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"Gebt die Drogen frei!"

AW: "Gebt die Drogen frei!"

von MG606:
Wobei ich natürlich auch nicht alles auf natureller Basis legal in Umlauf sehen möchte (zB. gewisse Pilze),

Hehe, „im Umlauf“.
Wir Konsummis kommen schon garnicht mehr auf die Idee etwas zu konsumieren ohne „dealer“ und geregelten Zugang und Umlauf.

„Gewisse Pilze“, stehen doch im Wald.
Seltsam, dass wir zivilisierten Menschen da über Reglementierungen nachdenken, wahrscheinlich Waldverbot oder sowas. Und Strafe.

Bernd
 
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AW: "Gebt die Drogen frei!"

Das Verbot von Drogen ist daher evtl. eher der Versuch, die Abhängigkeit von anderen Dingen aufrecht zu erhalten, als der versuch, die Kinder vor Drogenanhängigkeit zu schützen.

Das hat sogar die neue Drogenkommission so ähnlich festgestellt.



Drogenpolitik weiterdenken - Entkriminalisierung ausgestalten

Drogenbeauftragten Dyckmans erklärt Prof. Dr. jur., Dipl.-Psych. Lorenz Böllinger, Sprecher des Schildower Kreises:

Der Staat darf die Bürger durch die Drogenpolitik nicht schädigen. Es ist deshalb notwendig, Schaden und Nutzen der Drogenpolitik ideologiefrei wissenschaftlich zu überprüfen. Der Bundestag sollte hierzu eine Enquête-Kommission einrichten, die sich grundsätzliche Gedanken macht. Auch die Abschaffung der Drogenprohibition und die Möglichkeit legaler Bezugswege müssen hierbei in Erwägung gezogen werden.

http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2009/11november/s36_1109_schildower_kreis.php

Asperin gefährlicher als Cannabis

http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2009/11november/s28_1109_aspirin_vs_cannabis.php

Leider habe ich sehr wenig Zeit derweil, werde aber die Tage noch auf die einzelnen Beiträge antworten.....
:blume1:
Axl
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Mh, nunja... da darf man nicht außer Acht lassen, dass ASS, also der Wirkstoff vom Aspirin, auch bei Herzrhythmusstörungen verabreicht wird, weil es den Rhythmus beeinflusst. Menschen mit einer Erkältung oder Schmerzen nehmen am Tag oft ein Vielfaches an ASS als solche mit Herzrhythmusstörungen zu sich. Es ist ein wirksames und vielseitiges Medikament, aber kein ungefährliches, wenn man es falsch anwendet. Das ist zumindest meine Meinung.

Um etwas zum Thema zu sagen:
Wie emotional das Thema in der Öffentlichkeit behandelt wird, zeigt ja schon, dass man hier immer von Drogen spricht, harten und weichen Drogen, Drogensucht usw, aber Rauschmittel bzw Rauschgifte meint. Gut, das ist vielleicht wieder Haarspalterei...

Für die Legalisierung von Cannabis spricht sicherlich einiges. Es wird immer wieder dagegengehalten, dass die heutzutage gezüchteten Pflanzen um ein Vielfaches gefährlicher sind als die natürlichen Formen, wobei sich mir die Frage stellt, wie man diese Gefahr entschärfen könnte, wenn man den gesamten "Wirtschaftszweig" kriminalisiert. Man hat nicht die Möglichkeiten, diese Industrie als Ganzes auszurotten, schon gar nicht, wo sie doch in einigen Ländern legal ist. Ich denke mal, hier könnte man die Bevölkerung besser schützen, wenn man das Zeug legalisiert.

Bei Kokain und Opiaten ist das wohl etwas schwieriger. Vermutlich muss man irgendwo eine Grenze ziehen, und ich beneide nicht diejenigen, die dafür zuständig sind. Es wird nicht funktionieren, entweder alles oder nichts zu erlauben. Die Aufgabe des Staates besteht darin, seine Bürger zu schützen, das geht am besten durch Bildung oder Kontrolle. Kontrolle scheint billiger zu sein, ernüchternderweise auch oft effektiver. Wenn ich als Staat die Gesundheit meiner Bürger um jeden Preis schützen will, muss ich wohl auch Alkohol und Nikotin verbieten, in weiterer Folge Koffein, fettes Essen, Schokolade und was weiß ich noch alles. Auf der anderen Seite, wenn ich auf das Verantwortungsbewusstsein meiner Bürger vertraue, dann legalisiere ich "harte Drogen", und was noch alles? Wo besteht der Sinn darin, unmotiviert Substanzen zu freizugeben, die dem Körper derart heftig zusetzen? Beim Alkohol kann man sich noch auf den kulturellen Hintergrund ausreden, aber bei Kokain, Opiaten, synthetischen Rauschgiften?

Tut mir leid, falls ich etwas ins Labern geraten bin. Meine Meinung, Cannabis sollte man legalisieren, auch wenn es für mich persönlich keine Bedeutung hätte, mir reicht der Alkohol. Ich hatte noch nie das Verlangen, irgendwas zu rauchen, zu spritzen, zu schnupfen oder sonstwas. Meine großen Suchtlieben betreffen sowieso gutes Essen und Musik...
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Die Erfahrungen aus der Alhohol-Prohibition in den USA zeigen, dass ein Verbot einer Droge dazu führte, dass noch mehr Menschen diese konsumierten und auch wesentlich mehr Menschen an illegal hergestelltem Alkohl gestorben sind.

Ein Verbot steigert also den Konsum. Daran dürften eben manchen Politikern gelegen sein. Ich möchte nicht wissen, vielviele Kilogramm Kokain (die angeblich zunehmend beliebteste illegale Droge) an einem Wochende in unseren Diskotheken konsumiert werden. Diese Droge ist auch während der Arbeit sehr beliebt, sie steigert nämlich das Arbeitstempo. Speziell bei den deutschen oder englischen Börsen-Mitarbeitern war es - als ich noch mit diesen Kontakt hatte - sehr beliebt. Diese Mengen kommen doch nicht unerkannt ins Land. Das Zeug kommt sicherlich in Containern. Wozu also verbieten?

Verboten gehört allerdings Nikotin. Das passiert ja gerade ohnehin schrittweise. Nikotin hat keinerlei euphorische Wirkung, es bringt den Menschen lediglich schneller um. Also wenn das erlaubt ist, sollte auch alles andere erlaubt sein.

Dafür bin ich aber keineswegs! Suchtgifte müssen kontrolliert werden, reine Rauschgifte allerdings nicht. Rausch und Kultur gehören irgendwie zusammen und zu völlig kulturlosen Wesen wollen wir uns ja doch nicht gerne machen lassen.
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Aus meiner Sicht ist eine der verbreitetsten modernen Süchte die Fachleuteabhängigkeit.

Sie führt dazu, dass Menschen sich nicht mehr vertrauen, ...auf sich selbst, den eigenen Körper, das eigene Empfinden zu verlassen. Ob Ernährung, Bewegung, die Art zu leben, zu denken, zu lernen, Kisten zu heben, Kinder aufwachsen zu lassen...oder Fleisch zu braten. Es gibt keinen Bereich mehr, in dem der Mensch nicht jemanden an die Seite gestellt bekommen kann, mit dem er sich abgleicht, den er nachahmt (das nennen wir dann lernen).

Das empfinde ich als die traurigste Sucht, weil es bislang keine Chance gibt, sie zu erkennen und anzuerkennen. Die Betroffenen torkeln ja nicht auffällig in der Fußgängerzone herum und der, der sie (die Sucht) anerkennen könnte, ist ja im Grunde der Dealer. Und wer am süchtigsten ist, den bewundert man am meisten.

Viele Grüße zum Dezember
Bernd
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Dafür bin ich aber keineswegs! Suchtgifte müssen kontrolliert werden, reine Rauschgifte allerdings nicht. Rausch und Kultur gehören irgendwie zusammen und zu völlig kulturlosen Wesen wollen wir uns ja doch nicht gerne machen lassen.
Dann bin ich ein völlig kulturloser Mensch, weil ich außer zu Kaffee und Wein - und ich glaube nicht, dass das zählt - nie zu anderen Rauschmitteln greife.
Ich kann aber sehr euphorisch sein und werden bei vielen Dingen!
Wer DAS nicht kann oder nicht mehr kann, ist IMO ein armer Mensch und tut mir von Herzen Leid.
Vor allem, und das weiß ich aus berufenem Munde, ziehen solche künstlich induzierten Räusche immer einen furchtbaren Katzenjammer, seelisch und körperlich, nach sich, was natürlich niemand will und so wird so schnell wie möglich ein Rausch wieder herbei geführt.
Das kann so weit kommen, dass der Mensch gar nicht mehr normal funktionieren kann. Er "braucht" seine Droge, um überhaupt durch den Tag zu kommen.
Das muss natürlich nicht so weit kommen, das ist mir auch klar, aber trotzdem kann mir keiner erzählen, dass so ein Kunstrausch das Wert ist.
Deshalb kann mir auch niemand den Sinn von Rauschmitteln schmackhaft machen.

LG
Cosima :blume1:
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Dann bin ich ein völlig kulturloser Mensch, weil ich außer zu Kaffee und Wein - und ich glaube nicht, dass das zählt - nie zu anderen Rauschmitteln greife.

Warum sollte denn Kaffee und Wein nicht als Rauschmittel zählen?

Ach ja ~ Du merkst den Rausch schon nicht mehr *lach*

Nein im Ernst ~ liebe Cosima,

Ich trinke viel Kaffee ~
zeitweise Kannenweise,
aber dann gibt es immer wieder auch Zeiten zwischendurch,
wo ich den Kaffee über Wochen und Monate meide...

Wenn ich dann wieder nur eine einzige Tasse davon trinke habe ich Herzrasen.

Coffein ist auch ein Leistungsdroge ohne die viele Menschen nicht mehr können, sondern weniger!

Vor allem, und das weiß ich aus berufenem Munde, ziehen solche künstlich induzierten Räusche immer einen furchtbaren Katzenjammer, seelisch und körperlich, nach sich, was natürlich niemand will und so wird so schnell wie möglich ein Rausch wieder herbei geführt.

Was meinst Du genau mit künstlich induzierten Räuschen?

> synthetische Substanzen?
> teilsysnthetische Substanzen auch?
> oder was?

fragt
Axl
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

hallo axl,
was ich nicht versteh, ist, dass du einerseits willst, dass die drogen frei gegeben werden - aber andererseits für einen IMPFZWANG plädierst.
das passt für mich nicht zusammen.
mein sohn z.b. ist absolut nicht geimpft. gegen gar nix.
und daran wird sich auch - so lange ich was zu sagen habe - nichts ändern.

andererseits aber bin ich dafür, dass er seine eigenen erfahrungen mit genussmitteln machen soll.
und das gehört sogar bis zu einem gewissen grad von den eltern begleitet.

Liebe Kathi,

ich bin nicht für den Impfzwang,
aber für empfohlene Impfungen.

Nur das muss jeder selbst entscheiden,
denn die Mündigkeit der Bürger eigenverantwortlich zu handeln steht im Vordergrund.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: "Gebt die Drogen frei!"

Eine Legalisierung würde aber auch die Gefahren von Drogen leugnen.

Na na na ~ so ist das aber nicht!
Die Gefahr von Wirksubstanzen ist doch viel höher dadurch, dass sie verboten sind. Nur dadurch werden Gifte zusammengemischt, gepanscht mit allerlei Streckmitteln, welches die Dosierungs-UN-klarheit ergibt und noch viele weitere Faktoren, welche die Gefahr weiter erhöhen.

Aufklärung statt Verbote minimiert die Gefahren!

Dabei ist bewiesen, dass ein einziger LSD Trip zu einem Daueraufenthalt in der Psychiatrie führen kann.

Wer hat das bewiesen?

Man kann sich auch durch diese künstlich erzeugten Räusche lebensuntüchtig machen, weil die Realität anschließend grau und langweilig wirkt.
Die, die für den künstlichen Rausch eintreten, vergessen das.
Dabei kan man auch körpereigene Endorphine mobilisieren, um sich wie abgehoben zu fühlen, jeder, der meditiert, kennt das!
Das ist dann ECHT, aus sich selber geschöpft, gesund und keine Krücke.
Man bekommt weder eine Säuferleber noch einen Dachschaden, noch fühlt man sich mies, wenn die Wirkung nachlässt, denn sie lässt nicht nach!

Na ja ~ Du kannst die Meditation nicht mit einen schamanisch-rituellen oder mystisch-psychedelischen Rauschzustand vergleichen. Das sind zwei völlig unterschiedlichen Wege, welche sowohl von der erfahrbaren Intensität als auch von der tatsächlichen Wirkungsweise sehr unterschiedlich sind. Ferner geht es auch nicht nur um Endorphine.

sollte man nicht untersuchen, warum der Bedarf nach Drogen so immens hoch ist?
Was läuft falsch, dass das normale Empfinden vieler offenbar so kläglich ungenügend ist, dass sie das Leben nur zugedröhnt ertragen?

Diese Untersuchungen wurden bereits durchgeführt.
Es geht auch nicht nur darum, warum man sich "zudröhnt".
Zwischen Zudröhnen und Stimulieren liegen Welten.
Nur ein Bruchteil der Konsumenten von Wirksubstanzen dröhnen sich absichtlich zu. Unwillkürlich kann dies passieren, weil man die Dosierung nicht kennt oder man die Wechselwirkung unterschätzt oder weil man schlechten Stoff bekommen hat.

Lieben Gruß
Axl
 
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