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Gesellschaft: Werde-Bild versus Vermeide-Bild.


Selbstreferentielles.

Belair,
ich habe nocheinmal darüber gegrübelt, wie sich
deine Vorliebe für ein striktes Entweder-Oder bei
der Festlegung von Verhaltensnormen mit meiner starken
Präferenz für ein "Sowohl als Auch" vereinbaren lässt.

Zur Erinnerung, zwei Zitate aus dem Beitrag #3:
Neugier schrieb:
[...]
Die Notwendigkeit eines Bemühens um ein ausgewogenes
Stärkeverhältnis antagonistischer Kräfte
anstelle eines strikten "Entweder-Oder"
ist in sehr vielen Lebensbereichen gegeben.

[...]
Bemerkenswerterweise gilt die Forderung
nach einer Suche des richtigen Grautones
auch für den Kampf gegen den Fanatismus selbst.

Erstens enthält die Aufforderung zur Suche nach einem ausgewogenen
Stärkeverhältnis antagonistischer Kräfte keine Aussage darüber,
wie das jeweils ausgewogene Verhältnis aussieht.

Der optimale Grauton kann einmal einen hohen Weiß-Anteil haben,
ein andermal einen hohen Schwarz-Anteil;
es ist also nicht wirklich die Mitte zwischen den Extremen zu
suchen, auch wenn häufig von der "goldenen Mitte" die Rede ist.

Zweitens habe ich davon geschrieben, dass dieses Bemühen
"in sehr vielen Lebensbereichen" notwendig ist,
nicht in "allen Lebensbereichen".
Dabei bleibt offen, ob die Festlegung von Verhaltensnormen
eben einer jener Lebensbereiche ist, in dem dieses Bemühen
nicht passt.

Drittens habe ich von Anfang an darauf hingewiesen,
dass diese Forderung auch auf den Kampf gegen Fanatismus selbst
anwendbar ist.
Das heißt also, dass auch die Aufforderung zur Suche nach
der goldenen Mitte nicht zu einem überwertigen Gebot werden darf.


Der langen Rede kurzer Sinn: Keep cool!


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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Ich bin der Meinung es trägt zur Verrohung der Gesellschaft bei, wenn man das Gesetz über den Menschen stellt.

Und ich bin der Meinung es trägt zur Verrohung der Gesellschaft bei, wenn Menschen über dem Gesetz stehen .

In einer Gesellschaft "ohne Recht und Ordnung" gilt vielmehr das "Recht des Stärkeren", der diese Ordnung ebenso über die anderen Menschen stellt. Mit gleich Folgen, und die Ursache ist wiederum das Stellen von "Recht und Ordnung" über den Menschen.

Und zivilisierte Gesellschaften mit Recht und Ordnung verhindern eben dass das "Recht des Stärkeren" zu Recht und Ordnung wird.


Das eine bedingt das andere und jeder Punkt ist sowohl Folge wie auch Ursache. Die Amis haben gerne Waffen. Weil die Amis gerne Waffen haben (und somit auch die "Anderen" Waffen haben), BRAUCHEN sie die Waffen. So bilden unhumane Menschen eine unhumane Gesellschaft. Eine unhumane Gesellschaft bringt aber wieder unhumane Menschen hervor.

Ein Mythos der hartnäckig beibehalten wird:

USA 2012 Bevölkerung 314 Millionen ca.270 Millionen Waffen, Tötungsdelikte durch Schusswaffen ca. 30 pro 1 Million Menschen
Mexiko 2012 Bevölkerung 120 Millionen ca.15.5 Millionen Waffen, Tötungsdelikte durch Schusswaffen ca. 100 pro 1 Million Menschen

Quelle: gunPolicy.org, University of Sydney

"In Europa, zum Beispiel, gibt es kaum Länder mit hoher Waffenbesitz-dichte, deren Mordraten höher liegen als die der Nachbarländer mit weniger Waffenbesitzern

Die Daten scheinen eher das Gegenteil zu belegen; die Gründe hierfür werden weiter unten beschreiben. Beispielsweise hat Norwegen eine der höchsten Raten von Schusswaffenbesitz pro Kopf in Westeuropa, aber dennoch eine der niedrigsten Mordraten. Andere Staaten mit großem Besitz an Schusswaffen und vergleichsweise niedrigen Mordraten sind Dänemark, Griechenland, die Schweiz, Deutschland und Österreich.

Holland hat eine 50 Prozent höhere Mordrate als Norwegen. obwohl es zu den Ländern in Europa mit den niedrigsten Raten an privaten Waffenbesitzern zählt. Und Luxemburg hat trotz seines Kurzwaffen-verbots eine Mordrate, die vergleichbar mit Ländern wie Norwegen und Österreich ist."

Ouelle: http://waffenbesitzer.net/index.php...ionale-fakten-zu-waffenverboten-und-mordraten


Einzelne Beispiele, die auch noch konkrete Schlüsse zulassen, sind bei gesellschaftlichen Betrachtungen schwer zu finden. Das ist auch der falsche Ansatz, um hier Zusammenhänge zu erkennen. Vielmehr muss man auch bei den Auswirkungen gesellschaftsweit blicken. Ein Beispiel wäre der Zusammenhang zwischen Mordraten und Existenz bzw Ausübung der Todesstrafe. Die Mordraten nehmen bei Einführung der Todesstrafe eher zu und bei Abschaffung eher ab. Es wäre jetzt aber dumm nach einzelnen Mordbeispielen zu suchen, die auf Grund der Einführung des Todesstrafe statt gefunden hätten.

Da streiten Fachleute noch immer herum, es gibt keine endgültigen Nachweise dass die Todestrafe die Mordrate erhöht oder reduziert.

Einige sind, so wie ich auch, sind überzeugt, dass es keine Korrelation zwischen Todestrafe und Mordrate gibt. Also die Todesstrafe ist sinnlos.

Natürlich, so wie die Todesstrafe auch. Aber, eine Gesellschaft hat ALLE Mitglieder zu schützen und deren Recht zu wahren. Dazu zählen auch Straftäter. Es ist billig einen "guten Schutz" zu fordern, so lange die Rechnung andere bezahlen müssen.

Ich habe kein Problem damit dass mehrfach Gewalttäter mit langen Haftstrafen die Rechnung für ihr Verhalten "bezahlen", und dabei auch die restliche Gesellschaft gut geschütz wird.

Nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit, es ist ein Faktum.

Es ist ein Faktum das die Wahrscheinlichkeit höher ist dass mehr Frauen als Männer rosa Autos fahren.

Wieder eine Unterstellung.

Nein, da ich für das Case Law bin ist deine Aussage für mich eindeutig:

"Aus diesem Grund sind es auch vorwiegend "einfach gestrickte" Menschen, die so ein System bevorzugen"


Kein schlüssiges Argument, aber ein Indiz, dass es selbst auch eher "schlicht" ist. Der offensichtlichere Punkt ist nämlich der Umkehrschluss.

Indizien können auch, so wie in deinem Fall, in die Irre führen, siehe ganz unten:

Warum sind die, die sich viele Gedanken machen, eher weniger Anhänger jenes Systems ?

Deine Meinung, die auf welchen Fakten basiert ?

Bei der Gewaltentrennung geht es weniger um Fähigkeiten als um die Zuständigkeiten. Ein Polizist außerhalb seiner Dienstzeiten hat wohl die gleichen persönlichen Fähigkeiten wie während der Dienstzeit. Und trotzdem hat er außer Dienst keine Amtsgewalt. Unsere Geschichte hat uns gelehrt, dass strikte Gewaltentrennung gut ist.
Der Ansatz hier ist, dass erst das Gesetz gemacht wird, dann wird die Bevölkerung darüber informiert (sodass sie sich an die Gesetze halten kann) und die Justiz urteilt nach diesen Gesetzen.
Der Ablauf ist also Gesetz - Tat - Urteil im Strafrecht oder Gesetz - Sachverhalt - Urteil im bürgerlichen Recht. Wenn das Urteil aber erst das Gesetz erschafft, fehlen der Bevölkerung die Gesetze. Sie wissen also nicht im Voraus, wie sie handeln sollen weil das Gesetz erst nach der Tat vor Gericht "gemacht" wird.

Die Entstehung von Gesetzen in den USA ist doch etwas komplexer als es für viele den Anschein hat.

https://www.usa.gov/how-laws-are-made


750px-Visualization-of-How-a-Bill-Becomes-a-Law_Mike-WIRTH.jpg
 
Und ich bin der Meinung es trägt zur Verrohung der Gesellschaft bei, wenn Menschen über dem Gesetz stehen .

Dann löse ich dein Wortspiel einmal auf:
"Der Mensch steht über dem Gesetz." heißt das Gesetz dient dem Menschen, wobei "der Mensch" alle Menschen bedeutet.
"Ein Mensch steht über dem Gesetz." heißt, das Gesetz gilt für diesen einen Menschen nicht.

Und zivilisierte Gesellschaften mit Recht und Ordnung verhindern eben dass das "Recht des Stärkeren" zu Recht und Ordnung wird.

Naja, auch in einer zivilisierten Gesellschaft gilt das "Recht des Stärkeren" - wobei hier "der Stärkere" der Staat ist. Es kommt vielmehr darauf an, wofür bzw wie der Stärkere seine Macht einsetzt. In der Praxis ist bei Einzelpersonen die Gefahr groß, dass der Machteinsatz zum Nachteil Vieler führt. Das ist der eigentlich Unterschied und auch der große Vorteil der Demokratie für die Allgemeinheit.


Ein Mythos der hartnäckig beibehalten wird:

USA 2012 Bevölkerung 314 Millionen ca.270 Millionen Waffen, Tötungsdelikte durch Schusswaffen ca. 30 pro 1 Million Menschen
Mexiko 2012 Bevölkerung 120 Millionen ca.15.5 Millionen Waffen, Tötungsdelikte durch Schusswaffen ca. 100 pro 1 Million Menschen

Quelle: gunPolicy.org, University of Sydney

"In Europa, zum Beispiel, gibt es kaum Länder mit hoher Waffenbesitz-dichte, deren Mordraten höher liegen als die der Nachbarländer mit weniger Waffenbesitzern

Die Daten scheinen eher das Gegenteil zu belegen; die Gründe hierfür werden weiter unten beschreiben. Beispielsweise hat Norwegen eine der höchsten Raten von Schusswaffenbesitz pro Kopf in Westeuropa, aber dennoch eine der niedrigsten Mordraten. Andere Staaten mit großem Besitz an Schusswaffen und vergleichsweise niedrigen Mordraten sind Dänemark, Griechenland, die Schweiz, Deutschland und Österreich.

Holland hat eine 50 Prozent höhere Mordrate als Norwegen. obwohl es zu den Ländern in Europa mit den niedrigsten Raten an privaten Waffenbesitzern zählt. Und Luxemburg hat trotz seines Kurzwaffen-verbots eine Mordrate, die vergleichbar mit Ländern wie Norwegen und Österreich ist."

Ouelle: http://waffenbesitzer.net/index.php...ionale-fakten-zu-waffenverboten-und-mordraten


Du könntest ja auch argumentieren, dass im Mittelalter die Mordrate höher war, und da hat es gar keine Schusswaffen gegeben. Also wäre bewiesen, dass Schusswaffen keinen mordratensteigernden Einfluss hätte.

Weswegen ist der Schusswaffenbesitz in Norwegen so hoch ? Weil sich Menschen gegenüber anderen Menschen schützen wollen oder nicht doch eher als Schutz gegen Wildtiere ?


Da streiten Fachleute noch immer herum, es gibt keine endgültigen Nachweise dass die Todestrafe die Mordrate erhöht oder reduziert.

Einige sind, so wie ich auch, sind überzeugt, dass es keine Korrelation zwischen Todestrafe und Mordrate gibt. Also die Todesstrafe ist sinnlos.

Ich denke, die gesellschaftliche Befürwortung der Todesstrafe geht einher mit einer Neigung zur "schnellen, drastischen Problemlösung" - was auch bei der überwiegenden Mehrzahl der Morde der Fall ist. Morde werden ja selten aus Lust begangen, sondern entweder im Affekt impulsiv oder aber geplant zur Lösung eines Problems.


Ich habe kein Problem damit dass mehrfach Gewalttäter mit langen Haftstrafen die Rechnung für ihr Verhalten "bezahlen", und dabei auch die restliche Gesellschaft gut geschütz wird.

Das glaube ich dir, du zahlst ja die Rechnung nicht.


Es ist ein Faktum das die Wahrscheinlichkeit höher ist dass mehr Frauen als Männer rosa Autos fahren.

Dieser Satz ist in dieser Form nicht richtig oder falsch, sondern einfach sinnlos.
Richtig ist:
Es ist ein Faktum, dass mehr Frauen als Männer rosa Autos fahren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine ein rosa Auto fahrende Person eine Frau ist ist größer als jene dass sie ein Mann wäre.


Nein, da ich für das Case Law bin ist deine Aussage für mich eindeutig:

"Aus diesem Grund sind es auch vorwiegend "einfach gestrickte" Menschen, die so ein System bevorzugen"

Offensichtlich für dich eindeutig. Aber nur, weil du eine Bedeutung in eine Aussage hineinfabulierst, die ihr nicht inne wohnt.


Indizien können auch, so wie in deinem Fall, in die Irre führen,

Können, müssen aber nicht. Indizien sind weder Beweise noch informationslos.


Deine Meinung, die auf welchen Fakten basiert ?

Basierend auf den Fakten, dass durchwegs in bildungsferneren Schichten einfachere, drastischere System bevorzugt werden. In Österreich finden sich deren Anhänger auch eher bei der FPÖ, die nicht gerade für Bildung, Philosophie und Humanismus bekannt ist.


Die Entstehung von Gesetzen in den USA ist doch etwas komplexer als es für viele den Anschein hat.

https://www.usa.gov/how-laws-are-made


750px-Visualization-of-How-a-Bill-Becomes-a-Law_Mike-WIRTH.jpg

Das Ausmaß der Bürokratie ist nicht unbedingt ein Maß für die Komplexität oder gar Reife eines Systems.
Sieht man auch gerade am Beispiel der Todesstrafe. Die Durchführung ist letztendlich sehr komplex, langwierig und kostenintensiv. Und doch befriedigt sie bei den Befürwortern den Wunsch nach "schneller, drastischer und kostengünstiger" Ahndung.
 
Dann löse ich dein Wortspiel einmal auf:
"Der Mensch steht über dem Gesetz." heißt das Gesetz dient dem Menschen, wobei "der Mensch" alle Menschen bedeutet.
"Ein Mensch steht über dem Gesetz." heißt, das Gesetz gilt für diesen einen Menschen nicht.

Ich will keinen Mensch und keine Menschen die über dem Gesetz stehen. Und wenn alle unter dem Gesetz stehen, d.h. alle Menschen gleich das Gesetz beachten müssen, dient es allen Menschen.

Naja, auch in einer zivilisierten Gesellschaft gilt das "Recht des Stärkeren" - wobei hier "der Stärkere" der Staat ist. Es kommt vielmehr darauf an, wofür bzw wie der Stärkere seine Macht einsetzt. In der Praxis ist bei Einzelpersonen die Gefahr groß, dass der Machteinsatz zum Nachteil Vieler führt. Das ist der eigentlich Unterschied und auch der große Vorteil der Demokratie für die Allgemeinheit.

Daher bin ich auch für mehr und direktere Demokratie.

Du könntest ja auch argumentieren, dass im Mittelalter die Mordrate höher war, und da hat es gar keine Schusswaffen gegeben. Also wäre bewiesen, dass Schusswaffen keinen mordratensteigernden Einfluss hätte.

Ich werde nicht so argumentieren, da ich der Meinung bin dass die Anzahl der Morde nicht von der Anzahl der Schusswaffen sondern von den sozialen/gesellschaftlichen Bedingungen abhängig ist.

Weswegen ist der Schusswaffenbesitz in Norwegen so hoch ? Weil sich Menschen gegenüber anderen Menschen schützen wollen oder nicht doch eher als Schutz gegen Wildtiere ?

Weißt du es ? Ich nicht.

Ich denke, die gesellschaftliche Befürwortung der Todesstrafe geht einher mit einer Neigung zur "schnellen, drastischen Problemlösung" - was auch bei der überwiegenden Mehrzahl der Morde der Fall ist. Morde werden ja selten aus Lust begangen, sondern entweder im Affekt impulsiv oder aber geplant zur Lösung eines Problems.

Und zur Befriedigung von Rache Und Vergeltunggelüsten.

Das glaube ich dir, du zahlst ja die Rechnung nicht.

Aber mögliche zukünftig Opfer, zu denen du oder ich oder unser Verwandten, Freunde gehören können.

Dieser Satz ist in dieser Form nicht richtig oder falsch, sondern einfach sinnlos.
Richtig ist:
Es ist ein Faktum, dass mehr Frauen als Männer rosa Autos fahren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine ein rosa Auto fahrende Person eine Frau ist ist größer als jene dass sie ein Mann wäre.

Fahren mit diesem Bus mehr Frauen oder Männer ? :

398_2b9e5e4fbd.jpg



Offensichtlich für dich eindeutig. Aber nur, weil du eine Bedeutung in eine Aussage hineinfabulierst, die ihr nicht inne wohnt.

Genau so wie du im Thema "Regina ist hier" in meine Aussage "ich als Favoritner" eine Bedeutung hineinfabuliert hast.

Können, müssen aber nicht. Indizien sind weder Beweise noch informationslos.

Richtig, es sind Information, aber führen sie immer zu den richtigen Schlüssen ?!?!

Basierend auf den Fakten, dass durchwegs in bildungsferneren Schichten einfachere, drastischere System bevorzugt werden. In Österreich finden sich deren Anhänger auch eher bei der FPÖ, die nicht gerade für Bildung, Philosophie und Humanismus bekannt ist.

Meinst du jene bildungsfernen Schichten die vorher Jahrzehnte lang die SPÖ wegen ihrer einfacheren drastischeren Politik gewählt haben ???

Die Linksgrünen Schmuddelgestalten die ich immer beim Schottentor demonstrieren oder herum hängen sehe, sehen auch nicht unbedingt aus wie die Repräsentanten von Bildung, Philosophie und Humanismus !

Das Ausmaß der Bürokratie ist nicht unbedingt ein Maß für die Komplexität oder gar Reife eines Systems.

Das trifft auf alle Rechtssysteme zu.

Woran erkennst du das unser Rechtssystem ausgereifter ist ?
 
Ich will keinen Mensch und keine Menschen die über dem Gesetz stehen. Und wenn alle unter dem Gesetz stehen, d.h. alle Menschen gleich das Gesetz beachten müssen, dient es allen Menschen.

Aha, da gibt es beispielsweise in Saude-Arabien Gottesgesetze, denen alle Menschen unterstehen. Dient es aber wirklich allen Menschen ?
"Ein Mensch" und "der Mensch" sind sehr verschiedene Begriffe hier. Natürlich soll kein einzelner Mensch über dem Gesetz stehen, da die Gefahr von möglichem Machtmissbrauch offensichtlich ist.
Aber, "der Mensch" muss über dem Gesetz stehen, und tut es bei uns auch. Denn, das Gesetz hat nicht den Menschen geschaffen, sondern umgekehrt. Und "der Mensch" kann es ändern oder auch aufheben.

Daher bin ich auch für mehr und direktere Demokratie.

Frage 100 Leute, ob sie mehr Mitspracherecht wollen oder nicht, und mindestens 99 werden mit "ja" antworten. Das heißt aber noch nicht, dass sie ihr Mitspracherecht dann auch nutzen und schon gar nicht, ob es zum Besseren dient. Obwohl wohl alle in unseren Ländern Demokratie, und viele "mehr Demokratie", was immer das auch heißen mag fordern, gehen die Wahlbeteiligungen merkwürdiger Weise dann doch nicht gegen 100%.
Warum, glaubst du, würden 6 Millionen Laien "besser abstimmen" als 183 Profis ? Glaubst du auch, dass 6 Millionen Laien bessere Ärzte/Piloten/Anwälte/Maurer/etc... sind als jeweils 183 Profis ?
Noch dazu, wo die 6 Millionen Laien auch noch die 183 Profis auswählen können ?
Ich denke vielmehr, der Wunsch nach Demokratie basiert bei den Meisten auf Misstrauen. Und Misstrauen ist genau das, was eine freie Demokratie schwächt bzw ihren Untergang bringen kann.
Darum finden sich die meisten Befürworter von "mehr direkter Demokratie" auch bei jenen Parteien, die besonders Misstrauen und Argwohn schüren.



Ich werde nicht so argumentieren, da ich der Meinung bin dass die Anzahl der Morde nicht von der Anzahl der Schusswaffen sondern von den sozialen/gesellschaftlichen Bedingungen abhängig ist.

Und du meinst, die Anzahl von Schusswaffen und deren Gebrauch hat keine Auswirkung auf die sozialen/gesellschaftlichen Bedingungen ?



Weißt du es ? Ich nicht.

Wenn man Quellen vertrauen darf, kommt es von der Jagd als Nationalsport in Norwegen. (www.liberales-waffenrecht.de)
Selbstverteidigung mit Waffen wird hingegen eher geächtet. (forum.waffen-online.de)



Und zur Befriedigung von Rache Und Vergeltunggelüsten.

Bei manchen auch. Aber, generell ist der Ansatz "nicht viel nachdenken, einfach weg mit ihm, und das schnell" doch eher einer von einfach gestrickten Menschen.


Aber mögliche zukünftig Opfer, zu denen du oder ich oder unser Verwandten, Freunde gehören können.

Ja, genauso wie du oder ich oder unsere Verwandten und Freunde zukünftig Opfer eine unmenschlichen Justiz werden können.


Fahren mit diesem Bus mehr Frauen oder Männer ? :

398_2b9e5e4fbd.jpg

Weiß ich nicht. So wie es aussieht, fährt hier gar nichts denn der Bus scheint zu stehen.


Genau so wie du im Thema "Regina ist hier" in meine Aussage "ich als Favoritner" eine Bedeutung hineinfabuliert hast.

Hineinfabuliert ? Was wolltest du denn mit "ich als Favoritner..." denn aussagen, und was habe ich behauptet, dass du damit aussagen wolltest ?


Richtig, es sind Information, aber führen sie immer zu den richtigen Schlüssen ?!?!

Nein, aber führen sie eher zu den richtigen oder den falschen Schlüssen ?


Meinst du jene bildungsfernen Schichten die vorher Jahrzehnte lang die SPÖ wegen ihrer einfacheren drastischeren Politik gewählt haben ???

Ich meine jene, die nicht gerne nachdenken.

Die Linksgrünen Schmuddelgestalten die ich immer beim Schottentor demonstrieren oder herum hängen sehe, sehen auch nicht unbedingt aus wie die Repräsentanten von Bildung, Philosophie und Humanismus !

Kann durchaus sein. Wie sehen denn Bildung, Philosophie und Humanismus aus ?


Das trifft auf alle Rechtssysteme zu.

Ja. Was wolltest du dann mit der Vorstellung der ausladenden Bürokratie bei der Entstehung amerikanischer Gesetze aussagen ?



Woran erkennst du das unser Rechtssystem ausgereifter ist ?

Einerseits an der Zeit und der Anzahl an "Mannstunden" (ja, natürlich auch Fraustunden), die zu seiner Entwicklung beigetragen haben.
Auch an der generellen Herangehensweise in Europa, die eher "erst denken, dann handeln" entspricht als in den USA.
 

Wie passt die "Liste Peter Pilz" in das skizzierte Bild ?


Am Dienstag, den 25. Juli 2017 gab der ehemalige GRÜN-Politiker
Dr Peter Pilz in einer Pressekonferenz öffentlich bekannt,
dass er bei der Nationalratswahl am 15. Oktober
mit einer eigenen wahlwerbenden Liste antreten will.

Am Abend stellte er sich dann einem Fernseh-Interview
in der ORF Zeit im Bild 2.

Diese Entwicklung möchte ich in drei Abschnitten kommentieren.

Im ersten Abschnitt werde ich wiedergeben,
was von der politischen Positionierung der "Liste Peter Pilz"
bei dieser Pressekonferenz und im TV-Interview bei mir
in Erinnerung geblieben ist (ohne auf Belege zurückzugreifen).

Im zweiten Abschnitt werde ich versuchen,
diese Positionierung in die von mir bevorzugte Skizzierung
einer wünschenswerten Gesellschaft durch vier Eckpunkte
eines Werdebildes bzw. eines Vermeidebildes einzuordnen.

Im dritten Abschnitt werde ich dann
eine vorläufige Bewertung der Positionierung versuchen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 

Was ist in Erinnerung geblieben?

Dr Peter Pilz möchte mit der neuen Liste vor allem jene Personen
ansprechen, die sich von den bisher etablierten Parteien
GRÜNE, NEOS, SPÖ, und ÖVP nicht ausreichend vertreten fühlen,
und sich deshalb dem Lager der Nichtwähler
oder der Protestpartei FPÖ zugewandt haben.

Er will ein linkspopulistisches Programm anbieten.

Für die Mandatare der "Liste Peter Pilz" soll es keinen Klubzwang
geben, sie sollen lediglich durch übergeordnete gemeinsame Ziele
miteinander verbunden sein.
  • Die Sorgen und Ängste der Menschen ernst zu nehmen;
  • Den Menschen ein Lebensumfeld zu sichern,
    in dem sie sich wohl fühlen können;
  • Mehr Gerechtigkeit in die Gesellschaft zu bringen.

Die Parteifarbe soll "transparent oder meinetwegen weiss" sein.


Was können diese übergeordneten Ziele konkret bedeuten?

Die Sorgen und Ängste der Menschen ernst zu nehmen,
kann beispielsweise bedeuten ...
  • Ausreichende Chancen am Arbeitsmarkt
  • Sicherung der Altersversorgung
  • Wirksamer Schutz vor Kriminalität
  • Vermeidung von großer Armut
  • ...

Ein "Lebensumfeld, in dem man sich wohl fühlen kann" bedeutet ...
  • Umweltschutz, saubere Luft, sauberes Wasser,
    Vermeidung von Abfall;
  • Schutz vor Überfremdung und Verlust der eigenen Kultur
    durch unkontrollierte Zuwanderung;
  • Schutz vor einem Polizeistaat und exzessiver Überwachung
  • Vermeidung von Bandenbildungen, Suchtgift-Exzessen,
    Bettler-Kolonnen, etc.
  • ...

Was "mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft" bedeuten kann,
darüber muss man bei einem Politiker mit kommunistischem Background
nicht lange rätseln ...
  • Kampf gegen die extrem ungleich verteilten Einkommen und Vermögen
  • Gleichberechtigung der Frauen in der Arbeitswelt
  • Schutz vor überhöhten Mieten
  • Schutz vor Übervorteilung der Konsumenten durch Anbieter
  • Schutz kleiner Unternehmen vor Ausbeutung durch Groß-Konzerne
  • ...


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Zuletzt bearbeitet:

Einordnung der politischen Positionierung in das Gesellschaftsbild.


In diesem Abschnitt möchte ich überprüfen, ob die von mir bevorzugte
Beschränkung auf vier Eckpunkte bei der Skizzierung des Bildes
einer wünschenswerten Gesellschaft in der Praxis durchzuhalten ist.

Zuerst noch einmal die vier Eckpunkte des Werdebild-Tetraeders ...
  • Offene Gesellschaft auf einer freiheitlich-demokratischen Grundlage
  • Bemühen um ein ausgewogenes Stärkeverhältnis antagonistischer Kräfte
  • Klare Regeln, die von allen Mitgliedern auch eingehalten werden
  • Meinungsfreiheit und ungehinderter Meinungsaustausch

... sowie als Gegenpol dazu die vier Eckpunkte des Vermeidebild-Tetraeders
  • Diktaturen und totalitäre Regime
  • Fanatismus und Extremismus
  • Korruption und organisierte Kriminalität
  • Manipulation der Meinungsbildung durch gleichgeschaltete Medien


Wie passt die Positionierung der Liste Peter Pilz in dieses Bild?

Die Vermeidung eines Klubzwanges, die Gleichberechtigung der Frauen,
sowie der Schutz vor einem Polizeistaat und Überwachungsstaat können
unter den Punkt "freiheitlich-demokratische Grundordnung" subsummiert
werden.

Praktisch alle sozialen Anliegen (Gerechtigkeit, etc.) lassen sich
einordnen unter den Punkt
"Bemühen um ein ausgewogenes Stärkeverhältnis antagonistischer Kräfte".

Der Schutz vor Kriminalität und vor Übervorteilung fällt unter den Punkt
"Klare Regeln, die von allen eingehalten werden".

In der politischen Positionierung von Peter Pilz fehlt also lediglich
der Punkt "Meinungsfreiheit und ungehinderter Meinungsaustausch";

aber vielleicht habe ich das nur überhört. ;)


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Werbung:

Vorläufige Bewertung der Liste Peter Pilz.

Von professionellen Politologen wurde sinngemäß festgestellt,
dass sich die ÖVP und die FPÖ wohl am wenigsten Sorgen
wegen der neuen Konkurrenz machen müssen.

An der Treffsicherheit dieser Einschätzung zweifle ich allerdings.

Mein Zweifel beruht darauf, dass beispielsweise ich
dem, was vor der Wahl bisher GESAGT wurde,
problemlos zustimmen kann;
offen ist für mich lediglich,
was dann nach der Wahl tatsächlich GETAN wird.

Und ich stehe nun wirklich nicht unter dem Verdacht,
besonders SPÖ-affin oder GRÜN-affin zu sein.

Die NEOS ignoriere ich in diesem Zusammenhang. ;)


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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