischen sechzehn und zweiundzwanzig Jahren. Von selbst haben diese zugegeben, sowohl Egoshooter als auch Pornos auf ihren PCs haben.
Die beiden Mädchen nicht und auch ein Junge nicht, weil er keinen PC hat.

Diese Jugendlichen sollen durch diese Weiterbildungsmaßnahme einen Ausbildungsplatz finden. Sie haben entweder keinen oder einen schlechten Schulabschluss.
Ich unterrichte Deutsch und Landeskunde, also Geschichte, Geografie und Politik.
Das Interresse dieser Leute, die da im untersten Netz der Gesellschaft hängen, ist bei 90% der Teilnehmer - 10!

Es mag anderswo besser aussehen, doch wenn ich mir anhöre, was auch an Realschulen und Gymnasien los ist, dürfte der Unterschied nicht allzugroß sein.

Und noch dies:

Ich habe den Kölner Aufruf vorgestellt und ausgehängt. Keiner nochmals: KEINER hat auch nur einen Blick darauf geworfen.
Sie wollten einfach keinen Zusammenhang zwischen Gewaltspielen und Gewaltbereitschaft zugeben.

Argumente lauten etwa so: Der Amokläufer trug eine Hose, er aß Brot, also sind alle Hosenträger und Brotesser potentielle Amokläufer.

So weit, so schlecht!
Fritz
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Meine Hinweise auf die Vielzahl der Freizeitsmöglichkeiten bei Vereinen, etwa Fußball-, Handball-, Tischtennis-, ja, auch Schützen-, Schach-, Tanz-, Gesangsvereine etc. in städtischen Einrichtungen, wie Bolzplätzen, Radwegen, Skateboardplätzen etc. beantworteten sie mit:

Das ist doch fad. Da muss man sich ja anstrengen. Da muss man ins Freie gehn. Da muss man hinfahren.

Es ist bequemer, zu Hause an den PC zu siten.
Also: Sie sind zu faul, um den Arsch hochzukriegen. Weil sie verzogen sind, weil sie alle ihre Bedürfnisse jederzeit und umgehend erfüllt bekamen. Weil sie alles haben wollen, aber nichts dafür tun.

Schon mal einen Ego-Shooter gespielt? ...das ist kein Zuckerschlecken und mit Faulheit erreicht man dort nicht viel... Jene, die "alles haben wollen, aber nichts dafür tun", werden wohl nicht lange Ego-Shooter spielen.

Ungeachtet dessen... bei einem Ego-Shooter sind alle gleich. Da gibt es keine Religionen oder Hautfarben, auch spielt der soziale Status keine Rolle, einzig die Leistung wird dort anerkannt, unter anderem auch jene, sich gut in ein Team zu integrieren (was man durchaus als Leistung definieren kann). Vielleicht liegt genau hier der Reiz virtueller Multiplayer-Spiele.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Ich habe den Kölner Aufruf vorgestellt und ausgehängt. Keiner nochmals: KEINER hat auch nur einen Blick darauf geworfen.
Sie wollten einfach keinen Zusammenhang zwischen Gewaltspielen und Gewaltbereitschaft zugeben.

Woher willst du das eigentlich wissen? Selbstverständlich habe ich einen Blick darauf geworfen. Sogar mehr als nur einen Blick ... du arbeitest ausschließlich mit Vorwürfen ... was andere angeblich nicht getan haben. Nehmen wir einmal diesen Satz ...

Längst ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Mediengewalt und vor allem Killerspiele verheerende Wirkungen insbesondere auf Kinder und Jugendliche haben.

Nun, es soll Menschen geben, die bei solchen Behauptungen etwas skeptisch werden. Es existieren viele Untersuchungen ... und die meisten Untersuchungen, die sich stolz das Prädikat "wissenschaftlich" umhängen, sind oft widersprüchlich und vor allem ungenau.

Ich denke, dass das Spielen am Computer oder Playstation et cetera auch ein Generationsproblem ist. Hier spielt vor allem das "Unwissen" eine Rolle. Niemand kann jemanden über etwas "aufklären" ... wenn er selber nicht darüber aufgeklärt ist. Das ist das Hauptproblem von Eltern und Lehrern bzw. Erziehern.

Ich behaupte nun nicht, dass ich diese Spiele jemals gespielt habe, aber ich bin noch nicht so weit weg von jener Generation, die solche Spiele spielen ... oder zumindest gespielt haben.

Ob die Gewaltbereitschaft durch solche Spiele gesteigert wird, das ist ganz und gar nicht "wissenschaftlich" bewiesen, sondern alle sogenannten "wissenschaftlichen" Untersuchungen waren so ausgerichtet, dass man eine vorangestellte These erhärten konnte. Aber wir kennen dieses Phänomen ... in allen wissenschaftlichen Disziplinen.

Wenn ich zum Beispiel bei einem "Alten Meister der Malerei" eine gewisse These ( ... zum Beispiel eine homoerotische Neigung) einer kunsthistorischen Untersuchung voranstelle, dann mache ich aus dem größten Frauenliebhaber einen schwulen Zeitgenossen. Ich könnte dir noch viele Beispiele nennen ... wo beispielsweise textkritische Arbeiten von Schriftstellern und Dichtern genau auf eine vorangestellte These (bzw. Behauptung) untersucht wurden und das erwünschte Ergebnis dabei herauskam.

Bei Friedrich Hölderlin haben sich (wieder nur als Muster) viele versucht ... Pierre Bertaux machte aus einem Verächter von Ideologie und Revolution einen strammen und überzeugten Jakobiner .. und aus einem gemütskranken Hölderlin einen edlen Simulanten.

Du kannst dir jedes Ergebnis durch eine "wissenschaftliche" Untersuchung zurechtbasteln.

Aber bleiben wir bei den Videospielen bzw. "Killerspielen". Wie ich schon gesagt habe, ist es auch ein Problem, das den Generationsunterschied darstellt. Ich habe in meinem Umfeld ( Freund meiner kleinen Schwester ) einen "Videospieler" ... der solche Spiele (wenigstens eine gewisse Zeit) eifrig und "erfolgreich" spielte ... er war sozusagen ein Meister seines Faches. Und was noch wichtiger ist, er kannte naturgemäß sehr viele Mitspieler ... mit denen er vor nicht so langer Zeit seine Matura machte.

Es waren bis auf ganz wenige Ausnahmen alles männliche Personen. Es ist zum Beispiel ein Irrtum, dass die meisten Spieler keine realen Kontakte haben ... Spieler kennen sich zum Beispiel oft untereinander ... man tauscht sich über Spiele aus. Der isolierte Spieler existiert zwar auch ... aber er macht eine Minderheit aus, wenn auch keine verschwindend kleine Minderheit.

Wie also will ein Lehrer oder Erzieher ... oder ein Vater bzw. Mutter über Suchtgefahren aufklären, wenn hier nur Ablehnung, Unwissenheit und Vorurteile der Motor ist, etwas gegen die Spielsucht zu unternehmen?

Ich bin mir sicher, dass du an dieser "Spielkultur" keinerlei positive Punkte entdecken kannst und willst. Dieser Aufruf von Köln ist ausschließlich gegen etwas gerichtet ... er will etwas verbieten lassen, was er nicht kennt und auch nie kennen lernen möchte.

Wenn man sich dazu entschließt ... und die Spiel-Industrie wird es (wenn sie es nicht bereits getan hat) gegensätzliche "wissenschaftliche" Studien vorlegen ... und dann haben wir zwei oder gar zwanzig unterschiedliche Thesen. Viel Spaß beim Lesen und Streiten ... während die jungen Spieler weiter ihre Videospiele spielen.

Da du ja sowieso nur Rechthaberei betreibst ... erwarte ich von dir auch keine Erwiderung ... poche weiterhin darauf ... hier völlig unverstanden zu werden. Du irrst dich ... man versteht das Anliegen, nur ist nicht jeder damit einverstanden. Damit scheinst du ein Problem zu haben.

Servus umananda
 
Werbung:
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Schon mal einen Ego-Shooter gespielt?


Natürlich nicht; dazu ist mir meine Zeit zu schade. Ich habe einige Male zugesehen; das reichte mir.

...das ist kein Zuckerschlecken und mit Faulheit erreicht man dort nicht viel... Jene, die "alles haben wollen, aber nichts dafür tun", werden wohl nicht lange Ego-Shooter spielen.

Und deshalb sollen Gewaltspiele harmlos oder gar sinnvoll und gut sein? Diese Logik hinkt an allen Füßen.

Ungeachtet dessen... bei einem Ego-Shooter sind alle gleich. Da gibt es keine Religionen oder Hautfarben, auch spielt der soziale Status keine Rolle, einzig die Leistung wird dort anerkannt, unter anderem auch jene, sich gut in ein Team zu integrieren (was man durchaus als Leistung definieren kann). Vielleicht liegt genau hier der Reiz virtueller Multiplayer-Spiele.

Und deshalb sollen Gewaltspiele harmlos oder gar sinnvoll und gut sein? Diese Logik hinkt an allen Füßen.

FritzR
 
Zurück
Oben