persephone
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AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?
Bravo! :standingovationsmiley:
Die Problematik ist ein Resultat unseres einseitigen, überadult-statischen Bildungssystems. Dieses zielt nicht nur einseitig auf die Überentwicklung der linken Gehirnhälfte ab (thematisch betrachtet also eindeutig mono), sondern ist auch strukturell völlig ungünstig aufgebaut.
Die Viergliederung Kindergarten, Grundschule, weitere Schulen und Hochschulen bzw. Ausbildung.
Das erste Problem tritt beim Übergang von der Familie zum Kindergarten auf. Man wird als kleines Kind aus der anfangs gewohnten Heimeligkeit herausgerissen und sieht sich plötzlich mit einem zusammengewürfelten Haufen konfrontiert. Mit dem muss man sich zwangsläufig auseinandersetzen, es sei denn, man rebelliert und geht nicht hin. Doch das tun naturgemäß die Wenigsten in dem Alter.
Gut, dort entspricht der Grundtenor zumindest funktional noch der vorher gewohnten Heimeligkeit: es wird gespielt, alles ist noch jürgendwie gut gemeint.
Doch dann kommt der nächste Übergang, der zur Grundschule. Hier beginnt dann die Pflicht. Da hat man sich gerade akklimatisiert und sich an ein paar Musterverwandte gewöhnt, schon wird man wieder herausgerissen. Muss die verlassen, mit denen man Kumpaneien oder Feindschaften aufgebaut hat.
Neue kommen, wieder ein zusammengewürfelter Haufen. Möchtegern-Pädagogen nennen so was dann "Gruppe" und wundern sich hinterher, warum sie ihr Erziehungskonzept nüschd würklich durchsetzen können.
Next: Nach neuerlicher, diesmal vierjähriger Zwangs-Akklimatisierung folgt der Sprung aus einem zumindest noch ansatzweise heimeligen Milieu in ein völlig unheimeliges. Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder auch das zwar gutgemeinte, aber nicht wirklich gute Gesamtschulkonzept.
Hier wird dann gar nicht mehr gespielt. Hier lautet der Grundtenor ausschließlich "Du musst!". Hier wird gepaukt.
Je nach Erfolg kommt dann der nächste Cut. Entweder Ausbildung, Uni oder gar nüschd.
Diejenigen, die sich "ausbilden lassen", antworten dann auf die Frage "Na, wie geht's?" zumeist mit "Ja, muss!".
Diejenigen, die "studieren", gehen das für gewöhnlich etwas langsamer an, da sie nicht diesen direkten Druck spüren.
Und diejenigen, die gar nüschd machen, haben zwar im großen und ganzen weniger Geld, sind aber noch die Ehesten, die fähig sind zum völlig gesunden und äußerst not-wendigen Rebellentum gegen ein völlig hirnrissiges System. Die haben Zeit, sich die Gedanken zu machen, die von diesem Bildungssystem komplett verschwiegen werden, die essentiellen Gedanken.
Das sind dann die, die Null Bock haben, sich robotorisieren zu lassen. Die kommen dann irgendwann zwangsläufig darauf, dass das Wort "Kinder-Garten" bereits suggeriert, dass dort gezüchtet wird. Und "züchten" ist aus metaphysischer Perspektive heraus betrachtet lediglich ein Synonym für "schänden".
Zudem liegen die Lexeme "Zucht" und "Sucht" fraglos nicht allzuweit auseinander.
So meditiere der wahrhaft Auf-Richtige über diese Definitäten und sorge dafür, dass Kindergärten abgeschafft werden, weil, wie die Wurzel, so die Frucht, as you know.
Bravo! :standingovationsmiley: