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Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Es wird hier also die Volksabstimmung als Lösung vorgeschlagen. Direkte Demokratie ist eben nicht neu, wie erwähnt.

Das Volk muss zuerst mal gefragt und genau informiert werden, ob es dieses neue System will und was da alles zu erwarten ist:
- Neue Struktur ist zu schaffen
- Wesen und Folgen dieser Umstrukturierung
- Finanzierungskosten bei jeder Volksabstimmung
- Erfahrungen auswerten (es entscheiden meist nur 20 oder 30%)
- Bei jeder Abstimmung kommt es meist auch auf die Art der Formulierung an (fast wie bei den Umfragen). Manipulationen können daher auch hier nie ausgeschlossen werden.
- usw.

Vor- oder Nachteile sind über Internet schnell analysiert. Fragt sich nur, ob das die Lösung der demokratischen Probleme sein muss.
Prinzipiell habe ich persönlich aber mit Neuerungen kein Problem, wenn positive Veränderungen zu erwarten sind.

Aber das jetzige System zu belassen und zusätzlich immer wieder Abstimmungen zu machen, verstärkt eher noch diese Probleme, das schaut nur oberflächlich betrachtet toll aus, meine ich. Über Internet.
Genauso halte ich es für zweifelhaft, das äußerst komplexe Problem Griechenland mit ein paar Zeilen via Internet erklären zu wollen. Sei dir aber unbenommen, wir haben ja die Meinungsfreiheit! ;)
 
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AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Es wird hier also die Volksabstimmung als Lösung vorgeschlagen. Direkte Demokratie ist eben nicht neu, wie erwähnt.

Das Volk muss zuerst mal gefragt und genau informiert werden, ob es dieses neue System will und was da alles zu erwarten ist:
- Neue Struktur ist zu schaffen
- Wesen und Folgen dieser Umstrukturierung
- Finanzierungskosten bei jeder Volksabstimmung
- Erfahrungen auswerten (es entscheiden meist nur 20 oder 30%)
- Bei jeder Abstimmung kommt es meist auch auf die Art der Formulierung an (fast wie bei den Umfragen). Manipulationen können daher auch hier nie ausgeschlossen werden.
- usw.

Vor- oder Nachteile sind über Internet schnell analysiert. Fragt sich nur, ob das die Lösung der demokratischen Probleme sein muss.
Prinzipiell habe ich persönlich aber mit Neuerungen kein Problem, wenn positive Veränderungen zu erwarten sind.

Aber das jetzige System zu belassen und zusätzlich immer wieder Abstimmungen zu machen, verstärkt eher noch diese Probleme, das schaut nur oberflächlich betrachtet toll aus, meine ich. Über Internet.
Genauso halte ich es für zweifelhaft, das äußerst komplexe Problem Griechenland mit ein paar Zeilen via Internet erklären zu wollen. Sei dir aber unbenommen, wir haben ja die Meinungsfreiheit! ;)


Die Komplexität ist immer bei allen Themen gegeben. Dies hier soll ja auch nur dem Gedankenaustausch dienen. Vergleiche und Heranziehungen dienen meinerseits nur zur besseren Veranschaulichung.
Wir kennen ja nicht die Beweggründe, warum Politiker so entscheiden, wie sie entscheiden, auch wenn diese Entscheidungen, bei erster Sicht, dem Willen der Mehrheit der Wähler entgegenstehen.
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

25.7.2011 schrieb:
Habe soeben in Radio Ö1 eine Diskussion mit 2 österr. und einem norweg. Poltikwissenschaftler gehört.
… Die Rechtsextremen denken heute nicht mehr "völkisch national" (die Juden...).
Jedoch die "Denkstrukturen" seien vergleichbar, und nicht mehr die Inhalte!

Bedenklich sei außerdem, dass weniger die Rechtsradikalen eine große Gefahr bedeuten würden. In Österreich etwa wurden im letzten Jahr (glaube ich) Personen wegen solcher Übergriffe verhaftet, die nur zu einem Fünftel der rechtsextremen Szene zuzuordnen waren, bei der Mehrheit wäre "die Motivlage rechts", sie werden "die neue Rechte" genannt.

30.7.2011 in Radio Ö1 schrieb:
Die Rechtsextremen hätten sich 2004 umorientiert, sagt Peham. Das neue Feindbild sei der Islam bzw. der Moslem. Dieser Kurs habe sich durchgesetzt: "Auch die dumpfesten Nazis haben erkannt, dass sie mit Anti-Islamismus und antimuslimischem Rassismus mehr Leute erreichen, die ihnen früher sofort die Tür vor der Nase zugeschlagen hätten.

Eines hat die Vergangenheit gezeigt, in Österreich wie auch in anderen Ländern, dass es den Rechtspopulismus nur stärker macht, wenn andere Parteien versuchen, ihn zu implementieren und zu kopieren. Damit wird er erst plausibel und normal."
http://roi.orf.at/artikel/282552

P. Gnam in der Kronenzeitung am 31.7.2011 schrieb:
Strache hat Königshofer ausgeschlossen (Gnam gibt ihm recht, Anm.!)

Darf man jetzt nicht mehr sagen, dass … Zuwanderung….
Darf man jetzt nicht mehr sagen, dass … EU und Euro….
Darf man jetzt nicht mehr sagen, dass … EU und Aufnahme...
Zum letzten Zitat: Gnam darf es angeblich nicht sagen, sagt es aber trotzdem. Na so was!
Scheinheilig und subtil verschweigt er, dass es bei dieser Debatte um unzulässige Vergleiche und den damit verbundenen Verharmlosungen einer Tragödie geht. Natürlich ist es eine von vielen und tw. noch schlimmeren, auch über Somalia darf (und soll) man diskutieren, das ist auch nicht verboten. Vergleiche gehen immer ...

Bei den 3 Zitaten sehe ich einen Zusammenhang, der für mich das Hauptproblem in unserer politischen Gesellschaft derzeit darstellt. Ich sehe da, bei allen sonstigen Ähnlichkeiten, auch einen wesentlichen Unterschied zu Deutschland.
Timirjasevez stört wahrscheinlich zu recht das Nazitreiben in D, das aber ohnehin allgemein abgelehnt wird, s. o. Zitate. Der Rechtsextremismus wird aber möglicherweise immer mehr "normal", und diese Normalität fällt bei uns in Ö. vielleicht doch mehr auf, wenn man hinter die Fassaden blickt und mehr hinterfragt:

1. Der Einfluss der Krone auf die Politik ist schon durch die starke Auflage, von der die deutsche Bild nur träumen kann, enorm. Seit Jahrzehnten wird aber nahezu täglich (Grundstein legend dafür: Dichand und Staberl) auf viel subtilere Form als etwa in der eher plumpen Bild (so weit ich das durch Medienvergleiche beurteilen kann) diese Nähe zum Rechtsextremismus verharmlost und mehr oder weniger direkt gefördert. Hitler bspw. wird/wurde öfters verurteilt, um den Anschein zu wahren, was aber ohnehin egal ist.
2. In D gibt es nur die NPD, in Ö. gibt es aber die FPÖ, das hat übrigens auch ein dt. User hier mal bedauert. Breivik hat nicht zufällig von „Brüdern und Schwestern“ in Ö geschrieben. Hier breiten sich die rechtsextremen „Denkstrukturen“ leichter und unauffälliger im Alltag aus, weil es dafür unauffälligere, aber trotzdem oder gerade deswegen massive Unterstützung dafür gibt.
 
AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

Hallo Rupert, du hast vom Grundsatz her schon Recht.
Jedoch, ist Frau Merkel wirklich 100prozentig demokratisch?
Ist es demokratisch, wenn das Abstimmungsergebnis von Abgeordneten nicht "passt", diese auf das gewünschte Abstimmungsergebnis zu trimmen? (Wahl des Bundespäsidenten).

Aus dem Amtseid des Bundespräsidenten:"Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, ... ".
Der Bundespräsident, so wurde in den Medien berichtet, wurde damals in der Nacht von Freitag zum Sonnabend zur Unterschrift unter die "Griechenlandhilfe" "genötigt" ( O - Ton Medien).
Ist das demokratisch? Und warum trat Herr Köhler (den ich sehr geachtet habe) danach zurück? Etwa wegen seinem Amtseid? Denn unser Nutzen wurde durch die Griechenlandhilfe (und später durch den Eurorettungsschirm) sicher nicht gemehrt.
In der Woche nach der Unterschrift des damaligen Bundespräsidenten Köhler unter die "Griechenlandhilfe" genehmigte sich der Bundestag eine Diätenerhöhung. Und genau zwei Tage später ließ Frau Merkel vermelden, wir (gemeint waren natürlich wir, das Volk) leben über unsere Verhältnisse, es muß gespart werden.
Ist das demokratisch?
Als vor kurzem Steuererleichterungen und Beitragssenkungen für uns diskutiert wurden, gab es Politiker die meinten, das wäre kriminell?
Warum ist es dagegen nicht kriminell, unsere Steuergelder einem Land zu geben, das Jahrzehnte seinen Lebensstandard auf Pump finanziert hat?
MFG
WotansWut
Hallo Wotan, im Grunde genommen habe ich schon alles gesagt. Natürlich könnten wir jetzt, nicht unberechtigt, über gegenwärtige Schachpunkte(die auch wieder individuell verschieden gesehen werden) einzelner Personen und einzelner Beschlüsse diskutieren.
Aber im Gegensatz zu früher, liegt es nicht mehr so stark in meinem Interesse, und da ich ja selbt nicht in der Politk tätig bin, sehe ich da, weil es meist nur in Destruktivität ausartet, auch nicht wirklich einen Nutzen darin. Als international Denkender interessiert mich auch weitaus mehr, wie man der sozialen Demokratie, die ich persönlich nicht nur als verwerflich erachte, weltweit zum Siegeszug verhelfen könnte. Wie schon weiter oben erwähnt, obwohl es mit dem Threadthema nichts mehr zu tun hat, wünsche ich allen Hungernden und überhaupt allen Menschen dieser Welt demokratische Verhältnisse, so wie sie - sagen wir einmal in den mitteleuropäischen Ländern - seit dem letzten Weltkrieg so recht und schlecht entstanden sind.

mfG rupert
 
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AW: Gibt es die "neuen Nationalsozialisten"?

@ kathi
Zur Gesprächskultur: Haider hat in gewissen Punkten recht. Gegen diese Punkte wäre nichts einzuwenden, aber die Abwehr und auch Abscheu vieler Menschen liegen in den anderen Dingen, die zum Wesen und zur Polemik der Rechtsaußen und den Rechtsextremen gehört.
Das trennen zu wollen halte ich für eine gefährliche Illusion. Wenn viele meinen, und das tun sie ja ohnehin schon längst, er hat recht, dann machen sie autom., ob gewollt oder von sich selbst unbemerkt, diese Ideologie stark, mit allem, was dazu gehört. Genauso hört man nicht selten, ein kleiner Hitler gehöre her. Man kann aber solche Ideologien nicht klein machen, wenn sie mal gewählt sind, ist die Gefahr einer uneinschätzbaren Eigendynamik groß, denke ich.

hallo hannes,
ich meine, die gesprächskultur ist nicht nur ein thema für rechtsaußen.
gesprächskultur ist ein thema INNERHALB einer gruppe...wie es die öst. bevölkerung ja ist.
oder die user hier im DF.
hier im DF in diesem thread hat sich die gesprächskultur nach erkennen des vorliegenden mankos ganz schnell verbessern können. :)

bei der gesprächskultur geht es um den „guten willen“ der handelnden - resp. sprechenden - personen. ;)

ein user, wie es unser lieber wontanswut ist, der zuvor schon ins rechte eck gedrückt wurde, entpuppt sich urplötzlich als umgänglicher mensch, der eigentlich ganz ähnliche ansinnen hat, wie die anderen auch…
das ist mMn nur 1 beispiel von vielen, wie es menschen ergeht, wenn sie nicht zuerst angehört wurden, sondern sofort bei der ersten wortmeldung abgestempelt werden.

dass dem nicht immer so ist und sich alles so schnell in wohlgfallen auflösen kann, ist natürlich auch klar. aber mAn lohnt es sich, das erstmal herauszufinden….zumindest von denen, die dieser gangart - nämlich des herausfindens - mächtig sind.

das kann natürlich auch nicht jeder mensch.
und deswegen kommt es besonders darauf an, dass diejenigen menschen, die das schon können, es auch immer und immer wieder anwenden. zugunsten derer, die diese vorgehensweise erst zu erlernen haben.

und deshalb sehe ich meine meinung über unsere rechten öst. parteien anders, lieber hannes, als du:
dass das rechte lager stärker wird, hat NICHT als URSACHE, dass haider und strache es aufwiegeln konnten/können. sondern es hat als ursache, dass es themen gibt, welche von den anderen parteien nicht zur zufriedenheit eines gewissen bevölkerungsanteiles aufgenommen und auch gelöst werden.

so lange die restlichen parteien die ängste und auch die wut im volk gegenüber z.b. ausländern nicht ernst nehmen, wird sich daran nichts ändern.
im gegenteil: beides wird größer werden - auch dann, wenn sie real gar keine berechtigung zu haben bräuchten.
angste und wut sind emotionen. und als können sind sie auf dauer nicht einfach nur „rational“ übergangen werden.
sie müssen ernst genommen und auch wahrhaft angegangen werden. und das machen die anderen parteien mWn nun mal nicht. keine!
deshalb ist es derart leicht für die polemiker von "rechts", mit diesen emotionen großen staat zu machen.
und wenn das noch länger so weiter geht, dann wird daraus womöglich noch eine staatsmacht werden. :haare:

aber: warten wir´s ab - vielleicht sind auch die vertreter der anderen parteien so schnell zur selbstreflexion bereit, wie wir user des DF…..

dann würd´s bald besser ausschauen, meine ich…..

kathi
 
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