So, um aufzuzeigen, dass ich mir auch Gedanken über die positiven Aspekte der ganzen Sache mit den demonstrierenden Kindern gemacht habe, stelle ich nun die Punkte ein, die mir dazu eingefallen sind.
Pro für die Kinder:
Durch die Demonstrationen…
* Kommen die Kinder an die frische (feinstaubbelastete) Luft und bewegen sich mehr, als sie es in der Schule oder zu Hause tun würden.
* Sind die Kinder in den Genuss eines wunderbaren Aha-Erlebnisses gekommen, wie es sich anfühlt, einmal etwas anderes in der Hand zu halten, als ein Handy oder eine Computermaus.
* Können die Kinder sich auf andere Weise selbstdarstellen, als sie es sonst, also in der Schule und vor allem im Internet tun, schöne Erinnerungsfotos für ihre Internetauftritte in den sozialen Medien machen und werden sogar in Zeitungen, dem Fernsehgerät und im Internet gezeigt und erwähnt.
* Erhalten sie einen zusätzlichen freien Tag und ein verlängertes Wochenende für Party und ein gemeinsames Essen bei Mac Donalds oder Bürger King, wodurch ihr Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird.
* Dürfen sie sich besonders wichtig fühlen, weil sie der Welt demonstrieren können, wie toll sie doch sind, indem sie die Menschheit darauf aufmerksam machen, was zwar sowieso jeder weis, aber da man das Thema Umweltverschmutzung und Klimawandel ja nicht oft genug erwähnen, macht das natürlich gar nichts.
* Bereiten sie sich gut auf das Streiken in ihrem späteren Arbeitsleben vor, also vorausgesetzt, dass es überhaupt soweit kommen wird und die Welt bis dahin nicht schön längst untergegangen ist.
Pro für die Eltern, Lehrer, die Polizei und den Staat:
Durch die Demonstrationen…
* Können die Eltern sehr stolz auf ihre Kinder und dem, was sie leisten sein und sich gemütlich zurücklegen, weil die Kinder das tun, wozu die Eltern zu bequem sind und sich dabei als sehr verantwortlich erweisen, indem sie die Schule schwänzen, um sich für die Welt in Szene zu setzen. Dass sie durch ihre Auftritte nur Reden schwingen, aber nichts an ihrem Verhalten ändern, ist nebensächlich, denn darauf, etwas zu bewirken kommt es ja gar nicht an.
* Bekommen die Lehrer einen zusätzlichen freien Tag, durch den der Lehrermange ein wenig entlastet wird und sie selbst ihre Nerven ein wenig schonen (können).
* Sparen die Schulen Heiz, - Wasser,- Strom und Reinigungskosten.
* Die Polizisten kommen in den Genuss, sich an diesen Tagen nicht mit Kriminellen und Kriminalität auseinandersetzen zu müssen, sondern für den Schutz der niedlichen Kinder zu sorgen. Da es ja sowieso zu viele Polizisten gibt und zu wenig Arbeit für sie, ist diese anspruchsvolle Tätigkeit eine angenehme Abwechslung von ihren sonstigen Tätigkeiten.
* Erhält der Staat eine wunderbare Ausrede für die schlechten Ergebnisse der nächsten PISA-Studien.
* Der Staat kann der ganzen Welt zeigen, wie toll er und die Kinder seiner Bürger doch sind und dass die deutschen Kinder mindestens genauso klug und gut sind, wie das schwedische Mädchen, das es ihnen vorgemacht hat.
* Die Bürger werden ihr Verhalten in Zukunft selbstverständlich ändern und bereitwillig mehr Geld für den Umweltschutz ausgeben und/oder für solche Zwecke spenden.
Und so weiter und so fort.
Ist DAS alles nicht sehr erfreulich und erwähnenswert?
Also ich kann mich vor Begeisterung kaum noch halten. *lach*
Dann habe ich mir noch etwas ganz Tolles überlegt, wie ich einen sehr sinnvollen Beitrag zu diesen wichtigen Aktionen beitragen kann, um die Kinder bei ihrer aufopferungsvollen Aufgabe zu unterstützen. Bei der nächsten Demonstration werde ich mir einen Jutesack mit der Aufschrift:
Einsatz gegen den Klimawandel überziehen, einen weiteren Jutesack mitnehmen und von jedem Kind, dass an der Demo teilnehmen möchte, das Handy einkassieren, um das Geld, das ich durch dem Verkauf der Geräte erhalten werde, für einen guten Umweltzweck zu stiften. Darüber werden sie sich ganz bestimmt riesig freuen und mir vermutlich noch freiwillig ihr Taschengeld aushändigen, das sie von ihren Eltern für den anschließenden Mac Donalds-Besuch bekommen haben.
Ach, was freue ich mich jetzt, dass es doch so viele gute Argumente FÜR diese Demonstrationen gibt und dass die Instrumentalisierung der Kinder offenbar DOCH absolut gerechtfertigt und überaus sinnvoll ist. *gg*