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Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Zitat aus dem Kölner Aufruf:
5-, 15- und 25jährige sitzen heute Stunden, Tage und Nächte vor Computern und Spielekonsolen. In „Spielen“
wie „Counter-Strike“, „Doom 3“, „Call of Duty“, „Halo 3“, “Crysis”, “Grand Theft Auto IV“ u.a. üben sie systematisches und exzessives Töten mit Waffen vom Maschinengewehr bis zur Kettensäge. Sie demütigen, foltern, verstümmeln, zerstückeln, erschießen und zersägen Menschen an ihren Bildschirmen.

[Hervorhebungen von mir]

Noch ein Nachtrag für die Verbotsbefürworter:

Alle hier genannten Spiele sind nach USK-Bewertung ab 18 Jahren, mit Ausnahme "Counterstrikes", das ab 16 ist (hier stelle ich mir in der Tat die Frage, ob man das Alter nicht auf 18 Jahre erhöhen sollte.)

Es muss also keinesfalls so getan werden, als ob schon kleine Kinder hier juristisch gesehen einen Zugang zu „Killerspielen“ hätten.

Was sie allerdings haben, ist ein Zugang in der Praxis. Offensichtlich schert sich ein Großteil der Verkäufer nicht um Altersbeschränkungen. Und die, die das Spiel nicht selbst bekommen, erhalten es von anderen, älteren Personen (vielleicht sogar den Eltern?).

Hiermit wären wir, nach dem Zewa-Syndrom, bei der zweiten deutschen Volkskrankheit, deren Symptome darin bestehen, dass Gesetze zwar sehr gerne (so wie hier im Kölner Aufruf) gefordert und oftmals auch erlassen werden, in der Praxis aber nicht umgesetzt werden.

Und was die 18-jährigen betrifft: Ich halte es für fragwürdig, (juristisch) erwachsenen Menschen vorzuschreiben, welche Spiele sie zu spielen haben. Natürlich kann man fragen:

Zitat von Oktoberwind:
Wie krank muss ein Hirn sein, ein "Spiel" zu erfinden, in dem andere - und seien es "nur" virtuelle - Menschen abgeschossen werden...

(die „Gänsefüsschen“ beim „nur“ hättest du ruhig weglassen können. Es sind nur virtuelle „Menschen“, also sprich nach mathematischen Gesichtspunkten zusammengesetzte Pixel, die hier „abgeschossen“ werden.)

Aber das ist eine ästhetische Frage. Und wie armselig wäre unsere Gesellschaft, wenn wir uns jetzt schon Ästhetik per Gesetz vorschreiben lassen müssten?
Täten wir es, so gäbe es tausend Fernsehsendung, ja – sender, Essensgerichte, Kunstwerke, Bücher, Zeitschriften, Musik etc. etc., die ich dann bitte auch auf die Verbotsliste setzen würde.

Nur wo kämen wir dann hin? Was für eine Kultur soll dabei herumkommen?

Gebildete und emotional gesunde Menschen könnten mit solchen Spielen besser umgehen, ja würden sie wahrscheinlich nur in Maßen genießen.
Offensichtlich ist es aber so, dass diese Bildung uns jungen Menschen nicht mehr glaubhaft vermittelt wird.

Und wer ist hierfür in erster Linie verantwortlich?
Eltern, Familie, Pädagogen, wenn alle Stricke reißen Sozialarbeiter und Psychologen. Das sind die Teile der Gesellschaft, die die Hauptverantwortung für die Erziehung tragen.
Wenn wir aber in einer Gesellschaft leben, in der diese Erziehung offensichtlich versagt, sollte man sich zunächst fragen, was hier schief läuft.

Einen weiteren Aufklärungsauftrag haben die Medien. Gehen sie diesem Auftrag nach?
Offensichtlich nicht, wie dieses youtube-Video (ins Netz gestellt im Jahre 2007) zeigt. Nun sind Videos aus dem Internet immer mit Vorsicht zu genießen, und ich würde (unabhängig davon ob sie nun stimmen mögen oder nicht) den wissenschaftlichen „Informationen“, die in diesem Video genannt werden nicht blind Vertrauen. Ich stelle dieses Video (das nicht von mir ist, wohlgemerkt) aber trotzdem in dieses Forum ein, da es die absolute Ahnungslosigkeit der Medien (stellvertretend für einen Großteil der Gesellschaft, der dafür aber an der Diskussion um so eifriger teilnimmt.) aufzeigt. Pogrom-Stimmung statt Information, aber wen wundert das, in einem Land, in dem RTL und die Bildzeitung zu den häufiger frequentierten „Aufklärern“ gehören. (Da muss das öffentlich rechtliche ja dann auch mitziehen.)


Wie will eine Gesellschaft, die die Kultur ihrer Jugend zwar nicht kennt, sie aber gleichzeitig in Teilen bekämpft, mit selbiger einen echten Dialog über schwerwiegende Probleme führen?

MfG,
Sunnyboy
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: @ kathi

(...) der in meinen augen mehr opfer als täter war, da er seinen kinderschuhen nicht einmal entwachsen konnte, passt für mich nicht in das bild des liebevollen erziehers, dem ich mein kind freiwillig anvertrauen wollte.....tut mir leid.

Ich würde mit Sicherheit keiner Erzieherin meine Tochter anvertrauen, die so "liebevoll" und "verständnisvoll" von Tätern spricht ... weder freiwillig noch unfreiwillig ...

Servus umananda
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Hallo FritzR,

habe jetzt nur das Anfangsposting überflogen, es ist quantitativ enorm und schießt am Ziel vorbei.
Sicher sind besonders bei Kindern und Jugendlichen grundsätzlich Bildschirmmedien eine Beeinträchtigung für das sich entwickelnde Gehirn, keine Frage.
Aber ob ein Jugendlicher Computerspielsüchtig wird oder nicht liegt einzig und allein in der Verantwortung des sozialen Gefüges der Familie und der Gesellschaft. Die Existenz von blutrünstigen Ballerspielen allein bewirkt gar nichts.
Man kann auf so vielerlei Art zu exzessiver Sucht erzogen werden, egal auf welche Art, es wird ausgelebt, da hilft auch ein Verbot nichts.

Verbieten ist Augenwischerei von Pädagogen eine Maßnahme zu treffen von der sie meinen, dass sie von ihnen erwartet wird und wie so oft erst richtig zum Stress führt denn es geht am Wesen vorbei.

Das illegale Befriedigen der Sucht führt noch zu viel mehr Leid, Konflikt und Tod wenn die sozialen Kompetenzen bei den älteren nicht umgesetzt werden.

Unsere Aufgabe in der Gesellschaft ist es etwas gegen das Bedürfnis des Auslebens exzessiver Süchte als Flucht aus der Realität zu tun.
Das heißt Kindern und Jugendlichen Fähigkeiten zu Vermitteln sich selbstständig einen Sinn für ihr Dasein im Alltag geben zu können so, dass eine allzu leichte Flucht in die Sucht die an jeder Ecke winkt nicht notwendig ist.
Denn es betrifft nicht nur Computerspiele, sondern auch Alkohol, synthetische Drogen, Essstörungen und geht bis hin zu anderen psychischen Störungen.

Kaufsucht fängt z.B. mit dem passiven Konsum an, wir hatten das Thema hier schon öfter. Kaufen als Ersatzbefriedigung leben wir unseren Kindern vor, dazu hat die Marktwirtschaft erzogen. Es ist ein kleiner aber auch einfacher Schritt daran etwas bei sich selbst zu Ändern um aus dieser Suchtspirale raus zu kommen.

gruß fluuu
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

umananda schrieb:
Ich würde mit Sicherheit keiner Erzieherin meine Tochter anvertrauen, die so "liebevoll" und "verständnisvoll" von Tätern spricht ... weder freiwillig noch unfreiwillig ...

Servus umananda
du musst mir deine kinder nicht anvertrauen.
denn ich erziehe sie nicht.
obwohl ich noch kein kind getroffen habe, das mich abgelehnt hätte. naja, die haben aber nichts mitzureden - gell?

aber wenn du dich an oktoberwind wenden willst?.... der ist erzieher und er entspricht ja ohnedies deinen erwartungen.
wie du dir die erzieher und lehrer im einzelnen aussuchst, das würde mích interessieren.....dass das so einfach geht, wusste ich nicht, vielleicht kannst du mir da helfen und gute tipps geben.

ich für meinen teil bin lediglich mutter, welche nachmittags mit dem eigenen sohn und dessen freunden aufgaben macht, lernt und sich all das anhört, was sie bedrückt.
und ich sehe sowohl in der kindererziehung als auch in der lehrtätigkeit die absolute notwendigkeit, dass sie auf "vertrauen" aufbauten......und wenn die "chemie nicht stimmt" zwischen kind und erzieher/lehrer, dann ist da hopfen und malz verloren.... mAn.

aber in unserem schulsystem, da werden keine menschlichen beziehungen zwischen schülern und lehrern eingegangen....darum geht es dem system ja gar nicht......da wird nur sachlich und methodisch der "stoff" durchgenommen.
und dann das ergebnis dieses tuns in form von noten zwischen 1-5 durchnummeriert....wie bei einer bilanz.

die kinder sind die ziffern und die lehrer sind die buchhalter.
nur: wenn die bilanz schlecht ausfällt, dann sind die ziffern daran schuld.......schon komisch!

aber, was dich betrifft: dein wunsch ist ja schon wirklichkeit. mir sind keine kinder von dir anvertraut....und werden es auch nie sein. darüber kannst du dich doch freuen.

für mich aber ist das leider anders: ich muss meinen sohn menschen überlassen, deren unterricht ich nicht so ohne weiteres unterschreiben kann......das ist halt mein problem.
sei froh, wenn du es nicht hast.



servus kathi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: @ oktoberwind

die art und weise, wie du über tim k. gesprochen hast, der in meinen augen mehr opfer als täter war, da er seinen kinderschuhen nicht einmal entwachsen konnte, passt für mich nicht in das bild des liebevollen erziehers, dem ich mein kind freiwillig anvertrauen wollte.....tut mir leid.

Ich lasse mich von Deinen meist ziemlich unsachlichen Beiträgen nicht in die Ecke des bösen Paukers schieben; der war ich nie, der bin ich nicht (Rückmeldungen aus Eltern- und Schülerschaft belegen mir das immer wieder) und der werde ich nicht sein.

Ansonsten bemühe ich mich, Deine Beiträge künftig zu übersehen...
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

(...)



servus kathi

Gut ... versuchen wir es auf der persönlichen Ebene ... anscheinend ist dieses Thema so mit Emotionen besetzt, dass man keinen anderen Weg einschlagen kann.

Auch ich bin wie schon erwähnt, Mutter einer Tochter ... sie ist noch nicht schulpflichtig, aber sie besucht einen Kindergarten ... einen jüdischen Kindergarten. Mein Problem ist deshalb etwas anders ausgerichtet, da jüdische Einrichtungen immer von Sicherheitskräften überwacht werden ... laufende Videokameras überwachen das umliegende Gelände und auch das Gebäude. Es wird auch eine jüdische Schule besuchen ... und somit ist ein Angriff von Außen schon etwas unwahrscheinlicher geworden ... was aber nicht heißen soll, dass dadurch meine Tochter von jeglichen Angriffen verschont bleiben wird.

Aber soweit will ich ja gar nicht gehen ... und ein Bedrohungsszenarium an die Wand malen ... das gehört nicht zu meinen Ängsten. Ich bin überhaupt kein sehr ängstlicher Mensch.

Ein Kind sollte Vertrauen entwickeln ... in sich selbst und auch in anderen Menschen. Das ist völlig richtig ... auch die Erzieherinnen oder Erzieher ... Lehrerinnen und Lehrer gehören dazu.

Aber es sind nicht die Erzieher und Lehrer, die einen Amokläufer heranziehen ... es sind viele Gründe; und vor allem immer andere Konstellationen, die einen Menschen zu einem Mörder werden lassen. Es sind nicht die Killerspiele ... ja nicht einmal die Waffen, die Mörder machen ... jedenfalls nicht die maßgeblichen Ursachen.

Aber leider haben wir Menschen einen Mangel ... wie können nicht in die Seele von anderen Menschen schauen. Sie bleiben uns immer irgendwie verschlossen. Was unter Umständen zu einer unbändigen Mordlust führen kann, bewirkt bei einem anderen Menschen nicht einmal einen harmlosen "Mordgedanken" ...

Gegen was ich mich hier wende, ist nur dieser blinde Aktionismus ... der auch noch im Glauben steckt, er könne etwas verhindern, indem er etwas verbietet. Ich fühle mich niemals sicher, nur weil etwas verboten ist, was mich eventuell bedrohen könnte. Es ist eine falsche Sicherheit ... die meines Erachtens sogar noch viel gefährlicher ist ... als ein großzügiges Waffengesetz.

Ich gehöre nun einmal nicht zu den Menschen, denen man mit "Verboten" ein Sicherheitsgefühl vermitteln kann.

Es ist auch verboten, jüdische Einrichtungen anzugreifen ... und trotzdem geschieht es immer wieder ... überall und zu jeder Zeit. Man sollte sie überwachen ... mit ausgebildeten Sicherheitskräften und Videokameras ... dann kann man reagieren, wenn man wieder einmal die psychologische Entwicklung eines Gewalttäters übersehen hat.

In den USA werden viele Schulen überwacht ... und manchmal hat man damit auch schon etwas verhindern können. Nicht immer ... aber manchmal ist auch schon genug. Denn jedes gerettete Leben ist ein Argument für eine solche Überwachung. Das wäre in meinen Augen weitaus effektiver ... als blinder Aktionismus.

Servus umananda
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Gegen was ich mich hier wende, ist nur dieser blinde Aktionismus ... der auch noch im Glauben steckt, er könne etwas verhindern, indem er etwas verbietet. Ich fühle mich niemals sicher, nur weil etwas verboten ist, was mich eventuell bedrohen könnte. Es ist eine falsche Sicherheit ... die meines Erachtens sogar noch viel gefährlicher ist ... als ein großzügiges Waffengesetz.

Ich gehöre nun einmal nicht zu den Menschen, denen man mit "Verboten" ein Sicherheitsgefühl vermitteln kann.

hallo umananda,

dann verstehe ich eigentlich nicht, was du gegen mich und meine meldungen hier hast......ich habe mich mehrmals genau wie du gegen blinden aktionismus und das verbieten generell ausgesprochen.

:confused:
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

hallo umananda,

dann verstehe ich eigentlich nicht, was du gegen mich und meine meldungen hier hast......ich habe mich mehrmals genau wie du gegen blinden aktionismus und das verbieten generell ausgesprochen.

Ich habe nichts gegen dich ... wie ich gegen niemanden etwas habe ( ... außer er versucht auf die persönliche Beleidigung auszuweichen) ... ich bringe nur nicht soviel Verständnis auf, für durchgeknallte Mörder. Ich bin von Natur aus immer eher bei den Opfern ( ... wenn es sich um ahnungslose Opfer handelt) ... als bei den Mördern. Und das war bei diesem Amoklauf der Fall.

Ich plädiere eher für Eingriffsmöglichkeiten, einen Täter unschädlich zu machen, wenn er zur Tat schreitet. Aber dazu müsste man gut geschulte Sicherheitskräfte bereitstellen ... und nicht bei jeder kleinen Videoüberwachung die Freiheit in Gefahr sehen.

Servus umananda
 
AW: @ oktoberwind

Ich lasse mich von Deinen meist ziemlich unsachlichen Beiträgen nicht in die Ecke des bösen Paukers schieben; der war ich nie, der bin ich nicht (Rückmeldungen aus Eltern- und Schülerschaft belegen mir das immer wieder) und der werde ich nicht sein.

Ansonsten bemühe ich mich, Deine Beiträge künftig zu übersehen...
hi oktoberwind,
ich habe nicht vor, dich in irgendeine ecke zu schieben.
doch ich sage meine meinung als betroffene mutter hier und jetzt. und du als lehrer nimmst da offenbar einen gegenpart dazu ein......warum auch nicht?
du bist es ja auch.

was wir beide hier aufzeigen ist die realität der schüler: aufgerieben zwischen elternhaus und lehrern.

ich freue mich, wenn du bei deinen schülern und deren eltern so gut angeschreiben bist (und ich meine das auch nicht ironisch!).
und wer weiß,vielleicht hätten wir in realiter gar kein problem miteinander, wenn mein sohn einer deiner schüler wäre......

ich frage mich allerdings, wie es dir mit so einem menschen wie mir gehen würde, wenn ich schülerin in deiner klasse wäre.
und wenn meine ansichten von den deinen diematral abwichen.

wie würdest du denn da mit mir umgehen?

das ist meine frage.
wäre deine einzige taktik, mich zu übersehen?

lg k.
 
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