Passend zum Thema...
Hier in Leipzig gibt es hin und wieder interessante Events.
Eines davon ist die "GlobaLE"
Im Vorfeld als Highlight angepriesen, denn der Name Oliver Stone ist ja kein unbekannter, wurde aus diesem Film über die UKR in der Zeit des Umbruchs 2004 bis 2014 ein Streitapfel.
Wir laden herzlich ein, selten gezeigte Seiten globaler Lebenswirklichkeit zu sehen, darüber mit unseren Gästen und uns ins Gespräch zu kommen und so einen Raum kritischer Öffentlichkeit zu erschließen. Wir wollen aber nicht nur informieren und diskutieren, sondern die Reihe soll vor allem auch dazu anregen selbst aktiv zu werden für eine friedlichere, solidarische und gerechte Welt jenseits kapitalistischer Verwertungsmechanismen.
Durchaus gewollt sind also Diskussionen und friedliche Gespräche. Nun wurde aber der Film "Stone" des Anstoßes.
Die Stadtverwaltung meldete sich:
Zur gleichen Zeit gibt die Stadtverwaltung Leipzig auf einen wachsenden Druck im Netz hin ein ungewöhnliches Statement via Twitter heraus, was – als Partnerstadt Kiews – wenig Spielraum für Interpretationen lässt. „Die Stadt Leipzig distanziert sich ausdrücklich von dem beim Festival globaLE gezeigten Film ‚Ukraine on Fire‘. Wir unterstützen die Ukraine und unsere Partnerstadt Kiew nach Kräften gegen die brutale russische Aggression.“
Oliver Stones, auf das Gesamtwerk gesehen, eher weniger bekannten Film „Ukraine on Fire“ (2016) zu zeigen, ist am gestrigen Abend, 18. August 2022, nicht
www.l-iz.de
...man kann fast annehmen, dass man den Inhalt des Filmes gar nicht kennt, denn von russischer Aggression in dieser Zeit zu reden, der Film hat nicht den Angriffskrieg zum Thema, ist schon sehr interessant.
Fakt ist: Es ist zu forderst nur ein Film eines doch namhaften Regisseurs.
Ukraine. Across its eastern border is Russia and to its west-Europe. For centuries, it has been at the center of a tug-of-war between powers seeking to control its rich lands and access to the Black S
rumble.com
Einer, den man sich durchaus mal anschauen kann. In wie fern dieser dann zur Meinungsbildung taugt, sollte doch wohl jeder für sich entscheiden und sich nicht von anderen entscheiden lassen. Kritische Filme gab es in der Vergangenheit einige. Aber keinen, der solch Unruhe verursacht hat.
Was mich nun ein wenig irritiert, ist die schlichte Tatsache, dass auch einige von den kritischen Linken sich dem Protest gegen diesen Film anschließen.
Der Abend endete mehrfach in kleinen Katastrophen.
Für mich die größte: Das Festival hat sich selbst und seine Ansprüche zu hoch angesetzt. es ist schlicht unverständlich, warum man sich nicht an seine eigenen Ansprüche orientiert und kritisches nach Sichtung zu diskutieren.....friedlich!
Erschreckend auch, wie Offizielle ihre Sicht auf solches kommunizieren.
Meinungsfreiheit steht hier nicht mehr als Maß, sondern als Anklage! Wenn der Film wirklich "Putinpropaganda" ist, dann sollte man ihn auch so zerpflücken.... mit Argumenten und in einer sachlichen Diskussion.
Wer den Film mit offenen Augen sieht, wird allerdings feststellen, dass nur wenig unscharf und spekulativ ist, vieles ist Zeitdokument und im Stone-Stil aufgearbeitet. Klar kann man gern und konstruktiv diskutieren, nur wer solch Werk pauschal (und nach den Äußerungen des Stadtrates hab ich den Eindruck, die haben diesen Film nicht mal gesehen) diffamiert, als Propaganda disst und den Inhalt nicht mal realisiert, der macht hier einen entscheidenden Fehler.
Wenn das so weiter gehen soll, dann werden wir ein massives Problem mit unserer gefeierten und in der UKR zu verteidigenden Meinungs und Pressefreiheit bekommen, weil sie es schlicht nur noch im zugelassenen Rahmen geben wird.
Anderen stößt auch einiges auf und deshalb am Schluß noch den hier zum nachdenken:
Plötzlich sind Haubitzen, Panzer, Raketenwerfer, Kampfjets die Dinge, die Frieden schaffen. Wie konnte es bloß so weit kommen?
overton-magazin.de
mfg