• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Kapitalistische Verbrechen

Menschen woll überleben...

...sie existieren in der überwältigenden Mehrheit in hierarchischen Systemen

- oder klassisch: Nach unten treten, nach oben buckeln.

An ihrer Oberfläche sind die Menschen nicht gleich. Sie verfügen über sehr

unterschiedliche Erfahrungen. Die lässt sie aggressiv, neutral oder

progressiv miteinander umgehen. Vor allem wenn sie aus unterschiedlichen

Etagen der Hierarchie kommen. Aus Indien kennen wir das als Extrem,

es ist dort gewissermaßen ein festgeschriebener Faktor. Andernorts ist man

flexibler und gerade in den Industriestaaten bestimmt der materielle Besitz

wesentliche die Stellung in der "Leiter der sozialen Evolution" mit.

In der Tiefe aber, sehnt sich jedes menschliche Wesen nach einer

wortlosen, gegenstandlosen, unbegrenzten Liebe. Dann wird die

Substanz des Einzelnen identisch mit jender der Anderen. Ich denke das

ist das wofür auch Jesus sein Schicksal auf sich nahm. Er wollte zeigen

das es möglich ist. Das der Leib und die Begehrlichkeiten nicht das letzte

Nenner unserer Existenz sind.

Aber wie die Oberfläche des Sees leicht von den zufälligen Launen des

Windes gekräuselt wird, so geschieht es auch dem Geist durch Reize und

Begehrlichkeiten. Dann verschwimmt die Reflexion der Wirklichkeit vor

unserem geistigen Auge, genau wie wir nicht mehr den endlosen Sternen-

himmel über uns auf der welligen Seeoberfläche erblicken können.

Bleibt geschmeidig.
 
Werbung:
Eine notwendige Antwort an Louiz30

In der Hoffnung, dass es einem „Altmeister der Intrige“, der die User - Deinen Worten zufolge - mit „Dreck bewirft“ (Hast Du jemals von mir auch nur ein einziges gegen Dich persönlich gerichtetes kritisches Wort gelesen?), gestattet ist, Deine scheinbare Wortgewaltigkeit zu analysieren, erlaube ich mir die nachstehenden Anmerkungen. – Um Nachsicht bitte ich, dass ich die Zitatfunktion nicht benutzt habe, weil ich „off“ schreiben musste. Aber Wörtliches habe ich durch „“ gekennzeichnet und kursiv gesetzt.

Robin, ich halte Deinen Ansatz für schlicht falsch gewählt. Individualisierung des Menschen ist nicht gleichbedeutend mit einmalig...“
Das ist schlicht pure Wortklauberei. Individualisierung im Sinne von Individuation, der absoluten Einmaligkeit ist sogar tragender Verfassungsbestandteil, dass jeder Mensch ein einmaliges, unverwechselbares Individuum ist.

Es bedeutet, dass der Mensch...sich selbst Gedanken macht und letztlich zu einer Mischung aus eigenen und fremden Gedanken kommt, die wiederum in ihrer individuelle Mischung eine gewisse Einmaligkeit ergeben“
Also doch einmalig, wenngleich nur eine gewisse (was stets bedeutet: ungewiss) durch die Mischung. Es gibt keinen Menschen, dessen Gedankengebäude nicht eine solche Mischung ist – von der Frage der Unterscheidbarkeit eigener und fremder einmal abgesehen.

„Auf diese Einmaligkeit (aha! –Z.) kommt es jedoch nicht an, sondern auf das Denken und die damit verbundene Verantwortung (Wofür? – Z.) und das bewusste Leben des Einzelnen.“
Da kein Mensch nur nach seinen Instinkten lebt, ist das eine Selbstevidenz, alle Menschen leben und erleben in unterschiedlichem Maße ihr Leben bewusst.

„Es macht für mich mindestens einen Unterschied, ob jemand ein gelbes T-Shirt kauft, weil es gerade Mode ist...oder ob er dieses Shirt eben schön findet.“
Welch großartiges Unterscheidungsmerkmal! Gratulation! Doch was ist, wenn eine Frau findet, dass ihr die Mode des gelben T-Shirts gut steht, ihr gefällt? Und was ist – in der Werbepsychologie seit Jahrzehnten bekannt – wenn der Mensch glaubt, dass er aus eigenem Antrieb das Hemd kauft, nicht aber weil es Mode ist?

„Der denkende Mensch und Individualist hat hier einen Prozess eingebaut, den man „...einfach Denken nennen kann.“
Den Satz muss man zweimal lesen. Denkender Mensch und Individualist sind als zwei Wesen. Aber wahrscheinlich sollte es statt „und“ „oder“ oder „als“ heißen, dann wäre der Satz wenigstens grammatikalisch richtig. Doch weiter: Der denkende Mensch baut also „hier“ (wo ist hier?) einen Prozess ein zum Denken. Wie kann er das
a) bevor er denken kann?
b) Wenn er aber schon denken kann, warum bastelt er dann an dem Prozess?

„Die Masse denkt nicht und folgt. Darin liegt der Unterschied“
Louiz30, Jetzt gebrauche ich Deine Worte an mich aus dem Thread Loblied: „Du bist durchschaut“. Jetzt hast Du Dich enttarnt. Hie die dumpfe stumpfe Masse des Denkens unfähig und dort der elitäre Geist des Denkers, zu dem Du Dich selbstverständlich zählst. Das ist für mich eine schwer erträgliche, professorale Arroganz. Allein der Begriff „Masse“ ist für eine solche Unterscheidung völlig unbrauchbar. Als Gustave Le Bon (ich glaube um 1875) sein Buch „Psychologie des foules“ schrieb, bezeichnete er ausdrücklich auch eine Versammlung von Professoren als „Masse“, für die auch die psychischen Verhaltensweisen einer ungebildeten Masse gelten. Diese Professoren sowie das Mädchen mit Modeneigung – sind die alle Nichtdenkende, die nur „folgen“?

Deine weiteren Ausführungen sind nur Wiederholungen und Bekräftigungen des bereits von Dir Gesagten.
Man kann Deine in scheinwissenschaftliches Sprachkleid verpackten Thesen ganz einfach in folgende Irrthesen zusammenfassen:
1. Nur der denkende Mensch ist ein Individuum und nicht Teil der Masse , die folgt nur.
2. Der denkende Mensch baut einen Prozess zur Reflexion ein, die anderen können das gar nicht, weil sie ja nicht denken.
3. In persönlichen Gesprächen lässt sich feststellen, ob die Menschen „bloße Mitläufer“ oder „einfach fundierter“ sind.
Na denn: Good luck!

Ziesemann
PS: Was das alles - nebst anderen Beiträgen hier - noch mit "Kapitalistischen Verbrechen" zu tun haben soll, weiß wohl niemand.
 
ROBIN
Will man die Diskussion auf eine höhere Ebene bringen und weg von dem "Im Kapitalismus ist es aber so - im Kommunismus ist es aber so", kommtman um den Begriff Evolution nicht herum. Denn die strukturellen Unterschiede sind viel bedeutsamer als moraltriefende Ergüsse...

der Markt ist der Ort, wo selektiert wird,
und als Umwelt durchläuft der Markt eine Evolution

das, was sich dabei entwickelt,
ist Kapital
(Kapital existiert demzufolge auf vielen Ebenen)

theoretisch ist eben dieses Kapital der Gegenwert für das Geld,
doch leider wird Kapital
(sowohl im Kapitalismus als auch im Sozialismus)
nicht als evolutionäres Schichtenmodell (der Materie)
sondern als materieller Widerpart zu ideellen Werten verstanden

das im Threadtitel gesuchte Verbrechen ist also das Überstülpen von Dualismen
 
Hi Ziesemann, danke für deinen Ausfluss, werde ihn aber nicht beantworten.

Anscheinend hat mein kleiner Beitrag doch ausreichend Wirkung gezeigt und Doc Pedro aus der Fassung gebracht. Gut so.
 
Ziesemann schrieb:
„Die Masse denkt nicht und folgt. Darin liegt der Unterschied“
Louiz30, Jetzt gebrauche ich Deine Worte an mich aus dem Thread Loblied: „Du bist durchschaut“. Jetzt hast Du Dich enttarnt. Hie die dumpfe stumpfe Masse des Denkens unfähig und dort der elitäre Geist des Denkers, zu dem Du Dich selbstverständlich zählst. Das ist für mich eine schwer erträgliche, professorale Arroganz. Allein der Begriff „Masse“ ist für eine solche Unterscheidung völlig unbrauchbar. Als Gustave Le Bon (ich glaube um 1875) sein Buch „Psychologie des foules“ schrieb, bezeichnete er ausdrücklich auch eine Versammlung von Professoren als „Masse“, für die auch die psychischen Verhaltensweisen einer ungebildeten Masse gelten. Diese Professoren sowie das Mädchen mit Modeneigung – sind die alle Nichtdenkende, die nur „folgen“?


PS: Was das alles - nebst anderen Beiträgen hier - noch mit "Kapitalistischen Verbrechen" zu tun haben soll, weiß wohl niemand.

Ziesemann, ich teile deine kritische Ansicht bezüglich des Begriffs "Masse". Er wird in moderner Kommunikationsforschung meines Wissens auch nicht mehr verwendet (außer im Ausdruck Massenmedien). Ich kenne den Ausdruck "disperses Publikum". Na ja, ein bisschen globig, aber der gute Wille ist zu erkennen, auch denjenigen, die sich nicht allzu eitel als "individuell" gerieren, ihre Autonomie zuzugestehen.
Was das noch mit dem Thread zu tun hat? Gute Frage. Immerhin war "Masse" der typische Begriff, mit dem sowohl Faschismus als auch Kommunismus das mitlaufende Volk betitelte.

Jedenfalls wird durch deinen Beitrag klar, dass mit einem recht konfusen Begriff des Individualismus nichts gewonnen ist und sich der Verdacht aufdrängt, dass das Individuelle hier vor allem als Selbstvergewisserung und Distinktion gesucht wird - ohne Gewinn für eine theoretische Betrachtung oder auch nur einen sinnvollen Appell.
Das Thema liegt sterbend darnieder - wahrscheinlich, bis sich diethelm seiner erbarmen wird :)
 
Robin, ich denke, dass es kaum möglich ist, diese Begriffe hier auf die Schnelle zu definieren und es geht auch nicht um eine persönliche Abgrenzung – zumindest nicht so, wie du es darstellst. In der Tat habe ich aber ein stabiles Selbstbewusstsein. Sollte dir das lästig sein, dann kannst du gerne mit Ziesemann einen Klub aufmachen.

Meine Auffassung ist, das gebe ich gerne zu, stark von Erich Fromm geprägt und von verschiedenen Schriftstellern. Mit weniger Aversion wirst du sicher verstehen, was ich meine.

Zudem erscheint es mir müßig, sich mit Begriffen zu beschäftigen, wenn jeder beim Wort „die Masse“ weiß, was gemeint ist: die Mehrheit der Bevölkerung.
 
Werbung:
louiz30 schrieb:
Hi Ziesemann, danke für deinen Ausfluss, werde ihn aber nicht beantworten.

Anscheinend hat mein kleiner Beitrag doch ausreichend Wirkung gezeigt und Doc Pedro aus der Fassung gebracht. Gut so.


Louiz,

das ist kein Benehmen.

Grüße
 
Zurück
Oben