AW: kaiserschnitt auf wunsch (ksw) - (k)ein philosoph. thema?
Ich mag auch nochmal senfen...
Zu Scillas "bequemer Geburt" kann ich eigentlich die Reaktionen nicht verstehen.
Frauen, die
sich selbst für einen Kaiserschnitt entscheiden, begründen dies doch auch wohl damit, dass es einfach bequemer wäre. Nicht schmerzfreier, sondern bequemer.
Bequem deshalb, weil man einen gewissen zeitlichen Rahmen hat, man die Entbindung also passend zum Terminkalender planen kann, bequemer, weil es schneller geht, ein Kaiserschnitt ist ja in der Regel ruck-zuck durchgeführt, Wehen können gern auch mal viele Stunden oder auch 1-2 Tage dauern.
Warum dann so Sprüche kommen, dass so etwas nur ein Mann sagen kann, verstehe ich da ehrlich gesagt nicht. Von Frau Schiffer und co. und bei vielen auch von der Nachbarin nebenan, oder gar einem selbst, ist das doch die bekannte Aussage.
Wenn diese Damen es nicht für bequemer halten würden, als eine natürliche Geburt, warum sollten sie sich dann ohne Notwendigkeit freiwillig dafür entscheiden? Passt doch einfach nicht zusammen und wäre auch völlig unlogisch.
Warum also entscheidet sich eine Frau freiwillig für einen Kaiserschnitt, wenn sie es nicht für angenehmer hält als die n.G., es ihr also einfacher erscheint?
Was für Gründe gäbe es denn noch?
(Ob es wirklich einfacher ist, lasse ich mal dahin gestellt. Ich kenne Frauen, die haben bei beidem gelitten und andere haben beides gut weg gesteckt.)
Könnte es die Scham sein vor dem Partner...
...dass man sich gehen lässt, unflätige Worte benutzt oder schreit?
...dass man einfach nicht toll aussieht, mit den geplatzten Äderchen in den Augen und im Gesicht und man nicht will, dass der Partner einen so sieht?
...dass man keine Kontrolle mehr hat über gewisse Entleerungsmechanismen seines Körpers?
Oder spielt sogar die Angst eine Rolle, das man keine Kontrolle mehr hat und ab dem Moment der Presswehen alles nur noch hinnehmen kann?
(Starker Blutverlust oder Tod der Mutter oder des Kindes?)
Mich interessiert es wirklich, ob Ängste oder Scham die größere Rolle spielen oder die o.g. Bequemlichkeiten wohl die häufiger genannten Gründe wären.
Neutrum schrieb:
Frauen, die mittels Kaiserschnitt gebären, bekommen ihre alte Figur schneller zurück, als die, die sich für den natürlichen Geburtsvorgang entscheiden.
Na ich weiß nicht, da spielen sicherlich noch mehr Faktoren eine Rolle. Was soll denn der KS gewichtsreduzierendes ausrichten?
Ist das belegt?
Man sagt ja auch stillende Mütter kriegen schneller ihr altes Gewicht zurück. Stimmt ja auch nur, wenn sich diese genug bewegen und entsprechend ernähren, sobald auch diese Mamas ihre abendliche Schokitafel verputzen, ist das doch auch hinfällig.
Stimme dir aber in deinem letzten Beitrag völlig zu.
Neutrum schrieb:
Kaiserschnitt-Kinder sind, zumindest kurz nach der Geburt, wesentlich hübscher als normal geborene.
Ok, das stimmt. Kinder die naturlich kommen, sind meist ein wenig "verbeult", aber shit happens, das geht doch nach ein paar Tagen vorbei. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Mütter den Ärzten sagen: "Ich will unter anderem einen KS, weil das Kind dann vom ersten Tag an eine rosige Haut und keine Dellen hat"
Ela schrieb:
Bei einer vaginalen Geburt ist die Frau aktiv, sie gebärt das Kind und sie gebärt es zu dem Zeitpunkt, an dem es geboren werden will.
Das denke ich auch. Die Wehen sind die natürliche Bekanntmachung, dass Mutter und Kind nun bereit sind. (Klar Ausnahmen gibt es, aber dann ist medizinisches Eingreifen gefragt und legitim.)
Hier nochmal was in Richtung Bequemlichkeit:
Muckel schrieb:
für die die der Meinung sind, eine Frau soll ordentlich Schmerzen haben? weil es ist ja sooo natürlich und blabla?
Muckel, warum sollen wir keine Schmerzen haben? Wir bekommen ein Kind und gehen nicht eben ein paar Schuhe kaufen. Ich hab die Schmerzen für meine Kinder gerne gehabt, auch wenn ich unter der Entbindung gewinselt hab und versucht hab meinen Doc um einen Kaiserschnitt zu bestechen
, sie waren es aber doch wert. Das ist doch eigentlich das natürliche Programm und jeder weiß, dass es mit Schmerzen behaftet ist.
Früher -und auch heute in einigen Ländern noch- sind die Frauen gestorben unter der Geburt, tragisch aber es war natürlich. Heute haben wir die Möglichkeit -zum Glück- dass man im Notfall oder auch vorher schon, einen Kaiserschnitt durchführen, einplanen kann. Das ist schon toll und ein großer Fortschritt, warum sind wir aber noch immer nicht zufrieden und wollen den Kaiserschnitt nun auch noch egoistisch nutzen und selbst bestimmen und nicht nur aufgrund medizinischer Notwendigkeit???
Egal was ist, die Menschen sind nie zufrieden und wollen immer noch mehr selbst bestimmen.
Bei den künstlichen Befruchtungen sieht es auch nicht anders aus. Aber darüber lasse ich mich jetzt nicht aus.
Ansonsten stimme ich Ela und Neutrum zu.
Eine Geburt hat, so denn sich nichts in den Weg stellt, was einen KS unumgänglich macht, einen natürlichen Verlauf und diesen einzuhalten dürfte wohl eigentlich im Interesse der Mutter und des Kindes sein.
Für mich spräche auch gegen einen KS der längere Aufenthalt in der Klinik, bzw. die Tatsache dass ich überhaupt dahin muss.
Sollte sich bei uns tatsächlich noch mal Nachwuchs einstellen, werde ich in Ruhe mit einer Hebamme und meinem Arzt zu hause entbinden, so denn vorher keine Risiken & Probleme auftauchen.
So kann ich die PDA und andere Spritzen, Narkosen und Gegenstände umgehen, bin dabei wenn mein Kind das Licht der Welt erblickt und hab keinen grünen Lappen über meinen Bauch gespannt, der mir die Sicht nimmt.
Viele Grüße
Sal