Ich selbst war zu kurz in Italien, um das bestätigen zu können. Aber man munkelt, dass in Italien fast jeder etwas vom Kochen versteht. Gerade die Männer. Auf meinen ehemaligen Schwiegervater (ein Sarde) trifft das definitiv zu.
Mit "gute Italiener" meinte ich "gute italienische Restaurants" in einer deutschen Großstadt.
Natürlich ist die italienische Küche eine der besten Europas, eine der besten der Geschichte und eine der besten der Welt.
Schließlich haben italienische Köche ihren französischen Kollegen im 17. Jh. das Kochen überhaupt erst einmal richtig beigebracht. Andererseits haben vor allem die Franzosen im 18. Jh. und seitdem die Küche immer kräftig weiterentwickelt und mehr als andere.
Andererseits gibt es aber, gerade in den Großstädten, auch viele 08/15-Italiener, die mehr Show und Gewese um ihr Standardprogramm machen, als dass sie Qualität anböten.
Das ist dann eben dasselbe Einerlei von Pizza & Pasta aus zwei Saucen und 20 Pillepalle-Zutaten (Schinken, Salami, Erbsen usw. usf.). Und nachdem ich dann hinter die Kulissen auch von solchen Betrieben blickte: Selbst das machen sie dann oft in einer abgespeckten Variante und nicht klassisch.
In einer Mittagsküche (180 Essen durchschnittlich) war ich Küchenchef und bot ein wechselndes Tagesprogramm aus deutsch-international, italienisch und asiatisch (hatte einen vietnamesischen Beikoch) an.
Im Vergleich zum asiatischen und italienischen Angebot war die deutsche Küche aufwändiger, komplizierter, erforderte eine bessere Vorbereitung und war auch teurer. In der Summe war sie aber auch gesünder und vielseitiger. Wir haben das ambitioniert und mit frischen Waren gemacht.
Die deutschen Gerichte waren durchaus beliebt, aber die Leute kritteln noch an jeder (meist eingebildeten) Kleinigkeit herum.
Bei dem italienischen und asiatischen 08/15-"Fraß" essen die Leute dann aber kritiklos, ja begeistert jeden Sch....