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Grundbegriffe der Logik: Wahrheit, Existenz, Möglichkeit

Notwendigkeit setze ich synonym mit logischer Wahrheit. Und diese habe ich definiert als Übereinstimmung eines Satzes mit sich selbst.
Mir ging es um eine Bruchstelle innerhalb des Naturalismus, bzw. seines populären Wortgebrauchs.
Die Existenz von Naturgesetzen würden eine Notwendigkeit voraussetzen, die der Naturalismus theoretisch nicht* hergibt.
Aber man kann konsistent von Regularitäten reden, es ist also an der Stelle eher ein kosmetisches Problem, andere Bruchstellen finde ich bedeutender.

* bzw. kaum hergibt. Man müsste verborgene Variablen annehmen.
 
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Ich bin ein wenig verwundert, dass niemand widerspricht. Normalerweise geht ja die Post ab, wenn man
  • Wahrheit als Übereinstimmung von Satz und Sachverhalt
definiert. Dann hagelt es Einwände und Relativierungen, und in der Regel kommt die Diskussion über diesen Punkt nicht hinaus.
Nun habe ich zwei weitere, weitergehende Behauptungen mit eingestreut
  • die Aufspaltung des Wahrheitsbegriffs in faktische und logische Wahrheit
  • die Definition der logischen Wahrheit als Übereinstimmung eines Satzes mit sich selbst.
Beide Behauptungen sind unorthodox und vermutlich leicht angreifbar. Aber vielleicht stört sich ja jemand an meiner dritten starken Behauptung, der
  • Gleichsetzung von Notwendigkeit und logischer Wahrheit?

@CarlMoor: Wenn du meine Definition von Notwendigkeit akzeptierst, erscheint die Frage nach dem Zusammenhang von (Natur-)Gesetz und Notwendigkeit in einem etwas anderem Licht, als du es dargestellt hast. Deine Notwendigkeit wäre in den Rahmen einer zeitlichen Logik einzubetten. Wie das vielleicht aussehen könnte, habe ich oben schon in meinem kurzen Hinweis auf die logische Paradoxie angedeutet.
 
Wahrheit als Übereinstimmung von Satz und Sachverhalt
Damit habe ich in der Tat Schwierigkeiten, weil die Auswahl der Komponenten (manchmal auch Fakten genannt), aufgrund derer eine Behauptung aufgestellt wird, mit ihren Wahrmachern zusammenfällt.
Das ist es auch, was ich an der Methode Wissenschaft kritisiere. Sie greift selektiv einen bestimmten Bereich heraus, bietet eine Methodik der Untersuchung an und ist oft in der Lage ein Ergebnis zu reproduzieren, was dann als Wahrheit verkauft wird, weil man etwas eben reproduzieren kann.

Daran ist zum einen die Selektion fragwürdig (Warum muss ich es so machen?) und zum anderen die Reproduzierbarkeit als Wahrheitskriterium.
In einem Leben können gerade die wenigen unwiderbringlichen Ereignisse - die heute überstrapaziert werden, aber das ist ein anderes Thema - wesentliche Wegmarken sein, die sich gerade dadurch auszeichnen, dass man sie nicht wiederholen kann.
Schön, wenn man zuverlässige Verfahren entwickelt, die unter bestimmten Bedingungen jedem zur Verfügung stehen, aber auch singuläre Ereignisse sind wahr.

Oder vielleicht noch prägnanter: Satz und Sachverhalt sind beides Interpretationen. Es gibt keine reinen, unschuldigen Beobachtungen (Anschauungen), die man als sprachbegabtes Wesen von einem Sachverrhalt haben kann.
 
Wenn die Tagesschau meldet, dass gestern in China ein Sack Reis umfiel, dann ist das sehr wahrscheinlich, weil das in dem Riesenland vermutlich oft passiert. Trotzdem können wir die Meldung nur glauben oder nicht.
 
Wenn du meine Definition von Notwendigkeit akzeptierst, erscheint die Frage nach dem Zusammenhang von (Natur-)Gesetz und Notwendigkeit in einem etwas anderem Licht, als du es dargestellt hast. Deine Notwendigkeit wäre in den Rahmen einer zeitlichen Logik einzubetten.
Logik steht außerhalb der Zeit, das kann man so sehen, ja.
Aber inwiefern wäre die Notwendigkeit, die zu Naturgesetzen führt denn zeitlich? Gerade wenn es verborgene Variablen gäbe, wären die zeitlichen Aspekte doch sozusagen außerzeitlich (vorher zu sagen, ist hier unglücklich) durchchoreographiert, oder?
 
Noch einmal zurück zur Wahrheit.

Ich denke - ohne dass ich das weiter ausgearbeitet hätte - dass die Unterscheidung von logischer und faktischer Wahrheit ein neues Licht auf das Wesen der logischen Paradoxie werfen kann. Die übliche Auffassung stellt die negative Selbstbezüglichkeit ins Zentrum. Man kann die Sache aber auch so betrachten, dass die faktische Wahrheit, die in der Übereinstimmung von Satz und Sachverhalt liegt, mit der logischen Wahrheit, die in der Übereinstimmung eines Satzes mit sich selbst besteht, bei der Lügnerparadoxie über Kreuz gerät. Demnach wäre dieser innere Widerspruch im Wahrheitsbegriff der Motor, der die Lügnerparadoxie antreibt und ihren Wahrheitswert oszillieren lässt.
Diese "Unterscheidung" ist 'ähnlich' 'bescheuert', wie in ein allseits offenes Forum einzutreten, um mit anderen 'neuen' Leuten kommunizieren zu können, dann aber dort erst einmal damit zu beginnen, Leute herauszufinden und durch totale Ignoranz derselben und somit auch ausgeprägtester Arroganz zu bestimmen, mit denen man nicht kommunizieren will; und das aus ansonsten 'unerfindlichsten' Gründen.
 
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