AW: Healthy Eating Disorder
Meine Grobeinteilung hierzu ist, den einen gehts wirklich schlecht, den anderen gehts v.a. um die Darstellung ihres Opferstatus.
Ah ja. Und wer kann das beurteilen?
Zu den ersteren - selbst zuhören muss man lernen - denn die Erstreaktion als ws. Abwehrleistung ist, das Schlimme auf die oder die Weise beschwichtigen, weghaben zu müssen. Abwehrleistung i.S.v. abwehren, es könnte einem selber mal so gehen.
Wie wärs mit akzeptieren dass es da jemandem schlecht geht? Und vll. auch einmal zuzugeben, dass man keine Ahnung hat, was man da tun könnte! Und obendrauf seine Angst wahrzunehmen, ohne sein Gegenüber zurückzustoßen, weil er durch seine Angst an meine anrührt!
Bei den zweiten gehts mir benutzt. Da eine gewisse soziale Komponente jedoch nicht zu verneinen ist, mache ich meine Reaktion auch von meiner Tagesform abhängig.
Ja, das macht wohl jeder mehr oder weniger. Und sog. Profis (wie fluuu angeblich einer ist) fühlen sich wahrscheinlich auch benutzt, wenn da einer ohne Terminvereinbarung und womöglich auch ohne Möglichkeit, das kleine Honorar von ca. 100 Euro/Std. bezahlen zu können, über seine Lage spricht.
Und was das Recht desjenigen angeht, der da "jammert", er hat ein solches nicht. Es ist ein Wunsch, mehr nicht. Und er hat menschen, die ihn erfüllen oder nicht.
Ich meinte das Recht dessen, der über den Jammernden urteilt.
"Jammern" ist ein Unwort, so ähnlich wie "Herumzicken". Da wird etwas, das einem lästig ist, einfach mit einem negativ besetzten Begriff belegt, und damit wird der Lästige, der seine Situation grad nicht so schön findet und das auch ausdrückt, einfach mundtot gemacht. Bumm, Stempel drauf und ab in die Schublade. Als ob die Mitmenschen alle nur so sein müssten, wie ich sie haben will. Kein Anflug von Interesse, warum da jemand die Welt anders erlebt als ich: "Was? Du jammerst mir die Ohren voll? Du Opfer? Mit dir will ich nichts zu tun haben."
Und dann folgt eine Liste von Unterstellungen, was "das Opfer" wohl damit beabsichtigen könnte. Und alle landen da, wo es um mein Geld, meine Zeit und mein - nicht vorhandenes - Mitgefühl geht.
Ja, die Zeiten sind hart und kalt geworden.
Ein gutes Neues Jahr euch allen!