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Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

F

Fidelitas

Guest
Mit dem Beispiel „Mozart“ als Kernpunkt („Zwischen Genie und Wahnsinn: Mozart, das Mysterium eines genialen Hirns“) wird in der Uni-Klinik für Psychiatrie in Wien eindrucksvoll über Zusammenhänge zwischen psychischer Erkrankung und Kreativität diskutiert (Link).

Nach Shelly Carson (Harvard Universität) helfe eine stabile Filterfunktion des Gehirns dem Menschen, „aus einem Ansturm von Umweltreizen relevante von irrelevanten nach eigenen Konsistenzkriterien zu unterscheiden und die als unwichtig identifizierten Reize auszusortieren. Eine vermehrte Durchlässigkeit des Filters könnte somit zu einem gesteigerten Ideen- und Assoziationsreichtum im Sinne der Kreativität führen – als einer kompensierten und produktiv kanalisierten Leistung des Gehirns“.


Eigene Beobachtungen bei nahestehenden Personen bestätigen mir dies: sowohl Schreib- als auch Mal-Stil erreichen außerhalb depressiver Episoden nicht den erwarteten künstlerischen Ausdruck. Das geht so weit, daß jemand, der sich begeistert kreativ betätigt und sich dabei erfüllt und bestätigt sieht, in gesunden Zeiten unter einem Mangel an Ideen und deren Umsetzung reglrecht leidet -, was wiederum einen circulus zu erneuter Verstimmung schließt.



http://www.medizin-medien.info/dynasite.cfm?dssid=4263&dsmid=63403&dspaid=529384
 
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AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

Hallo Fidelitas !

So generell würde ich das nicht sagen, doch glaube ich schon, dass Genie und Wahnsinn sehr nahe beieinander liegen, das heißt, dass kreative Menschen gegen den Wahnsinn eher anfällig sind als "normal" begabte.

Was die Depression betrifft, die ja "nur" eine Vorstufe zum Wahnsinn ist, würde ich empfehlen, immer fidel zu bleiben, man muss ja deswegen nicht unbedingt ein Anhänger von Fidel Castro sein.

Kreative und trotzdem gesunde Momente wünscht

Zeili
 
AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

Jein, ich würde nicht unbedingt psychische Krankheit meinen.
Ich habe für mich beobachtet, wenn ich depressiv bin, daß ich mehr Zugang zu meiner Kreativität habe, als sonst.

Sozusagen ein Puffer, um das "Leben" auszuhalten.:)
 
AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

Für mich persönlich halte ich 'Depression' für eine Krankheit.

Zu unterscheiden von 'Verstimmungen' - auch trauriger Natur -, die entweder reaktiv sind oder bedingt durch somatische Ursachen.
 
AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

Ich habe für mich beobachtet, wenn ich depressiv bin, daß ich mehr Zugang zu meiner Kreativität habe, als sonst.
Das kann ich bestätigen.

Ich vermute, das dies ein natürlicher Vorgang ist. Depression ist erstmal ein geistige "Störung". (bitte nicht auf dem Wort rumhacken, mir ist nicht besseres eingefallen)
Unser geistiges System versucht die Störung zu beheben. Und da dies ein geistiges Problem ist ist die Lösungssuche ebenfalls geistiger Natur. Man wird kreativ. Die Kreativität im künstlerischen Bereich ist nur ein Nebenprodukt, bei der Suche nach positiven Antworten im depressiven Bereich bzw. des krankheitsspezifischen Bereichs.

kreativerweise,
fussel
 
AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

hallo,

ich denke, bei depressionen kreisen die gedanken weniger um die lösung als um den "miserablen" status quo
wenn der kopf tatsächlich auf lösungssuche wäre, dann wären depressionen nicht so hartnäckig

mögliche kreativität sehe ich dann weniger als nebenprodukt der lösungssuche, sondern als nebenprodukt der kopflastigkeit

lg,
Muzmuz
 
AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

hallo fidelitas,

also ich denk mal das kreative bzw. künstlerische menschen hoch sensible menschen sind.
daher sind sie für psychische krankheiten auch anfälliger wie ein normaler mensch.
und sie stellen ja vorwiegend ihre gefühle zur schau in bilder, musik, skulpturen oder schauspiel.
sie zeigen deutlich das was wir zu verstecken versuchen, ihr innerstes, ihre gefühle.
jemand der so offen alles darlegt ist auch viel leichter zu verletzen und wird auch leicht verletzt.
misserfolg führt da schnell zu einer depression so wie erfolg ihn in einen euphorischen jubel taumel versetzen kann.

eine sensible verletztbare seele.

aber eine psychische krankheit als voraussetzung für kreativität anzunehmen halte ich nicht für richtig.

ich halte sensibilität nicht für krankhaft.

und das bestimmte grössen oft depressiv waren oder gar krank hat meiner meinung nach nichts zu sagen.
oft muss man auch mal ihre biographie anschauen, da wird dann klar das manches genie zu lebzeiten nicht sehr gewürdigt wurden geschweige geld hatten.
oft müssten künstler um ihr überleben kämpfen, wer wird da nicht depressiv.

abgesehen davon gibt es aber auch genügend künstler die ganz ohne depression oder krankheit lebten wie zb leonardo da vinci - zumindest ist mir da nichts bekannt.
ich glaub picasso hat auch sehr lustig gelebt, oder?
und was ist mit schumann, strauss und co?
mir ist nichts bekannt dass die alle psychisch krank gewesen wären - aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren :)

lg binchen
 
AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

Niemand sagt ja, daß alle Künstler depressiv gewesen seien, wenn sie schöpferisch tätig gewesen sind. Die Neigung zur Depression ist auch genetisch begründet, nicht jeder erkrankt auf diese Weise.

So wie auch nicht jeder hoch sensible Mensch kreativ im Sinne von 'künstlerisch befähigt' ist.

"Sensibilität" (Charakter-Veranlagung) und "Depression" (Krankheit) haben keine Gemeinsamkeiten und sind auch keine direkten Gegensätze.


... meine ich :)
 
AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

also ich denk mal das kreative bzw. künstlerische menschen hoch sensible menschen sind.
daher sind sie für psychische krankheiten auch anfälliger wie ein normaler mensch.
und sie stellen ja vorwiegend ihre gefühle zur schau in bilder, musik, skulpturen oder schauspiel.
sie zeigen deutlich das was wir zu verstecken versuchen, ihr innerstes, ihre gefühle.
jemand der so offen alles darlegt ist auch viel leichter zu verletzen und wird auch leicht verletzt.
misserfolg führt da schnell zu einer depression so wie erfolg ihn in einen euphorischen jubel taumel versetzen kann.

Danke, genau jeder der von dir genannte Punkte, kann ich bestätigen.

Ich halte mich nicht für eine Künstlerin, weiß aber, daß ich sehr kreativ und auch HSP bin.
 
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AW: Ist psychische Krankheit der Preis für Kreativität?

Salut

So generell würde ich das nicht sagen, doch glaube ich schon, dass Genie und Wahnsinn sehr nahe beieinander liegen...

Die Aussage "Genie und Wahnsinn liegen nah beieinande" gefällt mir so nicht.
Schließlich darf man nicht vergessen, dass es zwei Arten von intellektuell Hochbegabten Menschen gibt : "Logisch denkend" und "Kreativ denkend"

Der logisch denkende Mensch - bsp Albert Einstein "arbeitet" mehr mit der linken Gehirnhälfte.
Hingegen der kreativ denkende Mensch - Van Gogh - mehr die rechte Gehirnhälfte beansprucht.

Wenn man sich das so betrachtet, so könnte es sich durchaus um eine psychische Störung handeln, die sich durch Depressionen bemerkbar macht.
Paradebeispiel wäre der oben genannte Van Gogh, der ja als schwer depressiver Mensch bekannt ist.
Hingegen ist über Albert Einstein bekannt ist, dass er ein Lebensfroher Mensch war!!!!

Dies lässt mich schließen, dass nicht nur die denkweise der logisch und kreativ denkenden Menschen verschieden ist, sondern vl. auch die Verhaltensweisen bzw. die Gefühlwelt.
Um dies zu untermauern müsste man natürlich eine Studie machen. Allerdings hört sich meine Beobachtung doch recht plausibel an?!?! oder???

À tout à l'heure
Nereva
 
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