AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?
von Belair57: Mein persönlicher Ansatz ist: vor jedem tun einmal intensiv darüber nachzudenken ob dieses tun etwas bringt oder sinnvoll ist und ob nicht die Zeit oder eine andere Person / Ding / Maschine es nicht für mich tun kann...
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Darum bringe auch ich, ohne Widerrede, manchmal den den Müll hinaus, weil der Konflikt mit meiner Frau wesentlich aufwendiger ist als die paar Meter mit dem Müll zu gehen....
Hallo Belair57.
Damit liegt ein Motiv vor, was die Entscheidung beeinflusst. Jeder Impuls wir durch den Erfahrungsschatz gefiltert. Dem Anschein nach verfolgen diese Philosophie knapp 6,7 Mrd. Menschen. Kombiniert mit dem in die Zukunft projiziertem Konsequenzszenario (die Ehefrau könnte mit mir schimpfen, wenn ich widerspreche oder wenn ich den Müll doch rausbringe bekomm ich vielleicht ein Schnitzel) wird sich die Grundstruktur„angenehmes anstreben-unangenehmes vermeiden“ auf irgendeine Art (je nachdem wie abweisend/streng die Mutter, Ehefrau ist) verfeinert festigen. Das wissend zu forcieren bedeutet doch erziehen. Man befindet sich nach und nach, sofern alles funktioniert in einem „ich entscheide mich für das was besser ist-System“, aus dem man m.E. ohne Notwendigkeit
nicht raus muss und
ohne innere o. äußere
Krise (die Frau brennt mit dem Müllmann durch)
nicht raus kann.
Nutzen sich die allein auf Wiederholungen ausgerichteten Befriedigungen ab und erlebt man so viel Ruhe, dass ganz neue, unbekannte innere Bedürfnisse bemerkt werden, können Zweifel an der aktuellen Lage hervortreten.
Aufkommende Zweifel kann man leichter unterdrücken, wenn man dem Schema was man in sich erkennt, eine Philosophie beistellt. So kann man sein Leben lang von den Bestrebungen des Denkens und den Umständen/Menschen dressiert werden und das dann der Einfachheit halber als „Perfektionieren der Faulheit“ bezeichnen. Ich finde, hier müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht selbst betäuben. Es wäre das perfekte Gefängnis.
Wenn man sich fragt, warum die Menschen fast alle davon träumen, verliebt zu sein...vielleicht tun wir das, weil Verliebtsein kein Motiv hat und nicht mit Entscheidungen erzeugt werden kann.
Ich für mich merke, dass gerade dieses Filtern jeder Bestrebung, durch den Filter meiner Erfahrungen mir zwar zu einem „respektierten Leben“ verhilft (vielleich schützt mich das vor suizid aus negativer Lebensbilanz)...irgendetwas fehlt jedoch...was ich nur mit spontaner Lebensfreude beschreiben kann.
Aus meiner Sicht wird ein Kernbereich nicht hinreichend betrachtet. Das ist die Frage, ob es im Menschen ein Bedürfnis nach Ausdruck gibt. Nach Gefühlsausdruck und Ausdruck seiner Gedankenwelt, sowie nach gestalterischem Umsetzen, was ihn ohne den Zwang eines Denkschemas zu vielfältigem Handeln und damit auch Erkenntnis und gar Lebensfreude bringt. Wird der Mensch für sich, sein nahes Umfeld und die Menschheit auch ohne jeden inneren u. äußeren Zwang genügend leisten, damit sich alles Leben in der ihm eigenen Geschwindigkeit weiterentwickelt.
Sofern man da "einfach so" zustimmt, wieso ist unser gesell. Leben nicht auf diesen Grundsatz ausgerichtet.
Viele Grüße
Bernd