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Ist die BRD souverän?

Kulturverlust: Deutsche Sprache

Zunächst zum Zitat mensano: „Du hast den entscheidenden Satz übersehen:
"...da diese einem Friedensvertrag vorbehalten sind, den die BRD jedoch niemals unterschreiben kann, da dies nur der Kriegsgegner (das Deutsche Reich) könnte!"


Den habe ich keineswegs übersehen, aber die Wiederherstellung des „Deutschen Reiches“ ist nicht möglich, da es die Voraussetzungen dafür gar nicht gibt. Deshalb ist es müßig den Kriegsgegner Deutsches Reich zu bemühen. Ich habe den Eindruck, dass Du nur etwas provozieren möchtest.

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Zitat scilla: „Kulturverlust?

die 'Wissenschaft' stammt aus Amiland, deutsche Lehrbücher werden Mangelware, die deutsche Schrift-Sprache ist primitiver als die zu Beginn des Jahrhunderts, die angelsächsische Philosophie dominiert, obwohl sie nix zu sagen hat, die Unterhaltung ist verblödet“

Dazu folgendes:
So schreibt Prof. Dr. Walter Krämer: „Der Gipfel der Anbiederung an den angelsächsischen Kulturkreis ist erreicht, wenn deutsche Politiker deutsche Wähler oder deutsche Firmen deutsche Kunden mit englischen Werbesprüchen zu gewinnen suchen.“ Als Begründung für die sprachliche Selbstverweigerung der Deutschen, schreibt er unter anderem: „Wer nichts zu sagen hat, sagt dies bei uns auf englisch. Durch das Ausweichen aus der von allen verstandenen Muttersprache in eine den meisten nur halb verständlichen Fremdsprache sind auch kleinste Nichtigkeiten noch als gehaltvolle Gedanken auszugeben, kann man so schön den Mangel an eigenen Gedanken übertünchen, der bei dem Zwang, sich klar und deutlich in der Muttersprache auszudrücken, so offenbar zutage träte. Auch das ewige menschliche Streben, mehr zu scheinen als zu sein und unangenehme Dinge nicht beim Namen zu nennen, fördern natürlich das Ausweichen aus der Muttersprache. So wird dann der Ordner zum „steward“, der Hausmeister zum „acility manager“ und die Klobürste zum „toilet cleaning set“.
Quelle: MUT-Forum für Kultur, Politik und Geschichte, Nr. 397/Sept. 2000, Prof. Dr. Walter Krämer „Sprach-Flüchter, Die neudeutsche Selbstverleugnung.

MfG J.A.
 
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Original geschrieben von scilla
Die BRD war ein braver amerikafreundlicher Staat,
der keine Problem damit hatte,
daß Teile des früheren deutschen Staatsgebietes annektiert wurden
MEINE Generation (*1952) hatte keine Probleme mit der Teilung. Aber die Generation davor schon.
daß im Krieg durch die Allierten unverhältnismäßig viel zerstört wurde
So viel wie ich weiß, hatte Hitler den Krieg begonnen, und die Deutschen haben sich noch weniger fein als die Alliierten verhalten.
daß bis in die 80er alle Raketen auf Deutschland gerichtet waren
DAS war in der Tat ein zu hoher Preis, gegen den wir (in den 80ern) uns zu Recht gewehrt hatten.

die Freundlichkeit Deutschlands den Siegermächten gegenüber geht derzeit so weit,
daß politisch die eigene Selbstauflösung betrieben wird
Ach so. Deshalb waben wir also die Beteilugung an den Irak-Krieg verweigert.

die 'Wissenschaft' stammt aus Amiland
Stimmt doch gar nicht! Und wenn: MUSS "die" Wissenschaft unbedingt aus Deutschland kommen?
deutsche Lehrbücher werden Mangelware
Auch von den ins Deutsche übersetzten Lehrbüchern kann man was lernen...:p
die deutsche Schrift-Sprache ist primitiver als die zu Beginn des Jahrhunderts
Der Duden wird von Auflage zu Auflage DICKER.
die angelsächsische Philosophie dominiert,
Wir sind immer noch mit Marx und Kant und Nietzsche beschäftigt.:p
obwohl sie nix zu sagen hat
Meinst du Bertrand Russell? Würde ich widersprechen.
die Unterhaltung ist verblödet
Ja? Die Comedy-Abteilung ist so gut wie noch nie! In der Musik hatten die Deutschen in den 80ern einen Höhenflug. In der Rockmusik sind die Amerikaner und Briten führend. DAS erkenne bitte an!

Leute, die sich noch ihre eigene Meinung
(zu der sie stehen)
überlegt haben,
sondern destruktiv ihr Unverständnis äußern
bekommen wichtige Positionen
und wirtschaften alles in den Keller
Ja? Darf ich fragen, wo DU stehst?

Gysi
 
Gysi hat schon das meiste gesagt, aber die lächerlichste Aussage für mich ist "'Wissenschaft' stammt aus Amiland". Es gibt genügend aktuelle Forschungsbereiche wo deutsch sprechende (D, A, CH) Wisssenschaftler wesentliche Beiträge leisten. Hier sollte man allenfalls darüber diskutieren ob unsere Universitäten ihre Aufgabe effizient erledigen (meiner Meinung nach nicht) und ob die Forschungsausgaben nicht gesteigert werden müssten.
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
MEINE Generation (*1952) hatte keine Probleme mit der Teilung. Aber die Generation davor schon.

Das stimmst so nicht unbedingt. Vielleicht hatten die im Westen kein Problem damit, die im Osten aber oft schon.
 
Original geschrieben von walter
Das stimmst so nicht unbedingt. Vielleicht hatten die im Westen kein Problem damit, die im Osten aber oft schon.
Ja, stimmt. Biermann wusste ein Lied davon zu singen... Im wahrsten Sinn des Wortes... Aber es war so, dass die Protestler in vorderster Front ein sozialistisches Deutschland, separiert vom "kapitalistischen" Westen, wollten.
 
WIERDERVEREINIGUNG/ANSCHLUSS

in der DDR war nicht alles schlecht
dennoch hat die BRD bei der Wiedervereinigung alles aus DDR abgeschafft
das deutet auf BRD-Politiker,
die sich nicht am Wohl Deutschlands orientiert waren,
(was ist auf Gemarkungsfläche XY vorhanden?)
sondern deren Ideologie von vorneherein ostfeindlich eingestellt waren:
'Ah, die haben die Häuser vergammeln lassen.'
- wie sehen Häuser in anderen westlichen Ländern aus?
bzw. wer hat solche Häuser abgerißen?
'Ah, die haben Gift in die Flüße geleitet.'
- wo gab es die größere Artenvielfalt, DDR oder BRD?
'Ah, die haben Plattenbauten.'
- wo gibt es die meisten Städte mit noch intakter Landschaft?

'ostfeindliche' Ideologie ist nicht viel anders als 'US-hörig'
(Kapitalismus und Kommunismus sind dabei nur ein Vorwand)

allein aus Symmetriegründen ist es sehr wahrscheinlich,
daß die BRD Züge der DDR aufwies


...................


die Pop und Rock Musik hat in den 80ern eins auf die Rübe gekriegt
(das lag an der CD)
seitdem gehts hier gewaltig bergab
(die Anzahl der originellen Veröffentlichungen wird von Jahr zu Jahr weniger)
zu Beginn der 80er haben die Europäer das Musikgeschehen dominiert (Wave)
zuvor war das gleichmäßig verteilt

USA
Blues, RocknRoll, Rap/Hip Hop, Soul/House

Europa
Elektronik, Punk, Wave, Italo/Euro Disco,
 
Walter,
was hast Du studiert?

im Maschinenbau ist Deutschland weltweit führend
vielleicht auch in paar Sparten der Physik

aber sonst?

wenn amerikanische Philosophen,
etwas von sich geben (Rorty, Sontag, Huntington...)
kommen die sofort in den deutschen Meiden
'Hut ab, so etwas haben wir hier nicht'

nur wer unverständliches Deutsch spricht (Heidegger, Slotherdik) bzw. überzeugter Dualist ist
wird medial wahrgenommen

wenn etwas Neues erforscht wird,
dann braucht man hierzu neue Begriffe
welche deutschen Begriffe sind in die Wissenschaft eingegangen?
 
Wenn es die USA nicht gäbe, man müsste sie direkt erfinden, um ein Ausrede zu haben für die detusche und europäische Unfähigkeit, alternative Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Bei aller Haarspalterei, wir sind ein selbstbestimmtes Land. Niemand zwingt uns, uns den Frass bei MacDonalds anzutun, Anglismen zu verwenden, an irgendeinem Krieg teilzunehmen oder nationale Rechte aufzugeben. Seit Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung haben sich unsere politischen Möglichkeiten sogar noch erheblich verbessert, wir müssen sie nur richtig nützen.
Wir sollten uns allerdings davor hüten, in der Welt so aufzutreten, als hätten wir den alleinig richtigen moralischen Massstab für korrektes Verhalten gefunden. Da klafft Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander.
70 % der militärischen Ausrüstung der türkischen Armee stammt aus Deutschland, es sind Deutsche Panzer(Leo II) dieser Armee, die jetzt im Nordiraqu stehen, die 120 mm Glattrohrkanone des amerikanischen Panzers Abrahan M 1 ist eine Deutsche Lizenzfertigung, die Messdioden der amerikanischen Cruis Missiles sind deutsche Fertigung und unser Anteil an der Ausrüstung der Armee von Saddam ist erheblich. Noch im vergangenen Jahr hat Deutschland mit Zustimmung der deutschen Riegierung für 200 Mio. EUR militärische Ausrüstung in die Staaten des Nahen Ostens geliefert.
Es stände uns deshalb gut an, erst im eigenen Haus Ordnung zu schaffen, bevor wir mit dem Finger auf andere Länder zeigen.
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, da hat sich bisher nur wenig geändert.
 
Original geschrieben von mavaho
Wenn es die USA nicht gäbe, man müsste sie direkt erfinden, um ein Ausrede zu haben für die detusche und europäische Unfähigkeit, alternative Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.

Den obigen Satz halte ich für besonders wichtig.
Gefragt sind eigene Ideen und nicht das Herumreiten auf den Fehlern der anderen.
Wenn ich da z.B. an den Kosovokrieg denke, das war wirklich kein Ruhmesblatt...
 
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Gerade der Kosovo-Krieg war beispielhaft für die Unfähigkeit Europas und der UNO, auf Kriesen schnell und angemessen zu reagieren. Die ganze Welt sah zu beim Beginn eines Völkermords mitten in Europa. Erst als die Amerikaner begannen, mit ihren militärischen Möglichkeiten den Milosevic-Spuk zu beenden(und es gab dort nichts zu gewinnen, nicht einmal Öl), wurde dieser beendet. Ein UNO-Mandat gab es dafür nicht, und keiner hat sich deshalb beschwert.
Wie kann man von den USA erwarten, dass sie Europa als ernsthaften Partner sehen, wenn wir nicht einmal die Kriesen in Europa meistern können.
Zuerst das eigene Haus in Ordnung bringen, erst dann mit dem Finger auf andere zeigen.
 
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