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pispezi
Guest
AW: Islam ist ...
Hallo Barbara,
bei aller Berchtigung etlicher Dinge, die du über den Westen aufzählst, möchte ich zwei Sachen sagen:
* Nie möchte ich ein Dasein wie z.B. in Saudi-Arabien (selbst als wohlhabender Kerl) eintauschen gegen das hier.
* Niemand, der aktiver Muslim ist, will oder wird zum Laizismus übergehen. Sie würden sich im Gegenteil mit Händen und Füßen und Gewehren und Bomben dagegen wehren - eben weil der Islam an sich da absolut intolerant ist. Irgendwelche Änderungen hinsichtlich moderaterer Ansichten erwarte ich da zu meinen Lebzeiten nicht mehr.
LG, pispezi
Hallo pispezi
Stimmt, vieles vom aktuellen radikalen Islam kann man durchaus als Kritik am dekadenten Westen deuten - der ja auch tatsächlich so seine Probleme hat: hohe Scheidungsraten, das Auseinanderfallen von Familienstrukturen, kapitalistische Gier, Ausbeutung anderer Länder, Ellenbogenmentalität, psychische Probleme als Volkskrankheiten, hohe Suizidraten, die wachsende Schere zwischen arm und reich, die ganzen Probleme mit den Systemen staatlicher Fürsorge... Es ist ja wirklich nicht alles grossartig.
Wenn der Westen einen Beitrag für einen toleranten, freundlichen Islam beitragen kann, so gehört wohl dazu, die eigenen Probleme einzugestehen und auch einzugestehen, dass gewisse Dinge in islamischen Ländern tatsächlich anders sind - die Scheidungsraten sind dort tatsächlicher niedriger als hier. Patchworkfamilien und alleinerziehende Mütter sind dort wohl seltener als hier. Die Menschen dort leben innerhalb starrerer Strukturen, was dazu beiträgt, dass sie weniger orientierungslos sind als wir hier. Es gibt dort wohl mehr regelmässige Moscheengänger, als es hier regelmässige Kirchgänger gibt.
Vielleicht gelingt den islamischen Ländern einen Übergang zum Laizismus, der etwas angenehmer ist als wie es bei uns geschah. Vielleicht gelingt es ihnen, aus unseren Fehlern zu lernen und ein paar Dinge besser zu machen.
Das alles hat aber nun gar nichts mit Islam oder Christentum zu tun, auch nicht mit der Frage, ob eine Frau einen Mini oder ein Kopftuch trägt - (oder gar beides...?) - sondern mit gesellschaftlichen Strukturen, mit Mentalitäten, mit Bewusstsein - was bei Ken Wilber "mythisches Bewusstsein" heisst (heutige islamische Länder) vs "rationales Bewusstsein" (wovon es Ansätze gibt in den europäisch geprägten Ländern, doch der mythische Anteil ist noch längst nicht überwunden.)
grüsse, barbara
Hallo Barbara,
bei aller Berchtigung etlicher Dinge, die du über den Westen aufzählst, möchte ich zwei Sachen sagen:
* Nie möchte ich ein Dasein wie z.B. in Saudi-Arabien (selbst als wohlhabender Kerl) eintauschen gegen das hier.
* Niemand, der aktiver Muslim ist, will oder wird zum Laizismus übergehen. Sie würden sich im Gegenteil mit Händen und Füßen und Gewehren und Bomben dagegen wehren - eben weil der Islam an sich da absolut intolerant ist. Irgendwelche Änderungen hinsichtlich moderaterer Ansichten erwarte ich da zu meinen Lebzeiten nicht mehr.
LG, pispezi