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Guy Debord...

AW: Guy Debord...

... es ging schneller

Du bist hier ganz neu
und deshalb sage ich Dir jetzt schon,
daß hier im Forum threads kaputtgeredet werden

die Ursachen sind vielfältig
1) zumindest eine geisteskranke Userin, die auch bei Dir eine Persönlichkeitsstörung diagnostizieren wird
2) dann in zunehmender Zahl ältere Herren,
die sich wohl Punkt 8 (Kapitel 1) zu Herzen genommen haben
Zugleich wird die erlebte Wirklichkeit durch die Kontemplation des Spektakels materiell überschwemmt und nimmt in sich selbst die spektakuläre Ordnung wieder auf, indem sie ihr eine positive Zustimmung gibt. Die objektive Realität ist auf beiden Seiten vorhanden.
3) die smileys
4) Menschen aus dem rechten Lager, die einfach nur provozieren wollen (die werden gesperrt)
5) Menschen aus dem rechten oder christlichen Lager, die sich zurecht entrüsten, die aber zu unbeholfen sind, und deshalb weggemobbt werden
6) die Moderatoren, Webmaster, die nicht inhaltlich (außer 4) sondern nur äußerlich den Laden am laufen halten
7) Menschen, die ihren Spaß daran haben, Dinge zu zerstören

.....

zum Buch

dem Autoren gingen wohl das römische panem et circenses (Brot und Spiele),
das katholische Papsttum und die inszenierten Massenveranstaltungen in den Militärdiktaturen durch den Kopf

der Personenkult und das propagandistisch aufbereitete Privatleben der gefeierten Celebrities war ihm zuwider

seine eigentliche Theorie (erst vom Sein zum Haben, dann vom Haben zum Scheinen) ist falsch,
weil das Haben in Wirklichkeit ein noch mehr haben Wollen ist
es gibt also ein SEIN,
das Nichts, der Schein, das ist das Wollen

dagegen stimmt seine Beobachtung, daß die Philosophen nicht die Schöpfung verwirklichen, sondern die Wirklichkeit in einen sinnlosen Diskurs zwängen

leider verwechselt er Religion mit Aberglaube, sieht dazu die Technik als grundsätzlich menschenfeindlich an

... morgen mehr
 
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AW: Guy Debord...

Hallo lediges Fräulein

bin gerade am lesen
es scheint eine ästhetische Theorie zu sein,
die den technischen Fortschritt sehr einseitig sieht
und deshalb wahrscheinlich auch mitverantwortlich dafür ist,
daß 30 Jahre nach Erscheinen des Buches die politischen Zeichen auf Finanzdienstleistungen gesetzt wurden,
mit den Auswirkungen, die wir jetzt spüren

morgen weiss ich mehr

Hey, es ist nun morgen.
 
AW: Guy Debord...

Morgenstund hat Gold im Mund


das Buch unterscheidet sich von den anderen Büchern zum Themenbereich
'wie entwickelt sich die Gesellschaft?' aus diesem Zeitraum dadurch,
daß es nicht einfach nur klagt, sondern eine Utopie aufzeigt, die sich aus heutiger Sicht in den Medien und in den hochrangigen Dienstleistungen bewahrheitet hat

auch dieses Buch sieht nicht, daß bereits damals durch die Spielfilme und die Comics, durch Pop und Rock ein Stück Hochkultur ins Laufen gekommen ist
und daß die mediale Dauerberieselung den bereits Gebildeten weiter bildet

das Buch steht am Anfang der Langhaarigen-Entwicklung, nennt aber dieses Phänomen nicht

dem Autoren gingen wohl das römische panem et circenses (Brot und Spiele),
das katholische Papsttum und die inszenierten Massenveranstaltungen in den Militärdiktaturen durch den Kopf

ich vermute auch die öffentlichen Hinrichtungen und die Schauprozesse während der Französischen Revolution (Vorläufer Inquisitionstribunal)

insofern wäre der marxistische Einfluß relativiert
die Revolution ist nicht automatisch gut

die eigentliche Revolution findet vielmehr durch den technischen Fortschritt statt
(ich habe ein Buch über Bombenbau, welches die Auswirkungen auf das Machtgefüge in der Antike und im Mittelalter aufzeigt)

das ist allerdings eine unchristliche und nihilistische Position
 
AW: Guy Debord...

alles - selbst augenscheinliche lösungen, wie ideolgien oder utopien, sind vereinnahmt im spektakel und alles ist warel, daher gibt es auch keinen ausweg oder lösungen. ist ja alles schon, er beschreibt lediglich eine momentaufnahme. das is das desillusionierende, find ich.
 
AW: Guy Debord...

er beschreibt lediglich eine momentaufnahme. das is das desillusionierende

das Buch ist von 1967

da gab es kein Internet, kein Tamagotchi, keine Paris Hilton, keine Online-Spiele, nicht einmal Farbfernsehen, keine Stereoanlagen, keine gesichtslosen Autos
... in Frankreich sowieso nicht
 
AW: Guy Debord...

das Buch ist von 1967

da gab es kein Internet, kein Tamagotchi, keine Paris Hilton, keine Online-Spiele, nicht einmal Farbfernsehen, keine Stereoanlagen, keine gesichtslosen Autos
... in Frankreich sowieso nicht

die momentaufnahme könnte sich allerdings als zeitlos rausstellen, auch für die zukunft. wenn man sich das spektakel heut ansieht, bestätigt sich jedenfalls seine these, denn wie soll das sich wieder wandeln, wenn alles vereinnahmt wird. es gibt für alles nen markt bzw. gibts für nix nicht nen markt und der wird immer paradoxer.

merchandise für linke, rechte und andere radikale anschauungen und/oder philosophien, hohe preise für bewusstes konsumieren, mode für selbstgebaute szeneschubladen, der größte krempel wird als größte kunst teuer verkauft, leichenfledderei inklusive, sex sells, randgruppentrends, geiz ist geil usw.usf

heut is die aktualität der situationsbeschreibung von debord sogar noch wesentlich deutlicher sichtbar. egal was an utopien kämen, wird sofort ein markt dafür kreiert - auch was gesellschaftliche und/oder moralische oder auch amoralische werte betrifft.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Guy Debord...

bei amazon sagt urbanratio über das Buch

Der italienische Philosoph Giorgio Agamben schrieb in seinen "Marginalien zu den Kommentaren der Gesellschaft des Spektakels." das Beunruhigenste an Debords düsteren Prognosen sei vielleicht, mit welchem Eifer der Kapitalismus alles daran setze ihre Richtigkeit zu beweisen.
Debord entwickelt in diesem Traktat, ausgehend von Marx Begriff vom Fetischcharakter der Ware, die Kritik einer Gesellschaft deren warenförmige Beziehungen sich den Individuen als Spektakel darstellen.
Der Text ist die klarste und in seiner unerbittlichen Logik schärfste Kritik der Postmoderne, geschrieben als, außer in literaturwissenschaftlichen Zirkeln, noch niemand wußte was die Postmoderne war.
 
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AW: Guy Debord...

Der Text ist die klarste und in seiner unerbittlichen Logik schärfste Kritik der Postmoderne, geschrieben als, außer in literaturwissenschaftlichen Zirkeln, noch niemand wußte was die Postmoderne war.
in meinem Buchregal stehen

'die Magie in der Wirtschaft' von 1956
und 'die fraktale Marke' von 1994

in beiden Büchern geht es um Reklame
um das Verführen des Kunden

ein weiteres Buch

'die Magie des Taktstocks' von 1953

im Bereich der klassischen Musik haben sich die Dirigenten immer mehr in den Vordergrund geschauspielert
 
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