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Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Ist „Null-Bock-haben“ eventuell eine Antwort auf überzogen autoritäre Erziehung?
Glaube ich nicht. Ich vermute es ist eher das Resultat einer lieblosen Erziehung.

fussel
 
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AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Ist „Null-Bock-haben“ eventuell eine Antwort auf überzogen autoritäre Erziehung? (Angelus)

Glaube ich nicht. Ich vermute es ist eher das Resultat einer lieblosen Erziehung. (fusselhirn)


Für mich ist "überzogen autoritär" in der Erziehung
so ziemlich dasselbe wie "lieblos".
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Nie hatte eine jüngere Generation - die Mitglieder von ihnen, die sich "auseinandersetzten " Bock auf die Werte, Lebensweisen, angebotenen Lebensformen der vorhergehenden Generationen.

Wir waren zum großen Teil einmal alle "Nullbockmenschen"


und gerade deshalb sind so viele von und "bockig" = kritisch geblieben.

Und die jeweilige Bockigkeit verändert ganz langsam die Wertegefüge innerhalb der Kultur ..

in diesem Sinne:
es lebe Nullbock und Nullböckin - Nullziege
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

hallo marianne,

ich glaube nicht, dass "nullbock" zumeist ein ausdruck des protestes (das wäre in etwa "bockig") sondern eher ausdruck von desinteresse bzw gleichgültigkeit darstellt

natürlich kann "null bock" manchmal synonym sein zu "ich-will-das-gegenteil"
z.b. "ich habe null bock auf arbeit" kann heißen "mich interessiert arbeit nicht" oder aber auch "ich will etwas anderes machen"
im letzteren fall ist "null bock" eine willenserklärung

wenn ich aber an den ausdruck "null bock generation" denke, dann denke ich in erster linie an desinteresse, also an der bloßen nichtteilnahme am system, und weniger an das entgegen stellen

lg,
Muzmuz
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Ist „Null-Bock-haben“ eventuell eine Antwort auf überzogen autoritäre Erziehung? (Angelus)

Glaube ich nicht. Ich vermute es ist eher das Resultat einer lieblosen Erziehung. (fusselhirn)


Für mich ist "überzogen autoritär" in der Erziehung
so ziemlich dasselbe wie "lieblos".

Überzogen autoritär ist gleich Lieblos: hier geht es in die Sphäre der Wahrnehmung des Gebenden und des Empfangenden hinein. Ich orientiere mich hier als Beispiel am optimalen Fall, wo die Eltern selber aus strenger, autoritärer Erziehung hervorgegangen, diese gelernt, keine Alternativen hinzugelernt aus Ihrer Sicht ein optimales Maß an Liebe empfangen haben und diese in den Ihnen gegeben besten „Künsten“ an Ihre Kinder weitergeben/gegeben haben. Die strenge Autorität diente den zu dieser Zeit vorherrschenden gesellschaftlichen Spielregeln.

Somit wäre für mich hier die Bezeichnung lieblos fehl am Platze.

Ich kenne einige dieser streng autoritär erzogenen Knaben und spüre in Ihnen schon die Liebe, sie mag auch etwas tiefer liegen, etwas tiefer unter der Oberfläche, doch sie ist da. Den in Diskussionen mit diesen haben wir immer wieder festgestellt, das ohne Liebe alles nichts ist.

Mein Gefühl sagt mir, dass die Nullbockigkeit - -böckigkeit nicht unmittelbar mit Lieblosigkeit einhergehen muss. Ich schliesse mich hier schon eher dem Aufzeigen von Unzufriedenheit wie weiter unten dargestellt an.

Denn ich traue mir die Behauptung zu, dass die „tot geküssten und begluckten Kinder“ mindestens den gleichen Anteil der NullböckerInnen einnehmen.
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

hallo marianne,

ich glaube nicht, dass "nullbock" zumeist ein ausdruck des protestes (das wäre in etwa "bockig") sondern eher ausdruck von desinteresse bzw gleichgültigkeit darstellt

natürlich kann "null bock" manchmal synonym sein zu "ich-will-das-gegenteil"
z.b. "ich habe null bock auf arbeit" kann heißen "mich interessiert arbeit nicht" oder aber auch "ich will etwas anderes machen"
im letzteren fall ist "null bock" eine willenserklärung

wenn ich aber an den ausdruck "null bock generation" denke, dann denke ich in erster linie an desinteresse, also an der bloßen nichtteilnahme am system, und weniger an das entgegen stellen

lg,
Muzmuz
Lieber Muzmuz, ich sehe in Nullbock, eine Willenserklärung des Individuums, das sich in der ihm vorgegebenen „Umgebung“ im Ausdruck Ihres Talentes eingeengt, behindert, verhindert erkennt.
Ich wage die Behauptung, dass jedes Individuum auf diese Welt kommt um seine Erfahrungen zu machen und sich einzubringen, es ist die Frage in welcher frühen Lebensphase dieser Mensch bereits aufgegeben hat, in ihm keine Lust mehr erzeugt wurde.

Das Ausleben dieses Unverständnisses dieser Menschen an dieser Welt in Vandalismus und darüber hinaus in der eigenen Selbstzerstörung will uns was zeigen. Wollen wir es sehen? Wollen wir darauf reagieren? Was will es uns zeigen?

Wer ist am richtigen Weg? Die NullböcklerInnen oder die im KreisläuferInnen?

Natürlich ist jeder Weg der richtige für den Einzelnen um sich selbst zu erfahren. Doch was wollen sie uns zeigen?
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Nie hatte eine jüngere Generation - die Mitglieder von ihnen, die sich "auseinandersetzten " Bock auf die Werte, Lebensweisen, angebotenen Lebensformen der vorhergehenden Generationen.

Wir waren zum großen Teil einmal alle "Nullbockmenschen"


und gerade deshalb sind so viele von und "bockig" = kritisch geblieben.

Und die jeweilige Bockigkeit verändert ganz langsam die Wertegefüge innerhalb der Kultur ..

in diesem Sinne:
es lebe Nullbock und Nullböckin - Nullziege

Das gefällt mir sehr gut von der Definition.
Doch welche Wertgefüge verändern wir diesen Mitmenschen zu langsam?
Welche Vorteile hätten wir, wenn wir Ihre Ideen im täglichen Leben mehr Realisierung finden könnten?

Den Verantwortlichen von Auroville – eine Gemeinschaft, die in Indien ein neues „Gesellschaftssystem“ in einem 1:1 Feldversuch realisieren soll habe ich den Vorschlag unterbreitet, wie die Sache bei ihnen ablaufen würde, wenn wir „die Kinder an die Macht lassen“. Die Erwachsen sind Sozialisiert und verbildet, da sind die Wege zu in uns bereits bestehenden sehr weit. Ob Sie sich da drüber trauen? Keine Ahnung.
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

hallo,

ich denke nicht, dass das maß an autorität mit dem maß der liebe korreliert
das maß an autoritär beschreibt ja lediglich , wieviel mitspracherecht dem kind zugestanden wird
aus welchem grund dies geschieht, geht hier nicht ein

"normal" ist, dem kind mit zunehmender reife immer mehr und mehr mitspracherecht und damit auch verantwortung zu übertragen; immer so viel es "verträgt"
bis es dann überhaupt keine führung mehr braucht, und es "reif" ist, das nest zu verlassen und auf eigenen beinen zu stehen

wenn viel autorität wenig liebe bedeuten würde, dann müsste man daraus schließen, dass, je reifer die kinder und desto wenig man sie bevormunden muss, desto mehr würde man sie lieben
ein baby, das keine eigenen entscheidungen treffen kann und alles, was mit ihm geschieht, von den eltern erlaubt/verboten werden muss, würde dann überhaupt nicht geliebt werden ?

ein elternteil, der der 13-jährigen tochter autoritär verbietet, mit einem schulfreund nach australien auszuwandern, täte dies aus mangel an liebe während ein anderer, der meint "mach doch, was du willst" dadurch liebe beweist ?

sowohl autoritäre wie antiautoritäre erziehungen können liebevoll wie lieblos sein
viele eltern bezeichnen ihre gleichgültige haltung ihren kindern gegenüber als antiautoritär...klingt viel besser und so -fortschrittlich-

beides sind wichtige faktoren in der erziehung...autorität wie liebe, und für beide gibt es richtige mengen, die aber individuell sind und sich im laufe der zeit anpassen müssen (wobei das gefühl liebe entweder da ist oder nicht, es ist nicht steuerbar, ich meine hier mit liebe eher anteilnahme, fürsorge, unterstützung, etc.....)
gäbe es ein objektiv richtiges maß oder überhaupt eine objektiv "richtige erziehung", dann würde es nicht hunderttausende verschiedene erziehungsrategeber in form von büchern, seminaren, etc...geben

weiters sinkt der einfluss der eltern besonders ab dem zeitpunkt der pubertät
gleichaltrige in der sozialen umgebung beeinflussen das kind/den jugendlichen mehr und mehr
selbst wenn im verhalten der eltern keine "fehler" zu entdecken sind, kann das kind trotzdem auf die schiefe bahn geraten und eltern können im besten fall ein bisschen helfen, aber es nicht für das kind "richten"

so, denke ich, kann man als elternteil einiges falsch machen, was mitunter in nullbockigkeit resultieren kann
aber auch wenn man alles richtig macht, ist nullbockigkeit nicht ausgeschlossen

lg,
Muzmuz
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Lieber Muzmuz, ich sehe in Nullbock, eine Willenserklärung des Individuums, das sich in der ihm vorgegebenen „Umgebung“ im Ausdruck Ihres Talentes eingeengt, behindert, verhindert erkennt.

ja, nur gilt das für beide sichtweisen
erkennt man seine situation als solches, kann man entweder aufgeben (= null bock als desinteresse) oder dagegen protestieren (=null bock als willenserklärung)

so gibt es ja auch vandalismus als zeichen des protestes oder als folge von desinteresse (wir haben randaliert, weil uns fad war und einfach action wollten)

lg,
Muzmuz
 
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AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

ja, nur gilt das für beide sichtweisen
erkennt man seine situation als solches, kann man entweder aufgeben (= null bock als desinteresse) oder dagegen protestieren (=null bock als willenserklärung)

so gibt es ja auch vandalismus als zeichen des protestes oder als folge von desinteresse (wir haben randaliert, weil uns fad war und einfach action wollten)

lg,
Muzmuz

Genau, muzmuz .. diese beiden Interpretationen schwebten mir auch vor - habe mich aber für die aktive im Sinne von gesellschaftsverändernde Nullbockigkeit entschieden.
Ich bin aber ziemlich sicher, dass es zu allen Zeiten auch schon Randalierer, Krawallböcke und Zerstörer von Sachen gegeben hat: mehr oder weniger ideologisch ausgerichtet.


über Deinen Denkansatz, cookoo denke ich noch nach. Habe im Thread " Kinder an die Macht - oder - Kinder haben keine Lobby nicht mitgetan - denke aber, ich werde mich mit Antworten an Dich wiederholen.

bis bald also

Marianne
 
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