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Friedrich Nietzsche

AW: Friedrich Nietzsche

friedrich nietzsche war für kurze zeit in meinem leben DIE offenbarung . sein zarathusta , die annahne eines gottmenschen ; der mensch ist etwas das überwunden werden muß . die stunde der großen verachtung , wenn das glück nur als erbärmliches behagen erkannt wird und ebenso vernunft und tugend .

meine spiritualität , die möglichkeiten des seelischen , die sphären des Göttlichen , die wellen , die von da an mein weiteres leben bestimmten begannen aber eben mit dieser selbstverachtung .seelisches neuland .

nietzsche ist aber jetzt , wie alles angelesene nur ballast . sein zarathustra
steht mir wie ein hindernis im weg . den staub den ich nicht abschütteln kann .
was früher wahr an nietzsche ist heute falsch .
also sprach zarathustra !
 
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AW: Friedrich Nietzsche

Das spricht für NIETZSCHE !!!
Wirf' doch den "Zarathustra" einfach weg!
Also sprach moebius ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Friedrich Nietzsche

Und warum sollte der denkende/fragende Mensch sich auch noch mit so was beschäftigen ...:confused::verwirrt1:dontknow:
 
AW: Friedrich Nietzsche

Ich habe in der Ausgabe Nr. 70 des österreichischen, buddhistischen Magazins Ursache & Wirkung einen m. E. interessanten Artikel über Friedrich Nietzsche gefunden, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

„Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit“

Vom Philosophen Friedrich Nietzsche als Grenzgänger zwischen Genie und Wahnsinn stammt eine der heftigsten Polemiken gegen das Christentum – inklusive Vergleich mit dem Buddhismus.
„Ich kenne mein Los. Es wird sich einmal an meinen Namen die Erinnerung an etwas Ungeheueres anknüpfen, – an eine Krisis, wie es keine auf Erden gab, an die tiefste Gewissenskollision, an eine Entscheidung, heraufbeschworen gegen alles, was bis dahin geglaubt, gefordert, geheiligt worden war. Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit. Vom deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche, aus dessen Feder diese prophetischen Zeilen stammen, geht eine intellektuelle Sprengkraft aus, die bestehende Wertvorstellungen, gewohnte Formen des Philosophierens sowie die Konventionen der Wissenschaft bis heute erschüttert. Als einer der meistzitierten Denker aller Zeiten – man denke nur an „Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“ – verkündet er mit Schaudern den Tod Gottes im Sinne eines für Europa verhängnisvollen Werteverfalls, beschwört leidenschaftlich sein umstrittenes Ideal vom Übermenschen, konstatiert voller Ehrfurcht die ewige Wiederkehr des Gleichen und berauscht sich an seinem berühmt-berüchtigten Konzept vom Willen zur Macht. Wer war dieser Mann, den der Literat Gottfried Benn als das ‚größte Ausstrahlungsphänomen der Geistesgeschichte’ bezeichnet hat?



Geboren am 15. Oktober 1844 in Lützen (Sachsen), studiert der aus einer evangelischen Pfarrersfamilie stammende Nietzsche klassische Philologie und wird bereits mit 25 Jahren zum Professor für griechische Sprache und Literatur ernannt. Sein Leben ist neben gesundheitlichen Problemen bestimmt von schwierigen Beziehungen, etwa zu seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche, der Schriftstellerin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé oder dem Komponisten Richard Wagner. Nietzsche versinkt schließlich in der bedrückenden Einsamkeit des Wahnsinns und stirbt am 25. August 1900 in Weimar. Rückblickend lässt sich feststellen, dass das biografisch-psychologische Interesse an der Person Nietzsche im Vergleich zu ähnlich einflussreichen Denkern bis heute auffallend stark ausgeprägt ist. Die Forschungsliteratur ist schon lange nicht mehr zu überblicken; aus unzähligen Perspektiven wurde und wird das Phänomen Nietzsche beleuchtet: Nietzsche, der Dichter und Komponist, der Antimoralist, der Tiefenpsychologe, der Bildungskritiker, der Erkenntnistheoretiker, der Kultur- und Religionsphilosoph, ja Nietzsche der kultisch verehrte Prophet. Die Liste ließe sich problemlos fortsetzen. Bei Nietzsche könne man laut Rüdiger Safranski erfahren, dass das Denken, egal, ob man die Ergebnisse richtig oder falsch findet, ein ‚gesteigerter, glückhafter Zustand’ sei, der süchtig machen könne. Für den Autor von ‚Nietzsche. Biografie seines Denkens’ kommt man mit Nietzsches Denken letztlich nirgendwo an, denn ‚es gibt kein Ergebnis, kein Resultat’, sondern nur den ‚Willen zum unabschließbaren Abenteuer des Denkens’. Bedingt durch den Überreichtum seiner Gedankenwelt und das stete Bestreben, Probleme von allen Seiten zu betrachten, bietet Nietzsches Werk unzählige Anknüpfungs- und Interpretationsmöglichkeiten. Existentialismus, Nationalsozialismus, Surrealismus oder die Freudsche Psychoanalyse – nur so wird auch nachvollziehbar, wie er für diesen bunten Mix an weltanschaulichen Strömungen Bedeutung gewinnen konnte.

Nietzsches ‚Also sprach Zarathustra’ ist zu einem der lebendigsten und zugleich auch umstrittensten Klassiker moderner Philosophie avanciert. Darin beschreibt er jene ‚drei Verwandlungen des Geistes’, durch die der sich (spirituell) entwickelnde Mensch hindurchgehen muss, um schließlich als Übermensch in Erscheinung treten zu können. Beginnend in einem Zustand der Abhängigkeit von Autoritäten, versinnbildlicht durch das ‚Kamel’, das die Last der Moral trägt, gelte es, in einer Phase der Rebellion diesen Zustand zu überwinden, wofür Nietzsche das Bild des ‚Löwen’ wählt, um sich schließlich als ‚Kind’ jenseits von Gut und Böse schaffend den eigenen Werten und Zielen hinwenden zu können und dabei dem Ernst des Lebens spielerisch zu begegnen. Als Kerngedanken des Buches könnte man die ‚ewige Wiederkunft des Gleichen’ bezeichnen. Wie kam Nietzsche auf diese höchste Formel der Schicksalsbejahung? ‚Anfang August 1881 in Sils-Maria, 6000 Fuss über dem Meere und viel höher über allen menschlichen Dingen’ widerfährt Nietzsche sein überwältigendes Schlüsselerlebnis – eine Erleuchtung, die sich ihm schon länger angedeutet hatte und nun wie ein Gedanken-Gewitter über ihn hereinbricht. Nietzsche erfährt den Zusammenbruch von Ordnung und Zeit, aus dem eine alte, neue und furchtbare Wahrheit zugleich emporsteigt: die ewige Wiederkunft des Gleichen, welche im Sinne einer Überwindung des Pessimismus Arthur Schopenhauers und des in Europa grassierenden Nihilismus gedeutet werden kann. Nietzsche sah sich ‚jenseits von Gut und Böse, und nicht mehr, wie Buddha und Schopenhauer, im Bann und Wahne der Moral’. Für die Bejahung des Samsara als ewigen Kreislauf des leidhaften Lebens hat sich Nietzsche also entschieden, während sein einstiger ‚Lehrer’ Schopenhauer unter Verweis auf die buddhistische Lehre den Ausstieg aus dem Rad des Lebens empfahl.

Die Lektüre Schopenhauers führt Nietzsche in erster Linie zur Auseinandersetzung mit dem ältesten Hinayana-Buddhismus, welcher ihm für seine Polemik gegen das Christentum überaus willkommen ist (s. Kasten). Hinweise auf den Buddhismus finden sich verstreut im gesamten Werk; Nietzsche schätzt die atheistisch-realistische und zugleich sanftmütige Grundeinstellung Buddhas und meint, in dessen Lehre die Beschränkung der Dogmatik auf eine Psychohygiene von Körper, Seele und Geist erkennen zu können. Weder Gebet noch Askese werde den Jüngern abverlangt. Nicht den vom Christentum ausgerufenen ‚Kampf gegen Sünde’, sondern einen ‚Kampf gegen das Leiden’ führe der Buddhismus, dessen Praxis dies tatsächlich ermögliche. Nietzsche prophezeit zudem das Aufkommen eines europäischen Buddhismus. Im Unterschied zu seinem Freund Wagner und dem gemeinsamen ‚Lehrer’ Schopenhauer begegnet Nietzsche dem Buddhismus dennoch kritisch. Sicherlich hat dies mit der zur damaligen Zeit herrschenden Interpretation als Nihilismus im Sinne einer lebensfeindlichen Sehnsucht nach dem Nichts zu tun. Konsequenterweise hat Nietzsche – im Gegensatz zu Wagner und Schopenhauer – sich selbst auch niemals als Buddhist bezeichnet.

Christian Rieder

Der Buddhismus, im Urteil Friedrich Nietzsches…

So vorgeschritten Europa auch sonst sein mag: in religiösen Dingen hat es noch nicht die freisinnige Naivität der alten Brahmanen erreicht. […] Jene Brahmanen nämlich glaubten erstens, dass die Priester mächtiger seien als die Götter, und zweitens, dass die Bräuche es seien, worin die Macht der Priester begriffen liege: […] die Sätze sind wahr! Einen Schritt weiter: und man warf die Götter beiseite, – was Europa auch einmal tun muss! Noch einen Schritt weiter: und man hatte auch die Priester und Vermittler nicht mehr nötig, und der Lehrer der Religion der Selbsterlösung, Buddha, trat auf: – wie ferne ist Europa noch von dieser Stufe der Kultur! Nietzsche: ‚Morgenröte’, S. 96.

„er [der Buddhismus] sagt nicht mehr ‚Kampf gegen Sünde’, sondern, ganz der Wirklichkeit das Recht gebend, ‚Kampf gegen das Leiden’. […] er steht, in meiner Sprache geredet, jenseits von Gut und Böse.“ Nietzsche: ‚Der Antichrist’ (ANT), S. 20.

„Der Buddhismus ist eine Religion für späte Menschen, für gütige, sanfte, übergeistig gewordene Rassen, die zu leicht Schmerz empfinden (– Europa ist noch lange nicht reif für ihn –): er ist eine Rückführung derselben zu Frieden und Heiterkeit, zur Diät im Geistigen, zu einer gewissen Abhärtung im Leiblichen. Das Christentum will über Raubthiere Herr werden; sein Mittel ist sie krank zu machen, – die Schwächung ist das christliche Rezept zur Zähmung, zur ‚Civilisation’.“ ANT, S. 22.

„dies bleibt […] der Grundunterschied zwischen den beiden décadence-Religionen: der Buddhismus verspricht nicht, sondern hält, das Christentum verspricht alles, aber hält nichts.“ ANT, S. 42.

aus: Kritische Studienausgabe
(15 Bände, dtv-Taschenbücher)



Literaturtipp:

Prossliner, Johann (Hg.): Das Lexikon der Nietzsche-Zitate. dtv, 420 Seiten, Euro 15.
Quelle:
http://www.ursache.at/content/view/440/37/
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Friedrich Nietzsche

– Hat jemand, Ende des neunzehnten Jahrhunderts, einen deutlichen Begriff davon, was Dichter starker Zeitalter Inspiration nannten? Im andren Falle will ich's beschreiben. – Mit dem geringsten Rest von Aberglauben in sich würde man in der Tat die Vorstellung, bloß Inkarnation, bloß Mundstück, bloß Medium übermächtiger Gewalten zu sein, kaum abzuweisen wissen. Der Begriff Offenbarung, in dem Sinn, daß plötzlich, mit unsäglicher Sicherheit und Feinheit, etwas sichtbar, hörbar wird, etwas, das einen im Tiefsten erschüttert und umwirft, beschreibt einfach den Tatbestand. Man hört, man sucht nicht; man nimmt, man fragt nicht, wer da gibt; wie ein Blitz leuchtet ein Gedanke auf, mit Notwendigkeit, in der Form ohne Zögern – ich habe nie eine Wahl gehabt. Eine Entzückung, deren ungeheure Spannung sich mitunter in einen Tränenstrom auslöst, bei der der Schritt unwillkürlich bald stürmt, bald langsam wird; ein unvollkommnes Außer-sich-sein mit dem distinktesten Bewußtsein einer Unzahl feiner Schauder und Überrieselungen bis in die Fußzehen; eine Glückstiefe, in der das Schmerzlichste und Düsterste nicht als Gegensatz wirkt, [1132] sondern als bedingt, als herausgefordert, als eine notwendige Farbe innerhalb eines solchen Lichtüberflusses; ein Instinkt rhythmischer Verhältnisse, der weite Räume von Formen überspannt – die Länge, das Bedürfnis nach einem weitgespannten Rhythmus ist beinahe das Maß für die Gewalt der Inspiration, eine Art Ausgleich gegen deren Druck und Spannung... Alles geschieht im höchsten Grade unfreiwillig, aber wie in einem Sturme von Freiheits-Gefühl, von Unbedingtsein, von Macht, von Göttlichkeit... Die Unfreiwilligkeit des Bildes, des Gleichnisses ist das Merkwürdigste; man hat keinen Begriff mehr, was Bild, was Gleichnis ist, alles bietet sich als der nächste, der richtigste, der einfachste Ausdruck. Es scheint wirklich, um an ein Wort Zarathustras zu erinnern, als ob die Dinge selber herankämen und sich zum Gleichnis anböten (– »hier kommen alle Dinge liebkosend zu deiner Rede und schmeicheln dir: denn sie wollen auf deinem Rücken reiten. Auf jedem Gleichnis reitest du hier zu jeder Wahrheit. Hier springen dir alles Seins Worte und Wort-Schreine auf; alles Sein will hier Wort werden, alles Werden will von dir reden lernen –«). Dies ist meine Erfahrung von Inspiration; ich zweifle nicht, daß man Jahrtausende zurückgehn muß, um jemanden zu finden, der mir sagen darf »es ist auch die meine«.
 
AW: Friedrich Nietzsche

da ist wohl ein Gott durch nietzsche gehuscht !
ob man jahrtausende zurück gehn muß ?
aber das ist MEINE vergangenheit , vor allem die zukunft .
das spirituelle zeitalter kommt JETZT !
mehr als inspiration , neue seelische welten .
von denen , die zurück bleiben und jene , die
neuland betreten werden .
erwachen der seele für viele !
 
AW: Friedrich Nietzsche

....
Dies ist meine Erfahrung von Inspiration; ich zweifle nicht, daß man Jahrtausende zurückgehn muß, um jemanden zu finden, der mir sagen darf »es ist auch die meine«.

Du hast diese Inspirations-Erfahrung sehr interessant beschrieben!
Aber warum zweifelst Du nicht, dass man "Jahrtausende zurückgehen muss, um jemanden zu finden, der Dir sagen darf: 'Es ist auch die meine' ???
Ist diese Erfahrung nicht in jeder Zeit z.B. in der abendländischen Tradition von Künstlern, Malern, Schrifstellern, Philosophen, kreativen Wissenschaftlern o.ä. gemacht worden...???
Für das Heureka! braucht es nicht nur einen ARCHIMEDES, vermutet moebius.
 
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