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Gesellschaft: Werde-Bild versus Vermeide-Bild.

Der große Vorteil so eines Systemes ist die Einfachheit. Man braucht sich als Mensch nicht viele Gedanken zu machen. Man liest einfach nach, handelt nach Vorschrift und befasst sich mit dem nächsten Fall. Aus diesem Grund sind es auch vorwiegend "einfach gestrickte" Menschen, die so ein System bevorzugen. Auch sehr bibeltreue Menschen neigen aus dem selben Grund dazu. Anstatt sich selbst Gedanken über "gut und böse" zu machen, lieber einfach ein Buch hernehmen, die Antworten vorgekaut zu bekommen und sich anstatt mit solchen Fragen mit dem Alltag beschäftigen. Ich halte so ein System für zu unmenschlich.

Du meinst dass das Common oder Case law ein einfaches Gesetzsystem für "einfach gestrickte" Menschen ist ??? Gerade das Common / Case law gibt einem Justizzsystem mehr Spielraum für individuell angepasste, der menschlichen Natur angepasste, Entscheidungen.

Gerade unsere Rechtsysteme in Mitteleuropa haben ihren Ursprung im kanonischen Kirchenrecht, also strenger hierarchische Strukturen, die individuell angepassten Rechtsentscheidungen weniger Spielraum erlauben.



http://www.thomasfleiner.ch/files/categories/Lehrstuhl/CommonLaw.pdf
 
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Grautöne in klaren Regeln ?

Belair57 schrieb:
Aber zur Festzetzung klarer Regeln muß man strikte
"Schwarz oder Weiß" Kategorien erstellen.

Denn Regeln die Grautöne zulassen sind eher wertlos !
Belair,
dieser Einwand weist darauf hin,
dass die Formulierung klarer Regeln kein Kinderspiel ist,
weil dabei auch etwaige Grautöne
mit Augenmaß berücksichtigt werden müssen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Du meinst dass das Common oder Case law ein einfaches Gesetzsystem für "einfach gestrickte" Menschen ist ???

Nein. Ich meine, dass dieses einfache Gesetzsystem eher von "einfach gestrickten" Menschen bevorzugt wird.

Gerade das Common / Case law gibt einem Justizzsystem mehr Spielraum für individuell angepasste, der menschlichen Natur angepasste, Entscheidungen.

Welchen zusätzlichen Spielraum erlaubt eine "strikt-nach-den-Buchstaben-Auslegung" ?
Btw, entgegen den Gesetzen darf ja auch hierzulande kein Amt handeln. Es geht aber um den Spielraum, der innerhalb der Gesetze genutzt werden kann, um der Gerechtigkeit möglichst gerecht zu werden.
Es führen ja viele Wege nach Rom.
In der Schweiz kriegst du deine Strafe, wenn du mit 31 in einer 30er- Zone fährst.
In Österreich wäre das laut Gesetz auch möglich, in der Praxis wird aber zumeist erst ab 35+ oder gar 40+ gestraft.
In Griechenland scheinen die Verkehrszeichen eher Vorschläge als Gebote/Verbote zu sein, und dennoch funktioniert der Verkehr dort nicht mekrlich besser oder schlechter.

Letzten Endes ist doch wichtig, dass der Verkehr funktioniert - und dafür ist letzten Endes die StVO auch hier. Mir ist nicht bekannt, dass sich Kriminalität durch Rücksichtslosigkeit seitens des Gesetzgebers bekämpfen lässt. Vielmehr trägt eine staatliche Verrohung auch zu einer Verrohung der Gesellschaft bei, oder ?


Gerade unsere Rechtsysteme in Mitteleuropa haben ihren Ursprung im kanonischen Kirchenrecht, also strenger hierarchische Strukturen, die individuell angepassten Rechtsentscheidungen weniger Spielraum erlauben.

Welche hierarchischen Strukturen meinst du ? Etwa den Instanzenzug ?
Ich weiß nicht, ob das nicht am Kern vorbeigeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein. Ich meine, dass dieses einfache Gesetzsystem eher von "einfach gestrickten" Menschen bevorzugt wird.

Es ist genau das Gegenteil von einem einfachen Gesetzsystem, daher auch der Boom an Lawyers, Attorneys, Legal Advisors u.s.w. im angelsächsischen Sprach / Kultur-Raum.

Welchen zusätzlichen Spielraum erlaubt eine "strikt-nach-den-Buchstaben-Auslegung" ?
Btw, entgegen den Gesetzen darf ja auch hierzulande kein Amt handeln. Es geht aber um den Spielraum, der innerhalb der Gesetze genutzt werden kann, um der Gerechtigkeit möglichst gerecht zu werden.

Nein, Common / Case Law ist keine "strikt-nach-den-Buchstaben-Auslegung" . Die Bezeichnung "Case Law" ( Fallrecht ) impliziert ja schon dass auf den individuellen Fall Rücksicht genommen wird.

Bitte meinen PDF Link beachten !

Ich weiß nicht, ob das nicht am Kern vorbeigeht.

Wir gehen hier bei diesem Thema sicher wieder auf kurz oder lang am Kern und aneinander vorbei ! :D
 
Grautöne in klaren Regeln ?

Belair,
dieser Einwand weist darauf hin,
dass die Formulierung klarer Regeln kein Kinderspiel ist,
weil dabei auch etwaige Grautöne
mit Augenmaß berücksichtigt werden müssen.

> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

Ich meinte eher, dass es soweit wie mögliche keine Grautöne bei den Regeln geben sollte.

Daher kann das formulieren klarer Regeln kein Kinderspiel sein.
 
Gerade unsere Rechtsysteme in Mitteleuropa haben ihren Ursprung im kanonischen Kirchenrecht, also strenger

Einwand weist darauf hin,
dass die Formulierung klarer Regeln kein Kinderspiel ist,
weil dabei auch etwaige Grautöne
mit Augenmaß berücksichtigt werden müssen.

Vielmehr trägt eine staatliche Verrohung auch zu einer Verrohung der Gesellschaft bei, oder ?

Die Bezeichnung "Case Law" ( Fallrecht ) impliziert ja schon dass auf den individuellen Fall Rücksicht genommen wird.

Eine Wohltat ist es (auch die Art, wie Ihr) Eure Überlegungen (mitteilt) zu lesen:
Danke!
 
Nein. Ich meine, dass dieses einfache Gesetzsystem eher von "einfach gestrickten" Menschen bevorzugt wird.

Ich bevorzuge das Common / Case Law, daher ich bin ein "einfach gestrickter" Mensch ?!?!

Du bevorzugst das römisch-germanische Recht, daher bist du "komplexer gestrickter" Mensch ?!?!

Ein schwarz / weiss Klassiker :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist nicht bekannt, dass sich Kriminalität durch Rücksichtslosigkeit seitens des Gesetzgebers bekämpfen lässt. Vielmehr trägt eine staatliche Verrohung auch zu einer Verrohung der Gesellschaft bei, oder ?

In welchem Zusammenhang steht diese deine Aussage mit dem Thema Case Law ???
 
Es ist genau das Gegenteil von einem einfachen Gesetzsystem, daher auch der Boom an Lawyers, Attorneys, Legal Advisors u.s.w. im angelsächsischen Sprach / Kultur-Raum.

Das Eine hat mit dem Anderen nur bedingt zu tun. Setze einfach alle Strafen und sonstige Summen hinauf, und die Zahl der Anwälte wird sich erhöhen, ohne dass sich ander Komplexität des Systems etwas geändert hat. Einen Anwalt sollte man aus eugenem Interesse immer konsultieren, ungeachtet der Komplexität des Systems.


Nein, Common / Case Law ist keine "strikt-nach-den-Buchstaben-Auslegung" . Die Bezeichnung "Case Law" ( Fallrecht ) impliziert ja schon dass auf den individuellen Fall Rücksicht genommen wird.

In Verbindung mit dem Dreimalschuldig --> lebenslänglich dient es als möglichst schnelle und strikte Beseitigung von "den Bösen".


Bitte meinen PDF Link beachten !

Beachtet habe ich ihn, aber ich folge ihm nicht. Sage, was du zu sagen hast und lass das keine Links für dich erledigen. Ich diskutiere hier mit dir und nicht mit externen Quellen.

Wir gehen hier bei diesem Thema sicher wieder auf kurz oder lang am Kern und aneinander vorbei ! :D

Wird wohl so sein, doch sollten wir das zu vermeiden versuchen.
 
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Ich bevorzuge das Common / Case Law, daher ich bin ein "einfach gestrickter" Mensch ?!?!

Du bevorzugst das römisch-germanische Recht, daher bist du "komplexer gestrickter" Mensch ?!?!

Ein schwarz / weiss Klassiker :D

Nein. Du unterstellst mir da eine Verallgemeinerung inklusive eines logischen Fehlschlusses, die ich beide nicht getätigt hatte.
Wenn ich sage, rosa Autos werden eher von Frauen gefahren kannst du auch nicht entgegnen "Ich fahre ein rosa Auto, also bin ich eine Frau ?!?!".

Wenn du das Eine mit dem Anderen gleichsetzt, dann begehst genau du die fehlerhafte Verallgemeinerung, die du mir anscheinend unterstellen willst.
 
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