Nun, mit den Flüchtlingen ist es leider ähnlich wie mit dem Hunger in Afrika.
Naive mögen glauben, dass der Hunger in Afrika beseitigt wird, wenn man nur ausreichend Brot hinschickt.
Leider werden aber mittelfristig aus 100 Millionen Hungernden nicht 100 Millionen Wohlgenährte, sondern vielmehr 150 Millionen Hungernde.
Ähnlich ist es aktuell mit den Flüchtlingen. Nimmt man zehntausende freudig auf, stehen demnächst hunderttausende an der Grenze. Nimmt man hunderttausende auf, stehen sodann Millionen vor der Tür.
Ergo, mit Flüchtlingsaufnahme löst man womöglich die Probleme Einzelner, aber nicht das Gesamtproblem.
Es ist in der Tat ein Dilemma ähnlich jenem, ob ein Staat Lösegeld für Entführungsopfer zahlen solle. Denn, wodurch macht man sich schuldiger - durch das Nichtzahlen die Gesundheit des aktuellen Entführungsopfers zu gefährden oder mittelfristig die Gesundheit einer viel größeren Anzahl an Entführungsopfern, weil man durch das Bezahlen des Lösegeldes den Entführern zeigt, dass sich Entführung auszahlt.
Daher vertreten Staaten prinzipiell die Position "mit Terroristen wird nicht verhandelt".
In konkreten Fällen wird sicher da und dort dann inoffiziell doch verhandelt, um den Spagat zu schaffen - sowohl den aktuellen Entführten zu retten, ohne nach außen das Signal der Entführungsrentabilität zu senden. Ein gefährliches Spiel in der Tat.