Bherka
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- Registriert
- 26. Dezember 2007
- Beiträge
- 706
AW: Herr des Geistes!
Hallo Bernd.
Gut, daß du dir die Mühe machtest, dich auf so ein Thema einzulassen. Ich will versuchen dir hier zu antworten:
Das abarbeiten der täglichen Aufgaben des Tagesplanes, sind für mich die täglich zu erreichenden Ziele/Aufgaben. Wünsche die an mich herangetragen werden zu erfüllen, sie müssen welche sein, die für mein Verständnis so sind, daß sie mir in meiner spirituellen Entwicklung nicht schaden, sondern fördern. Ich würde zum Beispiel einen an mich herangetragenen Wunsch, nach Beschaffung von Alkohol, nicht erfüllen.
Umgang mit quälenden Gedanken:
Eine gewählte Aufgabe ist bei mir immer eine, welche für mein spirituelles Wohlbefinden oder Weiterkommen richtig und nützlich ist. Sicherlich befinden wir uns in verschiedenen Möglichkeiten oder Voraussetzungen, was die Spiritualität angeht – ich meine die spirituelle Stufe, die ja bei jedem verschieden ist. Ich zum Beispiel erschaffe meine eigene Stufe durch Yoga, gehe dann an die praktischen Voraussetzungen heran, ohne noch viel darüber nachzudenken und führe diese Aufgabe im vollen Vertrauen aus. Diese Herangehensweise ist nur möglich, wenn ein gewisses spirituelles Verständnis und Bewußtsein vorhanden ist. Bewußtsein ist Leben – wer nicht weiß, daß er ein spirituelles Wesen ist, der denkt und handelt sicherlich im physischen Bewußtsein. Das ist bei den Menschen der Normalfall. Dabei könnte viel mehr Befriedigung bei der Erfüllung einer Aufgabe erreicht werden, wenn die Menschen ihre brachliegenden Ressourcen besser nutzen würden.
Gedanken ohne eine bestimmte Absicht in sich zu beherbergen, ist vielleicht für die meisten Menschen der normale Alltag. Das ist halt das Zeichen dieser Zeit, in dieser Reizüberfluteten Welt geworden, wo jemand sich kaum vor Informationen retten kann, die ihm aber bei weitem nicht immer einen Vorteil bringen, sie verwirren ihn vielmehr. Und die Reizüberflutung ist ja nichts neues. Aber man muß sie ja nicht einfach als gegeben hinnehmen, sondern kann sich schon davor schützen. Das erfordert Aufmerksamkeit und geistige Disziplin – auch Enthaltsamkeit! Das erreicht man nur durch Yogaübungen. Und es ist keine Frage von etwas zu entbehren oder zu versäumen – es gibt in dieser Welt sowieso nichts wichtigeres als die Aufmerksamkeit auf das Unbegrenzte, denn alles Begrenzte wird, wenn man die Entwicklung des Weltgeschehens aufmerksam beobachtet, nur noch von kurzer Dauer sein. Und was ist dann? Wie erfolgreich war das gelebte Leben? Du fragst nach der Absicht, die ich verfolge, bei der Auswahl meiner Gedanken? Das Ziel, daß ich verfolge ist, die größtmögliche Vollkommenheit bis um Ende zu erreichen. Dieses Ziel wirkt sich natürlich auch auf den Körper aus. Ich kenne mein Ziel, und durch beständiges üben, wird der Erfolg des Erreichten immer dazu beitragen, für Genugtuung und Zufriedenheit zu sorgen. Natürlich gibt es auch auf dem spirituellen Weg Prüfungen, die es zu überwinden gilt. Und ohne bestandene Prüfungen entsteht keine innere und äußere Kraft im Leben. Das ist sehr eine Frage des Verständnisses. Also alle Gedanken, die mich meinem Ziel näher bringen, sind für mich vorteilhafte Gedanken. Wenn ich einen Wunsch hätte, würde ich mir wünschen, daß alle Menschen immer ein Ziel und die entsprechende Begeisterung in ihrem Leben haben. Dann wäre auch niemand unglücklich und suchend.
Liebe Grüße Beherka
Hallo Bherka.
Wie unterscheidest du denn deine Aufgaben. Wie unterscheidest du eigene und fremde Aufgeben/Ziele/Wünsche. Ich hab den Eindruck, es gibt gar keine „eigenen“. Ich merke für mich, dass ich mir mit dem Erdenken und Umsetzen eigener Aufgabe zwar mein Leben gestalte, mich ausdrücken kann, mich gesünder fühle, aber ich merke, dass ich das nur tue, um meinem Wahnsinn Kraft zu entziehen.
Die Sufis und alles was mit Tao und Tantra bezeichnet wird, wendet dieses Kontrollieren aus meiner Sicht nicht an. Was du meinst, sind die Yogarichtungen und im weitesten Sinne westliche Psychologie oder gar „positives Denken“, aber das ist m.E. nicht zwingend Wahrheit für jeden. Naja, lassen wir mal die Begriffe in Ruhe..
Wie gehst du mit einem Gedanken um, der dich quält und immer wieder kommt. Beispielsweise eine neue selbstgewählte Aufgabe. Er saugt deine ufmerksamkeit an. Jeden Morgen merkst du, dass der Verstand wieder auf die gleiche Weise über dieses Thema „nachdenkt“. Du weist, dass das so zu nichts führt, würdest gerne „weiter“ denken oder anders herangehen. Aber wie verschwindet bei dir der quälende alte Gedanke und wie findest du neue Ansätze. Ich für mich kucke mir meine Denkerei meist eine Zeit lang an und fälle dann irgendwann eine Entscheidung. „Jetzt geht’s los.“ Beispielsweise gehe ich eine Aufgabe an, auch wenn ich über bestimmte Befürchtungen/Unklarheiten nicht hinaus komme. Ich lasse den Gedanken „reif“ werden und nehme irgendwann bei der Umsetzung meine Angst „mit“. Der gedanke, der damit zur Umsetzung drängte, verwirklicht sich, jedoch merke ich, dass das ein Nebenschauplatz ist. Länger anhaltende Freud ohne Grund hat damit scheinbar nicht viel zutun. Das Hamsterrad von Ziel und Zielerreichung oder meinetwegen auch das Rad von Gurdijeff scheint mir den Sinn zu haben, zu merken, dass das eben NICHT alles ist.
Dein Text klingt im letzten Teil für mich wie ein Managerseminar zur Zielerreichung. Mit dem Ziel den Menschen vor einen Karren zu spannen. Deshalb bin ich dem gegenüber etwas skeptisch. Aber wir wollen uns hier nicht wieder streiten.
Was sind Gedanken, die einen Vorteil bringen. Wie wählst du diese aus. Das verlangt doch eigentlich eine Absicht. Aber die Absicht, verhindert die nicht gerade die Freude an deinem Tun?
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd.
Gut, daß du dir die Mühe machtest, dich auf so ein Thema einzulassen. Ich will versuchen dir hier zu antworten:
Wie unterscheidest du denn deine Aufgaben. Wie unterscheidest du eigene und fremde Aufgeben/Ziele/Wünsche. Ich hab den Eindruck, es gibt gar keine „eigenen“. Ich merke für mich, dass ich mir mit dem Erdenken und Umsetzen eigener Aufgabe zwar mein Leben gestalte, mich ausdrücken kann, mich gesünder fühle, aber ich merke, dass ich das nur tue, um meinem Wahnsinn Kraft zu entziehen
Das abarbeiten der täglichen Aufgaben des Tagesplanes, sind für mich die täglich zu erreichenden Ziele/Aufgaben. Wünsche die an mich herangetragen werden zu erfüllen, sie müssen welche sein, die für mein Verständnis so sind, daß sie mir in meiner spirituellen Entwicklung nicht schaden, sondern fördern. Ich würde zum Beispiel einen an mich herangetragenen Wunsch, nach Beschaffung von Alkohol, nicht erfüllen.
Umgang mit quälenden Gedanken:
Eine gewählte Aufgabe ist bei mir immer eine, welche für mein spirituelles Wohlbefinden oder Weiterkommen richtig und nützlich ist. Sicherlich befinden wir uns in verschiedenen Möglichkeiten oder Voraussetzungen, was die Spiritualität angeht – ich meine die spirituelle Stufe, die ja bei jedem verschieden ist. Ich zum Beispiel erschaffe meine eigene Stufe durch Yoga, gehe dann an die praktischen Voraussetzungen heran, ohne noch viel darüber nachzudenken und führe diese Aufgabe im vollen Vertrauen aus. Diese Herangehensweise ist nur möglich, wenn ein gewisses spirituelles Verständnis und Bewußtsein vorhanden ist. Bewußtsein ist Leben – wer nicht weiß, daß er ein spirituelles Wesen ist, der denkt und handelt sicherlich im physischen Bewußtsein. Das ist bei den Menschen der Normalfall. Dabei könnte viel mehr Befriedigung bei der Erfüllung einer Aufgabe erreicht werden, wenn die Menschen ihre brachliegenden Ressourcen besser nutzen würden.
Gedanken ohne eine bestimmte Absicht in sich zu beherbergen, ist vielleicht für die meisten Menschen der normale Alltag. Das ist halt das Zeichen dieser Zeit, in dieser Reizüberfluteten Welt geworden, wo jemand sich kaum vor Informationen retten kann, die ihm aber bei weitem nicht immer einen Vorteil bringen, sie verwirren ihn vielmehr. Und die Reizüberflutung ist ja nichts neues. Aber man muß sie ja nicht einfach als gegeben hinnehmen, sondern kann sich schon davor schützen. Das erfordert Aufmerksamkeit und geistige Disziplin – auch Enthaltsamkeit! Das erreicht man nur durch Yogaübungen. Und es ist keine Frage von etwas zu entbehren oder zu versäumen – es gibt in dieser Welt sowieso nichts wichtigeres als die Aufmerksamkeit auf das Unbegrenzte, denn alles Begrenzte wird, wenn man die Entwicklung des Weltgeschehens aufmerksam beobachtet, nur noch von kurzer Dauer sein. Und was ist dann? Wie erfolgreich war das gelebte Leben? Du fragst nach der Absicht, die ich verfolge, bei der Auswahl meiner Gedanken? Das Ziel, daß ich verfolge ist, die größtmögliche Vollkommenheit bis um Ende zu erreichen. Dieses Ziel wirkt sich natürlich auch auf den Körper aus. Ich kenne mein Ziel, und durch beständiges üben, wird der Erfolg des Erreichten immer dazu beitragen, für Genugtuung und Zufriedenheit zu sorgen. Natürlich gibt es auch auf dem spirituellen Weg Prüfungen, die es zu überwinden gilt. Und ohne bestandene Prüfungen entsteht keine innere und äußere Kraft im Leben. Das ist sehr eine Frage des Verständnisses. Also alle Gedanken, die mich meinem Ziel näher bringen, sind für mich vorteilhafte Gedanken. Wenn ich einen Wunsch hätte, würde ich mir wünschen, daß alle Menschen immer ein Ziel und die entsprechende Begeisterung in ihrem Leben haben. Dann wäre auch niemand unglücklich und suchend.
Liebe Grüße Beherka