• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Gesellschaft - menschliche Rudeltiere.

Was für ein Typ bist du?

Wie du auch, keiner von denen, bzw. eine Mischung daraus.

Alpha war ich viele Jahre im Familienunternehmen und war bei unseren MitarbeiterInnen beliebt, respektiert, als tüchtig, zuverlässig und loyal angesehen.
Ich gebe zwar anderen auch den Vortritt wenn sie besser sind als ich *lach*, wenn es sein muss, übernehme ich dann aber die Verantwortung und reiße zum Wohle der Gruppe das Ruder an mich.

Gamma passt null zu mir. Die sind zwar für ausgeprägte Alphas sehr bequem und die Alphas mögen solche Typen. Ich mag Mitläufer nicht sonderlich, denn sie bringen eine Gruppe nicht weiter und können mitunter demotiverend und innovationshemmend wirken. Dennoch respektiere ich sie. Nicht jeder ist ein Kämpfer, Veränderer oder Visionär. Das ist nämlich anstrengend und unbequem. Mitläufer bringen im Gegenzug ja auch eine Art Ruhe in die Gruppe. Sie haben also absolut ihre Berechtigung.

Wie jedes Mitglied einer Gruppe. Jedes hat seinen Platz und Aufgabe/Funktion. Je heterogener, um so besser.

Omega war und bin ich auch oft in meinem Leben. Denn ich setzte mich schon immer für die Schwächeren und Gerechtigkeit ein, auch wenn es mir Nachteile bringt. Darum habe ich ja auch einen sozial-medizinischen Erstberuf gewählt. Denn das müssen Menschen mit einem stärkeren Rückgrat tun. Auf die Mitläufer kann man da ja nicht zählen und oft sind es ja sogar "schlechte" Alphas, die die Schwachen klein halten (müssen) und sich dafür die Gruppendynamik zu nutze machen.

Und einige die mich aus ganz frühen Politopia Zeiten kennen wissen auch, dass ich massive Probleme hatte, weil ich auch mit Gegnern der Gruppe sympathisierte. Was recht ist muss recht bleiben. Wenn der "Feind" recht hat, so muss man dies zugeben und nicht aus purer Berharrlichkeit und falsch verstandener Loyalität an der eigenen Ansicht festhalten.

Das ist das leidige am Rudelverhalten. Und genau das Prinzip, das @denk-mal äußerte. Er sieht mich als Feind, weil ich nicht seiner Meinung bin und ihn manchmal für vorurteilsbehaftet halte.

Wer nicht mit dem Rudel - mit dem Strom schwimmt - wird entweder verstoßen, oder er muss den Platz des Alpha einnehmen.

Das hat nicht mehr viel mit Intellekt zu tun, sondern ist tiefen evolutionären Verhaltensschemata geschuldet und nichts anderes, als zementierte Stereotype. Das ist m. E. der größte Hemmschuh in Gesellschaften.
Also nichts, auf was sich der Mensch als ein sich selbst zur "Krönung der Schöpfung" erhebendes Geschöpf einbilden könnte.

Im Gegenteil. Wäre er so intelligent für wie er sich hält, müsste er in der Lage sein, seine Triebe und ur-evolutionären Verhaltensreflexe zu sublimieren.

TM, die Alpha bis Omega und "die Mischung macht's" Befürworterin
 
Werbung:
Alpha war ich viele Jahre im Familienunternehmen und war bei unseren MitarbeiterInnen beliebt, respektiert, als tüchtig, zuverlässig und loyal angesehen.
Ich gebe zwar anderen auch den Vortritt wenn sie besser sind als ich *lach*, wenn es sein muss, übernehme ich dann aber die Verantwortung und reiße zum Wohle der Gruppe das Ruder an mich.

Will man als Führungskraft von den Mitarbeitern anerkannt werden, dann muss man einfach genauer, effizienter, fleissiger, kurz: besser sein als sie. Man ist der erste, der kommt, und der letzte, der geht, so ist das einfach. Das bedeutet nicht, das man alles kann und alles weiß, aber im Prinzip muss man immer in der Lage sein, anderen demonstrieren zu können, wie es denn zu laufen hätte.
Es ergeben sich aber dann auch die Situationen, wo man sagt: Mist, jetzt muss ich auch noch dies und das tun, und ein Mitarbeiter sagt: Lass mal stecken, wir machen das schon. Oder sie kommen mit eigenen Ideen und Vorschlägen, anstatt auf Anweisungen zu warten.

In meinem Beruf des Kochs kann man auf verschiedene Weisen arbeiten. Man kann die ganzen Klassiker rauf und runter kochen und/oder nur das kochen, was der Chef vorgibt. In gewisser Weise ist man dann "auf der sicheren Seite", andererseits kocht man auch immer nur denselben, auf Dauer langweiligen Kram.
Man kann aber auch kreativer werden und auch einmal andere Speisen anbieten. Das birgt die Gefahr eines Flops - und der muss nicht einmal unbedingt an Dir liegen. Man lag einfach schief. Wer kreativ sein will, der hat auch Flops, das ist dann so. Gute Chefs wissen das aber, denn sie kennen es von sich selbst.

Genauso kann es aber auch anders herum sein.
Vor 3 Tagen habe ich ein "neues" Dessert angeboten. Eigentlich ist es nicht neu, eher uralt - aber eben schon so alt, dass es keiner mehr kennt (selbst mein Küchenchef kannte es nicht).
Es handelte sich um die Ur- (besser: Original-)Form eines Schokoladenpuddings.
Also schrieb ich auf die Mittagskarte:

"Viktorianischer Schokoladenpudding (1899). Mit Vanillesauce."

Eigentlich ist das Rezept aus dem Jahr 1871, aber ich schrieb 1899, wegen der aktuellen Netflix-Serie gleichen Titels ("1899"), die erst vor wenigen Tagen herausgekommen ist und hier überall beworben wird.

Und sieh an:
Alle wollten es haben, dabei verkaufen wir normalerweise kaum Desserts im Mittagsgeschäft. Obwohl total einfach, sah es auch geil aus, irgendwie wie aus einem alten, noch gemalten Kochbuch: Der Pudding wird gestürzt und steht auf dem Teller wie ein kleiner Kuchen. Ich goß von oben vorsichtig die Sauce drauf, die an den Seiten herunter lief, und obendrauf legte ich eine einzige Brombeere. Da hatten sie auch noch alle ihren Spaß daran ... und Zack, Zack, da war das Ding schon ausverkauft.
 
Was mir auffällt, jenseits der Typisierungen, dass niemand Orwells "Farm der Tiere" erwähnt. Nie fand ich eine bessere Analogie zu unseren gesellschaftlichen Systemen. Egal wie sozial und gerecht eine politische Gruppierung zu sein vorgibt, irgendwann schält sich eines heraus: Manche Tiere sind gleicher als andere! Für sie habe ich den Begriff des gerechteren Rechts ersonnen. Sehen wir bei uns zum Beispiel am Gebaren der Bundesanwaltschaft. Straftaten die zur Aufklärung anderer Straftaten dienen, wie sie V-Leute begehen werden nicht geahndet. Also gerechteres Recht. Wie pervers. Oder der Ankauf von Steuer-CDs von Personen die diese in krimineller Absicht erstellten, dabei vielerlei Gesetze brachen. Heiligt der Zweck Steuersünder zu überführen und dabei gleichzeitig mehr Steuereinnahmen zu generieren die Mittel?
Regeln die wir uns nach Hobbes auferlegten um uns nicht wie die Wölfe zu zerfleischen, sind also nach wie vor nichts anderes als die begründbare Fortsetzung der Herrschaft der Alphatiere ...
 
Will man als Führungskraft von den Mitarbeitern anerkannt werden, dann muss man einfach genauer, effizienter, fleissiger, kurz: besser sein als sie. Man ist der erste, der kommt, und der letzte, der geht, so ist das einfach. Das bedeutet nicht, das man alles kann und alles weiß, aber im Prinzip muss man immer in der Lage sein, anderen demonstrieren zu können, wie es denn zu laufen hätte.
Das gilt für kleine Gruppen, aber da gilt es wirklich.
Als Chef großer Institutionen geht das mehr und mehr in administrative Fähigkeiten über, bei denen man wissen muss, wen man wo am besten einsetzt.
 
Das gilt für kleine Gruppen, aber da gilt es wirklich.
Als Chef großer Institutionen geht das mehr und mehr in administrative Fähigkeiten über, bei denen man wissen muss, wen man wo am besten einsetzt.

Schon richtig, allerdings nehme ich an, dass dieser Personenkreis nicht zu jenen gehört, die hier nicht mitdiskutieren. Üblicherweise nennt man sie auch nicht mehr Chef, sondern "Herr Generaldirektor".
Persönlich bin ich einem solchen Menschen in meinem Leben nur ein einziges Mal begegnet. Es handelte sich um Herrn Dieter Zetsche, damals seines Zeichens der Vorstandsvorsitzende der Mercedes Benz Group. Wenn auch nur kurz, so war dessen Ausstrahlung und Charisma deutlich spürbar.
 
Ja, die meine ich. Aber das kann auch schon ein Klinikdirektor sein, mir ging es nur darum, dass da verschiedene Qualitäten im Vordergrund stehen.

Sicher richtig, ich hatte sie nicht auf dem Schirm, da ich solchen Menschen nie begegne. Eine "Führungskraft", wie ich schrub, kann allerdings auch ein Abteilungsleiter sein. Und gewöhnlicherweise bezeichnet man Menschen in solchen Positionen auch nicht mehr als Führungskraft.
 
Will man als Führungskraft von den Mitarbeitern anerkannt werden, dann muss man einfach genauer, effizienter, fleissiger, kurz: besser sein als sie. Man ist der erste, der kommt, und der letzte, der geht, so ist das einfach

Ich rede jetzt mal von Familienunternehmen und Mittelstand.
Nicht ganz. Als Chef und Verantwortlicher muss ich nicht grundsätzlich beweisen fleißiger und besser zu sein. Geht ja gar nicht, dann müsste ich ja alles können, was meine Angestellten können.
Und ich darf auch als letzte kommen und als erste gehen.
Ich muss meine Entscheidungen auch nicht zwingend begründen, denn ich alleine trage die Verantwortung.
Im Grunde brauche ich nicht einmal den Respekt der Arbeitenden!

Es hängt von der Firmenphilosophie ab, die man vertritt.

Nicht nur einmal habe ich sowohl in der Erziehung meines Kindes und auch in der Unternehmensführung gesagt: "Das wird jetzt gemacht, weil ich das so entscheide." Nicht alles muss man begründen, manchmal muss man einfach tun.
Wenn die Gefährten Vertrauen zu mir haben, werden sie das auch widerspruchslos akzeptieren.
Es kann nämlich sehr kontraproduktiv sein, wenn man alles ausdiskutiert. Oft muss man schlicht schnell entscheiden.
Das ist ja auch das Problem bei einer Basisdemokratie. Manche Prozesse dauern zu lange.


Die Begriffe Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind m. E. eigentlich verdreht.
Arbeitgeber ist derjenige, der demjenigen seine Arbeit gibt, der sie annimmt.
Also genau umgekehrt. Der Arbeitgeber nimmt Arbeit, der Arbeitnehmer gibt Arbeit.


TM, die wenn sie in der Alphaposition ist auch einfach mal ein Machtwort spricht
 
Nicht nur einmal habe ich sowohl in der Erziehung meines Kindes und auch in der Unternehmensführung gesagt: "Das wird jetzt gemacht, weil ich das so entscheide." Nicht alles muss man begründen, manchmal muss man einfach tun.
Wenn die Gefährten Vertrauen zu mir haben, werden sie das auch widerspruchslos akzeptieren.
Es kann nämlich sehr kontraproduktiv sein, wenn man alles ausdiskutiert. Oft muss man schlicht schnell entscheiden.
Das ist ja auch das Problem bei einer Basisdemokratie. Manche Prozesse dauern zu lange.

Bei Petitessen und Selbstverständlichkeiten absolut i.O., bei Gefahr im Verzug auch.
Diskussion ist eh nicht der Punkt.

In anderen Fällen hat ein Vorgesetzter, der so etwas zu mir sagt, bei mir schon verloren. Persönlich habe ich dergleichen auch schon viele Jahre nicht mehr gehört. Es kommt natürlich darauf an, in was für einem Unternehmen man arbeitet. Ob es sich um ein Unternehmen handelt, welches alles vorgibt und man dies nach den Vorschriften abzuarbeiten hat. Oder ob es sich um ein Unternehmen handelt, in dem kreative Lösungen gefragt sind.

Erstere Kategorie stand und steht für mich nicht zur Debatte, ich würde in so einem Unternehmen nicht arbeiten wollen. Vor allem dann nicht, wenn man einerseits möchte, dass ich mitdenke und auch Entscheidungen treffe, wenn es pressiert - und es dann doch nicht hätte tun sollen, wenn man auch einmal falsch lag. Was oft genug nicht einmal an einem selbst lag, sondern an dem unvollständigen Informationsstand, den man da hatte. Der entweder aus Nachlässigkeit, oder auch bewusstem Vorenthalt entstand.
Wer will, dass seine Mitarbeiter seiner Linie folgen, der muss sie auch vorgeben (können). Wer will, das alle nach Anweisung arbeiten, und nur danach, der muss sie auch anordnen.

Kommt so etwas zu oft vor, dann schalte ich auf stur. Ich mache dann Dienst nach Vorschrift, hast Du so angewiesen, hast Du so nicht angewiesen.
Ich habe jetzt den gesetzlichen Anspruch auf Pause, also gehe ich jetzt in die Pause. Ich bin erkältet, also bin ich krank und bleibe zuhause. Ich habe frei, jemand anderer fällt aus, kann ich einspringen? Nein, denn ich gehe gar nicht erst an das Telefon.
Persönlich habe ich das Glück, in einem Unternehmen zu arbeiten, das mir einige Freiheiten lässt. Die habe ich mir auch erarbeitet, und man weiß, dass ich diese im Sinne des Unternehmens einsetze. Genauso weiß man, dass das Niveau unserer Produkte und Arbeit gar nicht gegeben wäre, wäre es denn anders.
 
Werbung:
Kommt so etwas zu oft vor, dann schalte ich auf stur. Ich mache dann Dienst nach Vorschrift, hast Du so angewiesen, hast Du so nicht angewiesen.
Ich habe jetzt den gesetzlichen Anspruch auf Pause, also gehe ich jetzt in die Pause. Ich bin erkältet, also bin ich krank und bleibe zuhause. Ich habe frei, jemand anderer fällt aus, kann ich einspringen? Nein, denn ich gehe gar nicht erst an das Telefon.
So mache ich das auch und Dienst nach Vorschrift ist der Tod für Unternehmen.
Auf der anderen Seite kann man auch als Schütze Arsch im letzten Glied mehr Einfluss ausüben, als man denkt, wenn man gut arbeitet und sich einbringt. Dann kann es zu einem für beide Seiten gewinnbringenden Verhältnis kommen, bei dem man auf einmal auch als Quereinsteiger Aufgaben übernehmen kann, die verantwortungsvoll sind.

Woher der unselige Trend kommt, Individuen zu erklären, dass sie keinerlei Einfluss auf irgendwas haben, habe ich nie so recht begriffen. M.E. haben wir heute mehr Einfluss denn je, wenn man alleine die Möglichkeiten des Internet sieht.
 
Zurück
Oben