Internetforum und Diskursethik

[Muzmuz]

Geht man mit psycho-sozialem Wohlwollen in ein Gespräch oder trifft man den Anderen im Gespräch zunächst auf der Anklagebank sitzend ?

Ja, und fühlst du dich, nach deiner Meinung gefragt, auf der Anklagebank sitzend?

 

[Gerlind]

Ja, und fühlst du dich, nach deiner Meinung gefragt, auf der Anklagebank sitzend?

Wenn du mich nach meiner Meinung fragst, bin ich mir nicht sicher, ob es nur rhetorisch gemeint ist. In Beziehung zu dir bin ich vorsichtig in der Offenbarung meiner Meinungen im Gespräch. Mir gehts da auch zu viel um richtig oder falsch, wahr und unwahr. Dem bin ich irgendwie entwachsen.

 

[Muzmuz]

Wenn du mich nach meiner Meinung fragst, bin ich mir nicht sicher, ob es nur rhetorisch gemeint ist.

Mag sein, und daher habe ich dir ausdrücklich geschrieben, dass sie nicht rhetorisch gemeint war.
Hast du das gelesen?

In Beziehung zu dir bin ich vorsichtig in der Offenbarung meiner Meinungen im Gespräch. Mir gehts da auch zu viel um richtig oder falsch, wahr und unwahr. Dem bin ich irgendwie entwachsen.

Ja, das ist die Grundhaltung der Querdenkerbewegung. Die Abkehr von Begriffen wie "wahr" und "unwahr", "richtig" oder "falsch".
Prinzipien empfinden die Protagonisten lediglich als Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit, die über Allem steht. Gibt es kein
"unwahr" oder "falsch", können sie plötzlich alles behaupten, was sie wollen, und sie müssen keinerlei Rechenschaft ablegen. Anything goes.
Ob das aber als ein "Entwachsen" zu sehen ist oder nicht doch eher als Dekadenz, da haben Querdenker ihre eigene Ansicht.
Auch, ob ihre Bezeichnung als 'QuerDENKER' richtigerweise nicht vielmehr durch 'QuerTREIBER' ersetzt werden müsste.

 

[Gerlind]

Hast du das gelesen?

Nein. Aber jetzt weiß ich es ja

Mir gehts da auch zu viel um richtig oder falsch, wahr und unwahr.

Ja, das ist die Grundhaltung der Querdenkerbewegung. Die Abkehr von Begriffen wie "wahr" und "unwahr", "richtig" oder "falsch".

Dass es mir im Gespräch mit dir zuviel um richtig/falsch, wahr/unwahr geht, ist deiner Meinung nach Grundhaltung einer Querdenkerbewegung.

Zu solchen Aussagen fällt mir dann öfter nicht viel zu ein.
Vielleicht so was: "Kann man so sehen."

 

[Muzmuz]

Nein. Aber jetzt weiß ich es ja

Sehr fein, und wie reagierst du darauf?

Dass es mir im Gespräch mit dir zuviel um richtig/falsch, wahr/unwahr geht, ist deiner Meinung nach Grundhaltung einer Querdenkerbewegung.

Nein.

Zu solchen Aussagen fällt mir dann öfter nicht viel zu ein.

Und doch ist jene Aussage deine Kreation, nicht meine.

Vielleicht so was: "Kann man so sehen."

Man kann, aber wozu sollte man?

 

[Gerlind]

Sehr fein, und wie reagierst du darauf?

Das kannst du m.E. hier nachlesen.

Man kann, aber wozu sollte man?

Man muss nicht sollen, was man kann.

 

[Muzmuz]

Das kannst du m.E. hier nachlesen.

Du reagierst offensichtlich darauf, indem du dich trotzdem nicht getraust, deine eigene Meinung darzulegen.
Was hier explizit NICHT nachzulesen ist, sondern sich aus dem erschließt, was eben NICHT zu lesen ist.

Man muss nicht sollen, was man kann.

Ein feiner Satz, der "muss", "sollen" und "kann" beinhaltet, doch was ihm fehlt, ist ein Sinn.

 

[Gerlind]

Du reagierst offensichtlich darauf, indem du dich trotzdem nicht getraust, deine eigene Meinung darzulegen.
Was hier explizit NICHT nachzulesen ist, sondern sich aus dem erschließt, was eben NICHT zu lesen ist.

Ich lege meine Meinung hier da.
Sie zeigt sich m.E. im Verlaufe des Gesprächs.
Sie wird nicht alleine durch deinen Verstand bestimmt.

Ein feiner Satz, der "muss", "sollen" und "kann" beinhaltet, doch was ihm fehlt, ist ein Sinn.

Für mich hat er Sinn.

 

[Muzmuz]

Ich lege meine Meinung hier da.
Sie zeigt sich m.E. im Verlaufe des Gesprächs.
Sie wird nicht alleine durch deinen Verstand bestimmt.

Bislang ergibt sich aber kein diesbezügliches Gespräch, nachdem du nicht einmal deine Meinung beiträgst.

Für mich hat er Sinn.

Du kannst das behaupten, weil für dich wahr/unwahr sowie richtig/falsch keine Bedeutung haben.
Dadurch kannst du alles von dir geben und behaupten, es hätte einen Sinn. Oder keinen. Oder beides.

Für die einen bedeuten Prinzipien lediglich unliebsame Einschränkungen der persönlichen Freiheit.
Für andere sind sie Voraussetzung für den Begriff der Würde.

 

[Gerlind]

Bislang ergibt sich aber kein diesbezügliches Gespräch, nachdem du nicht einmal deine Meinung beiträgst.

M.E. zeigt sich im Laufe des Gesprächs meine Meinung.

Diesen Part könnten wir m.E. nach im Laufe unseres Lebens immer mal wieder wiederholen.

Weil für dich wahr/unwahr sowie richtig/falsch keine Bedeutung haben.
Dadurch kannst du alles von dir geben und behaupten, es hätte einen Sinn. Oder keinen. Oder beides.

Dass diese Verben für mich keine Bedeutung hätten, ist m.E. deine Dichtung.