das Leben ist dem Grunde nach WEIBLICH
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....ich hatte da mal einen traum...
...und zwar träumte ich von einer zeit, da gab es keine MÄNNER.
oder anders ausgedrückt, es gab keine „männliche“ kraft - in dem sinne, wie wir sie heute kennen,
abgesondert, als eigene – eigenständige - "KRAFT".
es war eine zeit, in der alles EINS war.
und von daher war „die erschaffende (männliche) kraft“ in alles andere, was IST, integriert.
das leben bestand aus WERDEN, SEIN, VERGEHEN….in immer wiederkehrenden zyklen,
immer wiederkehrender pulsation.
so ist es ja heutzutage auch….doch – wie schon gesagt – früher gab es nur FRAUEN.
es war – wenn „mann“ so will – alles WEIBLICH: hervorbringen, leben, eingehen.
das leben war EIN-fach.
sonst nichts.
doch innovativ, wie das leben nun mal ist, entwickelt es sich gerne weiter.
immer entsteht neues. unablässig wird erschaffen und kreiert: anderes - frisches – noch nie zuvor da gewesenes...
und so entstand eines tages DIE IDEE, eben diese kraft, welche ERSCHAFFT, HERVORBRINGT, KREIERT, besonders herauszustellen, um sie mal genauer betrachten und studieren zu können. etwas sollte gefunden werden, dem mehr als allem anderen diese zielgerichtete kraft innewohnen würde. dafür würden andere wichtigen kräfte (wie ANNEHMEN, BEWAHREN, BEGLEITEN, EMPATHIE, VERBUNDENHEIT mit allem) niedrig gehalten werden, sodass die reine SCHAFFENSKRAFT – dieser „antrieb“ - hervortrete und sichtbar werde.
und so wurde das erschaffen, was nur erschafft: der MANN.
ihr alle wisst, wie mütter sind: mit liebe und hingabe widmen sie sich ihren kindern. das tun sie schon seit ewigen zeiten. und sie sind darin wahre künstlerinnen. ihre sorgfalt erreicht alle. doch dem kleinsten und schwächlichsten schenken sie noch viel mehr aufmerksamkeit.
diesem nesthäkchen lassen sie geradezu alles angehen…ja, es ist manchmal fast ungerecht den anderen kindern gegenüber.
so geschah es zu beginn auch mit den ersten söhnen…und so geschieht es noch.
doch lasst uns chronologisch vorgehen.
anfangs noch recht schmächtig und unsicher – da ja auch an stückzahl deutlich in der minderheit – waren die buben eher schüchtern. sie suchten gerne schutz bei den müttern, der ihnen naturgemäß auch gewährt wurde.
wohingegen sich die weiblichen nachkommen in allem leicht taten, wesentlich schneller heranwuchsen – sowohl was ihre körperliche entwicklung als auch ihre soziale und spirituelle reife betraf. und auch sonst waren sie mutig und vorlaut.
sie hatten ihre muttis nicht so nötig, wie ihre brüder. im gegenteil machte es ihnen spaß, den großen frauen in allem nachzueifern und sich selbst in gruppen zu organisieren. fast könnte frau meinen, sie spielten sich mit leichtigkeit zur konkurrenz ihrer mütter auf.
auch im falle des kinderhütens war es so. mit freuden passten sie auf die kleineren und schwächeren auf; und insbesondere auf die knaben, da sie wussten, wie sehr sie den mamis am herzen lagen.
dabei war auch die großmut der großen schwester vorhanden, die mit augenzwinkern dem bübchen ein wenig feste in den arm kneift, um ihn dann verschwörerisch anzublinzeln, sobald er nach der mami rufen wollte.
die ersten erwachsenen männer lebten wie hilflose aber kostbare außenseiter inmitten der frauenschar. ihre einzige aufgabe bestand darin, sich unter den frauen beliebt zu machen, mit ihnen zu scherzen und zu schäkern und die eine oder andere zeitweise für sich einzunehmen, um den sinn der eigenen daseinsberechtigung spüren zu können.
die frauen wiederum ließen sich gerne abwechselnd mit den männern ein und probierten die neue, andersartige gemeinschaft, die in diesem falle einer zeitweisen zweisamkeit gleichkam, aus.
dennoch war das leben matriarchal strukturiert.
so ging es die erste zeit.
doch allmählich wurde die männerquote größer.
noch immer hatten sie in der riege der frauen keine eigentlichen aufgaben. sie hatten einen sonderstatus – man könnte sagen: ein leben wie junge hunde. so kamen sie gerne zusammen, um sich die zeit zu vertreiben, derweil die frauen weiterhin den alltag organisierten.
mit kleinen wettkämpfen schlugen sie die zeit tot oder sie erfanden neue und kurzweilige gedankenspielchen. schön war es auch, andersartige werkzeuge für jagd, haushalt oder einfach so zu erfinden und auzuprobieren, was alles in den dingen steckte. welche eigenschaften holz, wasser, stein oder gar metall habe. wie etwas zusammengesetzt war. ob es sich zerschneiden, zerbröseln oder zertreten ließ. ob feuer es verbrennen oder etwa abhärten könne…und…und…und.
die frauen hatten freude am tun der männer. denn genau zu diesem zwecke waren sie ja auch erfunden worden. sie sollten sich den lieben langen tag mit der erschaffung von neuem beschäftigen, entwickeln und ausprobieren – sich und die welt.
so dauerte es nicht allzu lange, dass sie auch anfingen, ihren eigenen körper zu untersuchen. und sie wollten natürlich auch ausprobieren, zu welchen leistungen er fähig sein könnte. sie probierten aus, wie es sei, wenn er über weite strecken laufen musste…oder schwimmen…oder klettern…oder rudern.
oder wie es wäre, wenn er nicht nur lange strecken zurücklegen musste, sonder eher kurze, dafür aber in äußerst kurzer zeit. oder wie es wäre, wenn mann nicht auf geradem wege die strecke zurücklegen müsste, sondern über hürden …oder im zickzack …
es war gar mannigfaltig, auf wie viele ideen diese buschen und männer kamen.
immer wieder überraschten sie die frauen mit neuen kreationen, überlegungen oder wettkämpfen.
immer aber war es ihnen wichtig, bei den „damen“ eindruck zu schinden. jeder wollte vor ihnen gut da stehen und auf die eine oder andere art brillieren.
mit der zeit wurde die zahl der männer gleich stark.
dies war ja von vornherein so geplant. auch sprach nie etwas dagegen. denn ohne die frauen konnten die männer ohnehin nicht überleben. in diesem punkt blieben sie den frauen immer unterlegen, da die fortpflanzung nur „über“ die frauen möglich war. und aufzucht der kinder blieb natürlich auch fraglos reine frauensache.
allerdings musste das weibliche geschlecht auch bald feststellen, dass sie ihrerseits auch mehr und mehr auf die männer angewiesen waren.
denn seit ihrer erfindung, konnten sie sich nicht mehr eingeschlechtlich fortpflanzen, sondern mussten sich die samen durch injektion über die männer organisieren.
so geschah es allmählich, dass sich der „spieß“ (im wahrsten sinn des wortes) umdrehte und die frauen langsam aber sicher erkennen mussten, dass auch sie nicht mehr unabhängig von den männern waren.
auch auf anderen gebieten zeigte sich dies: durch den vielen freiraum, der ihnen immer noch gegeben war, hatten die burschen sich früh in körperlicher ertüchtigung geübt. so waren sie auch körperlich ungemein erstarkt und – was die kurzfristige beanspruchung betraf – konnten sie mittlerweile die frauen übertrumpfen. andererseits hatten sie auch neue jagdgeräte und -möglichkeiten erfunden, die sie bereits erprobt hatten und gut ausüben konnten. es war daher nur recht und billig, dass das jagdgeschehen mehr und mehr in ihre hände wanderte. dieser umstand wurde auch dadurch gefördert, dass die frauen unentwegt mit nachwuchs zu tun hatten. die gesellschaftsstruktur hatte sich schon sehr geändert. und es gab kinder mehr als je zuvor, was wiederum die rollenteilung begünstigte. vom spaß an der fortpflanzung brauchen wir gar nicht erst zu reden.
hatten sich die männer – was die gruppengemeinschaft betraf – früher eher im hintergrund gehalten und den frauen die lenkung der sippengeschicke überlassen, so wollten sie allmählich auch hier nicht mehr zweite garnitur spielen. warum auch? ihr selbstbewusstsein war ordentlich erstarkt…und zu recht.
die menschengesellschaft wäre nicht auf die höhe gelangt ohne das zutun der männer…und allen ginge es gut…fraglos.
diese argumente leuchteten allen ein – natürlich auch den frauen, die ja weiterhin mit den vielen dingen des täglichen lebens überbeschäftigt und abgelenkt waren. auch hatten sich die männer – wie schon vorhin erwähnt –in der verwendung des geistes, der worte, der rede, der argumentation und der überzeugungskraft geübt. es war ihnen nun ein leichtes, die altgewohnten normen zu überflügeln.
die zuhörerinnen lauschten gebannt und huldigten den besten rednern ebenso wie sie den besten jägern, kamm-machern oder denen, die schöne kleider schneidern konnten, huldigten.
oh, wie hatte sich die welt verändert.
doch immer noch blieb sie im lot, da die männer das weibliche ehrten und über diese ehre und heilige verbindung zu ihnen auch mit der welt als solcher in verbindung blieben.
denn eines ist wohl klar: die männliche kraft steht isoliert da, wenn sie sich nicht immer wieder die rückbindung zum ganzen über das weibliche holt.
dies ist auch der grund, warum männer sehr auf ihr mütter fixiert sind und es auch sein müssen. ahnen sie doch in ihrem innersten, dass diese liebe der garant für eine ganzheit, eine vollkommenheit und schlicht die würde ihrer selbst ist…und wenn es nicht mehr die mutter ist, so muss sie durch eine andere weibliche partnerin ersetzt werden.
doch diese starke kraft geriet in überhang. sie ist ja wie ein flammendes schwert, das dürfen wir nicht vergessen! ohne rückhalt durch den erdbezug oder ohne, dass ihr einhalt geboten wird, beginnt sie zügellos zu werden. die ursprüngliche zielgerichtetheit schlägt aus in alle richtungen und wird so zügel- und wahllos.
das scharfsinnige erkennen und der scharfe verstand heben ab in die lüfte des geistes. sie verlieren den praxisbezug und somit auch den wert für das ganze. die gedanken sind grandios – doch leer. die handlungen tatkräftig – doch unsinnig. der wettkampf bis in zehntelsekundenbruchteile spezialisiert – doch ohne liebe.
irgendetwas war passiert.
das gleichgewicht war gekippt.
gerade noch lachten die frauen über den kraftstrotzenden einsatz der jungen beim baumstammwerfen…und schon fehlt die hälfte des regenwaldes.
und eben haben alle noch gestaunt, wie die burschen über die glühenden kohlen laufen…da wissen wir alle plötzlich nicht mehr, wohin mit den ausgedienten uranbrennstäben.
auch als den schönen toreros die zarten weißen spitzenhandschuhe zugeworfen wurden, fiel nicht wirklich auf, dass der spieß nicht nur in den stier gerammt wird, sondern in aller regel das geschlecht der frau beschneidet. als ob die wunde nicht ohnehin von selbst zu groß geworden wäre.
dass zu allen diesen geschehnissen wundersame erklärungen abgegeben werden, ist so kurios, dass frau nicht fassen oder glauben kann, dass sie in wahrheit alle falsch sind.
wie konnte das geschehen?
was war da passiert?
vielleicht war es deshalb, weil die mütter noch immer von den tollen gaben der söhne verblendet sind? weil sie bei ihnen immer nummer eins bleiben werden – egal was sie sonst noch in ihren leben treiben?
haben wir mütter denn nicht gesehen, dass unsere kleinen racker nicht mehr schutzlos dem leben ausgeliefert sind? sie sind über die pubertät schon weit hinaus…und immer noch drücken wir ein auge zu, wenn sie mal wieder ein wenig gezündelt haben.
mittlerweile werfen sie nicht einfach nur flache steinderl über das stille wasser. mittlerweile versenken sie ganze flotten im meer. und rotten dabei noch den fischbestand aus.
mütter, das sind keine kindischen kavaliersdelikte mehr!
dies ist keine lustige rasselbande, die mal was ausprobiert und dabei ein fenster einschlägt. da sind auch keine burschenschaften mehr am werk, die einen über den durst trinken. jetzt sind es schon kartelle!
und verbindungen und trusts, die jeglichen kontakt zur basis hinter sich gelassen haben. sie agieren völlig abgehoben – sozusagen im luftleeren raum. und wir glauben immer noch, das knäblein pfückt die rose, um sie der mama zu bringen. stattdessen reißt es sie aus und stellt an deren stelle eine raketenbasis hin, um damit abzuheben.
und längst schon hat es ausprobiert, was sich alles mit der mutti machen lässt. wie er sie in die tasche stecken kann und er ihr schmähs erzählt, die sie ihm wohlwollend glauben will. nur um nicht hinsehen zu müssen, dass alles nicht mehr stimmt.
gehört es denn nicht zu den mutterpflichten, das kind in seine schranken zu weisen. dann wenn es sich selbst und/oder andere gefährdet.
das ist schon längst der fall. und dieser zeitpunkt ist so schnell gekommen, dass wir die überfuhr fast verpasst hätten.
wir können die männliche kraft bestens sehen. sie ist mehr als sichtbar. und sie ist stark. unübersehbar.
sie hat vieles verändert; schnell, zielgerichtet und wirksam. sie hat gesellschaften zu riesigem aufschwung verholfen. sie hat die gesamte welt in windeseile umgekrempelt. grandiose bauwerke geschaffen, münzen geprägt, die schrift erfunden, meere und länder durchquert.
doch dabei den bezug zum ganzen verloren. nun steht sie isoliert da und weiß nicht mehr wohin…und warum…und wofür.
der einzelne mann weiß nicht mehr wer er ist. die frauen haben ihn und auch sich selbst im stich gelassen. sie haben sich zurückgezogen auf eine beobachterinnenposition, die sie hat unfähig werden lassen. unfähig zu handeln, sich einzubringen, stellung zu beziehen. unfähig dem ausgerasteten kind, das noch nicht mitgekriegt hat, dass es bereits erwachsen ist, wieder einhalt zu gebieten.
und unfähig endlich das zu sagen, was zu sagen ist: SCHLUSS JETZT.
jetzt ist´s genug. komm heim, zieh dir die dreckigen hosen aus, setz dich mit uns an den tisch und krieg dich wieder ein. morgen schauen wir uns die bescherung an und überlegen, wie wir sie beseitigen und in ordnung bringen können. du wirst dir die ärmel hochkrempeln und kannst beweisen, wie gut du im aufarbeiten bist. überleg dir, wie du es besser machen kannst und du trotzdem auf dem boden bleibst. wie du die produktion auf das rechte maß reduzieren, die lebensstandards weltweit verbessern, die luft filtern, das ozonloch schließen, biotope erhalten, jedes einzelne lebewesen fördern und freude in die welt bringen kannst.
überlege, wie wichtig das zusammenspiel aller faktoren ist. es darf dabei nichts und niemand übersehen werden…und nichts und niemand auf der strecke bleiben.
überlege, wie du dich einbringen kannst in das ganze. wie du deine kraft so in die welt tragen kannst, dass alle etwas davon haben.
und überlege was und wer du bist…und was und wer du sein kannst… sieh dich im kontext zum rest der welt.
du bist groß. du bist reif. du bist weise. du bist stark…doch du kannst noch mehr.
und bedenke, das alles wärest du nicht - OHNE deine mama.
darum vergiß sie nicht und vergifte sie nicht. sie gehört zu dir, wie die henne zum ei.
nur wenn du auch deine schwachstellen siehst, findest du die ergänzung wieder…
erst dann wirst du GANZ sein…
ein ganzer mann…
ein ganzer mensch.